Dienstag, 30. November 2010

Fräsgutwas?

Was bitte ist denn ein Fräsgutaustausch und wieso darf man da Montags bis Freitags nicht parken, wenn es nur 2 Tage lang gilt?


(Gesehen in der Görlitzer Straße.)

Montag, 29. November 2010

Pro-... Nein Danke

Ja, ist schon wieder Fußball-WM?
Nein, viel schlimmer...
Zogen die doch am letzten Sonntag als Demo durch Berlin.
Unfassbar, dass so etwas heute in Deutschland wieder möglich ist.

Ein Koffer steht im Weg

Herren/Frauenlose Koffer haben ja in Berlin letzte Woche für jede Menge Unruhe gesorgt.
Und was stand da dem herbeigesehnten Besuch meines Stammcafés im Wege?
Ein Anschlag auf mein Café? Irgendwann ist Schluss!
Und, wofür habe ich mich wohl entschieden?

Donnerstag, 25. November 2010

Stimmen in der Stadt

Nein, das ist keine Überwachungskamera.

Sondern eine Audio-Installation anlässlich des Welt-Aids-Tages
An insgesamt 15 Stellen in Berlin sind von 25. November bis 8. Dezember diese Lautsprecher installiert und Berliner Aidskranke erzählen aus ihrem Leben.

Stimmen in der Stadt.

Hier der offizielle Trailer zur Aktion.

Stimmen in der Stadt from stimmen in der stadt on Vimeo.


Und hier mein bescheidenes Video auf der Kottbusser Brücke.

Mittwoch, 24. November 2010

Integrationsunwillig

Sogar in der Berliner Abendschau ist es schon angekommen. Jede Menge integrationsunwillige Menschen leben in Parallelgesellschaften in Berlin.

Dienstag, 23. November 2010

Meinem Nachtfahrer ging ein Licht auf

Es kommt nicht so oft vor, dass ich meinem Nachtfahrer noch begegne. Vorgestern war das der Fall. Ich bin um diese Uhrzeit noch nicht so richtig gesprächig und meistens kanzle ich seine aktuellen Lageberichte etwas ab, nicht unfreundlich, aber bestimmt. Diesmal aber schaute er mir beharrlich bei meinem "Umbau" im Auto zu. Da gibt es so einiges "umzubauen": Einstellen des Fahrersitzes (damit ich überhaupt reinkomme), Anstellen des Funks, Umstellen des Radiosenders und diverse Dinge mehr. Und ganz wichtig, das Entfernen des Quittungsblocks aus der Sonnenblende des Beifahrersitzes. Diese Aktion hat er mit einem erstaunten Gesichtsausdruck registriert.

"Lieber Kollege, was meinst du, passiert, wenn ich einen Fahrgast habe, der auf dem Beifahrersitz sitzt, die Sonne geht auf und er will die Sonnenblende runterklappen?"

Es arbeitete deutlich sichtbar in seinem Kopf und seine Mine erhellte sich:

"Das fällt ihm auf den Schoß?"

Gut gedacht, Kollege.

Montag, 22. November 2010

Mercedes ausgebrannt

Ich glaube, meine Cheffes laufen langsam im Kreis. Schon wieder ein Totalausfall eines ihrer Taxis. Auch einer der Wagen, die ich schon oft gefahren habe.

Kollege Q. begrüßte mich am Samstagmorgen mit den Worten:

"Das glaubst du nicht, was mir gestern passiert ist. Mir ist die XXX ausgebrannt. Am Kottbusser Damm eine Stichflamme aus dem Motorraum und dann brennt die Kiste. Ich habe es gerade noch in eine Seitenstraße geschafft und einen Feuerlöscher aus einem Laden nebenan geholt. Die Feuerwehr hat dann 5 Minuten gebraucht, bis sie da war." 

(Foto mit Dank an Q.)

Und ich dachte immer, Diesel brennt nicht. Das scheint aber eher eine Frage der Temperatur zu sein. Trotzdem seltsam.

Nebulös

Ganz schön tot, dieser Sonntag
Gestern Morgen ca. 8 Uhr
Und, wer von den Berlin-Spezialisten erkennt die Brücke?

