Dienstag, 27. September 2011

Leicht daneben

Am ganz frühen Morgen auf der Warschauer Brücke winkten mir zwei Mädels zu. Erfreulich, das konnten meine ersten Fahrgäste werden.

"Was würde es denn bis in die Invalidensiedlung kosten?"

Hallo wach! So ein Zufall, die Invalidensiedlung war letzte Woche Ziel eines meiner Ausflüge. Und es ist am Arsch der Welt Ende von Berlin. Jetzt bloß nichts falsch machen.

"Boah, das könnte schon so zwischen 35 - 40 Euro kosten."

Doch was falsch gemacht. Gaaanz lange Gesichter.

"Der Timmi meinte, er hätte von hier aus nur 15 Euro bezahlt."

"Das kann nicht sein. Von hier aus nur 15 Euro in die Invalidensiedlung. Wo genau müsst ihr denn hin?"

Sie nannten mir einen mir unbekannten Straßennamen, den ich tatsächlich mal im Navi eingeben musste. Eine Ministraße in Reinickendorf, die man nicht mal als Taxifahrer kennen muss.
Das Navi meldete 9,5 Kilometer bis zum Ziel.

"Mädels, das ist garantiert nicht in der Nähe der Invalidensiedlung. Das ist noch nicht mal der halbe Weg."

"Das kann sein. Das stand aber an der Buslinie."

"Glaube ich gerne. Aber das ist die Endstation der Linie. Mit 16 - 18 Euro seit ihr dabei. Und das mit der Invalidensiedlung lasst ihr das nächste Mal am besten weg."

Bleibt für mich die Frage offen, wie Timmi es mit 15 Euro geschafft hat. Ich habe es gerade nochmal überprüft, ich bin tatsächlich die kürzeste Strecke gefahren. Und sie haben knapp über 18 Euro bezahlt.

Montag, 26. September 2011

42,1 Kilometer

Wieder mal Marathon-Wochenende in Berlin. Am Samstag die Skater, am Sonntag die Läufer, Handbiker und Rollstuhlfahrer
Ich weiß gar nicht, warum die Kollegen diese Marathontage so toll finden: Spitzen-Umsätze, der zweitbeste Tag nach Silvester und so weiter und so fort. Für mich war es vom Umsatz her ein ganz normales WE im September. Okay, die Touren waren teurer als sonst, dafür gab es aber einige weniger als üblich.
Allerdings ein paar Erlebnisse möchte ich doch in diesem Taxitagebuch teilen.

Kreisumleitung
Die Skater starteten am Samstag um 15:30. Zum ersten Mal war die Rundstrecke von 42,1 km südlich Unter den Linden und westlich der Friedrichstraße nach Westen hin offen. Dort, so dachte ich mir, positioniere ich mich mal. So wollte ich um 14:30 die Straße Unter den Linden über die Charlottenstraße nach Süden überqueren und musste feststellen, dass diese Kreuzung schon gesperrt war. Man kam nur als Rechtsabbieger zu UDL (nördliche Seite). Weiter ging es nur als Rechtsabbieger über die Neustädtische Kirchstraße und wiederum nur links in die Dorotheenstraße. An der Wilhelmstraße nur rechts. An der Kreuzung zum Schiffsbauerdamm wiederum nur rechts. Und ich und alle anderen standen wieder an ihrem Ausgangspunkt in der Friedrichstraße. Ich wendete und versuchte mit dem absperrenden Polizisten ein Gespräch anzufangen, ich müsse dringend zum Hauptbahnhof (um über den Tiergartentunnel diesem Schlamassel zu entkommen). Seine Antwort löste bei mir aber trotz der ärgerlichen Situation ein spontanes Lachen aus:

"Wenn ich Sie jetzt durchlasse, um die Ecke stehen noch 5 - 8 Bu...äh Polizisten. An denen kommen Sie garantiert nicht vorbei."

"Wollten Sie jetzt wirklich Bullen sagen?"

Er grinste, aber durchgelassen hat er mich trotzdem nicht. Ich habe aber doch noch ein Schlupfloch gefunden. Einzelheiten spare ich mir jetzt.

Anlüger frei
Am Sonntag habe ich mich rechtzeitig südlich UDL und westlich der Friedrichstraße aufgestellt. Und wurde nach langer Wartezeit mit einer Fahrt nach Tegel belohnt. Rein in den Tunnel, anschließend versuchte ich dann über die Lehrter (nicht vom Lauf betroffen) und so weiter nach Tegel zu gelangen. Aber - Linksabbiegen in die Invalidenstr. war zu meiner Überraschung auch gesperrt. Natürlich dikutierte ich mit dem zuständigen Beamten.

"Ich muss nur in die Lehrter Straße und weiter nach Tegel."

"Weiter? Ich darf hier nur Anwohner durchlassen."

"Das muss ich jetzt aber nicht verstehen, oder?

"Ich verstehe es doch auch nicht. Aber so sind meine Anweisungen. Was sagten Sie gerade? Sie müssen einen Fahrgast in die Lehrter Straße bringen?"

"Ja, ganz genau."

"Na dann dürfen Sie natürlich durch." und machte die Straße frei.

Es riecht
Zu Ende des Marathons gabelte mich eine Vierergruppe auf, von denen einer einen etwas erschöpften Eindruck machte. Er war mitgelaufen, die anderen waren Supporter. Ich fuhr sie in ihr Hotel ("Ich laufe keinen Schritt mehr als ich muss").
Die nächste halbe Stunde musste ich allerdings mit geöffneten Fenstern fahren, der strenge Geruch nach Männerschweiß musste erst mal wieder raus.

