Mittwoch, 30. April 2014

Tiere in Berlin

...und alle am gleichen Tag fotografiert.

Den Wasserbüffel in den Tiefwerder Wiesen, die Affen und die Bisamratte? (oder etwa ein Nutria?) von der Terrasse des Bikini-Hauses aus.




Weitere Bilder und einige Informationen zum gestrigen Ausflug gibt es hier (Tiefwerder Wiesen) und hier (Bikini-Haus). Mit weiterführenden Links.

Dienstag, 29. April 2014

Sprachtalent

Es war meine letzte Tour am Sonntagnachmittag. Ein Pärchen wollte zum Flughafen Tegel. Er, so Mitte dreissig mit 3-Tage-Bart und sie auch so seinem Alter.

Manchmal frage ich schon gleich nach Fahrtbeginn nach dem Flugziel. Istanbul sollte es sein. Die Unterhaltung wurde zuerst in Englisch geführt, was er sehr gut, wahrscheinlich besser als ich, beherrschte. Im Laufe des Gesprächs stellte sich heraus, dass er, Sohn türkischer Eltern, in Deutschland geboren wurde. Als er 3 Jahre alt war, ging es zurück in die Türkei, wo er bis heute lebt.

Meine Frage, ob denn etwas übrig geblieben sei von den Deutschkenntnissen, war eigentlich eher spassig gemeint. Aber siehe da, er plapperte in fast akzentfreiem Deutsch weiter, dass mir beinahe die Augen aus dem Kopf fielen. Zugegeben, das eine oder andere Wort war nicht spontan vorhanden, aber mit etwas Hilfe ging es fast fließend. Ungläubig fragte ich nach, ob er denn in der Türkei noch Deutschunterricht gehabt hätte, was er aber verneinte. Er habe lediglich in letzter Zeit angefangen in deutschen Zeitungen zu lesen. Deutschland sei ja so wichtig in der Welt. Natürlich war ich jetzt voll des Lobes, ob dieses kleinen Sprachgenies.
Ich sprach auch kurz seinen Ministerpräsidenten an und wie ich persönlich dessen Sperrungen von Twitter und Youtube beurteile. Da zeigte er mir dann, dass er auch so einige deutsche Schimpfwörter beherrscht.

Aber mal im Ernst, kann das wirklich sein, dass man als Kleinkind mit 3 Jahren schon die sprachlichen Eindrücke um sich herum so gut wahrnimmt, dass es ein leichtes ist, viel, viel später diese Sprache relativ leicht zu lernen? Oder hat er etwas geflunkert und als Heranwachsender doch noch viel Kontakt zur deutschen Sprache gehabt?

Donnerstag, 24. April 2014

Bitte Rücksicht nehmen

Sie haben euch gewarnt.
Und dieser Hinweis ist auch notwendig, wie das Clubsterben in Prenzlauer Berg, denen man einfach Eigentumswohnungen in den Hinterhof oder die direkte Nachbarschft gesetzt hat, zeigt. Mindestens drei Clubs wurden zu Tode geklagt, weil es Besitzern von Eigentumswohnungen in ihren Wohnungen zu laut war.

Schade eigentlich

Es hätte genial werden können. Aber leider...

"Eine" wollte ich noch an diesem etwas zäh dahinfließenden Ostersonntag. Welch angenehme Überraschung: Die "Eine noch" sollte zum Flughafen gehen. Zu dem in Schönefeld!

Auf dem Rückweg zur Ablöse wählte ich den Weg über Treptow. Man weiß ja nie. Vielleicht...
Cool, auf Höhe des Treptower Parks reckten sich zwei Hände. Ich war gespannt, wo es hingehen sollte.

"Kennen Sie die Admiralbrücke in Kreuzberg?"

Ein kleines Lächeln huschte vermutlich über mein Gesicht. Ja, kenne ich. Ich wohne nämlich dort. Kurze Diskussion über die vermeintlich kürzeste Route, da hatte ich aber ganz klar einen Heimvorteil.

Unter Taxikollegen nennt man so erwas einen Heimatschuss. Eine, wie ich finde, extrem dumme Bezeichnung. Es geht hier nicht um Leben oder Tod.  Eine Verharmlosung aller Kriege dieser Welt.

Sei's drum. Dort angekommen, ein Megaparkplatz fast direkt vor meiner Wohnung. Da kann einem die Fantasie schon mal durchgehen. Eigentlich könnte ich einparken, abkassieren und Feierabend machen gleichzeitig. Aber ich musste ja das Auto noch an der Ablöse abstellen. Schade eigentlich.