Freitag, 19. November 2010

Lieber Herr Körting

Der Berliner Innensenator hat einen Aufmerksamkeits-Appell an die Öffentlichkeit gerichtet.
"Wenn in der Nachbarschaft plötzlich „drei seltsame Menschen einziehen, die nur arabisch sprechen“, sollte man aufmerksam werden und im Zweifelsfall die Behörden informieren, sagte Körting."
Auszug aus dem Tagesspiegel  (Hervorhebung von mir)

Lieber Herr Körting, in der Tat, ich bin tatsächlich einigen "seltsamen Menschen" begegnet. Ich habe in meinem Taxi drei! Menschen vom Pariser Platz (höchst gefährdet) zum KaDeWe! (da war doch schon was) transportiert. Sie sprachen in einer mir nicht verständlichen Sprache (vielleicht pfälzerisch?).

Und noch eine verdächtige Fahrt: Einen aus der, in Berlin häufig vorkommenden, in Parallelgesellschaft lebenden Politiker der FDP habe ich zu einem konspirativen Treffen in die Reinhardstraße gefahren. Was die wohl wieder aushecken an Anschlägen auf den Geldbeutel der sowieso wenig verdienenden Menschen in unserem Land?* Verdächtig hier auch das Ölfeld auf seinen Haaren.
Auch der Präsident des Bundespolizeipräsidiums, Matthias Seeger, riet zu erhöhter Wachsamkeit.
 "Wenn jemand am Bahnhof oder auf dem Flughafen eine Person beobachte, die sich ungewöhnlich verhalte, sich häufig umblicke und vielleicht einen Rucksack dabei habe, solle er die Polizei informieren."

Auch hier habe ich etwas sehr Verdächtiges zu berichten. Ich habe zwei ausländische Menschen von einem teuren Hotel in Berlin-Mitte zum Flughafen Tegel! gebracht. Beide hatten nur Rucksäcke dabei, obwohl es doch eher üblich ist, in Hotels dieser Preiskategorie mit Rollkoffern zu reisen. Und mehrfach haben sie sich umgeblickt, vor allem als wir die Siegessäule passierten.

Nee, jetzt mal im Ernst, was sollen diese Aussagen? Verdächtige Menschen, die arabisch sprechen, Personen mit Rucksäcken auf Bahnhöfen, die sich umblicken? 
War denn einer dieser Herren schon mal auf einem Bahnhof? Was soll man denn da anderes tun, als sich "umblicken"? Ist dies in Verbindung mit einem Rucksack schon ein Indiz? Und wenn ja für was? Schlechte Beschilderungen?

Ich will gar nicht wissen, wieviel Menschen, speziell aus arabischen Ländern jetzt in Berlin einem Spießrutenlauf ausgesetzt sind. Das ist einfach nur der pure Rassismus, den Sie hier schüren.
Ich möchte ja gar nicht ausschließen, dass in Deutschland momentan ein besonders hohes Bedrohungspotential besteht, aber solche Äusserungen sind doch einfach nur dämlich - und gefährlich.

Na ja, immerhin dem Körting tut es wohl leid, was er da so vom Stapel gelassen hat.

*hier stand ursprünglich mal die Formulierung "Attentaten auf unsere Freiheit"
Nach Hinweis in den Kommentaren habe ich diese "Freiheit" in "Geldbeutel" geändert.

Amazons Schlagwort fail

Ich glaube, bei euch tickt was nicht ganz richtig. Ich muss meine Geschäftsbeziehungen zu Amazon mal gründlich überdenken.
(Screenshot Einkaufsempfehlung Amazon.de per Mail an mich.)

Bis jetzt war das ja mein Lieblings-Online Shop.
Aber aus der Tatsache, dass ich da mal ein Buch eines ehemaligen israelischen Botschafters in Deutschland gekauft habe, zu schließen, dass ich das rassistische Machwerk eines ehemaligen Berliner Finanzsenators auch kaufen würde, schlägt alle Verschlagwortungslogiken. Sogar der Zentralrat der Juden in Deutschland hat dieses Pamphlet verurteilt. Schäm dich Amazon! Auf jeden Fall habe ich schon mal hier unten geklickt.

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Donnerstag, 18. November 2010

Mein Kleingeist-Kiez

Hilfe, ich lebe in einem Kiez mit lauter Kleingeistern.