(Für Ortsunkundige sind die Straßennamen jetzt nicht so wichtig.)

Mittwoch, 21. September 2011

Falschparker (6)

Und hiermit möchte ich diese Rubrik jetzt beenden.

Dienstag, 20. September 2011

Rente gesichert

Den älteren, weißhaarigen Herrn hatte ich falsch eingeschätzt. Er war gekleidet in feinstes Tuch, gehbehindert und wirkte etwas zerbrechlich mit seinem Gehstock mit silbernem Griff.

Und obwohl er an einem der 5 Sterne Hotels eingestiegen ist, machte er mit ironischem Unterton eine Bemerkung über die gerade stattgefundene Erhöhung des Hartz IV Satzes um 10 Euro:

"Na da werden die sich aber freuen."

Obwohl es ihm selber augenscheinlich sehr gut geht, hielt ich das für eine altersmilde und mitfühlende Betrachtung der Situation der Menschen, denen es in unserer Gesellschaft nicht so gut geht wie ihm. In der weiteren Unterhaltung stellte sich heraus, dass er davon aber ziemlich weit weg schien.

Das Gespräch drehte sich anschließend um unsere Rente. Ich versuchte ihm zu erklären, dass meine Rente nicht so üppig ausfallen wird, da mein Einkommen geprägt sei durch etliche Netto-Zuschläge, Trinkgeld und überhaupt der Verdienst als Taxifahrer wohl kaum eine Rente zur Folge hat, mit der es sich sorglos leben lassen wird. Sein Kommentar:

"Ich weiß gar nicht, was die immer denken, wer das alles bezahlen soll." ließ mich dann die Diskussion auf andere Themen lenken.

Am Fahrziel angekommen hatten wir einen Fahrpreis von 10,40 Euro auf der Kasse.

"Zehneurovierzig? Das habe ich nicht klein." Er hatte 2 Zehner in der Hand.

"Das stimmt dann so."

So manchmal finde ich einfach keine Schublade.

Meine Rente ist jetzt jedenfalls gesichert.

Montag, 19. September 2011

Informationsresistent

Im vorhergehenden Post hatte ich das ja schon erwähnt. Die Deutsche Bahn führte am WE angekündigte Gleisreparaturarbeiten durch. Ich hatte mich darauf eingestellt und mich ausnamsweise länger am Ostbahnhof rumgetrieben als sonst üblich. Und das lief gut.

Eine Dame bestieg am Samstag meine Taxe und wollte zum Bahnhof Zoo, weil ihr Zug leider nur dort abfuhr. Und schimpfte wie ein Rohrspatz über die Informationspolitik der DB. Daran ist im Allgemeinen garantiert viel Wahres, aber in diesem Fall war es ziemlich unberechtigt. Das wurde in allen Medien rechtzeitig bekannt gegeben.

"Das stand aber in der Zeitung."

"Ich lese keine Zeitung."

"Im Radio habe ich es vorhin auch gehört."

"Ich höre keine Radio"

"Ich habe es übers Internet erfahren."

"Daaas schon gar nicht."

Na dann muss sie halt zahlen.


Perfektes Wochenende

Drei Zahlen haben aus dem vergangenen Wochenende eines der perfektesten der jüngeren Vergangenheit gemacht. Abends musste sogar eine Flasche Sekt ihr Leben lassen.

Die erste Zahl ist mein Umsatzgesamtergebnis der beiden planmäßigen Gleisreparaturtage der DB. Pendelverkehr auf der Berliner Stadtbahn.

Ich hatte mir im Vorfeld eine Taktik zurechtgelegt und was soll ich sagen, die ist so was von aufgegangen. Während sich die Kollegen an den Hotels die Reifen eckig standen, hatte ich mich an den S-Bahnhöfen positioniert. Und jedesmal, wenn ich z.B. den Bahnhof Friedrichstraße ansteuerte, stand da ein ganzer Pulk von Menschen, die händeringend und teilweise verzweifelt nach einem Taxi suchten. Das Ganze muss man sich ungefähr so vorstellen:


Dazu noch strömender Regen am Sonntag.

Die zwei anderen Zahlen heißen 1,8* und 8,5* und machten meinen Feierabend.
Berlin hat gewählt.

*Erste Prognose in den Nachrichten um 18.00 Uhr.


Freitag, 16. September 2011

Hellsehender Taxifahrer

Beim Einladen des Gepäcks meinte ich zum Fahrgast:

"Das sieht nach Flughafen Tegel aus."

"Genau, wia hoams des g'wusst?" entgegnete er mit deutlich bayerischem Akzent.

"Ihr Flug geht nach München, nehme ich an."

Er schaute irritiert.

"Wenn's mir jetzt no die Uhrzeit soaged sind's a Hellseher"

Ein kurzer Blick auf meine Armbanduhr:

"Ich schätze so zwischen 16:00 Uhr und 16:30 Uhr." und fügte hinzu: "Lufthansa, nehme ich an."

Erst mal war Ruhe. Er blätterte auf seinem Smartphone.

"Falsch. Air-Berlin. 17:00 Uhr." Und seine Mine erhellte sich sichtlich und zufrieden.

Manchmal ist das mit dem Hellsehen gar nicht so einfach.


Flughafen Tempelhof wieder geöffnet

Hier der Screenshot einer Meldung auf Berlin-online des gestrigen Tages.