Also zurückgefahren und das Taxi abgestellt. Der schöne Parkplatz vor meiner Haustür war natürlich anschließend weg.

Und nun zum eigentlichen "aber leider". Am nächsten Morgen musste ich feststellen, der Nachtfahrer war gar nicht gefahren. Das Taxi stand am Ablöseplatz, wie ich es am Vortag abgestellt hatte. Grrrr.

Dienstag, 22. April 2014

Gerade aus ins Verderben

Meine Beifahrerin starrte versunken auf ihr Smartphone. An dieser Kreuzung setzte ich den Blinker nach rechts. Ohne aufzuschauen sagte sie in scharfem Tonfall:

"Warum fahren Sie nicht EINFACH geradeaus?"

Ich nutzte die Zeit der Rotphase um dieses Foto zu schießen.
Merke: Nicht alles was digital ist, ist auch automatisch richtig.

Donnerstag, 17. April 2014

Taxi-Mitfahrzentrale (und kein Ende in Sicht)

So, da ist anscheinend so einiges durcheinander geraten.
Auch ich bin wohl einem Irrtum aufgesessen.
Das gestrige Urteil des Landgerichts Berlin hat nichts mit der momentan so heiß diskutierten App von UberPOP, über die ich ich mich so aufgeregt habe, zu tun.

24 Seiten Juristendeutsch, wer sich das antun möchte, hier geht es zum Download des Urteils.

Der Kollege Sash versucht es aufzudröseln. 

In meinen Postings habe ich auch nichts von diesem Urteil geschrieben, also die gelten nach wie vor. Vor allem und das ist der entscheidende Punkt, die Warnung des Senats:

Warnung vor neuen "Taxi-Apps"


Nur in einem meiner Kommentare habe ich eine einstweilige Verfügung erwähnt. Das stimmt nicht. Dieses Gerichtsurteil betrifft den Limousinen-Service von Uber.

Aber die gesamte Presse (einschließlich rbb-abendschau) ist dieser Fehleinschätzung aufgesessen. Wie kann auch der Senat eine Warnung vor einer Uber-App genau an am gleichen  Tag der Urteilsverkündung zu einem anderen Fall zum Thema Uber herausgeben. ;-)


Mittwoch, 16. April 2014

Taxi-Mitfahrzentrale (3)

Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung reagiert:

"...In der Praxis heisst dies, dass das Angebot einer Taxi-Dienstleitung von Personen oder Unternehmen, die nicht über eine entsprechende Genehmigung und Fahrerlaubnis verfügen, gegen geltendes Recht verstößt. Fahrgäste, die ein solches Angebot nutzen, sind rechtlich nicht abgesichert und gehen versicherungstechnische Risiken ein. Die Senatsverwaltung warnt daher Fahrer und Fahrgäste dringend vor der Nutzung solcher Angebote..."

Und damit ist das Ding für mich vom Tisch.

Taxi Mitfahrzentrale (2)

Ich hätte nicht gedacht, dass die Überschrift noch eine (2) kriegt.

Ganz ehrlich gesagt habe ich es nicht wirklich ernst genommen. Große Klappe, aber so absurd, dass man sich nicht weiter damit beschäftigen muss.

Aber in anderen Städten ist es schon soweit. Selbst die EU-Digitalkommissarin Neelie Kroes beschäftigt sich damit. Und nicht so, wie man sich das als professioneller TAXIfahrer wünscht.

Wozu habe ich eigentlich fast ein Jahr lang Straßennamen, Plätze, Objekte und Routen gebüffelt, wenn heute jeder dahergelaufenefahrene (und darum wird es gehen) ohne jede Ortskenntnis, ohne ein Gewerbe anzumelden und ohne Steuern abzugeben in der Stadt auf Bestellung Fahrgäste rumkutschieren darf? Frau Kroes, Sie sind nicht bei Verstand.
Apropos, dieses Jahr ist noch meine Gesundheitsprüfung zur Verlängerung des P-Schins fällig. Macht Uber die selber?

http://www.spiegel.de/wirtschaft/uber-und-private-taxis-neelie-kroes-verteidigt-start-up-a-964702.html

Da ich keinen Twitter-Account habe, kann mal einer der Dame seine Meinung sagen? "Show your anger" meint sie ja selber. Hashtag im Artikel.



Montag, 14. April 2014

Taxi-Mitfahrzentrale

Taxi fahren ohne... alles. Also ohne Taxi, ohne Taxischein, ohne Verstand. Und natürlich auch ohne Steuern zu bezahlen. Trinkgeld heißt die Bezahlung.


Ich fasse es nicht.

Mittwoch, 9. April 2014

Klaglos hingenommen

"Hier stimmt so."

