Liebe Stefanie Günther,
ich habe ja keine Ahnung, wo du herkommst, aber solche Aussagen:
"Es war im Vorfeld ein Grund zu überlegen, überhaupt nach Berlin zu fahren..." (bei 1:11 sec)
sind ja an Naivität nicht zu übertreffen.
(Gemeint ist die Sylvesterparty am Brandenburger Tor und die bestehenden Terrorwarnungen. Sie sind zwar trotzdem nach Berlin gekommen, aber die Party werden sie meiden.)
Liebe Stefanie, stell dir vor, es gibt Millionen von Menschen, die können gar nicht anders als nach Berlin zu fahren - sie leben nämlich hier.
Oh Schreck, ich bin ja auch einer von denen.
Nichtsdestotrotz, diesem unsäglichen "ZDF-Terrorismusexperten", könnte man dem nicht ein anderes Betätigungsfeld geben? Zum Beispiel den Wetterbericht ansagen lassen?
Donnerstag, 30. Dezember 2010
Einparkhilfe
Zentrale:
"Kollegen, jetzt bitte nicht lachen. Wer hilft beim Einparken? Taxihalte1. Taxihalte2."
Das Schweigen im Walde.
"Ein Corsa sucht jemanden, der ihn in die Parklücke bringt. §StraßeNeukölln§"
Noch tieferes Schweigen.
"Hat sich erledigt. Sie hat einen gefunden, der ihr hilft."
"Kollegen, jetzt bitte nicht lachen. Wer hilft beim Einparken? Taxihalte1. Taxihalte2."
Das Schweigen im Walde.
"Ein Corsa sucht jemanden, der ihn in die Parklücke bringt. §StraßeNeukölln§"
Noch tieferes Schweigen.
"Hat sich erledigt. Sie hat einen gefunden, der ihr hilft."
Mittwoch, 29. Dezember 2010
Schneecafé
Keine Lagerkapazitäten für Tisch und Stuhl?
Am besten kann man wohl den Eiscafé in den Liegestühlen genießen.
Ein kalter Gänsebraten
Am Potsdamer Platz hielt ein Lieferwagen neben mir. Ein älterer Herr mit verzweifeltem Gesichtsausdruck und genervter Tonlage fragte mich:
"Wissen Sie, wo die Billy-Wilder-Promenade ist? Die muss hier irgendwo sein. Ich muss da einen Gänsebraten abliefern."
"Nein, ich kenne keine Billy-Wilder-Promenade. Da unten am Potsdamer Platz gibt es eine Kneipe "Billy Wilder's". Aber eine Promenade nach ihm, keine Ahnung."
Es hat mir aber später keine Ruhe gelassen und so habe ich doch mal kurz im Navi nachgeschaut. Und hoppla:
So musste ich auch zu Hause doch nochmal ein bisschen recherchieren. Diese Straße gibt es erst seit 2007 und erscheint nicht mal auf Street-View. Nur im Vorbeifahren das Straßenschild. Und das ganze liegt fast am anderen Ende der Stadt. Na ja, fast. In Lichterfelde.
Aber was anderes gibt es da wohl noch. Ein Gänsebratenessen. Ist zwar von letztem Jahr, aber vielleicht ist es ja eine Tradition geworden. Diesmal dürfte der Braten, wenn überhaupt, ziemlich kalt dort angekommen sein.
"Wissen Sie, wo die Billy-Wilder-Promenade ist? Die muss hier irgendwo sein. Ich muss da einen Gänsebraten abliefern."
"Nein, ich kenne keine Billy-Wilder-Promenade. Da unten am Potsdamer Platz gibt es eine Kneipe "Billy Wilder's". Aber eine Promenade nach ihm, keine Ahnung."
Es hat mir aber später keine Ruhe gelassen und so habe ich doch mal kurz im Navi nachgeschaut. Und hoppla:
So musste ich auch zu Hause doch nochmal ein bisschen recherchieren. Diese Straße gibt es erst seit 2007 und erscheint nicht mal auf Street-View. Nur im Vorbeifahren das Straßenschild. Und das ganze liegt fast am anderen Ende der Stadt. Na ja, fast. In Lichterfelde.
Aber was anderes gibt es da wohl noch. Ein Gänsebratenessen. Ist zwar von letztem Jahr, aber vielleicht ist es ja eine Tradition geworden. Diesmal dürfte der Braten, wenn überhaupt, ziemlich kalt dort angekommen sein.
Labels:
Berlin,
Geschichten,
Kurioses,
Taxi
Dienstag, 28. Dezember 2010
Ich brauche eine SCHIPPE
Wie ich schon erwähnte, ist unser Auto momentan ausser Gefecht. Eingeschneit, ohne auch den Hauch einer Chance es flott zu kriegen. Normalerweise ist das auch kein Beinbruch, ich kann auch ohne Auto überleben. Aber gerade jetzt, nämlich morgen, ist der wohl einzige Termin des Jahres an dem diese Karre seine Daseinsberechtigung unter Beweis stellen könnte. Ein wichtiger und umfangreicher Transport steht in's Haus. Der lässt sich nicht auf das nächste Tauwetter verschieben. Und Murphy spielt auch noch mit. Die einzige Chance, die ich hätte, das Fahrzeug wieder flott zu kriegen, wäre SCHIPPEN. Zum Schippen braucht man eine SCHIPPE. Sowas soll es ja im Haus tatsächlich geben, und ich habe auch eine Ahnung wo. Im Hinterhaus gibt es einen Geräteschuppen und da könnte eine drin sein. ABER - der einzige, der für diesen Schuppen einen Schlüssel besitzt, ist momentan - wo wohl? Im URLAUB. Mensch, Mensch, Mensch, auf jedem Dorf würden sie uns auslachen, ob solcher Probleme.
Das wird wohl wieder auf eine Taxifahrt hinauslaufen.
Das wird wohl wieder auf eine Taxifahrt hinauslaufen.
Labels:
ärgerliches,
Kreuzberg,
Kurioses,
Privates
Montag, 27. Dezember 2010
Winterliche Impressionen
Schneesphinx im Kreuzberger Hinterhof
Bänke in der Hasenheide
Die Loipen sind gespurt auf dem Tempelhofer Feld
Und werden wohl auch benutzt
Ein Weihnachtsbaum mitten auf dem Tempelhofer Feld?
Nein, ein Bäumchen, das vergessen hat die Blätter abzuwerfen. Oder so.
Am Rande
Ein echter Qualitätstransport (Kurzstrecke) 2
Am Samstagmorgen wollte ich wie gewohnt in meinen Privat-PKW steigen und die paar Meter zu unserer Ablöse fahren. Es hatte in der Nacht heftig geschneit und so musste ich zuerst die alte Karre mal sichtbar machen. Bei heftigen Minusgraden eine für die Uhrzeit sehr unangenehme Beschäftigung. Aber das ist halt so im Winter. Die wichtigsten Sichtfenster entschneet und dann, ja dann... Ich hab' die Kiste nicht aus der Parklücke gekriegt. Trotz Vorderradantrieb und einer gewissen Erfahrung im Umgang mit Schnee und Eis - nichts zu wollen.
Okay, was liegt in solchen Fällen näher, als dass sich der Taxifahrer ein Taxi nimmt, um zur Arbeit zu kommen. Hat auch gut geklappt. Eine Kurzstrecke für vier Euro ruiniert mich finanziell ja auch nicht, und der Kollege war in Ordnung und hat mich dann zu unserer Tanke gebracht. Und fünf Euro von mir gekriegt.
Der Tagesablauf war dann Routine und der Umsatz höher als ich erwartet hatte.
So versuchte ich zum Feierabend wieder das gleiche Spiel: Eine Kurzstrecke winken. Der Kollege mit brennender Fackel kam auf der zweiten Spur angerast und wechselte ziemlich kriminell auf die rechte Seite rüber um mich aufzunehmen. Er hatte aber seine Seitenscheibe schon geöffnet und fragte noch vor dem Einsteigen:
"Moment, wohin?"
"Kurzstrecke §meineStraße§"
"Wo ist §meineStraße§"
"Vorne an der §meineBrücke§"
"Okay, steigen Sie ein."
Im Auto lief für meine Ohren gar schrecklich türkisches Gedudel in einer Lautstärke, dass ich ihn bat, das doch mal auszumachen. Er war so gnädig, die Lautstärke etwas runterzudrehen.
"Aber nur bis zur Brücke." meinte er dann.
"Warum das denn?"
Keine Antwort. An der Ecke hielt er mitten auf der Kreuzung an.
"Okay, gut so?"
"Nein, gar nicht gut." und gab ihm drei Euro,
"Gut so?" sagte ich und stieg aus.
Die Konznr. habe ich mir mit Absicht nicht gemerkt und auch seine Flüche in meine Richtung ignoriert.
Penner!
Okay, was liegt in solchen Fällen näher, als dass sich der Taxifahrer ein Taxi nimmt, um zur Arbeit zu kommen. Hat auch gut geklappt. Eine Kurzstrecke für vier Euro ruiniert mich finanziell ja auch nicht, und der Kollege war in Ordnung und hat mich dann zu unserer Tanke gebracht. Und fünf Euro von mir gekriegt.
Der Tagesablauf war dann Routine und der Umsatz höher als ich erwartet hatte.
So versuchte ich zum Feierabend wieder das gleiche Spiel: Eine Kurzstrecke winken. Der Kollege mit brennender Fackel kam auf der zweiten Spur angerast und wechselte ziemlich kriminell auf die rechte Seite rüber um mich aufzunehmen. Er hatte aber seine Seitenscheibe schon geöffnet und fragte noch vor dem Einsteigen:
"Moment, wohin?"
"Kurzstrecke §meineStraße§"
"Wo ist §meineStraße§"
"Vorne an der §meineBrücke§"
"Okay, steigen Sie ein."
Im Auto lief für meine Ohren gar schrecklich türkisches Gedudel in einer Lautstärke, dass ich ihn bat, das doch mal auszumachen. Er war so gnädig, die Lautstärke etwas runterzudrehen.
"Aber nur bis zur Brücke." meinte er dann.
"Warum das denn?"
Keine Antwort. An der Ecke hielt er mitten auf der Kreuzung an.
"Okay, gut so?"
"Nein, gar nicht gut." und gab ihm drei Euro,
"Gut so?" sagte ich und stieg aus.
Die Konznr. habe ich mir mit Absicht nicht gemerkt und auch seine Flüche in meine Richtung ignoriert.
Penner!
Labels:
ärgerliches,
Kreuzberg,
Taxi
Donnerstag, 23. Dezember 2010
Jahresrückblick
Ein repräsentativer Querschnitt der Kunden, die man so mit sich rumfährt.
Lautsprecher aus. Die Musik ist gar schrecklich.
Mein persönlicher Jahresrückblick. Nur an dem Happy-End muss ich noch arbeiten.
Und einen amüsanten Halbjahresrückblick gibt meine geliebte Heute-Show. (ca. 30 Min.)
Ich wünsche allen meinen Lesern ein paar nette, entspannte Tage. Lasst es euch gut gehen.
Ich habe dieses Jahr noch ein paar Tage nachzuholen und werde über die Weihnachtsfeiertage arbeiten. Wird wohl auch sehr entspannt werden.
Ich wünsche allen meinen Lesern ein paar nette, entspannte Tage. Lasst es euch gut gehen.
Ich habe dieses Jahr noch ein paar Tage nachzuholen und werde über die Weihnachtsfeiertage arbeiten. Wird wohl auch sehr entspannt werden.