Größere Kartenansicht

Sicher unterwegs

Er war mein erster Fahrgast am frühen Morgen. Vom Ostbahnhof ging es nach Schöneweide. Ein Riesen-Kerl, der es kaum ins Auto geschafft hat. Daraufhin angesprochen meinte er:
"Das liegt an der schuss- hieb und stichfesten Weste, die ich trage. Das braucht man als Security beim Fritz-Club."
Okay, ist mir noch nie aufgefallen, dass das Publikum in diesem Club so was von rabiat sein soll. Aber na ja, was weiß ich denn über Sitten und Gebräuche in Berliner Discotheken. Ich chauffiere ja immer nur die Überlebenden nach Hause oder zur nächsten Location.

Er war ein netter Kerl, mit dem es sich ganz gut quatschen ließ. Ich habe eine Menge über das Security-Business erfahren, wie man das wird, wie das da so funktioniert und dass man halt, wie in allen anderen Bereichen auch, 'ne Menge Beziehungen haben muss, dann aber ganz gut davon leben kann.

"Erst mal duschen, anständig frühstücken und dann zum nächsten Job."
 "Wie, nicht zuerst mal 'ne Runde auf's Ohr legen?"
"Nee, ich bin auf zehn Uhr wieder im (Name eines großen Hotels)  gebucht."
"Ach, da stehe ich nur ab und zu mal rum. Werden wir uns heute kaum noch mal sehen." sagte ich im Spaß.



Aber, wie war das mit dem Denken und dem anders kommen?  Als ich zum Feierabend in der Hoffnung auf eine letzte (kleine) Tour an eben diesem Hotel vorbeifuhr (lag auf dem Nachhauseweg), stand da kein einziges Taxi.
Aber ein einzelner Fahrgast wartete schon. Und wer war es? Genau, mein Security-Mensch von morgens. Er hatte sich irgendwie am Fuß verletzt und musste einen verfrühten Feierabend machen. Also mein erster und auch mein letzter Fahrgast des Tages. Das gab es auch noch nie.
Und es war zugleich auch noch eine schöne Feierabendtour bis nach Schöneweide.

Es bleibt zu hoffen, auch angesichts der aktuellen Warnungen, dass die Security auch hellwach ist, wenn man sie denn wirklich mal brauchen sollte.

(Mein Fahrgast hat mir ausdrücklich erlaubt diese Geschichte zu veröffentlichen, trotz der "ungewöhnlichen" Anzahl von Arbeitsstunden. Er sei ja selbständig.)

Street-View ist online

Seit heute ist Street-View in Berlin online. Und als hätte ich es geahnt, irgendwelche Oberhirnies haben genau mein/unser Wohnhaus verpixeln lassen. Ich habe gerade vor Wut zittrige Finger und kann kaum anständig tippen. Ich gehe jetzt auf Verpixlersuche und werde unser Haus fotografieren und bei Panoramio einstellen. Und wenn jemand eine Polizeimeldung lesen sollte über einen Amokläufer im Graefe-Kiez...

Mittwoch, 17. November 2010

Auflosung Bilderrätsel (19)





Erläuterungen: 

"Das Büro Berlin der Vertretung der Regierung von Québec ist in Deutschland, Österreich und der Schweiz tätig. Die Regierung von Québec unterhält seit 1971 eine offizielle Regierungsrepräsentanz in Deutschland.
Im Besonderen
  • Pflege und Ausbau der Beziehungen von Québec zu Regierungsstellen, Universitäten und anderen Institutionen in Deutschland und Österreich;
  • Entwicklung und Begleitung der Zusammenarbeit zwischen Québec und Sachsen in den Bereichen Bildung, Kultur, Wirtschaft, Wissenschaft und Technologie;
  • Vermittlung der Québecer Kultur in den Ländern des Tätigkeitsbereichs;
  • Verbreitung von Informationen zum aktuellen Québecer Kulturschaffen und Förderung der Organisation von Kulturveranstaltungen, an denen Künstler aus Québec beteiligt sind;
  • Unterstützung von Québecer Künstlern und Gruppen aller Sparten beim Ausbau ihrer Aktivitäten;
  • Umsetzung von Projekten in den Bereichen öffentliche Angelegenheiten und Kommunikation, die sich an Partner und Medien in den Ländern des Tätigkeitsbereichs richten."
Auszug aus der Homepage. 
"...Daher hat Québec im Laufe der vergangenen Jahrzehnte ein Netz von Vertretungen im Ausland aufgebaut. Einige Vertretungen bestanden bereits vor 1965. Regierungsvertretungen wurden überall dort gegründet, wo Québec eigene Interessen sieht. Das Netz der Auslandsvertretungen von Québec ist nicht mit dem der kanadischen Bundesregierung identisch, aber bei bestimmten Themen arbeiten beide Seiten eng zusammen."