Er bezahlte die 5,60 Tour mit einem Zehner.

"Und weil Sie so klaglos diese kurze Tour hingenommen haben, habe ich noch was für Sie. Wenn Sie mich hier um halb drei abholen, fahren wir zuerst nach Neukölln, holen meine Frau ab und dann geht es weiter zum Waldorf Astoria."

"Das ist halt Berufsrisiko. Der Eine will zum Flughafen, der Andere halt nur zweimal um die Ecke. Aber dafür sind wir ja auch da."

"Da habe ich aber schon ganz andere Kommentare von manch einem Ihrer Kollegen erlebt."

Normalerweise nehme ich keine persönlichen Vorbestellungen an, da man u.U. in der halben Stunde zuvor eigentlich nichts richtig Sinnvolles unternehmen kann.

Ich nahm sie trotzdem an. Und mir ist was Sinnvolles eingefallen: Ich war Kaffeetrinken.

Die Tour hat sich dann auch noch als lukrativ erwiesen, dank längerer Wartezeit. Seine Frau war unpünktlich.

Dienstag, 8. April 2014

Sie sind doch Taxifahrer

Es war mal wieder wie so oft: Direkt am Eingang vom 5 Sterne Hotel am Pariser Platz hatte sich eine Menschenmenge versammelt, blockierte den Gehweg und teilweise sogar die Straße. Alle mit Blickrichtung zum Hoteleingang.

Warum? Keine Ahnung, interessiert mich auch nicht. Nie! Die fahren eh nicht mit uns.

Ich stand also mit einem Kollegen vor dem Hotel und wir quatschten. Da hält ein Radfahrer neben uns:

"Wissen Sie, warum die alle hier rumstehen?"

Der Kollege und ich unisono:

"Nö."

Der Radfahrer wandte sich ab, drehte aber gleich wieder um und sprach uns nochmal an:

"Aber Sie sind doch Taxifahrer hier?"

"Ja, wir sind gerade bei der Arbeit. Fragen Sie doch einen der Herumstehenden." 

"Habe ich doch gemacht. Weiß auch keiner."

Ganz so, als ob ein Taxifahrer wüsste, welcher VIP gerade in welchem Hotel abgestiegen ist. Dafür werden wir nicht bezahlt. Echt nicht.

Montag, 7. April 2014

War es nur ein Traum?

Zu Feierabend ließ ich mich erst mal zwicken, ob dieser Sonntag etwa nur ein Traum war...
Der kurioseste Arbeitstag meiner Laufbahn.

Zuerst - ich muss auch mal was nettes über den von mir so oft geschmähten Ostbahnhof sagen.

Gleich, kurz nach Arbeitsbeginn, schlug ich am selbigen auf, um 2 Minuten später mit einem israelischen Pärchen zum Flughafen Schönefeld durchzustarten.

"Something is wrong with the Bahn."

Keine Ahnung, was wrong with the Bahn war, aber immer wenn something wrong ist with the Bahn, ist der Ostbahnhof eine gute Anlaufstelle für einen Taxifahrer. Also nichts wie zurück.
Und haste nich gesehen, die nächste Tour ging wohin?
Jau, zwei Touren, zweimal SXF.

Ein drittes Mal konnte es nicht gut gehen ("Was kostet es zum Watergate?"). Also gut, machte ich mich rüber nach Mitte, genauer gesagt zu meiner Lieblingshalte am Pariser Platz.

"Please can you bring us to Sans Souci Castle in Potsdam?"

Puuhh.

"Of course, I can."

Wenn man die Watergate-Tour mal außer Acht lässt, mit den drei ersten Touren über 110 € Umsatz,da kann man sich nicht beklagen.

Wer jetzt denkt, ganz schön bescheidener Kilometerschnitt, hat zuerst mal Recht. Aber es kommt noch besser.

"Haben Sie eine Stunde Zeit? Ich sage links oder rechts. Wir machen eine kleine Stadtrundfahrt."

Ein Stadtführer suchte sich meine Taxe aus, um einer vornehmen Lady die Innenstadt-Ost zu zeigen.

Mehrere Stopps auf der Tour (einiges an Wartezeit) und schon sah es wieder etwas besser aus mit dem Kiloneterschnitt.

Aber auch das war noch zu toppen.

Das mit dem Umsatz sah jetzt richtig gut aus und das hat, speziell im April etwas beruhigendes.

"Was kostet es denn zum Brücke Museum?"