Mittwoch, 22. Dezember 2010
Ein echter Qualitätstransport (Kurzstrecke)
Über den Berliner Taxitarif "Kurzstrecke" ist ja in den einschlägigen Taxiblogs schon oft geschrieben worden. Nochmal: Ein fahrendes Taxi winken, nach dem Einsteigen "Kurzstrecke" sagen und man kommt mit diesem Tarif für momentan 4 Euro exakt 2 km weit, bevor sich dann der Taxameter nach einem kurzen Piepton innerhalb von ein paar hundert Metern in den normalen Tarif arbeitet, wenn man nicht anhält.
Okay, kein Problem. Beliebt ist aber immer wieder die Frage: "Reicht denn eine Kurzstrecke bis in die Hastenichgesehen Straße?" Mal ja, mal nein. So manches Mal hat man das im Gefühl oder weiß es aus Erfahrung. Und manchmal ist es absurd, welche Entfernungen damit zurückgelegt werden sollen.
Aber es soll jetzt gar nicht um die Taxi-Kurzstrecke gehen. Die Kurzstrecke gibt es nämlich nicht nur beim Taxifahren, sondern auch bei den Öffentlichen. Beim U- und S-Bahnfahren drei Stationen und beim Busfahren sechs Haltestellen weit. (Straßenbahn bin ich bis heute noch nie gefahren.)
Nun stand ich da an der Bushaltestelle Heinrichplatz und wollte zur Haltestelle Lindenstraße. Beim Einsteigen fragte ich dann den Busfahrer:
"Zur Lindenstraße, ist das noch eine Kurzstrecke?"
Der Fahrer schaute mich genervt an:
"Nein, ganz sicher nicht. Obwohl, eins, zwei, drei... Ach, das ist mir jetzt so was von scheissegal."
Wenn ich aber meine Fahrgäste mit einem derartigen, ruckhaften Fahrstil belästigen würde (zum Umfallen war Gott sei Dank kein Platz), würden sie wohl von meinem regulären Fahrpreis auch nur 1,30 € bezahlen. Und das mit Recht. Und ja, das war eine der ganz wenigen BVG-Busfahrten, die ich in meinem Leben je gemacht habe. Und ich werde versuchen, es auch in Zukunft zu vermeiden.
Okay, kein Problem. Beliebt ist aber immer wieder die Frage: "Reicht denn eine Kurzstrecke bis in die Hastenichgesehen Straße?" Mal ja, mal nein. So manches Mal hat man das im Gefühl oder weiß es aus Erfahrung. Und manchmal ist es absurd, welche Entfernungen damit zurückgelegt werden sollen.
Aber es soll jetzt gar nicht um die Taxi-Kurzstrecke gehen. Die Kurzstrecke gibt es nämlich nicht nur beim Taxifahren, sondern auch bei den Öffentlichen. Beim U- und S-Bahnfahren drei Stationen und beim Busfahren sechs Haltestellen weit. (Straßenbahn bin ich bis heute noch nie gefahren.)
Nun stand ich da an der Bushaltestelle Heinrichplatz und wollte zur Haltestelle Lindenstraße. Beim Einsteigen fragte ich dann den Busfahrer:
"Zur Lindenstraße, ist das noch eine Kurzstrecke?"
Der Fahrer schaute mich genervt an:
"Nein, ganz sicher nicht. Obwohl, eins, zwei, drei... Ach, das ist mir jetzt so was von scheissegal."
Wenn ich aber meine Fahrgäste mit einem derartigen, ruckhaften Fahrstil belästigen würde (zum Umfallen war Gott sei Dank kein Platz), würden sie wohl von meinem regulären Fahrpreis auch nur 1,30 € bezahlen. Und das mit Recht. Und ja, das war eine der ganz wenigen BVG-Busfahrten, die ich in meinem Leben je gemacht habe. Und ich werde versuchen, es auch in Zukunft zu vermeiden.
Dienstag, 21. Dezember 2010
Torstraße kurios (Das DesignPanoptikum)
Ein verrückter Ort. Ich hatte ja schon einiges darüber gelesen, aber als ich gestern dort war, war ich doch ziemlich platt.
In der Torstraße 201, Ecke Borsigstraße ist ein Designpanoptikum entstanden. Und es hält, was der Name verspricht. Jede Menge Kuriositäten, die der Inhaber, der Fotograf Vlad Korneev, da zusammengetragen und arrangiert hat.
Wer es ein bisschen unordentlich mag und Spaß an skurrilem hat - ein unbedingtes Muss.
Den Rest meiner Bilder gibt es hier.
Andere, die schon darüber berichtet haben:
Tagesspiegel
B-like-Berlin Leider, leider nicht mehr online.
Die Facebook-Seite vom DesignPanoptikum
Und sehr empfehlenswert diese Videos
ZDF
DjTerrorBerlin bei You-Tube. (Bis 2:35min.)
(Mein Schlusssatz zu Vlad: "So ähnlich sieht es bei uns in der Wohnung gerade auch aus. Wir sollten mal wieder aufräumen.)
In der Torstraße 201, Ecke Borsigstraße ist ein Designpanoptikum entstanden. Und es hält, was der Name verspricht. Jede Menge Kuriositäten, die der Inhaber, der Fotograf Vlad Korneev, da zusammengetragen und arrangiert hat.
Wer es ein bisschen unordentlich mag und Spaß an skurrilem hat - ein unbedingtes Muss.
Den Rest meiner Bilder gibt es hier.
Andere, die schon darüber berichtet haben:
Tagesspiegel
B-like-Berlin Leider, leider nicht mehr online.
Die Facebook-Seite vom DesignPanoptikum
Und sehr empfehlenswert diese Videos
ZDF
DjTerrorBerlin bei You-Tube. (Bis 2:35min.)
(Mein Schlusssatz zu Vlad: "So ähnlich sieht es bei uns in der Wohnung gerade auch aus. Wir sollten mal wieder aufräumen.)
mitgehört (14)
Sie:
"Die Danny meint, der Uri sei impotent."
Er:
"Nein, der ist nicht impotent. Der hat sich nur in Nicaragua was geholt, das er nicht weitergeben will."
Sie:
"Dachte ich mir doch. In diesem Alter kann man doch gar nicht impotent sein."
Er:
"Bei mir immer nur alkoholbedingt."
"Die Danny meint, der Uri sei impotent."
Er:
"Nein, der ist nicht impotent. Der hat sich nur in Nicaragua was geholt, das er nicht weitergeben will."
Sie:
"Dachte ich mir doch. In diesem Alter kann man doch gar nicht impotent sein."
Er:
"Bei mir immer nur alkoholbedingt."
Montag, 20. Dezember 2010
Ein unmoralisches Angebot
Der in der Thronfolge des Vereinigten Königreiches von Großbritannien und Nordirland an 3. Stelle stehende Prinz Harry hat sich am Sonntag die Ehre gegeben, zusammen mit dem Botschafter eben dieses Landes, durch das Brandenburger Tor zu flanieren. Soweit so gut. Ich stand genau zu dieser Zeit als Erster vorm Hotel Adlon und beobachtete beeindruckt den Fahrzeugkonvoi beim Verlassen des Pariser Platzes.
Diesem Tross folgten im Schweinsgalopp zwei Personen, die in mein Taxi hechteten: eine männliche mit umgehängter Kamera und eine weibliche.
"Jetzt zeigen Sie mal, was Sie können. Wie schnell können Sie in der Bernauer Str. sein?"
"Sie wollen wohl bei der nächsten Station von Harry mit dabei sein?"
"Ja, wir sind sogar akkreditiert, aber die haben uns nicht mitgenommen. Der Bus sei nur für englische Journalisten."
"I will do my best."
"Wenn Sie es schaffen, vor dem Prinzen da zu sein..."
"Was dann?"
"Dann bekommen Sie... die goldene... Ehrennadel."
Unterwegs fragte ich dann um Erlaubnis, diese Story eventuell in meinem Blog veröffentlichen zu dürfen.
Darauf die bis dahin wortkarge Beifahrerin:
"Sie haben einen Blog? Um was geht es da?"
"So rund ums Taxifahren und auch einiges über Berlin. Und was mich sonst so umtreibt."
"Das hört sich ja spannend an. Wie ist der Name des Blogs?"
Ich sagte es ihr und ziemlich schnell hatte sie es über ihr Smartphone gefunden.
"Mensch, daraus könnte man doch eine Story machen. Haben Sie daran Interesse. So mit Interview und so?" fragte sie mich während ich eine taxigelbe Ampel überfuhr.
Habe ich eigentlich gar nicht, dachte ich, schwieg aber erstmal.
Und was soll ich sagen, wir erreichten die Mauergedenkstätte in der Bernauer Str. noch kurz vor dem königlichen Tross.
Der mit der Kamera verliess ganz schnell das Fahrzeug ("Du zahlst"), aber sie blieb noch kurz sitzen und überreichte mir ihre Visitenkarte. Und auf der stand oben rechts das Logo dieser einen bekannten Zeitung mit den VIER Buchstaben.
"Wenn Sie Lust haben, melden Sie sich doch einfach mal."
"Von der VIER?" sagte ich und gab ihr die Karte zurück. "Nein, das wird nichts."
"Warum nicht, ist doch nur die Regionalausgabe?"
"Nee, nee. Mit Euch will ich nichts zu tun haben."
"Schade dass Sie so viele Vorurteile haben gegen die Menschen dahinter."
meinte sie beleidigt und stieg aus.
Jungs und Mädels von der VIER, Eure Leser wollenin meinem Blog bestimmt nicht lesen.
(Auf die goldene Ehrennadel warte ich auch noch. Da kann man mal sehen...)
Diesem Tross folgten im Schweinsgalopp zwei Personen, die in mein Taxi hechteten: eine männliche mit umgehängter Kamera und eine weibliche.
"Jetzt zeigen Sie mal, was Sie können. Wie schnell können Sie in der Bernauer Str. sein?"
"Sie wollen wohl bei der nächsten Station von Harry mit dabei sein?"
"Ja, wir sind sogar akkreditiert, aber die haben uns nicht mitgenommen. Der Bus sei nur für englische Journalisten."
"I will do my best."
"Wenn Sie es schaffen, vor dem Prinzen da zu sein..."
"Was dann?"
"Dann bekommen Sie... die goldene... Ehrennadel."
Unterwegs fragte ich dann um Erlaubnis, diese Story eventuell in meinem Blog veröffentlichen zu dürfen.
Darauf die bis dahin wortkarge Beifahrerin:
"Sie haben einen Blog? Um was geht es da?"
"So rund ums Taxifahren und auch einiges über Berlin. Und was mich sonst so umtreibt."
"Das hört sich ja spannend an. Wie ist der Name des Blogs?"
Ich sagte es ihr und ziemlich schnell hatte sie es über ihr Smartphone gefunden.
"Mensch, daraus könnte man doch eine Story machen. Haben Sie daran Interesse. So mit Interview und so?" fragte sie mich während ich eine taxigelbe Ampel überfuhr.
Habe ich eigentlich gar nicht, dachte ich, schwieg aber erstmal.
Und was soll ich sagen, wir erreichten die Mauergedenkstätte in der Bernauer Str. noch kurz vor dem königlichen Tross.
Der mit der Kamera verliess ganz schnell das Fahrzeug ("Du zahlst"), aber sie blieb noch kurz sitzen und überreichte mir ihre Visitenkarte. Und auf der stand oben rechts das Logo dieser einen bekannten Zeitung mit den VIER Buchstaben.
"Wenn Sie Lust haben, melden Sie sich doch einfach mal."
"Von der VIER?" sagte ich und gab ihr die Karte zurück. "Nein, das wird nichts."
"Warum nicht, ist doch nur die Regionalausgabe?"
"Nee, nee. Mit Euch will ich nichts zu tun haben."
"Schade dass Sie so viele Vorurteile haben gegen die Menschen dahinter."
meinte sie beleidigt und stieg aus.