(Hervorhebung von mir)

Ich habe gerade noch mal geschaut, der Mist steht da immer noch völlig unkorrigiert.

Also liebe Anwohner des Tempelhofer Flughafens, Fenster zu. Auch für Spaziergänger und  Sportler dort gilt es, Kopf einziehen.

Update 17:30 Uhr:
Jetzt haben sie aus Tempelhof endlich Tegel gemacht.

Auflösung Bilderrätsel (23)

Fast alles richtig.
Es war 7:45 Uhr.
Hier das Foto MIT den Exif-Daten. Da gibt es eine Differenz von 53 Sek. Muss mal wieder die Uhr in meiner Kamera etwas besser einstellen. ;-)

Das ist die Berliner Mengenlehreuhr.

Sie stand zuerst Kudamm/Uhland und inzwischen an der Budapester, fast direkt an der Halte am Palace Hotel.

Weitere Infos:

Die Berliner Mengenlehreuhr

FAQ zur Uhr.

Hier eine Flash Animation

Und auch hier noch was


Donnerstag, 15. September 2011

Bilderrätsel (23)

Um welche Uhrzeit wurde dieses Foto gemach?
(Da ein paar der Birnen kaput waren, musste ich etwas nachhelfen.)

Und wie immer gibt es NICHTS zu gewinnen.
Die Kommentare werden für einen Tag nicht sichtbar sein. Morgen dann die Auflösung.

Dienstag, 13. September 2011

Die Qual mit der Wahl

Sehr oft werde ich momentan auf die bevorstenden Wahlen in Berlin angesprochen.

"Da bin ich mal gespannt, wie das ausgeht." meinte der Fahrgast von auswärts.

"Ach, das ist nicht spannend. Das kann ich Ihnen jetzt schon sagen. Das wird eine rot-grüne Regierung geben. Das einzige, was ich spannend finde, ist, ob die Piratenpartei in den ersten Landtag einziehen wird."

Und den Piraten geht wohl schon der Arsch etwas auf Grundeis. Laut Wahlkampfhelfer der Piraten könnte es bei 6,5% Stimmenanteil Personalprobleme geben. Auf 5,5%, seien sie vorbereitet. Das wären so 7 Abgeordnete und die könnten sie aufbringen. Aber bei mehr Prozenten und wenn sie auch noch in mehrere BVVs einziehen sollten, da könnte es eng werden mit der Personaldecke.

Ich würde mich eigentlich über etwas frischen Wind im Abgeordnetenhaus freuen. Oder sind die doch nur ein Pool für Protestwähler aus allen Richtungen?

Ach ja, die Stimmzettel muss ich auch noch abschicken. Aber wohin nur mit den Kreuzen? Es ist ein Kreuz mit diesen Wahlen.


Wenn Unternehmensberater Beratung brauchen

"Kennen Sie Michael Schumacher?"

"Wieso, habe ich den im Auto?" meinte ich und schaute mir die zwei gutgekleideten Herren im Fond genauer an.

"Nein, aber Sie müssen so schnell fahren wie er. Wir müssen um halb in StraßeinReinickendorf sein."

Okay, machbar. Aber da darf nichts Unvorhergesehenes dawischen kommen.

Sie unterhielten sich in dieser peinlichen deutsch-englischen Unternehmerberatersprache. Begriffe wie backoffice, human resource, benchmarking, leverage effect, high potentials und was weiß ich noch alles fielen am laufenden Band. Schwer zu verstehen, für einen einfachen Taxifahrer wie mich.

"So, meine Herren. Es sind jetzt noch ca. 3 km bis zum Ziel und wir haben noch 7 Minuten."

"Wie haben Sie das denn gemacht? Sie sind ja geniiaal."

"Sie sind doch Unternehmensberater. Da graben Sie jetzt aber ganz tief in der Motivationskiste." 

"Sie haben uns durchschaut. Wenn wir Ihnen jetzt aber sagen würden, dass wir Ärzte sind?"

"Kann nicht sein, ein Arzt hat kein Backoffice."


Wir waren um 28 an ihrem Fahrziel angekommen und die Lobeshymnen fingen wieder von vorne an.
Ich, inzwischen etwas genervt ob der Sprachvergewaltigungen dieser beiden management consultants und vor allem ob dieser billigen Lobhudeleien:

"Ja, Ja. Jetzt ist aber langsam gut. Wir machen doch alle unseren Job so gut wir können, oder?"

Ob die eigentlich wissen, wie lächerlich sie sich machen?


Montag, 12. September 2011

Falschparker (5)

Diese Situation kennen wir ja schon:
Diesmal aber:
Yippee-Yah-Yeah Schweinebacke.

Ehrlich, ich habe nichts mit der Abschleppaktion zu tun. Obwohl das durchaus berechtigt war, halte ich aber den Preis, der dafür bezahlt werden muss, für unverhältnismäßig.
Bin selber schon mal abgeschleppt bzw. umgesetzt worden. Hat damals so irgendwas mit 200€ gekostet.

Wie rede ich mich um das Trinkgeld?

Wie rede ich mich um das Trinkgeld? Gar nicht, wenn ich sage, dass ich das jetzt tun werde.

"Die Hertha hat ja Dortmund geschlagen. In Dortmund." sagte der Fahrgast und bekennender Berlin-Fan auf dem Weg zum Flughafen. Und hatte dabei ein Lächeln auf den Lippen. "Ich habe jetzt schon Karten für Schalke gegen Hertha."