Bilderrätsel (19)

Die Flagge welcher "Nation" flattert da wo?
Die in der Bildmitte natürlich.

Dienstag, 16. November 2010

Philosophisch betrachtet

Der ältere Herr im Fond meines Taxis schaute interessiert in Richtung Holocaust Mahnmal, als wir es rechts liegen ließen.
"Aha, das ist ja richtig gut besucht."

"Ja, die Menschen interessieren sich dafür. Allerdings muss ich mir hier im Taxi dann auch mal blöde Bemerkungen anhören wie vor kurzem von Fahrgästen. Da meinte einer sowas wie: 'Mein Vater ist erst jahrelang später aus der Kriegsgefangenschaft zurückgekehrt. Dem setzt auch keiner ein Denkmal.' Obwohl ich normalerweise politischen Diskussionen im Taxi aus dem Weg gehe, habe ich doch noch eine eigene Meinung und so entgegnete ich: 'Da verwechseln Sie jetzt aber Ursache und Wirkung.'"

Obwohl ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht einschätzen konnte, wie mein Statement bei ihm ankam und er auch weiter nicht darauf einging, kam jetzt ein nettes Gespräch in Gang. Er erzählte mir vom Anlass seines Aufenthalts in Berlin und im weiteren Verlauf des Gesprächs wurde ich stutzig. Hmm, was der so erzählt, den müsste man aber kennen. Er verriet mir auch seinen Namen und hallo, klar kenne ich den. Ein bedeutender deutscher Philosoph und Soziologe. Wenn mich nicht alles täuscht, habe ich sogar in meiner Sturm- und Drangzeit mal was von ihm gelesen. (Ob ich es auch wirklich verstanden habe, steht auf einem anderen Blatt.)

Ich outete mich dann als Blogger, was er nicht so richtig einschätzen konnte, und er erwiderte, dass er das Internet nur zum Recherchieren von Jahreszahlen benutzen würde. Macht ja nichts.
Meine Anfrage, ob ich denn im Blog erwähnen dürfte, ihn als Fahrgast gehabt zu haben, beantwortete er zuerst mit: 
"Das kann ich ja gar nicht verbieten." 
"Verbieten wahrscheinlich nicht. Aber wenn es Ihnen nicht recht ist, schreibe ich auch nichts darüber." 
"Das wäre mir schon recht, wenn Sie es nicht erwähnen würden. Aber das müssen Sie selbst entscheiden."
Er hatte noch einen Koffer im Kofferraum und als ich ihm beim Ausladen behilflich war, verabschiedete er sich von mir per Handschlag mit der Bemerkung:
"Das mit der Ursache und Wirkung, das hat mir sehr gefallen. Sie wissen ja wohl, dass die meisten Taxifahrer da anders denken."
Ja, weiß ich.

Und ich hoffe, dass ich mit dieser Art der Schilderung der Geschichte seine Anonymität gewahrt habe.Das ist ja nicht ganz so einfach, einen solch prominenten Fahrgast an Bord zu haben und dann gar nicht darüber zu berichten.

(Wenn es jetzt jemand rausgekriegt haben sollte, einfach nur denken und nicht in die Kommentare schreiben. Bitte!)

Montag, 15. November 2010

Minarett im Hinterhof

Ich kringele mich gerade vor Lachen. Hat der das tatsächlich so gesagt?


Das Wetter lenkte vom Arbeiten ab. Auch gut.