Jungs und Mädels von der VIER, Eure Leser wollen
(Auf die goldene Ehrennadel warte ich auch noch. Da kann man mal sehen...)
Labels:
Geschichten,
Taxi
Mittwoch, 15. Dezember 2010
Die Taste 4
Zuerst die Taste 2 und dann die Taste 4 drücken und ich kann am Feierabend die für mich relevanten Daten aus dem Taxameter abrufen und mir notieren, was ich Cheffe am Ersten des Monats abdrücken muss. Und natürlich rufe ich mir während der Schicht ab und zu das Zwischenergebnis auf, um mal zu sehen wie ich liege mit Kilometern und Umsatz. Nun ist aber bei meiner Stammtaxe seit 3 Wochen diese Taste 4 kaputt. Das habe ich schon ganz am Anfang mal reklamiert und Cheffe meinte, dass sie dran wären und es nächste Woche repariert würde. Das ist leider immer noch nicht passiert.
Und was soll ich machen, ich muss mir jetzt nach jeder Fahrt den Fahrpreis notieren. Da steht man also unter Umständen etwas blöd in der Gegend rum, vielleicht in zweiter Spur und krickelt erstmal was auf einen Notizblock, oder fährt zur nächsten Ampel (hoffentlich ist die Rot und wieviel hat das jetzt noch gekostet?). Oder es steigt gleich der nächste Fahrgast ein. Auch schon dagewesen. Das nervt.
Auf jeden Fall ist es ein völlig überflüssiger Defekt, der auf schnelle und unkomplizierte Weise zu beheben ist. Ich meine, wir leben im Computerzeitalter und ich schreibe auf irgendwelchen Schmierzetteln an unmöglichen Stellen mir irgendwelches Zeugs auf? Da komme ich mir doch ziemlich dämlich vor.
Bitte Cheffe, mach mal was. Echt jetzt.
Und was soll ich machen, ich muss mir jetzt nach jeder Fahrt den Fahrpreis notieren. Da steht man also unter Umständen etwas blöd in der Gegend rum, vielleicht in zweiter Spur und krickelt erstmal was auf einen Notizblock, oder fährt zur nächsten Ampel (hoffentlich ist die Rot und wieviel hat das jetzt noch gekostet?). Oder es steigt gleich der nächste Fahrgast ein. Auch schon dagewesen. Das nervt.
Auf jeden Fall ist es ein völlig überflüssiger Defekt, der auf schnelle und unkomplizierte Weise zu beheben ist. Ich meine, wir leben im Computerzeitalter und ich schreibe auf irgendwelchen Schmierzetteln an unmöglichen Stellen mir irgendwelches Zeugs auf? Da komme ich mir doch ziemlich dämlich vor.
Bitte Cheffe, mach mal was. Echt jetzt.
Schmierzettel vom Sonntag |
Labels:
ärgerliches,
Grundsätzliches,
Taxi
Dienstag, 14. Dezember 2010
Lecker Keks
Junge Frau springt am Schlesischen Tor in meine Taxe.
"Kurzstrecke in die Proskauer Straße, bitte"
"Können wir machen, wird wohl aber nicht ganz reichen."
"Egal, den Rest laufe ich."
Eine klare Ansage, wie ich es liebe.
"Was duftet denn so lecker aus Ihrer Tüte, frische Brötchen?"
"Nein, frische Kekse. Wollen Sie mal probieren?"
Sie waren wirklich lecker, diese Kekse. Am Frankfurter Tor hatten wir fast die Hälfte der Tüte leer genascht und die Kurzstrecke meldete kurz darauf mit einem Piepen ihr Ende.
"Da bring ich Sie doch noch die paar Meter weiter bis nach Hause, die Kekse waren ja wirklich lecker."
"Aha, Taxifahrer sind also bestechlich."
So war es eigentlich nicht gemeint, aber in diesem einen speziellen Fall...
"Kurzstrecke in die Proskauer Straße, bitte"
"Können wir machen, wird wohl aber nicht ganz reichen."
"Egal, den Rest laufe ich."
Eine klare Ansage, wie ich es liebe.
"Was duftet denn so lecker aus Ihrer Tüte, frische Brötchen?"
"Nein, frische Kekse. Wollen Sie mal probieren?"
Sie waren wirklich lecker, diese Kekse. Am Frankfurter Tor hatten wir fast die Hälfte der Tüte leer genascht und die Kurzstrecke meldete kurz darauf mit einem Piepen ihr Ende.
"Da bring ich Sie doch noch die paar Meter weiter bis nach Hause, die Kekse waren ja wirklich lecker."
"Aha, Taxifahrer sind also bestechlich."
So war es eigentlich nicht gemeint, aber in diesem einen speziellen Fall...
Labels:
Geschichten,
Taxi
Charlottenburger Humor
Die drei Figuren, die am ganz frühen Morgen an der Ecke Rosenthaler/Auguststraße winkten, waren unschwer als Besucher des Clubs an eben dieser Ecke zu identifizieren. Normalerweise sehe ich die Fahrgäste dort eher ein bisschen kritisch, da deren Zustand sich meistens zwischen schwer delirierend und nicht transportfähig befindet. Ich habe aber doch mal angehalten und siehe da, drogenfrei waren sie zwar nicht, aber immerhin noch in der Lage sich deutlich und fehlerfrei zu artikulieren.
Sie haben zwei Fahrziele angegeben, beide in Charlottenburg.
"Aber zuerst müssen wir noch den Hund aus dem Auto holen. Sie haben doch kein Problem mit einer dänischen Dogge?" Äh, doch. Wie und wo soll denn dieses Riesenvieh noch untergebracht werden? Ich habe zwar kein generelles Problem mit Hunden, aber so ein Teil jetzt noch zusätzlich zu den drei Personen? Na mal sehen, wie er sich das vorstellt. Ich bin dann seiner Wegbeschreibung gefolgt und in der Torstraße meinte er: "Da vorne der Rote." §Oberklassefahrzeug§.
Gespannt schaute ich im Aussenspiegel, was denn nun passieren, wie groß das Tier sein würde und machte schon Pläne über die Raumaufteilung innerhalb des Autos.
(Wenn man den Vordersitz nach vorne schieben würde und den Fahrgast vorn nach hinten verfrachten würde... oder doch lieber umgekehrt...?)
Er stieg dann wieder ein, ohne dass ich im Spiegel so etwas wie einen Hund aussteigen sah und nahm wieder Platz. Auf seinem Arm hatte er einen Chiwawa oder wie die heißen.
Hach, was haben wir gelacht.
Es war aber eine sehr nette und unterhaltsame Fahrt, an deren Ende der Taxifahrer gut gelaunt war und das nicht nur weil eine gute Grundlage für einen umsatzträchtigen Arbeitstag gelegt wurde.
Aber dass ich mal auf so einen Scherz reinfalle, irgendwie nehme ich es ihm doch übel. :-)
Sie haben zwei Fahrziele angegeben, beide in Charlottenburg.
"Aber zuerst müssen wir noch den Hund aus dem Auto holen. Sie haben doch kein Problem mit einer dänischen Dogge?" Äh, doch. Wie und wo soll denn dieses Riesenvieh noch untergebracht werden? Ich habe zwar kein generelles Problem mit Hunden, aber so ein Teil jetzt noch zusätzlich zu den drei Personen? Na mal sehen, wie er sich das vorstellt. Ich bin dann seiner Wegbeschreibung gefolgt und in der Torstraße meinte er: "Da vorne der Rote." §Oberklassefahrzeug§.
Gespannt schaute ich im Aussenspiegel, was denn nun passieren, wie groß das Tier sein würde und machte schon Pläne über die Raumaufteilung innerhalb des Autos.
(Wenn man den Vordersitz nach vorne schieben würde und den Fahrgast vorn nach hinten verfrachten würde... oder doch lieber umgekehrt...?)
Er stieg dann wieder ein, ohne dass ich im Spiegel so etwas wie einen Hund aussteigen sah und nahm wieder Platz. Auf seinem Arm hatte er einen Chiwawa oder wie die heißen.
Hach, was haben wir gelacht.
Es war aber eine sehr nette und unterhaltsame Fahrt, an deren Ende der Taxifahrer gut gelaunt war und das nicht nur weil eine gute Grundlage für einen umsatzträchtigen Arbeitstag gelegt wurde.
Aber dass ich mal auf so einen Scherz reinfalle, irgendwie nehme ich es ihm doch übel. :-)
Labels:
Geschichten,
Kurioses,
Taxi
Montag, 13. Dezember 2010
Mitgehört (13)
Zwei Teilnehmer eines Seminars auf dem Weg zum Flughafen:
(Mal sehen, ob ich das noch so absurd zusammenkriege, wie es gesagt wurde)
"Immer wenn ich mir überlege, wie ich fühle und was ich so denke und was ich eigentlich tatsächlich mache, wird mir ganz elend.
Und dann kann ich mich überhaupt nicht mehr leiden, weil mir das soviel ausmacht."
Und der war nüchtern! Ehrlich.
Was das wohl für ein Seminar war?
(Mal sehen, ob ich das noch so absurd zusammenkriege, wie es gesagt wurde)
"Immer wenn ich mir überlege, wie ich fühle und was ich so denke und was ich eigentlich tatsächlich mache, wird mir ganz elend.
Und dann kann ich mich überhaupt nicht mehr leiden, weil mir das soviel ausmacht."
Und der war nüchtern! Ehrlich.
Was das wohl für ein Seminar war?
Ahnungslos wie...Touris
Und da waren noch die jungen spanischen Touristen, denen ich das legendäre Wandbild an der East-Side-Gallery zeigte, auf dem sich Leonid Breshnew und Erich Honecker so innig knutschen. Auf die Frage meiner Insassen, die wohl eher die Darstellung einer homosexuellen Handlung vermuteten:
"Why do they kiss?"
war ich aber nicht vorbereitet.
Hier die Auflösung.
Noch mehr dubiose Touristengeschichten via Sash beim touristlol.
"Why do they kiss?"
war ich aber nicht vorbereitet.
Hier die Auflösung.
Noch mehr dubiose Touristengeschichten via Sash beim touristlol.
Labels:
Berlin,
Geschichten,
Humor,
Taxi,
verlinkt
Donnerstag, 9. Dezember 2010
Die Puppenmacherin
Die gutaussehende Dame, eine gepflegte Erscheinung ohne übertriebenes Gehabe, schaute sich andächtig um, als wir die Friedrichstraße befuhren.
"Hier irgendwo wurde also die Firma mal gegründet."
Auch durch ein Telefongespräch,* das sie vorher schon führte neugierig geworden, fragte ich mal nach:
"Um welche Firma handelt es sich denn?"
Sie antwortete mit einer Gegenfrage:
"Sagt Ihnen der Name Käthe Kruse was?"
Puh, gehört hatte ich den Namen natürlich schon, aber in welchem Zusammenhang? Ich assoziierte irgendwas mit Kindern.
"Hmmmm, hat die Kinderbücher geschrieben?"**
"Ziemlich nah dran. Sie stellte Kinderpuppen her."
Irgendwie hatte ich diesen Namen mehr nach Süddeutschland verortet, was sollte sie mit Berlin zu tun haben?
In welcher Beziehung mein Fahrgast zu dieser anscheinend immer noch existierenden Firma stand, wollte ich auch noch fragen, aber wieder klingelte das Telefon und dann war die Fahrt auch schon zu Ende. Schade.
Also musste ich mich sebst auf die Suche machen und hatte mächtig Probleme einen Beleg für die Firmengründung einer Käthe-Kruse Puppenfabrik in der Friedrichstr. zu finden. Wikipedia hat nichts zu diesem Thema und im Kurzlebenslauf auf der Firmenhomepage stand auch nichts.
Aber dann:
Die Geschichte Käthe Kruse
1912: Bad Kösen
Wer die Dame nun war, da habe ich nur eine Vermutung, die ich hier nicht breit treten möchte.