"Aha, ein Schalke-Fan. Ich rede mich jetzt wahrscheinlich um mein Trinkgeld, wenn ich Ihnen sage, dass ich ein Bayern-Anhänger bin. Haben Sie die sieben Dinger gesehen, die die den Freiburgern gestern verpasst haben?"

Der Spruch klappt doch immer wieder. Satte 5 Euro gab es.


Mittwoch, 7. September 2011

Arbeitsvorbereitung

Dieser Post ist nur ein Versuch. Habe ich eine Möglichkeit gefunden, PDF-Dateien zum direkten herunterladen bereitzustellen?


Zur Zeit findet ja die Popkomm (hier ihre Geschichte bei Wiki) statt, die Teil der Music Week ist. Die bringt auch für den Tagfahrer was und so werde ich mal nach den Sommerferien ein bisschen mehr arbeiten.

(Das Geld soll ja während der IFA schon auf der Straße gelegen haben, aber die großen Messen auf dem Messegelände sind mir unter der Woche zu nervig.)

Berlin Music Week Veranstaltungsorte.(pdf)

Einen Ausdruck dieses Dokumentes habe ich ab morgen im Auto. Damit man weiß, wo was los sein könnte.
Das nennt man übrigens Arbeitsvorbereitung.

(Gerne auch ein Feedback über die Funktionalität dieser Art von PDF-Download in den Kommentaren. Oder hat jemand Tipps für andere Möglichkeiten bei Blogger?)

Nachtrag:
Okay, doch nicht so praktisch. Bei Google Text und Tabellen auf Datei, Original herunterladen.

Ein Taxi ist kein Fundbüro.

Das nervt - echt jetzt. Mein Taxi ist doch kein Fundbüro.

Zuerst eine EC-Karte (noch vom Nachtfahrer geerbt) und dann ein ziemlich verratztes Handy.
Auf Anraten der Zentrale habe ich die Geldkarte einfach bei der zuständigen Bank in den Briefkasten geworfen. Und das Handy habe ich bei der Zentrale als gefunden registrieren lassen.
Da sich niemand gemeldet hatte, ließ ich es mit einem Vermerk an den Nachtfahrer im Auto liegen. Innerlich hoffte ich, dass sich dieses Problem in der Nacht in Luft auflösen würde. Hat es natürlich nicht. Das blöde Ding lag am nächsten Tag immer noch da.

Immer was im Hintergrund, um das man sich noch kümmern muss. Ich schaue mir solche Fundsachen nicht weiter an. Das sind Privatsachen und gehen mich nichts an. Nur als ich eine SMS gesehen habe, die im Eingang lag, habe ich kurz reingeschaut, ob der oder die Besitzer/in vielleicht so schlau war, eine Message an den Finder zu schicken. Fehlanzeige. Aber dem Inhalt konnte ich zumindest entnehmen, dass es eine Verliererin war. ;-)

Also, was nun machen mit dem Ding? Am Nachmittag habe ich beschlossen, meine Schicht zu Ende zu fahren und zum Feierabend dieses schäbige Ding bei einem Polizeirevier abzugeben. Soll die doch zuschauen wie sie zu ihrem Telefon kommt.
Doch dann klingelte das Teil tatsächlich mal. Ich kam zwar zu spät, aber immerhin wurde eine Nummer hinterlassen. Und da ich auch mal Nokia Besitzer war, habe ich es geschafft, einen Rückruf zu starten.

"Hallo hier ist ein Taxifahrer, der dieses Handy im Auto gefunden hat. Können Sie mir sagen wer der Besitzer ist."

Ich glaubte, in diesem Moment ein Gebirgsmassiv fallen zu hören.

"Ich bin die Besitzerin. Im Taxi habe ich das also liegenlassen. Ich dachte im Club."

"Wenn sie mir jetzt noch sagen, von wo nach wo die Fahrt ging..."

Konnte sie. Das deckte sich mit einer Fahrt vom Vortag.

"Ich bin Ihnen ja sooo dankbar. Wo kann ich es denn abholen?"

"Ich könnte es nachher beim Polizeirevier in der Friedrichstraße abgeben. Das liegt auf meinem Heimweg. Ist das okay für Sie?"

"Ach, sie sind doch ein Taxifahrer. Was würde mich das kosten, wenn Sie mir das vorbei bringen?" Und nannte mir ihre Straße und Hausnummer.

Insgeheim habe ja genau darauf gehofft.

"Von hier aus, wo ich gerade stehe, so ungefähr 10 bis 12 Euro."

Sie war sowas von begeistert und nochmal sooo dankbar. Ich hatte dann 10,80 Euro auf der Kasse und sie gab mir überglücklich 20 - und drei kleine Schokolädchen.

"Das hat sie ziemlich genervt, oder?" meinte sie noch mit besorgtem Blick.

"Ja, so kann man das sagen."


(So, jetzt habe ich mich mal mit dem Fundrecht auseinander gesetzt. Wikipedia hat unter dem Unterartikel Verloren und gefunden eine sich mir nicht erschließende Definition:

"Eine solche Sache wird – ebenfalls entgegen dem umgangssprachlichen Sprachgebrauch – nicht schon dann gefunden, wenn ein Dritter sie entdeckt, sondern erst dann, wenn er die Sache an sich nimmt, also neuen Besitz begründet."

Danach könnte ich das im Taxi Verlorene einfach ignorieren und hätte dann keine Verantwortung mehr. Oder was?