Wenn der Umsatz nicht so zäh geflossen wäre, hätte man den gestrigen Tag als einen der schönsten des Jahres bezeichnen können. Ich muss zugeben, was mich mächtig von der Arbeit abgelenkt hat, war das Traumwetter im November. Ständig anhalten und fotografieren müssen, da kann man ja kein Geld verdienen.
MORGENS


MITTAGS
ABENDS

In sinnvoller Reihenfolge

Wenn man ab und zu über zu kurze Touren lamentiert (was ich ja nicht ernsthaft tue), muss man aber auch mal über die andere Seite des Jobs berichten.


Da winkten mir zwei (junge) Menschen am Straßenrand am Hansaplatz zu und eröffneten das Gespräch nach dem Einsteigen mit den Worten: "Haben Sie ein bisschen Zeit?"
Ein Satz, den man als Taxifahrer sehr gerne hört (so man denn welche hat). Ja, hatte ich.

"Bringen Sie doch mal die Straßen Mehringdamm, Fasanenstr., Oranienburger Str., Weydingerstr., Karl-Marx-Allee, Phillipstr. und Unter den Linden in eine sinnvolle Reihenfolge. Und dann klappern wir die zusammen ab."

Ups, hörte sich gut an. "Einfach nur dran vorbeifahren?" "Nein, wir gehen dort jeweils auch rein und schauen uns was an." 

Gesagt, getan und am Ende kam, auch bedingt durch längere Wartezeiten, ein Gesamtbetrag von siehe oben links heraus. Es waren Kunstliebhaber und die einzelnen Stationen waren Galerien.

Diese Kunstliebhaber haben einfach zu viel Geld. Zumindest ein Teil von ihnen.

Sonntag, 14. November 2010

Unter dem Baum, da steht ein...

NEIN, die Berliner erledigen ihre "Geschäfte" nicht im Freien unter'm Baum. 
Und schon gar nicht bei Regen.


Donnerstag, 11. November 2010

Wie jetzt?

Da haben wir einen neuen Vermittler bei uns im Funk. Und er macht das richtig gut und souverän - obwohl er ein Schwabe ist. Man hört es nur gelegentlich mal ganz kurz durch und es fällt nur demjenigen auf, dem die Materie vertraut ist. Also jemandem wie mir. Ein kleines Problem ist ihm aber geblieben. Lieber Kollege vom Funk, es heißt: Größer als, schneller als und gleich wie. Oder auch: Doppelt so viel wie.
Also: "Er ist so genauso groß wie sie", aber "Er ist größer als sie".

Mir hat ein Arbeitskollege und Freund seinerzeit das ganz schnell abgewöhnt. Er hatte mich schon immer verbessert mit: ALS, wenn ich das mal wieder falsch verwendet hatte. Es ergab sich eine Situation, als wir dabei waren, gemeinsam ein ziemlich unhandliches Teil zu transportieren. Ich sage mal wieder ein "wie" statt "als" und er lässt einfach los und sagt: "ALS!" Ich stehe da mit diesem Teil, schwanke, balanciere - und habe mir es für den Rest meines Lebens gemerkt. Mehr noch, ich verbessere andere seither selbst. Und es tut mir in den Ohren weh, wenn ich es falsch hören muss.

Der Kollege vom Funk sagte zu einem anderen Kollegen: "Das ist doch aber immer noch besser wie nichts."  Ich konnte einfach nicht widerstehen. Kurz die Funktaste gedrückt: "ALS".
Dann war wieder Ruhe im Funk. Ich hoffe, er hat sich meine Konzessionsnummer nicht gemerkt.

Aber dieser Fehler ist ja auch unter Berlinern sehr weit verbreitet und sogar in der Tagesschau habe ich es schon gehört.
Und komme jetzt bloß keiner mit als wie.

Mittwoch, 10. November 2010

Schweizer Eselsbrücken

Auf der kurzen Fahrt zum Checkpoint Charlie sprachen die 4 Insassen im Alter zwischen 20 und 30 mit mir in einer Sprache, die ich als Schwyzerdütsch einordnete. Untereinander unterhielten sie sich in Etwas (rätoromanisch?), von dem ich absolut gar nichts verstanden habe.

Am Ziel angekommen fragten sie mich:

"Und nun, hat dieser Checkpoint Charlie auch eine Geschichte?"

"Ja, natürlich. Das war ein Grenzkontrollpunkt zwischen Ost- und Westberlin."