Ist aber schon witzig, wen man da so alles transportiert und zu welchen Recherchen es einenneugierigen interessierten Menschen wie mich inspiriert.
* Einzelheiten zu in meinem Taxi geführten Telefongesprächen veröffentliche ich grundsätzlich nicht.
**Der mit den Kinderbüchern war einer ihrer Söhne Max Kruse. (Ihr Ehemann, der Bildhauer hieß aber genauso.)
Dicker, fetter Nachtrag, Freitag, der 17. Dezember 2010:
Meine Recherche über die Ursprünge der Käthe-Kruse-Puppenmanufaktur war falsch.
Darauf hat mich Anonym in den Kommentaren hingewiesen.
Ich habe mich da auf's Glatteis führen lassen und dann auch noch sehr schlecht recherchiert.
Tut mir leid und wird nicht wieder vorkommen.
Nachzulesen unter anderem in diesem Artikel der Donauwörther Zeitung. (Augsburger Allgeneine) und in der Biographie von Gabriele Katz und der Autobiographie von Käthe Kruse.
"Hier irgendwo wurde also die Firma mal gegründet."
Auch durch ein Telefongespräch,* das sie vorher schon führte neugierig geworden, fragte ich mal nach:
"Um welche Firma handelt es sich denn?"
Sie antwortete mit einer Gegenfrage:
"Sagt Ihnen der Name Käthe Kruse was?"
Puh, gehört hatte ich den Namen natürlich schon, aber in welchem Zusammenhang? Ich assoziierte irgendwas mit Kindern.
"Hmmmm, hat die Kinderbücher geschrieben?"**
"Ziemlich nah dran. Sie stellte Kinderpuppen her."
Irgendwie hatte ich diesen Namen mehr nach Süddeutschland verortet, was sollte sie mit Berlin zu tun haben?
Also musste ich mich sebst auf die Suche machen und hatte mächtig Probleme einen Beleg für die Firmengründung einer Käthe-Kruse Puppenfabrik in der Friedrichstr. zu finden. Wikipedia hat nichts zu diesem Thema und im Kurzlebenslauf auf der Firmenhomepage stand auch nichts.
Aber dann:
Die Geschichte Käthe Kruse
1912: Bad Kösen
"Die Fertigung wurde zunächst in einem Haus in der Friedrichstraße eingerichtet, 1923 zog die Manufaktur in das ebenfalls in der Friedrichstraße gelegene, größere Gebäude des ehemaligen Pädagogium [Link = Vermutung d. Autors] um."Und wo genau in dieser nicht gerade kurzen Straße habe ich nicht herausgekriegt.
Wer die Dame nun war, da habe ich nur eine Vermutung, die ich hier nicht breit treten möchte.
Ist aber schon witzig, wen man da so alles transportiert und zu welchen Recherchen es einen
* Einzelheiten zu in meinem Taxi geführten Telefongesprächen veröffentliche ich grundsätzlich nicht.
**Der mit den Kinderbüchern war einer ihrer Söhne Max Kruse. (Ihr Ehemann, der Bildhauer hieß aber genauso.)
Dicker, fetter Nachtrag, Freitag, der 17. Dezember 2010:
Meine Recherche über die Ursprünge der Käthe-Kruse-Puppenmanufaktur war falsch.
Darauf hat mich Anonym in den Kommentaren hingewiesen.
Ich habe mich da auf's Glatteis führen lassen und dann auch noch sehr schlecht recherchiert.
Tut mir leid und wird nicht wieder vorkommen.
Nachzulesen unter anderem in diesem Artikel der Donauwörther Zeitung. (Augsburger Allgeneine) und in der Biographie von Gabriele Katz und der Autobiographie von Käthe Kruse.
Labels:
Berlin,
Geschichten,
Taxi
Dienstag, 7. Dezember 2010
Verpixelter Soldat
Und da sag mal einer, der Personenverpixelungsautomatismus bei Street-View würde nicht funktionieren.
Montag, 6. Dezember 2010
Ein durchaus schützenswertes Gebäude
Ich hatte es ja angedeutet, der letzte Samstag war, vom Umsatz abgesehen, ein Tag mit vielen Widrigkeiten. So passte es gut zum Abschluss meiner Schicht, dass ich auch noch Ärger mit der Polizei bekam.
Es ist allgemein unter Taxifahrern bekannt, dass es immer große Probleme gibt, Fahrgäste vor dem Jüdischen Museum auszuladen. Da patroullieren Tag und Nacht schlecht gelaunte Objektschützer, neuerdings wie überall in Berlin vor schützenswerten Gebäuden mit Maschinenpistolen ausgerüstet.
Direkt vor dem Museum befindet sich eine lange Einbuchtung der Straße, die so richtig danach schreit, von einem Taxi als Ausladeort benutzt zu werden.
Aber geht nicht, da ist ein absolutes Halteverbot. Und die Gebäude- und Gesetzeshüter sind wohl darauf gedrillt, dort auch keine Taxis zuzulassen. Normalerweise versuche ich dann, den Behindertenparkplatz ein paar Meter weiter kurz zu nutzen, was im Allgemeinen toleriert wird. So war nun aber am Samstag dieser Parkplatz durch einen sehr hohen Schneehaufen unbenutzbar. Es gibt aber keine andere Möglichkeit zum Ausladen dort. Also habe ich mich nur ganz kurz in diese Halteverbotzone gestellt. Das Bezahlen ging ja ganz fix, aber nicht fix genug. Einer der Herren Wachtmeister trat an das Auto, klopfte an die Scheibe (ich war gerade dabei, das Wechselgeld herauszugeben) und nachdem ich nicht reagierte (5 Sekunden später wäre ich weg gewesen) riss er die Seitentür auf und brüllte in mein Auto:
"Sie wissen aber schon, dass Sie hier nicht anhalten dürfen?" "Warum nicht?" "Weil das ein ABSOLUTES HALTEVERBOT ist." (spätestens jetzt wäre ich weg gewesen.)
Er ging um's Auto rum und schrieb sich meine Konzessionsnummer und so weiter auf. Mich hat das dann so geärgert, dass ich ausgestiegen bin und seine Dienstnummer gefordert habe.
"Und überhaupt, wo tragen Sie denn ihre persönliche Kennung? Das müssen Sie inzwischen"
"Davon ist mir nichts bekannt."
(Hintergrund: Berliner Polizisten müssen entweder ihren Namen oder ihre Dienstnummer offen sichtbar an der Uniform tragen.)
Und leider muss ich sagen, dass diese Namensschildregelung erst im Januar in Kraft tritt und so mein Drohung: "Wenn Sie mich anzeigen, kriegen Sie eine Gegenanzeige wegen Nichttragens dieser Kennzeichnung." wohl ins Leere gehen wird. Immerhin hat er mir seine Dienstnummer auf einer Visitenkarte überreicht. Es entspann sich noch ein Wortgefecht, in dessen Verlauf ich solche Bemerkungen wie: "Habt ihr im Moment nichts besseres zu tun?" und "Aber dass der Behindertenparkplatz nicht benutzbar ist, stört euch nicht?" Als der zweite Polizist sich in Bewegung setzte und sich uns näherte, ließ ich es schlecht sein und brauste, ziemlich angefressen, wieder davon. Ich werde gegen die Anzeige auf jeden Fall einen Widerspruch einlegen.
Die sollen jetzt bloß nicht mit einer erhöhten Bedrohungslage kommen. Es war so offensichtlich, dass dieses Taxi keinerlei Bedrohnug darstellt und ich 10 Sekunden später wieder weg gewesen wäre. Das ist doch reine Schikane!
Was wollen die denn mit dieser rigiden Regelung erreichen? Dass das Museum keine Besucher mehr bekommt, die im Taxi dahin kommen? Kann ich mich eigentlich weigern, Touren dorthin anzunehmen, weil es da keine sichere Möglichkeit des Aussteigens gibt?
Es ist allgemein unter Taxifahrern bekannt, dass es immer große Probleme gibt, Fahrgäste vor dem Jüdischen Museum auszuladen. Da patroullieren Tag und Nacht schlecht gelaunte Objektschützer, neuerdings wie überall in Berlin vor schützenswerten Gebäuden mit Maschinenpistolen ausgerüstet.
Direkt vor dem Museum befindet sich eine lange Einbuchtung der Straße, die so richtig danach schreit, von einem Taxi als Ausladeort benutzt zu werden.
Aber geht nicht, da ist ein absolutes Halteverbot. Und die Gebäude- und Gesetzeshüter sind wohl darauf gedrillt, dort auch keine Taxis zuzulassen. Normalerweise versuche ich dann, den Behindertenparkplatz ein paar Meter weiter kurz zu nutzen, was im Allgemeinen toleriert wird. So war nun aber am Samstag dieser Parkplatz durch einen sehr hohen Schneehaufen unbenutzbar. Es gibt aber keine andere Möglichkeit zum Ausladen dort. Also habe ich mich nur ganz kurz in diese Halteverbotzone gestellt. Das Bezahlen ging ja ganz fix, aber nicht fix genug. Einer der Herren Wachtmeister trat an das Auto, klopfte an die Scheibe (ich war gerade dabei, das Wechselgeld herauszugeben) und nachdem ich nicht reagierte (5 Sekunden später wäre ich weg gewesen) riss er die Seitentür auf und brüllte in mein Auto:
"Sie wissen aber schon, dass Sie hier nicht anhalten dürfen?" "Warum nicht?" "Weil das ein ABSOLUTES HALTEVERBOT ist." (spätestens jetzt wäre ich weg gewesen.)
Er ging um's Auto rum und schrieb sich meine Konzessionsnummer und so weiter auf. Mich hat das dann so geärgert, dass ich ausgestiegen bin und seine Dienstnummer gefordert habe.
"Und überhaupt, wo tragen Sie denn ihre persönliche Kennung? Das müssen Sie inzwischen"
"Davon ist mir nichts bekannt."
(Hintergrund: Berliner Polizisten müssen entweder ihren Namen oder ihre Dienstnummer offen sichtbar an der Uniform tragen.)
Und leider muss ich sagen, dass diese Namensschildregelung erst im Januar in Kraft tritt und so mein Drohung: "Wenn Sie mich anzeigen, kriegen Sie eine Gegenanzeige wegen Nichttragens dieser Kennzeichnung." wohl ins Leere gehen wird. Immerhin hat er mir seine Dienstnummer auf einer Visitenkarte überreicht. Es entspann sich noch ein Wortgefecht, in dessen Verlauf ich solche Bemerkungen wie: "Habt ihr im Moment nichts besseres zu tun?" und "Aber dass der Behindertenparkplatz nicht benutzbar ist, stört euch nicht?" Als der zweite Polizist sich in Bewegung setzte und sich uns näherte, ließ ich es schlecht sein und brauste, ziemlich angefressen, wieder davon. Ich werde gegen die Anzeige auf jeden Fall einen Widerspruch einlegen.
Die sollen jetzt bloß nicht mit einer erhöhten Bedrohungslage kommen. Es war so offensichtlich, dass dieses Taxi keinerlei Bedrohnug darstellt und ich 10 Sekunden später wieder weg gewesen wäre. Das ist doch reine Schikane!
Was wollen die denn mit dieser rigiden Regelung erreichen? Dass das Museum keine Besucher mehr bekommt, die im Taxi dahin kommen? Kann ich mich eigentlich weigern, Touren dorthin anzunehmen, weil es da keine sichere Möglichkeit des Aussteigens gibt?