Mir geht diese Verliererei wirklich langsam auf die Nerven.)

Dienstag, 6. September 2011

Falschparker (4)

Die standen den ganzen Tag so rum. Einmal habe ich sogar beobachtet, wie ein Autofahrer zwischen den beiden Falschparkern eingeparkt hat, ohne dass auch nur einer der Kollegen sich beschwert hat. Das blieb wieder an mir hängen.

(Diese Halte ist für 7 Taxen gedacht und auch so ausgeschildert.)

Sattes Trinkgeld

Am frühen Sonntagmorgen:

"Kurzstrecke zur Ecke...bitte."      Kurzstrecke Erläuterung.

Der Fahrgast, schätzungsweise Mitte zwanzig mit hmmm, nichtdeutschem Aussehen, nuckelte an einer Flasche Mineralwasser.

"Ja, ich komme von der Arbeit. Die anderen trinken alle Alkohol und ich halt Wasser."

Ich vermute mal er arbeitet bei einer dieser Strandbars. Ich hatte ihn in der Köpenicker Straße aufgelesen.
Und dann legte er los:

"Diese faulen Ausländer. Sollten sich was schämen. Lassen sich einfach vom Amt bezahlen, gehen nicht arbeiten, haben auch keine Lust dazu. Ich wurde in der Türkei geboren, bin seit 10 Jahren in Deutschland. Aber Arbeit braucht man doch."

Er redete sich in Rage und entschuldigte sich sogleich dafür. Das sei jetzt nur, weil er gerade bei der Arbeit noch eine Diskussion mit seinen Kollegen über das Thema hatte.

"Du hörst dich ja fast wie der Sarrazin an."

(Der Sarrazin wäre nicht erfreut gewesen ob seines Outfits.)


"Der Mann hat Recht! Das geht doch nicht."

Ich verkniff mir die Bemerkung, ob er denn das Buch eigentlich gelesen habe.

"Aber du als Türke..."


"Ich bin kein Türke, ich bin Kurde."

Die Fahrt war zu Ende und er bezahlte mit einem Schein.

"Stimmt so."


"Hey, das ist ein Zehner."

"Ist okay, ich habe gerade von meinem Chef auch ein ordentliches Trinkgeld gekriegt."

150% Trinkgeld. WOW.

Alles in allem, schon fast überintegriert.


Montag, 5. September 2011

Strapazierte Nerven

Ehrlich gesagt, ich mochte das Maritim Hotel in der Stauffenbergstraße noch nie. Weder habe ich mich da schon mal an die Halte gestellt, noch war ich besonders begeistert über Fahrten dorthin. Das ist halt manchmal so, man hat seine Vorlieben und seine (meistens unbegründeten) Abneigungen, was die Halten und die Hotels anbelangt.

Dass dieses Hotel nun dem niederländischen Rechtspopulisten Gert Wilders eine Bühne gegeben hat, seine islamophoben Ansichten in den Berliner Wahlkampf einzubringen, verringert die Chancen dieses Hotels mich als Taxifahrer dort vorzufinden. Der Wilders war vom Berliner Stadtkewitz, Vorsitzender der rechten Partei "Die Freiheit", eingeladen worden, um seine kruden Thesen zur Islamisierung Europas zu verbreiten.

Die Partei hatte den Veranstaltungsort bis Samstagvormittag geheim gehalten und so wusste ich nichts über die Hintergründe des Fahrgastes, der sich mit mir durch seinem Eingangssatz: "Endlich mal ein deutscher Fahrer" keinen neuen Freund geschaffen hat. Er gab das Maritim als Fahrziel an und ich verfiel nach seiner Begrüßung in tiefes Schweigen. Beförderungspflicht ist Beförderungspflicht. Mein Schweigen half mir aber nicht. Ununterbrochen zog er vom Leder.

"In Berlin geht das ja noch mit den Taxifahrern, aber in Frankfurt, da hast du nur DIESE Muselmanen. Einmal hätte er einen türkischen Fahrer...blablabla."

Ich schaltete die Ohren auf Durchzug. Die Strecke war nicht weit, der Verkehr erträglich. Klaus, das stehst du durch. Jetzt nur nicht die Nerven verlieren.

An der Stauffenbergstraße angekommen, dämmerte mir was. Die Straße war mit großem Polizeiaufgebot abgesperrt, was jetzt nicht unbedingt ungewöhnlich ist, da sich genau gegenüber des Hotels das Verteidigungsministerium befindet. Ungewöhnlich allerdings eine Handvoll Demonstranten mit Transparenten wie "RASSIMUS STOPPEN" und ähnlichen Inhalten. Und nun ergab das plötzlich einen Sinn. Das Maritm war der Veranstaltungsort für Wilders Rede.
Ich konnte diesen Nervbolzen loswerden, ohne auf den letzten Metern noch ausfallend zu werden.

(Morgen noch mehr zum Thema Ausländer. Jetzt muss ich mich erstmal um mein liegengebliebenes Privatauto kümmern.)



Freitag, 2. September 2011

Die drittgefährlichste Stadt

"All die Leute mit denen ich heute gesprochen habe, haben auch ihre ganz eigenen Ansichten, je nachdem was sie erlebt haben. Was mir aufgefallen ist, sie lassen sich nicht davon abhalten, ihr Leben einfach weiter zu leben."
Worum geht es hier? Um Afghanistan? Ein Reporterbericht aus Tripolis? Ein Augenzeugenbericht aus Fukushima?