Ich schaute in verständnislose, leere Gesichter.

"DDR, Mauer und so."

Noch mehr Fragezeichen.

"Ach was, schaut euch das an dem Bretterzaun da vorne selber an." und bat um 6,20€.


Dass nicht alle Schweizer aus einem Graubündener Tal entsprungen sein müssen und so auf den Kopf oder was immer gefallen sind, bewies eine Schweizer Dame am nächsten Tag. Es kam das Gespräch auf die unterschiedlichen internationalen Darstellungen der Uhrzeit. Ich schilderte mein Problem mit dem AM und PM in den englischsprachigen Regionen. Zwar weiß ich die korrekte Herleitung (ante meridiem und post meridiem), aber immer wenn ich dort bin, brauche ich 2-3 Tage um das korrekt einzuordnen. Wenn ich jetzt mal kurz meine nicht ganz logische und für viele andere Menschen nicht leicht nachvollziehbare Gedankenkette schildern darf. Ante Portas war meine Eselsbrücke zu Wolfgang Borcherts Drama "Draußen vor der Tür".  Warum auch immer. (Vielleicht weil ich in der Schule mal was drüber schreiben musste?) Manchmal ist man als Nicht-Lateiner schon angeschmiert.

"Da kann ich Ihnen helfen. Mir hat mal jemand eine ganz einfache Eselsbrücke gebaut. AM ist Am Morgen."

So einfach kann die Welt sein. Man muss nur drauf kommen.

Dienstag, 9. November 2010

Ungefähre Fahrzielbestimmung

"Wohin?"
"Zum S-Bahnhof... äh der Name fällt mir nicht mehr ein. Aber ein großes Hotel ist dort."

Wir haben es nach längerem Erfragen noch aufgedröselt. Weil, soviele S-Bahnhöfe mit einem Hotel davor gibt es in Berlin ja auch wieder nicht. Oder?

Nicht die Laune vermießen lassen

Es gibt Arbeitstage, an denen wird die gute Laune wirklich auf eine harte Probe gestellt.
Ich stehe mal wieder am Pariser Platz als zweiter auf der Rücke und unterhalte mich mit dem  Kollegen vor mir. Dieser Kollege ist einer der (gar nicht so seltenen) Exemplare, die nur eine Halte kennen, nämlich genau diese. Wir stehen neben dem Auto, rauchen und quatschen. Da sehe ich einen der Doormen dieses vornehmen Hotels dort, quer über den halben Platz laufen, genau in unsere Richtung. Er sprach dann den Kollegen an, mit der Bemerkung: "Dich kenne ich, zu dir habe ich Vertrauen. Kannst du mal nach Schönefeld zum Flughafen fahren und einem Gast von uns das in die Hand drücken?" und überreicht ihm einen Briefumschlag. "Der hat sein Handy hier vergessen." Schöne Sache das, für rund 35 € ein Handy spazieren fahren. Zu mir meinte der Doorman noch: "Wenn ich ihn nicht gesehen hätte, hätte ich mich an dich gewandt." Schwacher Trost, aber na ja, immerhin kennt man mich dort schon.
Ich musste mich also bis nach vorne kämpfen und als ich vorne der zweite war, lud der Kollege vor mir zwei Koffer ein und ich konnte noch das Fahrziel des Kunden hören: "Flughafen Schönefeld". Ich kriegte dann die Tour zum Deutschen Historischen Museum.
Da ich ja eine zweite oder dritte, zur Not auch noch eine vierte oder gar fünfte Taxihalte in Berlin kenne, ergab es sich im weiteren Verlauf des Vormittags, dass es mich an die Halte vor dem Ritz-Carlton verschlug. Sah vielversprechend aus, nur drei Kollegen vor mir. Es dauerte allerdings fast eine dreiviertel Stunde, bis sich ein Fahrgast entschloss meine Dienste in Anspruch zu nehmen. Und zwar genau zweimal um die Ecke, zum Hotel Maritim wollte er. Hmm. Okay, das kann ja heute nicht so weitergehen, also noch mal am Potsdamer Platz vorbei. Wieder stehen nur drei Taxen an der Halte. Wieder dauert es eine dreiviertel Stunde - und wieder geht es, na, genau zum Hotel Maritim.
Nichts gegen ab und zu mal eine kurze Tour, die müssen auch gefahren werden. Und auch ohne Meckern, das gehört einfach zum Job dazu! Aber dass diese Serie nicht unbedingt zu einer euphorischen Stimmung meinerseits beigetragen hat, kann man sich vielleicht vorstellen.
Und siehe da, der Gesamtumsatz am Ende desTages war dann aber doch, sagen wir mal annehmbar bis gar nicht so schlecht. Eigentlich sogar ganz gut.
Und die Moral von der Geschicht': Verfrühtes Schimpfen lohnt sich nicht.