Auch eine ganz gute Tour, aber am gestrigen Tag überraschte mich das nicht mehr weiter.
Ein netter älterer Herr, seines Zeichens Schweizer Staatsbürger, Flieger und viel wichtiger in diesem Zusammenhang Künstler. 
Er bereitet sich momentan auf eine zweimonatige Kunstaktion im Mai dieses Jahres in Berlin vor und sieht sich zur Vorbereitung hier um, um die Stadt besser kennenzulernen. Motto der Aktion: 1 Quadratmeter. Im Moment scheint es im Netz aber noch keine Infos dazu zu geben.
Wir hatten eine interessante Unterhaltung und kurz vor dem Ziel fragte er mich nach meiner Telefonnummer, um bei Bedarf wieder mit mir fahren zu können. Das mache ich aber grundsätzlich nicht mehr, da solche Anrufe erfahrungsgemäß immer dann eintrudeln, wenn man sie überhaupt nicht gebrauchen kann. Stattdessen schlug ich ihm vor, vor dem Museum auf ihn zu warten, wenn es nicht allzu lange dauern sollte.
Halbe Stunde maximal meinte er.

"Okay, das kann ich machen."

"Kommen Sie doch mit. Ich bezahle Ihnen den Eintritt."

Kurz musste ich überlegen. Aber nur kurz. Und so kam es, dass ich umsonst eine fachkundige Führung durch das Museum der Brücke-Künstler erhielt, einschließlich der Erläuterung des Unterschieds zwischen den Techniken der Lithografie und des Linolschnitts. Und direkt anschließend wieder Geld verdienen konnte. Nochmal vielen Dank.
Mein Fazit dieses Museums:
Klein, aber lohnt sich für Menschen, die an den Brücke-Künstlern interessiert sind.
Sein nächstes Ziel war dann das Museum Bergruen. Auch nicht schlecht.
Meine letzte Tour zog sich, ging dann aber nach Tegel.


Mein Tourenschnitt an diesem Tag:
21,50 € pro Tour
Mein Kilometerschnitt:
1:1
Der Gesamtumsatz war gar nicht so spektakulär, wie man denken könnte, aber lauter interessante und nette Menschen an Bord. Und ein Traumwetter. Ein Tag wie aus dem Bilderbuch 

Ich finde, solch einen Tag habe ich mir mal verdient.

Dienstag, 1. April 2014

Der Kreuz Bär

Gerne würde ich dieses Foto zum Bilderrätsel machen - alleine mir fehlt die Antwort:
Dieses Foto habe ich letzte Woche in der Kantine des Kreuzberger Rathauses vom 10. Stock aus geschossen. Von dort hat man einen schönen Blick über die Dächer von Kreuzberg und dem Potsdamer Platz. Leider ist immer eine Fensterscheibe dazwischen. Deshalb die Reflexionen. Der Berliner Bär hat das Kreuzberger Stadtwappen von 1956 im Arm, steht auf einem Bein und hat sich offensichtlich seiner Fußfessel entledigt.

Aus dieser Symbolik (in Kreuzberg ist der Bär los) ergaben sich für mich einige Fragen:
Was ist das für ein Gebäude?
Wer hat es entworfen?
Und warum steppt der Bär auf der Kuppel?

Das Gebäude habe ich gefunden. Es steht in den Hinterhöfen hinter dem Finanzamt Kreuzberg neben den Gewerbeflächen der Autoschrauber und der Bär ist von unten nur zu sehen, wenn man weiß wonach man Ausschau hält.

In der Satellitenaufnahme sieht es so aus, als würde das neue Rathaus Kreuzberg mit diesem Gebäudekomplex zusammenhängen. War das das alte Rathaus Kreuzberg?
Fragen über Fragen und so habe ich einige Hebel in Bewegung gesetzt:

Ich habe im Netz recherchiert.

Ich habe befreundete Blogger angeschrieben.

Ich habe einen Ausdruck mit zur Schicht genommen und jedem altgedienten Kollegen gezeigt. Ein sehr Architektur interessierter Kollege meinte was von wegen sieht irgendwie nach Mühlenhaupt aus. Leider habe ich dafür aber keine Belege gefunden.
 
Ich habe vor einer Woche das Kreuzbergmuseum angeschrieben und (noch?) keine Antwort erhalten. (Bürokratenhaufen, zu viel zu tun oder weiß man da auch nichts? Gar keine Rückmeldung empfinde als äusserst unhöflich.)

Es ist, als ob ich der einzige Mensch wäre, dem das jemals aufgefallen ist. Es ist aber von der Kantine des Rathauses aus deutlich zu sehen. Auch ohne Teleobjektiv.

Nun versuche ich es auf diesem Weg. Schwarmintelligenz soll ja weiterhelfen. Ich warte.

Nein, nein, nein. Es ist kein Aprilscherz.