Nein, die "Redakteure" des Morgenmagazins der ARD in Köln haben einen "authentischen" Bericht aus der Stadt mit der drittgrössten Kriminalitätsrate der Bundesrepublik gemacht. Soviel gequirlte Scheisse auf einem Haufen habe ich selten gehört.
"Laut aktueller Kriminalstatistik ist Berlin nach wie vor eine der gefährlichsten Städte Deutschlands, nach Frankfurt und Hannover. Dazu kommen halt auch politisch motivierte Straftaten, wie eben das Abfackeln von Autos. Die Hälfte davon sollen ja auf das Konto von linken Exremisten gehen."
Der erste Teil dieser Anmoderation kann ja stimmen. Warum also nicht einen Bericht aus Frankfurt? Oder Hannover? Nein, Berlin eignet sich viel besser - über die Hauptstadt (ja, da habt ihr anscheinend immer noch dran zu knabbern) lässt sich ja viel besser lästern.

Und hey, du Traum aller Schwiegermütter, kein Mensch weiß was von politischer Motivation der Autoabfackler. Das wird immer nur in den Boulevard-Medien so spekuliert. Willkommen im Club, liebe ARD. Über die Täter ist nichts, aber auch gar nichts bekannt. Zumindest, wenn man Berlins amtierender Polizeichefin von glauben darf.
"Wir gehen zurzeit davon aus, dass es einzelne, nicht in der linken Szene vernetzte und verwurzelte Täter sind, weil wir Erkenntnisse haben, dass die linksextreme Szene diese Taten nicht unterstützt. Dass heißt, dass die Täter – anders als noch 2009 - in der linken Szene kein politisches Fundament haben. 2009 waren es andere Angriffsziele als heute – hochwertige Fahrzeuge."
Tagesspiegel vom 18.08.2011

Fazit dieses Berichts, siehe Eingangszitat. Ausser Spesen, nichts gewesen.

Schaut euch den Bockmist selber an.

Leider habe ich keine Möglichkeit gefunden, das Video runterzuladen. Also schnell anschauen, bevor es wieder weg ist.


(Manchmal muss man einfach auch Dampf ablassen dürfen, über soviel Schwachsinn in den Medien.)

Sommer Taxi (3)

So, die restlichen Folgen vom Sommer-Taxi sind nun auch erschienen. Eines möchte ich hier noch einbetten:



Dieses Eumel ist wirklich eine witzige Touristenattraktion.

(An alle die DAS cab-log persönlich kennen, psssst. Nicht petzen.) *lach*

Mittwoch, 31. August 2011

JEDEN filzen

Dem Fahrgast mit weißem Strohhut und roter Hose sah ich sofort an, dass er was besonderes war. Ein Hamburger. Und wie fast immer, wenn man Hamburger an Bord hat, drehte sich das Gespräch um den Vergleich zwischen unseren beiden Städten. Diesmal aber anders, nämlich um die negativen Seiten.

Fahrgast: "Das mit den brennenden Autos ist ja nur in Berlin und Hamburg so. In München oder Frankfurt brennen keine Autos. Ja, die fühlen sich ja regelrecht vernachlässigt."

Ich: "In Berlin ist momentan Wahlkampf. Man munkelt ja schon was von cui bono. Die CDU und die FDP haben ganz aktuell neue Wahlkampfplakate drucken lassen, mit Motiven von ausgebrannten Autos. Die CDU setzte noch den eigentlich von der SPD genutzten Spruch in abgewandelter Version 'Muss Berlin das verstehen?' darunter."

Fahrgast: "Ich würde ja für eine befristete Zeit JEDEN, der um eine gewisse Uhrzeit auf der Straße ist, nach Grillanzündern filzen."

Ich: "Ernsthaft? 

Fahrgast: "Ja, sehen Sie, jedesmal wenn ich in ein Flugzeug steige, werde ich von Kopf bis Fuß durchsucht. Warum nicht in solchen Situationen auch?"

Ich: "Dazu müssten wir aber so einige Gesetze ändern. Das wäre dann ja sowas wie ein Polizeistaat."

Dann war die Tour auch schon zu Ende. Ohne dass wir das ausdiskutieren konnten.

Aber Ideen haben die Menschen.

(Um das klarzustellen, ich persönlich will nicht behaupten, dass die konservativen Parteien irgendetwas mit Autos anzünden am Hut haben. Das sind Verschwörungstheorien und damit habe ich NICHTS am Hut. Über die derzeit aktiven Täter ist mehr oder weniger nichts bekannt, trotzdem werden aber automatisch irgendwelche "linksradikalen/terroristischen" Täter in der einschlägigen Presse hochgeschrieben und damit mächtig Stimmung gemacht. Da kann man ja auch mal ironische Munkeleien in's Spiel bringen, oder nicht? Wobei nicht auszuschliessen ist, dass die Täter zum Teil tatsächlich aus der linksradikalen Ecke kommen.)

Montag, 29. August 2011

Making of...

Behind the scene dieses BLÖD-Artikels. BILD XXL

Im Außenspiegel konnte ich einen Herrn im braunen grauen Anzug beobachten, der sich mit der Kollegin hinter mir unterhielt. Kurz darauf bat sie mich: "Komm mit. Die wollen Fotos von uns machen." Mir schwante nichts Gutes und ich lehnte energisch ab. "Okay, dann halt nicht."
Nach längerem Suchen hatten sie Ersatz für mich gefunden. Sie breiteten eine „Zeitung“ auf der Kühlerhaube des Wagens der Kollegin aus, der Fotograf stellte sich in Position.