Labels:
ärgerliches,
Berlin,
Taxi
Sonntag, 5. Dezember 2010
Ausfall
Heute Nacht war mir hundeelend. Irgendwas mit Magen- Darm. Ich bin kaum zum Schlafen gekommen. So habe ich beschlossen, heute mal nicht auf die Piste zu gehen. Einerseits mit schlechtem Gewissen, da so kurzfristig, andererseits wohl besser so. Auch mit einer gewissen Wehmut, da die Umsätze momentan richtig gut sind und die Geschäfte florieren. Aber was soll's, für die Miete nächsten Monat wird es auch so reichen.
Zu einer zivilisierten Zeit habe ich dann per SMS meinen Chef informiert. Direkt anrufen darf man ihn am Sonntag nur in absoluten Notfällen.
Es scheint so, dass ihm da mächtig der Schreck in den Glieder gefahren ist, als er meine Nachricht erhalten hat. Ich sag mal, jetzt sind wir wieder quitt.
Zu einer zivilisierten Zeit habe ich dann per SMS meinen Chef informiert. Direkt anrufen darf man ihn am Sonntag nur in absoluten Notfällen.
Es scheint so, dass ihm da mächtig der Schreck in den Glieder gefahren ist, als er meine Nachricht erhalten hat. Ich sag mal, jetzt sind wir wieder quitt.
Neues Auto, neue Sitten
Was für ein Samstag.
Wie ich ja erwarten durfte, fing er schon frühmorgens ziemlich bescheiden an. Zuerst das eigene Auto von einer 20 cm hohen Schneelast befreien. Laternenparker wie ich wissen, wie nervig das sein kann. Dann das allseits beliebte Scheibenkratzen (auch beliebt bei Anwohnern, zumindest morgens um 6 Uhr). Bei -10°C.
Zweite Hürde: Das Schneeräumfahrzeug hatte ja wie immer sein geräumtes Häufchen direkt neben den Parkreihen abgeladen. Geht ja irgendwie nicht anders. Also, mit Vorderradantrieb und ein bisschen Geschicklichkeit raus aus der kleinen Parklücke.
Ich wusste ja von Cheffe, dass meine Stammtaxe an diesem WE nicht zur Verfügung stand, da in der Werkstatt. Es gibt aber schon einen Nachfolger für die ausgebrannte XXX. Neues Auto, neue Sitten. Ganz und gar neu. Unser erster Wagen mit im Spiegel eingebautem Taxameter. Fand ich erst mal schick.
Aber wo um Himmelswillen ist der Kontakt zum Anmelden? Ich hatte am Vortag ja noch mit Cheffe telefoniert, hätte er ja mal was sagen können. Morgens, in der Dunkelheit... Auf Ostereiersuchen war ich auch wegen der schon vorgegangenen Nervereien nicht gut zu sprechen. Ungefähr 10 Minuten später habe ich ihn dann gefunden.
Da muss man ja erst mal draufkommen.
Jetzt nur noch aus der Parklücke rauskommen. Ich zitiere da mal ein Familienmitglied:
"Im Sommer sind die Mercedesfahrer dumme Schweine, im Winter arme Schweine."
Ja, Mercedesfahren in Verbindung mit Automatikgetriebe ist bei Straßenglätte die Höchststrafe.
(Und noch was richtig ärgerliches vom Samstag kommt demnächst in diesem Theater.)
Wie ich ja erwarten durfte, fing er schon frühmorgens ziemlich bescheiden an. Zuerst das eigene Auto von einer 20 cm hohen Schneelast befreien. Laternenparker wie ich wissen, wie nervig das sein kann. Dann das allseits beliebte Scheibenkratzen (auch beliebt bei Anwohnern, zumindest morgens um 6 Uhr). Bei -10°C.
Zweite Hürde: Das Schneeräumfahrzeug hatte ja wie immer sein geräumtes Häufchen direkt neben den Parkreihen abgeladen. Geht ja irgendwie nicht anders. Also, mit Vorderradantrieb und ein bisschen Geschicklichkeit raus aus der kleinen Parklücke.
Ich wusste ja von Cheffe, dass meine Stammtaxe an diesem WE nicht zur Verfügung stand, da in der Werkstatt. Es gibt aber schon einen Nachfolger für die ausgebrannte XXX. Neues Auto, neue Sitten. Ganz und gar neu. Unser erster Wagen mit im Spiegel eingebautem Taxameter. Fand ich erst mal schick.
Aber wo um Himmelswillen ist der Kontakt zum Anmelden? Ich hatte am Vortag ja noch mit Cheffe telefoniert, hätte er ja mal was sagen können. Morgens, in der Dunkelheit... Auf Ostereiersuchen war ich auch wegen der schon vorgegangenen Nervereien nicht gut zu sprechen. Ungefähr 10 Minuten später habe ich ihn dann gefunden.
Da muss man ja erst mal draufkommen.
Jetzt nur noch aus der Parklücke rauskommen. Ich zitiere da mal ein Familienmitglied:
"Im Sommer sind die Mercedesfahrer dumme Schweine, im Winter arme Schweine."
Ja, Mercedesfahren in Verbindung mit Automatikgetriebe ist bei Straßenglätte die Höchststrafe.
(Und noch was richtig ärgerliches vom Samstag kommt demnächst in diesem Theater.)
Labels:
ärgerliches,
Foto,
Mercedes,
Taxi
Freitag, 3. Dezember 2010
Klar, logisch
"Der Einsatz von Kreditkartensystemen in Taxen liegt im Interesse der Kunden und erhöht die Sicherheit des Taxifahrers."Weiter...
"Der Zuschlag für bargeldlose Zahlung im Taxenverkehr wird von bislang 0,50 € auf 1,50 € angehoben. Der Senat hat dazu heute auf Vorlage von Stadtentwicklungssenatorin Ingeborg Junge-Reyer die Änderung der Verordnung über Beförderungsentgelte im Taxenverkehr beschlossen."Quelle: Berlin.de (Hervorhebungen von mir)
Ich fasse zusammen: Wer für mehr Sicherheit der Taxifahrer sorgt, der soll gefälligst auch etwas mehr bezahlen.
Eine sinnvollere Begründung für diese Erhöhung findet sich hier:
"Diese Steigerung sei der Leistung angemessen und fair den Taxi-Unternehmen gegenüber, betonte die Senatorin. Denn viele Taxi-Unternehmen müssten jetzt in diesen Service investieren."
Und ein interessanter Beitrag zu diesem Thema findet sich in diesem Artikel von taxi-heute.de.
"Denn streng genommen unterschreiten Taxiunternehmer mit der kostenlosen Akzeptanz den festgelegten Taxitarif, der sich aus gefahrener Wegstrecke und dem Zeitfaktor zusammensetzt, nicht aber aus einer für den Unternehmer fälligen Bearbeitungsgebühr (Disagio)"
Labels:
Berlin,
Grundsätzliches,
Taxi,
verlinkt
Arroganz kommt vor dem Fall
"Zum Thomas-Dehler-Haus, bitte."
sagte er und grinste mich an. Ich hatte Glück, ich hatte ein paar Tage zuvor noch was drüber gelesen.
"Okay."
sagte ich und fuhr los.
"Ja, wissen Sie denn, wohin ich will?"
Wahrscheinlich machte er sich diesen Spaß des öfteren mit solch ungebildeten Taxifahrern und war sich sicher, dass so ein Prolet ja eh' keine Ahnung hat.
"Ja, weiß ich."
"Ähh..."
"Wissen Sie, Sie wollten es für mich spannend machen. Jetzt mache ich es für Sie spannend."
Er ließ sich wirklich darauf ein, sagte nichts mehr, aber beobachtete sehr genau die von mir gefahrene Strecke, ob ich an den entsprechenden Kreuzungen auch Anzeichen machte, den Blinker zu setzen. Was ich natürlich immer erst letzten Moment tat.
Und natürlich kamen wir ohne Umwege zu seinem Ziel - der FDP-Parteizentrale in der Reinhardtstraße.
Und er ließ sogar ein Trinkgeld zurück.
"Für die Spannung, die ich mit Ihnen hatte."
sagte er und grinste mich an. Ich hatte Glück, ich hatte ein paar Tage zuvor noch was drüber gelesen.
"Okay."
sagte ich und fuhr los.
"Ja, wissen Sie denn, wohin ich will?"
Wahrscheinlich machte er sich diesen Spaß des öfteren mit solch ungebildeten Taxifahrern und war sich sicher, dass so ein Prolet ja eh' keine Ahnung hat.
"Ja, weiß ich."
"Ähh..."
"Wissen Sie, Sie wollten es für mich spannend machen. Jetzt mache ich es für Sie spannend."
Er ließ sich wirklich darauf ein, sagte nichts mehr, aber beobachtete sehr genau die von mir gefahrene Strecke, ob ich an den entsprechenden Kreuzungen auch Anzeichen machte, den Blinker zu setzen. Was ich natürlich immer erst letzten Moment tat.
Und natürlich kamen wir ohne Umwege zu seinem Ziel - der FDP-Parteizentrale in der Reinhardtstraße.
Und er ließ sogar ein Trinkgeld zurück.
"Für die Spannung, die ich mit Ihnen hatte."
Labels:
Geschichten,
Politik,
Taxi
Donnerstag, 2. Dezember 2010
Stadtführer??
Ich habe nun seit längerer Zeit kein Büffeln und Lernen mehr erlebt. Das letzte Mal war anlässlich meiner P-Schein Prüfung: insgesamt eine (Auswendig)Lernerei von ungefähr einem Jahr. Und es war heftig! (Und wenn ich es mal ganz unbescheiden erwähnen darf, die theoretische Prüfung habe ich mit 100% und die mündliche beim 1. Mal bestanden.)
Jetzt spukt gerade was Neues in meinem Kopf herum. Ich habe im Laufe meiner Tätigkeit als Taxifahrer mein tiefergehendes Interesse und mein Herz für die Stadt Berlin entdeckt. Aber so manchmal fehlen mir Hintergrundwissen und geschichtliche Details. Im Internetzeitalter wäre es ja kein größeres Problem mir die einzelnen Fakten zu ergoogeln, aber das würde bei mir nicht haften bleiben. Da bin ich mir aus gemachten Erfahrungen heraus ganz sicher.
Also habe ich mir überlegt, wie wäre es denn mit einer Ausbildung zum Stadtführer? Ein sehr gewagter Gedanke von jemandem, der sich eigentlich keine Jahreszahlen merken kann und noch mehr Probleme damit hat, die Kaiser Wilhelme und Friedriche einzuordnen, ich weiß. Aber eigentlich kann ich mir auch keine Straßennamen merken und bringe meine Fahrgäste trotzdem seit bald 6 Jahren an ihr Ziel. Eine Herausforderungen braucht der Mensch aber einfach, zumindest ich.
Ich bin am Anfang meiner Recherche über Ausbildung und die Ansprüche an einen solchen Stadtführer. Ob ich dann tatsächlich mal eine Prüfung ablege und mich als offizieller Stadtführer zertifizieren lasse, sei mal dahingestellt. Prüfungen gehören jetzt nicht unbedingt zu meinen Lieblingsbeschäftigungen. Mir geht es in erster Linie um das Wissen als solches.
Mir ist so, als ob einer der Stammleser hier schon solche Erfahrungen gemacht hat. Wenn jemand Informationen über die Möglichkeiten der Ausbildung hat (vielleicht gibt es ja auch sinnvolle VHS-Kurse?) und über Kosten derselben, die über die Seite der berlin-guide.org und deren Unterseiten hinausgeht und die mit mir teilen würde, gerne in die Kommentare oder auch direkt über Mail.
P.S.
Das Berlin-Seminar habe ich jetzt gefunden. Das scheint ein Ausgangspunkt zu sein.
Mittwoch, 1. Dezember 2010
Unverhältnismäßigkeit der (Zahlungs)Mittel
Sonntag Morgen gegen 7 Uhr, Ostbahnhof:
"Zum Berghain."