Montag, 8. November 2010

Badminton-Doppel-Cup der Taxifahrer

Noch ein Schnappschuss vom Ostbahnhof.
(Gesehen an der Taxi-Rufsäule Ostbahnhof)
Schon zum achten Mal!

Wieviel Doppel-Teams an badmintonspielenden (Berliner?) Taxifahrern die wohl zusammenkriegen. Oder ist ein bundesweites Turnier? Ich habe das Spiel ja vor Jahren auch eine zeitlang gespielt, aber turnierreif fühle ich mich überhaupt nicht.

Wenn Radfahrer einparken

Nicht mal einparken können sie,
...diese Radfahrer.
(Gesehen am Ostbahnhof)

Tja Sash, Kamera an Bord ist Pflicht! Gerade auch zu Dokumentationszwecken. :-D

Donnerstag, 4. November 2010

Verflixt noch mal

Man sollte seine eigene Blog-Roll tatsächlich pflegen.
Da ist mir ein großes Missgeschick passiert. Ganz am Anfang nach Erstellen dieser Roll habe ich da einen Politblog mit reingepackt. Der scheint aber inzwischen von einer rechten, islamophobischen Seite gekapert worden zu sein und stand als Link hier bei mir drin.

Das hätte nicht passieren dürfen. Ganz, ganz großes SORRY an alle, die ich dorthin geleitet haben sollte.
Brrr...
Diese Wich....

Mittwoch, 3. November 2010

Pixelitis

Ja, es geht tatsächlich los mit der Pixelitis.
"Deutschland, Du hast Deine Städte entweiht. Du hast die Zahl Deiner öffentlichen Orte verringert und sie entwertet. Du hast Deine Öffentlichkeit beraubt. Und Du hast einen gefährlichen Präzedenzfall für die Zukunft geschaffen." weiter bei Zeit online
Und jemand hat wohl so eine ähnliche Idee gehabt wie ich.
"Jens Best will all jene Häuser fotografieren, die von ihren Bewohnern bei Street View gesperrt werden. Denn, sagt er, der öffentliche Raum gelte auch im Digitalen."
Nochmal Zeit.de 

Und wenn ich feststellen sollte, dass es einen Pixelator hier bei mir im Haus gibt... dann brennt hier der Dachstuhl. 

Street-Taxi-View

Wer findet die ersten Street-View Bilder aus Deutschland mit einem Taxi drauf?
Ich gebe schon mal eines vor.
Kleine Deutschland Reise von Google.

Dienstag, 2. November 2010

Maydeaf

Ich glaube, ich erwähnte es schon mal, Sonntagmorgens drehe ich immer am Arbeitsbeginn eine Ehrenrunde um das Gebiet ums Schlesische Tor. Dazu zählt auch die Kultur-Arena in der Eichenstaße mit diversen Veranstaltungsräumlichkeiten. Und meistens reicht ein Blick von der Puschkinallee aus rein in die Eichenstraße um zu erkennen, ob da eine größere Veranstaltung stattgefunden hatte.
Lange Rede, kurzer Sinn: Ich sah von weitem eine größere Menschenansammlung und nur zwei Taxen dort stehen. Also reingefahren und nachgeschaut. Und tatsächlich standen vor dem Eingang des Geländes so ca. 30 - 40 Personen. Mal sehen, das kann ja durchaus eine Fahrt geben.

Aber irgendwas war anders als sonst. Eine Menschenansammlung von Partygängern, morgens um sechs - und alles war mucksmäuschen still! Kein Stimmengewirr, kein Gegröle. Einfach nur eine fast surreale Stille.

Die Erklärung findet sich hier.

Bedeutung von Deaf