Vorbesprechung der Szene
"Verstehe ich nicht, warum du jetzt nicht mitmachst" meinte die Kollegin zu mir.
"Weil ich keinen Bock habe, in diesem Blatt zu erscheinen."

Uuund Action
Gleich nochmal, andere Einstellung

Nach dem Shooting erzählte mir der Kollege, er hätte sich zunächst auch geweigert mitzumachen. Als die Reporter auch auf der Rücke nicht fündig geworden waren, machten sie noch mal die Runde. Der Kollege schlug dann schließlich ein Honorar von 5 Euro raus. Die Kollegin bekam große Augen: "Ich habe nichts gekriegt."
Ich konnte mir nicht verkneifen, die Kollegin aufzuziehen: „Gerade du als Frau solltest doch wissen, dass man nicht zu schnell JA sagen sollte.“

Ist aber trotzdem eine Nette. :-)

Gott sei Dank hat es die Bilderserie nicht in den Artikel geschafft. Was sollen denn die Leute über Berliner Taxifahrer denken?
Und der Kollege Q. von der Rücke meinte, er hätte auf die Frage geantwortet:  
„Mensch Leute, das lernt man doch schon auf der Journalistenschule. Frage nie einen Taxifahrer."

Eines muss ich allerdings sagen, der Fotograf war echt gut drauf. 


Donnerstag, 25. August 2011

Gartenstadt Falkenberg

Es ist schon nicht ganz einfach, Taxifahrer in Berlin zu sein. Haufenweise Straßennamen, die es mehrfach gibt, sogar gleichnamige Kreuzungen in Stadtteilen, die gar nicht soweit auseinander liegen.

Alles in den einschlägigen Blogs schon thematisiert.

Nun ist es jetzt damit aber nicht genug, es geht noch schlimmer. Es gibt zweimal den Stadt/Ortsteil Falkenberg.

Einmal als Stadtteil des Bezirks Lichtenberg im Nord-Osten von Berlin.


(Hier befindet sich übrigens das Tierheim von Berlin)

Und nochmal als auf der Straße ausgewiesenen Ortsteil von Bohnsdorf im Süden der Stadt. Wikipedia nennt das Ortslage.

Größere Kartenansicht

Die Straße "Am Falkenberg" sollte Ausgangspunkt für einen Fotoausflug zur Gartenstadt Falkenberg werden. (Und zuerst dachte ich an den richtigen OT in Berlin. Ist natürlich Quatsch, aber irritiert hat es mich schon ein bisschen.)
Dort befindet sich nämlich eine der Siedlungen der Berliner Moderne, welche in die Liste des Unesco Welterbes aufgenommen wurden. Diese - auch Tuschkastensiedlung genannte Wohnsiedlung - von Bruno Taut (hier noch ein Projekt von ihm bei mir im Blog) hat ihren Namen von der bunten Farbgestaltung der Häuserfassaden. Aber was erzähl ich hier viel, schaut selber...(80 Bilder)



Dienstag, 23. August 2011

Waldbühnen Premiere Fahrt

Es musste ja so kommen. Nach dem besten Juli aller Zeiten ist nun der schlechteste August an der Reihe. Der gesamte WE-Umsatz war gerade mal halb so hoch wie an guten WEs.

Aber immerhin gab es eine Premiere. Ich durfte zum ersten Mal in meiner Laufbahn Gäste zur Waldbühne fahren. Natürlich kennt jeder Taxifahrer in Berlin die Waldbühne, aber ich bin noch nie mit dem Auto dorthin gefahren. Und natürlich weiß ich theoretisch auch, wie man dorthin kommt. Aber ich hatte es einfach noch nie getan. Keine Sorge, es hat auf Anhieb geklappt. Man muss es eben nur mal gemacht haben.

Zur Berliner Waldbühne, die laut Wikipedia zu einer der schönsten Freilichtbühnen Europas zählt, hatte ich meinen ersten Kontakt so ungefähr im Sommer 1987 (Kann auch '88 gewesen sein, oder doch '86?) Anlass war ein Film, der dort gezeigt wurde. Mir als Fast-Noch-Neu-Berliner waren die Figuren im Publikum, die mit schwarzen Anzügen, schwarzen Hüten und Sonnenbrillen dort erschienen, erstmal etwas suspekt. Die Waldbühne war ausverkauft. 20.000 Menschen waren wegen eines Filmes gekommen, in dem in erster Linie (Polizei)Autos verschrottet wurden. Und alle, ausser mir, kannten die Texte der Lieder auswendig.

Stellt euch vor: Waldbühne, ein lauer Sommerabend. 20.000 Menschen und dazu ein Blick in die Augen der neuen Angebeteten. Puhh.

(Leider nicht zum Einbetten freigegeben)
 (Am besten in Vollbid gucken.)

http://youtu.be/HCTJeT2i9QU

Dass ich dann irgendwann als Dollyfahrer selber auf dieser Bühne stehen sollte - das ist eine ganz andere Geschichte.


Montag, 22. August 2011

Mein persönlicher Pressespiegel

Was ist los mit dem Sommerloch? Da finde ich doch zur Zeit richtig gute Artikel in der Presse.

Berliner Zeitung
"Über Jahrzehnte predigten die, die Geld haben, denen, die keines haben, sie sollten nicht auf den Staat, sondern auf ihre eigene Tatkraft setzen. Als die, die das Geld hatten, es verspielt hatten, da wandten sie sich an den Staat, nicht wie ein Hartz-Empfänger um ein paar Hundert Euro bittend, sondern sie wollten Milliarden, um den Status quo, um ihren Status quo zu retten. Das gelang ihnen."