*grummel* "Mensch, das könnt ihr aber auch laufen, ist gleich um die Ecke."
"Ist aber so kalt, wir wollen lieber fahren."
*grummel, grummel* "Na gut."
"4,20 € bitte."
"Wir haben aber nur einen 50 € Schein."
*grummel, grummel, schimpf.*
Es sollte nur der Anfang einer Kette unverhältnismäßiger Banknoten gewesen sein, die meine Fahrgäste mir unterjubelten.
Ungefähr um 9 Uhr an der Kreuzung Französische/Friedrich ein einzelner Herr:
"Hauptbahnhof, bitte."
"So, macht 7,20 € bitte."
Er zückte einen 100 € Schein. Ich hatte ja schon etwas eingenommen, habe ich noch hingekriegt. Nicht ohne zu mosern, natürlich.
Dann, zwei Stunden später, vom Pariser Platz eine unterhaltsame Fahrt mit einem einzelnen Herrn zum Messegelände mit dem Ergebnis 17,20 €. Wieder kam eine dieser grünen, dreistelligen Banknoten zum Vorschein.
"Ich habe es leider nicht anders."
Ging jetzt wirklich nicht mehr. Der Herr war einsichtig und kaufte sich seine Eintrittskarte und hatte es dann passend.
Als ich kurz darauf einen Fahrgast zum Flughafen Tegel fuhr, er seinen Geldbeutel öffnete und schon einen 100 € Schein in der Hand hatte, wurde ich aber doch etwas blass.
"Ah, ich habe es auch etwas kleiner." und zückte einen Fuffi.
Was'n Glück.
Manchmal, da gibt es Tage...
"Zum Berghain."
*grummel* "Mensch, das könnt ihr aber auch laufen, ist gleich um die Ecke."
"Ist aber so kalt, wir wollen lieber fahren."
*grummel, grummel* "Na gut."
"4,20 € bitte."
"Wir haben aber nur einen 50 € Schein."
*grummel, grummel, schimpf.*
Es sollte nur der Anfang einer Kette unverhältnismäßiger Banknoten gewesen sein, die meine Fahrgäste mir unterjubelten.
Ungefähr um 9 Uhr an der Kreuzung Französische/Friedrich ein einzelner Herr:
"Hauptbahnhof, bitte."
"So, macht 7,20 € bitte."
Er zückte einen 100 € Schein. Ich hatte ja schon etwas eingenommen, habe ich noch hingekriegt. Nicht ohne zu mosern, natürlich.
Dann, zwei Stunden später, vom Pariser Platz eine unterhaltsame Fahrt mit einem einzelnen Herrn zum Messegelände mit dem Ergebnis 17,20 €. Wieder kam eine dieser grünen, dreistelligen Banknoten zum Vorschein.
"Ich habe es leider nicht anders."
Ging jetzt wirklich nicht mehr. Der Herr war einsichtig und kaufte sich seine Eintrittskarte und hatte es dann passend.
Als ich kurz darauf einen Fahrgast zum Flughafen Tegel fuhr, er seinen Geldbeutel öffnete und schon einen 100 € Schein in der Hand hatte, wurde ich aber doch etwas blass.
"Ah, ich habe es auch etwas kleiner." und zückte einen Fuffi.
Was'n Glück.
Manchmal, da gibt es Tage...
Labels:
Geschichten,
Kurioses,
Taxi
Dienstag, 30. November 2010
Fräsgutwas?
Was bitte ist denn ein Fräsgutaustausch und wieso darf man da Montags bis Freitags nicht parken, wenn es nur 2 Tage lang gilt?
(Gesehen in der Görlitzer Straße.)
Labels:
Foto,
Schilderwald,
Taxi
Montag, 29. November 2010
Pro-... Nein Danke
Ja, ist schon wieder Fußball-WM?
Nein, viel schlimmer...
Zogen die doch am letzten Sonntag als Demo durch Berlin.
Unfassbar, dass so etwas heute in Deutschland wieder möglich ist.
Unfassbar, dass so etwas heute in Deutschland wieder möglich ist.
Labels:
ärgerliches,
Foto,
Politik
Ein Koffer steht im Weg
Herren/Frauenlose Koffer haben ja in Berlin letzte Woche für jede Menge Unruhe gesorgt.
Und was stand da dem herbeigesehnten Besuch meines Stammcafés im Wege?
Ein Anschlag auf mein Café? Irgendwann ist Schluss!
Und, wofür habe ich mich wohl entschieden?
Und, wofür habe ich mich wohl entschieden?
Donnerstag, 25. November 2010
Stimmen in der Stadt
Nein, das ist keine Überwachungskamera.
Sondern eine Audio-Installation anlässlich des Welt-Aids-Tages
An insgesamt 15 Stellen in Berlin sind von 25. November bis 8. Dezember diese Lautsprecher installiert und Berliner Aidskranke erzählen aus ihrem Leben.Stimmen in der Stadt.
Hier der offizielle Trailer zur Aktion.
Stimmen in der Stadt from stimmen in der stadt on Vimeo.
Und hier mein bescheidenes Video auf der Kottbusser Brücke.
Mittwoch, 24. November 2010
Integrationsunwillig
Sogar in der Berliner Abendschau ist es schon angekommen. Jede Menge integrationsunwillige Menschen leben in Parallelgesellschaften in Berlin.
Labels:
Privates,
Schwabenland,
verlinkt,
Video
Dienstag, 23. November 2010
Meinem Nachtfahrer ging ein Licht auf
Es kommt nicht so oft vor, dass ich meinem Nachtfahrer noch begegne. Vorgestern war das der Fall. Ich bin um diese Uhrzeit noch nicht so richtig gesprächig und meistens kanzle ich seine aktuellen Lageberichte etwas ab, nicht unfreundlich, aber bestimmt. Diesmal aber schaute er mir beharrlich bei meinem "Umbau" im Auto zu. Da gibt es so einiges "umzubauen": Einstellen des Fahrersitzes (damit ich überhaupt reinkomme), Anstellen des Funks, Umstellen des Radiosenders und diverse Dinge mehr. Und ganz wichtig, das Entfernen des Quittungsblocks aus der Sonnenblende des Beifahrersitzes. Diese Aktion hat er mit einem erstaunten Gesichtsausdruck registriert.
"Lieber Kollege, was meinst du, passiert, wenn ich einen Fahrgast habe, der auf dem Beifahrersitz sitzt, die Sonne geht auf und er will die Sonnenblende runterklappen?"
Es arbeitete deutlich sichtbar in seinem Kopf und seine Mine erhellte sich:
"Das fällt ihm auf den Schoß?"
Gut gedacht, Kollege.
"Lieber Kollege, was meinst du, passiert, wenn ich einen Fahrgast habe, der auf dem Beifahrersitz sitzt, die Sonne geht auf und er will die Sonnenblende runterklappen?"
Es arbeitete deutlich sichtbar in seinem Kopf und seine Mine erhellte sich:
"Das fällt ihm auf den Schoß?"
Gut gedacht, Kollege.
Montag, 22. November 2010
Mercedes ausgebrannt
Ich glaube, meine Cheffes laufen langsam im Kreis. Schon wieder ein Totalausfall eines ihrer Taxis. Auch einer der Wagen, die ich schon oft gefahren habe.
Kollege Q. begrüßte mich am Samstagmorgen mit den Worten:
"Das glaubst du nicht, was mir gestern passiert ist. Mir ist die XXX ausgebrannt. Am Kottbusser Damm eine Stichflamme aus dem Motorraum und dann brennt die Kiste. Ich habe es gerade noch in eine Seitenstraße geschafft und einen Feuerlöscher aus einem Laden nebenan geholt. Die Feuerwehr hat dann 5 Minuten gebraucht, bis sie da war."
Und ich dachte immer, Diesel brennt nicht. Das scheint aber eher eine Frage der Temperatur zu sein. Trotzdem seltsam.
Kollege Q. begrüßte mich am Samstagmorgen mit den Worten:
"Das glaubst du nicht, was mir gestern passiert ist. Mir ist die XXX ausgebrannt. Am Kottbusser Damm eine Stichflamme aus dem Motorraum und dann brennt die Kiste. Ich habe es gerade noch in eine Seitenstraße geschafft und einen Feuerlöscher aus einem Laden nebenan geholt. Die Feuerwehr hat dann 5 Minuten gebraucht, bis sie da war."
(Foto mit Dank an Q.)
Und ich dachte immer, Diesel brennt nicht. Das scheint aber eher eine Frage der Temperatur zu sein. Trotzdem seltsam.
Freitag, 19. November 2010
Lieber Herr Körting
Der Berliner Innensenator hat einen Aufmerksamkeits-Appell an die Öffentlichkeit gerichtet.
"Wenn in der Nachbarschaft plötzlich „drei seltsame Menschen einziehen, die nur arabisch sprechen“, sollte man aufmerksam werden und im Zweifelsfall die Behörden informieren, sagte Körting."
Auszug aus dem Tagesspiegel (Hervorhebung von mir)
Lieber Herr Körting, in der Tat, ich bin tatsächlich einigen "seltsamen Menschen" begegnet. Ich habe in meinem Taxi drei! Menschen vom Pariser Platz (höchst gefährdet) zum KaDeWe! (da war doch schon was) transportiert. Sie sprachen in einer mir nicht verständlichen Sprache (vielleicht pfälzerisch?).
Und noch eine verdächtige Fahrt: Einen aus der, in Berlin häufig vorkommenden, in Parallelgesellschaft lebenden Politiker der FDP habe ich zu einem konspirativen Treffen in die Reinhardstraße gefahren. Was die wohl wieder aushecken an Anschlägen auf den Geldbeutel der sowieso wenig verdienenden Menschen in unserem Land?* Verdächtig hier auch das Ölfeld auf seinen Haaren.
Und noch eine verdächtige Fahrt: Einen aus der, in Berlin häufig vorkommenden, in Parallelgesellschaft lebenden Politiker der FDP habe ich zu einem konspirativen Treffen in die Reinhardstraße gefahren. Was die wohl wieder aushecken an Anschlägen auf den Geldbeutel der sowieso wenig verdienenden Menschen in unserem Land?* Verdächtig hier auch das Ölfeld auf seinen Haaren.
Auch der Präsident des Bundespolizeipräsidiums, Matthias Seeger, riet zu erhöhter Wachsamkeit.
"Wenn jemand am Bahnhof oder auf dem Flughafen eine Person beobachte, die sich ungewöhnlich verhalte, sich häufig umblicke und vielleicht einen Rucksack dabei habe, solle er die Polizei informieren."
Auch hier habe ich etwas sehr Verdächtiges zu berichten. Ich habe zwei ausländische Menschen von einem teuren Hotel in Berlin-Mitte zum Flughafen Tegel! gebracht. Beide hatten nur Rucksäcke dabei, obwohl es doch eher üblich ist, in Hotels dieser Preiskategorie mit Rollkoffern zu reisen. Und mehrfach haben sie sich umgeblickt, vor allem als wir die Siegessäule passierten.
Nee, jetzt mal im Ernst, was sollen diese Aussagen? Verdächtige Menschen, die arabisch sprechen, Personen mit Rucksäcken auf Bahnhöfen, die sich umblicken?
War denn einer dieser Herren schon mal auf einem Bahnhof? Was soll man denn da anderes tun, als sich "umblicken"? Ist dies in Verbindung mit einem Rucksack schon ein Indiz? Und wenn ja für was? Schlechte Beschilderungen?
Ich will gar nicht wissen, wieviel Menschen, speziell aus arabischen Ländern jetzt in Berlin einem Spießrutenlauf ausgesetzt sind. Das ist einfach nur der pure Rassismus, den Sie hier schüren.
Ich möchte ja gar nicht ausschließen, dass in Deutschland momentan ein besonders hohes Bedrohungspotential besteht, aber solche Äusserungen sind doch einfach nur dämlich - und gefährlich.
Na ja, immerhin dem Körting tut es wohl leid, was er da so vom Stapel gelassen hat.
*hier stand ursprünglich mal die Formulierung "Attentaten auf unsere Freiheit"
Nach Hinweis in den Kommentaren habe ich diese "Freiheit" in "Geldbeutel" geändert.
*hier stand ursprünglich mal die Formulierung "Attentaten auf unsere Freiheit"
Nach Hinweis in den Kommentaren habe ich diese "Freiheit" in "Geldbeutel" geändert.
Labels:
ärgerliches,
Berlin,
Kurioses,
Politik,
Taxi
Amazons Schlagwort fail
Ich glaube, bei euch tickt was nicht ganz richtig. Ich muss meine Geschäftsbeziehungen zu Amazon mal gründlich überdenken.
(Screenshot Einkaufsempfehlung Amazon.de per Mail an mich.)Bis jetzt war das ja mein Lieblings-Online Shop.
Aber aus der Tatsache, dass ich da mal ein Buch eines ehemaligen israelischen Botschafters in Deutschland gekauft habe, zu schließen, dass ich das rassistische Machwerk eines ehemaligen Berliner Finanzsenators auch kaufen würde, schlägt alle Verschlagwortungslogiken. Sogar der Zentralrat der Juden in Deutschland hat dieses Pamphlet verurteilt. Schäm dich Amazon! Auf jeden Fall habe ich schon mal hier unten geklickt.
Klicken Sie hier, um zukünftig keine Nachrichten dieser Art mehr von uns zu erhalten.
Klicken Sie hier, um zukünftig keine Nachrichten dieser Art mehr von uns zu erhalten.
Labels:
ärgerliches,
Privates
Donnerstag, 18. November 2010
Sicher unterwegs
Er war mein erster Fahrgast am frühen Morgen. Vom Ostbahnhof ging es nach Schöneweide. Ein Riesen-Kerl, der es kaum ins Auto geschafft hat. Daraufhin angesprochen meinte er:
"Das liegt an der schuss- hieb und stichfesten Weste, die ich trage. Das braucht man als Security beim Fritz-Club."
Okay, ist mir noch nie aufgefallen, dass das Publikum in diesem Club so was von rabiat sein soll. Aber na ja, was weiß ich denn über Sitten und Gebräuche in Berliner Discotheken. Ich chauffiere ja immer nur die Überlebenden nach Hause oder zur nächsten Location.
Er war ein netter Kerl, mit dem es sich ganz gut quatschen ließ. Ich habe eine Menge über das Security-Business erfahren, wie man das wird, wie das da so funktioniert und dass man halt, wie in allen anderen Bereichen auch, 'ne Menge Beziehungen haben muss, dann aber ganz gut davon leben kann.
"Erst mal duschen, anständig frühstücken und dann zum nächsten Job."
"Wie, nicht zuerst mal 'ne Runde auf's Ohr legen?"
"Nee, ich bin auf zehn Uhr wieder im (Name eines großen Hotels) gebucht."
"Ach, da stehe ich nur ab und zu mal rum. Werden wir uns heute kaum noch mal sehen." sagte ich im Spaß.
Aber, wie war das mit dem Denken und dem anders kommen? Als ich zum Feierabend in der Hoffnung auf eine letzte (kleine) Tour an eben diesem Hotel vorbeifuhr (lag auf dem Nachhauseweg), stand da kein einziges Taxi.
Aber ein einzelner Fahrgast wartete schon. Und wer war es? Genau, mein Security-Mensch von morgens. Er hatte sich irgendwie am Fuß verletzt und musste einen verfrühten Feierabend machen. Also mein erster und auch mein letzter Fahrgast des Tages. Das gab es auch noch nie.
Und es war zugleich auch noch eine schöne Feierabendtour bis nach Schöneweide.
Es bleibt zu hoffen, auch angesichts der aktuellen Warnungen, dass die Security auch hellwach ist, wenn man sie denn wirklich mal brauchen sollte.
(Mein Fahrgast hat mir ausdrücklich erlaubt diese Geschichte zu veröffentlichen, trotz der "ungewöhnlichen" Anzahl von Arbeitsstunden. Er sei ja selbständig.)
"Das liegt an der schuss- hieb und stichfesten Weste, die ich trage. Das braucht man als Security beim Fritz-Club."
Okay, ist mir noch nie aufgefallen, dass das Publikum in diesem Club so was von rabiat sein soll. Aber na ja, was weiß ich denn über Sitten und Gebräuche in Berliner Discotheken. Ich chauffiere ja immer nur die Überlebenden nach Hause oder zur nächsten Location.
Er war ein netter Kerl, mit dem es sich ganz gut quatschen ließ. Ich habe eine Menge über das Security-Business erfahren, wie man das wird, wie das da so funktioniert und dass man halt, wie in allen anderen Bereichen auch, 'ne Menge Beziehungen haben muss, dann aber ganz gut davon leben kann.
"Erst mal duschen, anständig frühstücken und dann zum nächsten Job."
"Wie, nicht zuerst mal 'ne Runde auf's Ohr legen?"
"Nee, ich bin auf zehn Uhr wieder im (Name eines großen Hotels) gebucht."
"Ach, da stehe ich nur ab und zu mal rum. Werden wir uns heute kaum noch mal sehen." sagte ich im Spaß.
Aber, wie war das mit dem Denken und dem anders kommen? Als ich zum Feierabend in der Hoffnung auf eine letzte (kleine) Tour an eben diesem Hotel vorbeifuhr (lag auf dem Nachhauseweg), stand da kein einziges Taxi.
Aber ein einzelner Fahrgast wartete schon. Und wer war es? Genau, mein Security-Mensch von morgens. Er hatte sich irgendwie am Fuß verletzt und musste einen verfrühten Feierabend machen. Also mein erster und auch mein letzter Fahrgast des Tages. Das gab es auch noch nie.
Und es war zugleich auch noch eine schöne Feierabendtour bis nach Schöneweide.
Es bleibt zu hoffen, auch angesichts der aktuellen Warnungen, dass die Security auch hellwach ist, wenn man sie denn wirklich mal brauchen sollte.
(Mein Fahrgast hat mir ausdrücklich erlaubt diese Geschichte zu veröffentlichen, trotz der "ungewöhnlichen" Anzahl von Arbeitsstunden. Er sei ja selbständig.)
Labels:
Geschichten,
Taxi
Street-View ist online
Seit heute ist Street-View in Berlin online. Und als hätte ich es geahnt, irgendwelche Oberhirnies haben genau mein/unser Wohnhaus verpixeln lassen. Ich habe gerade vor Wut zittrige Finger und kann kaum anständig tippen. Ich gehe jetzt auf Verpixlersuche und werde unser Haus fotografieren und bei Panoramio einstellen. Und wenn jemand eine Polizeimeldung lesen sollte über einen Amokläufer im Graefe-Kiez...
Labels:
Privates
Mittwoch, 17. November 2010
Auflosung Bilderrätsel (19)
Erläuterungen:
"Das Büro Berlin der Vertretung der Regierung von Québec ist in Deutschland, Österreich und der Schweiz tätig. Die Regierung von Québec unterhält seit 1971 eine offizielle Regierungsrepräsentanz in Deutschland.Auszug aus der Homepage.
Im Besonderen
- Pflege und Ausbau der Beziehungen von Québec zu Regierungsstellen, Universitäten und anderen Institutionen in Deutschland und Österreich;
- Entwicklung und Begleitung der Zusammenarbeit zwischen Québec und Sachsen in den Bereichen Bildung, Kultur, Wirtschaft, Wissenschaft und Technologie;
- Vermittlung der Québecer Kultur in den Ländern des Tätigkeitsbereichs;
- Verbreitung von Informationen zum aktuellen Québecer Kulturschaffen und Förderung der Organisation von Kulturveranstaltungen, an denen Künstler aus Québec beteiligt sind;
- Unterstützung von Québecer Künstlern und Gruppen aller Sparten beim Ausbau ihrer Aktivitäten;
- Umsetzung von Projekten in den Bereichen öffentliche Angelegenheiten und Kommunikation, die sich an Partner und Medien in den Ländern des Tätigkeitsbereichs richten."
"...Daher hat Québec im Laufe der vergangenen Jahrzehnte ein Netz von Vertretungen im Ausland aufgebaut. Einige Vertretungen bestanden bereits vor 1965. Regierungsvertretungen wurden überall dort gegründet, wo Québec eigene Interessen sieht. Das Netz der Auslandsvertretungen von Québec ist nicht mit dem der kanadischen Bundesregierung identisch, aber bei bestimmten Themen arbeiten beide Seiten eng zusammen."
Labels:
Auflösung
Dienstag, 16. November 2010
Philosophisch betrachtet
Der ältere Herr im Fond meines Taxis schaute interessiert in Richtung Holocaust Mahnmal, als wir es rechts liegen ließen.
"Aha, das ist ja richtig gut besucht."
"Ja, die Menschen interessieren sich dafür. Allerdings muss ich mir hier im Taxi dann auch mal blöde Bemerkungen anhören wie vor kurzem von Fahrgästen. Da meinte einer sowas wie: 'Mein Vater ist erst jahrelang später aus der Kriegsgefangenschaft zurückgekehrt. Dem setzt auch keiner ein Denkmal.' Obwohl ich normalerweise politischen Diskussionen im Taxi aus dem Weg gehe, habe ich doch noch eine eigene Meinung und so entgegnete ich: 'Da verwechseln Sie jetzt aber Ursache und Wirkung.'"
Obwohl ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht einschätzen konnte, wie mein Statement bei ihm ankam und er auch weiter nicht darauf einging, kam jetzt ein nettes Gespräch in Gang. Er erzählte mir vom Anlass seines Aufenthalts in Berlin und im weiteren Verlauf des Gesprächs wurde ich stutzig. Hmm, was der so erzählt, den müsste man aber kennen. Er verriet mir auch seinen Namen und hallo, klar kenne ich den. Ein bedeutender deutscher Philosoph und Soziologe. Wenn mich nicht alles täuscht, habe ich sogar in meiner Sturm- und Drangzeit mal was von ihm gelesen. (Ob ich es auch wirklich verstanden habe, steht auf einem anderen Blatt.)
Ich outete mich dann als Blogger, was er nicht so richtig einschätzen konnte, und er erwiderte, dass er das Internet nur zum Recherchieren von Jahreszahlen benutzen würde. Macht ja nichts.
Meine Anfrage, ob ich denn im Blog erwähnen dürfte, ihn als Fahrgast gehabt zu haben, beantwortete er zuerst mit:
"Das kann ich ja gar nicht verbieten."
"Verbieten wahrscheinlich nicht. Aber wenn es Ihnen nicht recht ist, schreibe ich auch nichts darüber."
"Das wäre mir schon recht, wenn Sie es nicht erwähnen würden. Aber das müssen Sie selbst entscheiden."
Er hatte noch einen Koffer im Kofferraum und als ich ihm beim Ausladen behilflich war, verabschiedete er sich von mir per Handschlag mit der Bemerkung:
"Das mit der Ursache und Wirkung, das hat mir sehr gefallen. Sie wissen ja wohl, dass die meisten Taxifahrer da anders denken."
Ja, weiß ich.
Und ich hoffe, dass ich mit dieser Art der Schilderung der Geschichte seine Anonymität gewahrt habe.Das ist ja nicht ganz so einfach, einen solch prominenten Fahrgast an Bord zu haben und dann gar nicht darüber zu berichten.
(Wenn es jetzt jemand rausgekriegt haben sollte, einfach nur denken und nicht in die Kommentare schreiben. Bitte!)