Sogar der Tagesspiegel ist dabei und findet ein im Wahlkampf nicht existentes Thema:
"Dass aber beim Senat die Bedeutung sozial gemischter Quartiere für die Stadt in Vergessenheit zu geraten droht, ist verwunderlich. Sogar in der prosperierenden bayerischen Landeshauptstadt hält die Politik daran fest. Vor 13 Jahren goss man in München das Programm „sozialgerechte Bodennutzung“ sogar in Gesetzesform. Wenn die Stadt Baugrundstücke ausweist, müssen sich Bauträger verpflichten, 30 Prozent der entstehenden Immobilien als Sozialwohnungen zu vermieten und weitere 30 Prozent an Münchner, deren Gehalt nur knapp über der Bemessungsgrenze für die staatliche Unterstützung liegt."
Auch Aspekte widmet sich dem Thema Berlin und seine Mieter

http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/1415604/Wie-Berlin-sich-veraendert#/beitrag/video/1415604/Wie-Berlin-sich-veraendert

Auch in den Blogs gute Artikel
Der Sash meint zum Thema Angsthasen:
"Schon jetzt ist zu erkennen, dass das, wogegen ihr euch strebt, den nachfolgenden Generationen ein vielfach besseres Leben ermöglichen wird. Und wenn ihr mal ehrlich seid: So lange auch die DAX-Konzerne dabei mitverdienen, ist euch das doch im Prinzip auch Recht."

Fallschirmspringen am Pariser Platz (2)

Teil 1
Was hätte ich machen sollen, die haben uns ja nicht arbeiten lassen. Die Rücke der Taxihalte am Pariser Platz war nach vorne abgeschnitten und raus durften wir auch nicht. Also, das Beste draus machen - und filmen.
Die Bemerkung "Der will doch hier nicht landen, oder was. Einmal Kurzstrecke, hahaha" stammt vom Kollegen vor mir.


Samstag, 20. August 2011

Fallschirmspringen am Pariser Platz

Heute war eine Big Party am Pariser Platz und auf der Straße des 17. Juni.
Das ist zwar nichts ungewöhnliches, ja sogar eher normal, aber ein Highlight von dieser Fete (60. Jahrestag der Gründung des BKAs der Bundespolizei) möchte ich doch mal posten.
Morgen oder nächste Woche folgt vielleicht noch ein Video der Punktlandungen.

Nein, nicht das BKA am Mehringdamm.

21.8. Korrektur: M. in den Kommentaren hat recht. Es war nicht das BKA, das da gefeiert hat, sondern die Bundespolizei.

Hier geht es zum Video

Freitag, 19. August 2011

Sonneborn, verkatert

Gerade war ich nebenan, mir mal die Parteizentrale anzuschauen.

Eigentlich dachte ich, viel zu früh für die Truppe

Dann aber, das isser doch, oder?
Ein bisschen verkatert (nach eigener Aussage)
Und mit von Sprühkleber verklebten Haaren Auch nach eigener Aussage (Leider habe ich den Fokus falsch erwischt)
Aber ein "Presse"foto habe ich dann doch gekriegt
Nochmal eine Totale
Er machte nicht den Eindruck, dass er besonders erfreut über meine Knipssession am frühen Morgen war, aber tja Herr Sonneborn, so ist das, wenn man auf dem falschen Fuß erwischt wird.
Ich habe die Genehmigung zur Veröffentlichung nur gegen Preisgabe meiner Blogadresse gekriegt. Hoffentlich nimmt er sich jetzt nicht mal Berlins Taxifahrer vor.

Ein paar Minuten haben wir uns auch noch unterhalten. Ich musste ihm unbedingt noch mitteilen, wie geschmacklos ich seinen Marsch durch's Brandenburger Tor fand. Und ich fragte ihn:

"Ich will Sie ja nicht mit Politik belästigen, aber wen würden Sie denn wählen?"

"Wenn ich nicht "Die Partei" wählen würde, würde ich den Wowereit wählen."

Na ja. Aber das ist für mich dieses Jahr mal wieder ein ganz großes Problem. Da geht ja gar nichts mehr.

Mehr Fotos vom "Partei"besuch und deren Wahlkampfplakaten im Onlinealbum


Nicht immer lustig, Herr Sonneborn

In Berlin sind am 18. September Wahlen. Der Wahlkampf ist in vollem Gange. 

Ich weiß ehrlich gesagt nicht so genau, ob ich über jeden Scherz von Herrn Sonneborn lachen kann.

Zuerst marschiert er zusammen mit 40 Parteifreunden von "Der Partei" mit brennenden Fackeln durch's Brandenburger Tor und nun das:

Manchmal ist das schon hart an der Grenze. Auch der erste Wahlwerbespot "Der Partei" in der Abendschau ist - na ja. Nicht dass ich humorlos wäre, aber wenn Satire zur Geschmacklosigkeit verkommt...

Dieses Wahlplakat hängt auf der Admiralbrücke, wo sie ein paar Meter weiter ihre Parteizentrale haben.

Allerdings ist die Partei trotz der Querelen um die Touristen-Party-Zone Admiralbrücke im Kiez nicht besonders gut angekommen.

Mal sehen, vielleicht gehe ich heute mal rüber zu Herrn Sonneborn.