"Aha, das ist ja richtig gut besucht."
"Ja, die Menschen interessieren sich dafür. Allerdings muss ich mir hier im Taxi dann auch mal blöde Bemerkungen anhören wie vor kurzem von Fahrgästen. Da meinte einer sowas wie: 'Mein Vater ist erst jahrelang später aus der Kriegsgefangenschaft zurückgekehrt. Dem setzt auch keiner ein Denkmal.' Obwohl ich normalerweise politischen Diskussionen im Taxi aus dem Weg gehe, habe ich doch noch eine eigene Meinung und so entgegnete ich: 'Da verwechseln Sie jetzt aber Ursache und Wirkung.'"
Obwohl ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht einschätzen konnte, wie mein Statement bei ihm ankam und er auch weiter nicht darauf einging, kam jetzt ein nettes Gespräch in Gang. Er erzählte mir vom Anlass seines Aufenthalts in Berlin und im weiteren Verlauf des Gesprächs wurde ich stutzig. Hmm, was der so erzählt, den müsste man aber kennen. Er verriet mir auch seinen Namen und hallo, klar kenne ich den. Ein bedeutender deutscher Philosoph und Soziologe. Wenn mich nicht alles täuscht, habe ich sogar in meiner Sturm- und Drangzeit mal was von ihm gelesen. (Ob ich es auch wirklich verstanden habe, steht auf einem anderen Blatt.)
Ich outete mich dann als Blogger, was er nicht so richtig einschätzen konnte, und er erwiderte, dass er das Internet nur zum Recherchieren von Jahreszahlen benutzen würde. Macht ja nichts.
Meine Anfrage, ob ich denn im Blog erwähnen dürfte, ihn als Fahrgast gehabt zu haben, beantwortete er zuerst mit:
"Das kann ich ja gar nicht verbieten."
"Verbieten wahrscheinlich nicht. Aber wenn es Ihnen nicht recht ist, schreibe ich auch nichts darüber."
"Das wäre mir schon recht, wenn Sie es nicht erwähnen würden. Aber das müssen Sie selbst entscheiden."
Er hatte noch einen Koffer im Kofferraum und als ich ihm beim Ausladen behilflich war, verabschiedete er sich von mir per Handschlag mit der Bemerkung:
"Das mit der Ursache und Wirkung, das hat mir sehr gefallen. Sie wissen ja wohl, dass die meisten Taxifahrer da anders denken."
Ja, weiß ich.
Und ich hoffe, dass ich mit dieser Art der Schilderung der Geschichte seine Anonymität gewahrt habe.Das ist ja nicht ganz so einfach, einen solch prominenten Fahrgast an Bord zu haben und dann gar nicht darüber zu berichten.
(Wenn es jetzt jemand rausgekriegt haben sollte, einfach nur denken und nicht in die Kommentare schreiben. Bitte!)
Labels:
Geschichten,
Taxi
Montag, 15. November 2010
Das Wetter lenkte vom Arbeiten ab. Auch gut.
Wenn der Umsatz nicht so zäh geflossen wäre, hätte man den gestrigen Tag als einen der schönsten des Jahres bezeichnen können. Ich muss zugeben, was mich mächtig von der Arbeit abgelenkt hat, war das Traumwetter im November. Ständig anhalten und fotografieren müssen, da kann man ja kein Geld verdienen.
MORGENS
MITTAGS
ABENDS
In sinnvoller Reihenfolge
Wenn man ab und zu über zu kurze Touren lamentiert (was ich ja nicht ernsthaft tue), muss man aber auch mal über die andere Seite des Jobs berichten.
Da winkten mir zwei (junge) Menschen am Straßenrand am Hansaplatz zu und eröffneten das Gespräch nach dem Einsteigen mit den Worten: "Haben Sie ein bisschen Zeit?"
Ein Satz, den man als Taxifahrer sehr gerne hört (so man denn welche hat). Ja, hatte ich.
"Bringen Sie doch mal die Straßen Mehringdamm, Fasanenstr., Oranienburger Str., Weydingerstr., Karl-Marx-Allee, Phillipstr. und Unter den Linden in eine sinnvolle Reihenfolge. Und dann klappern wir die zusammen ab."
Ups, hörte sich gut an. "Einfach nur dran vorbeifahren?" "Nein, wir gehen dort jeweils auch rein und schauen uns was an."
Gesagt, getan und am Ende kam, auch bedingt durch längere Wartezeiten, ein Gesamtbetrag von siehe oben links heraus. Es waren Kunstliebhaber und die einzelnen Stationen waren Galerien.
Diese Kunstliebhaber haben einfach zu viel Geld. Zumindest ein Teil von ihnen.
Da winkten mir zwei (junge) Menschen am Straßenrand am Hansaplatz zu und eröffneten das Gespräch nach dem Einsteigen mit den Worten: "Haben Sie ein bisschen Zeit?"
Ein Satz, den man als Taxifahrer sehr gerne hört (so man denn welche hat). Ja, hatte ich.
"Bringen Sie doch mal die Straßen Mehringdamm, Fasanenstr., Oranienburger Str., Weydingerstr., Karl-Marx-Allee, Phillipstr. und Unter den Linden in eine sinnvolle Reihenfolge. Und dann klappern wir die zusammen ab."
Ups, hörte sich gut an. "Einfach nur dran vorbeifahren?" "Nein, wir gehen dort jeweils auch rein und schauen uns was an."
Gesagt, getan und am Ende kam, auch bedingt durch längere Wartezeiten, ein Gesamtbetrag von siehe oben links heraus. Es waren Kunstliebhaber und die einzelnen Stationen waren Galerien.
Diese Kunstliebhaber haben einfach zu viel Geld. Zumindest ein Teil von ihnen.
Labels:
Geschichten,
Kultur,
Taxi
Sonntag, 14. November 2010
Unter dem Baum, da steht ein...
NEIN, die Berliner erledigen ihre "Geschäfte" nicht im Freien unter'm Baum.
Und schon gar nicht bei Regen.
Donnerstag, 11. November 2010
Wie jetzt?
Da haben wir einen neuen Vermittler bei uns im Funk. Und er macht das richtig gut und souverän - obwohl er ein Schwabe ist. Man hört es nur gelegentlich mal ganz kurz durch und es fällt nur demjenigen auf, dem die Materie vertraut ist. Also jemandem wie mir. Ein kleines Problem ist ihm aber geblieben. Lieber Kollege vom Funk, es heißt: Größer als, schneller als und gleich wie. Oder auch: Doppelt so viel wie.
Also: "Er ist so genauso groß wie sie", aber "Er ist größer als sie".
Mir hat ein Arbeitskollege und Freund seinerzeit das ganz schnell abgewöhnt. Er hatte mich schon immer verbessert mit: ALS, wenn ich das mal wieder falsch verwendet hatte. Es ergab sich eine Situation, als wir dabei waren, gemeinsam ein ziemlich unhandliches Teil zu transportieren. Ich sage mal wieder ein "wie" statt "als" und er lässt einfach los und sagt: "ALS!" Ich stehe da mit diesem Teil, schwanke, balanciere - und habe mir es für den Rest meines Lebens gemerkt. Mehr noch, ich verbessere andere seither selbst. Und es tut mir in den Ohren weh, wenn ich es falsch hören muss.
Der Kollege vom Funk sagte zu einem anderen Kollegen: "Das ist doch aber immer noch besser wie nichts." Ich konnte einfach nicht widerstehen. Kurz die Funktaste gedrückt: "ALS".
Dann war wieder Ruhe im Funk. Ich hoffe, er hat sich meine Konzessionsnummer nicht gemerkt.
Aber dieser Fehler ist ja auch unter Berlinern sehr weit verbreitet und sogar in der Tagesschau habe ich es schon gehört.
Und komme jetzt bloß keiner mit als wie.
Also: "Er ist so genauso groß wie sie", aber "Er ist größer als sie".
Mir hat ein Arbeitskollege und Freund seinerzeit das ganz schnell abgewöhnt. Er hatte mich schon immer verbessert mit: ALS, wenn ich das mal wieder falsch verwendet hatte. Es ergab sich eine Situation, als wir dabei waren, gemeinsam ein ziemlich unhandliches Teil zu transportieren. Ich sage mal wieder ein "wie" statt "als" und er lässt einfach los und sagt: "ALS!" Ich stehe da mit diesem Teil, schwanke, balanciere - und habe mir es für den Rest meines Lebens gemerkt. Mehr noch, ich verbessere andere seither selbst. Und es tut mir in den Ohren weh, wenn ich es falsch hören muss.
Der Kollege vom Funk sagte zu einem anderen Kollegen: "Das ist doch aber immer noch besser wie nichts." Ich konnte einfach nicht widerstehen. Kurz die Funktaste gedrückt: "ALS".
Dann war wieder Ruhe im Funk. Ich hoffe, er hat sich meine Konzessionsnummer nicht gemerkt.
Aber dieser Fehler ist ja auch unter Berlinern sehr weit verbreitet und sogar in der Tagesschau habe ich es schon gehört.
Und komme jetzt bloß keiner mit als wie.
Labels:
Humor,
Schwabenland,
Taxi
Mittwoch, 10. November 2010
Schweizer Eselsbrücken
Auf der kurzen Fahrt zum Checkpoint Charlie sprachen die 4 Insassen im Alter zwischen 20 und 30 mit mir in einer Sprache, die ich als Schwyzerdütsch einordnete. Untereinander unterhielten sie sich in Etwas (rätoromanisch?), von dem ich absolut gar nichts verstanden habe.
Am Ziel angekommen fragten sie mich:
"Und nun, hat dieser Checkpoint Charlie auch eine Geschichte?"
"Ja, natürlich. Das war ein Grenzkontrollpunkt zwischen Ost- und Westberlin."
Ich schaute in verständnislose, leere Gesichter.
"DDR, Mauer und so."
Noch mehr Fragezeichen.
"Ach was, schaut euch das an dem Bretterzaun da vorne selber an." und bat um 6,20€.
Dass nicht alle Schweizer aus einem Graubündener Tal entsprungen sein müssen und so auf den Kopf oder was immer gefallen sind, bewies eine Schweizer Dame am nächsten Tag. Es kam das Gespräch auf die unterschiedlichen internationalen Darstellungen der Uhrzeit. Ich schilderte mein Problem mit dem AM und PM in den englischsprachigen Regionen. Zwar weiß ich die korrekte Herleitung (ante meridiem und post meridiem), aber immer wenn ich dort bin, brauche ich 2-3 Tage um das korrekt einzuordnen. Wenn ich jetzt mal kurz meine nicht ganz logische und für viele andere Menschen nicht leicht nachvollziehbare Gedankenkette schildern darf. Ante Portas war meine Eselsbrücke zu Wolfgang Borcherts Drama "Draußen vor der Tür". Warum auch immer. (Vielleicht weil ich in der Schule mal was drüber schreiben musste?) Manchmal ist man als Nicht-Lateiner schon angeschmiert.
"Da kann ich Ihnen helfen. Mir hat mal jemand eine ganz einfache Eselsbrücke gebaut. AM ist Am Morgen."
So einfach kann die Welt sein. Man muss nur drauf kommen.
Am Ziel angekommen fragten sie mich:
"Und nun, hat dieser Checkpoint Charlie auch eine Geschichte?"
"Ja, natürlich. Das war ein Grenzkontrollpunkt zwischen Ost- und Westberlin."
Ich schaute in verständnislose, leere Gesichter.
"DDR, Mauer und so."
Noch mehr Fragezeichen.
"Ach was, schaut euch das an dem Bretterzaun da vorne selber an." und bat um 6,20€.
Dass nicht alle Schweizer aus einem Graubündener Tal entsprungen sein müssen und so auf den Kopf oder was immer gefallen sind, bewies eine Schweizer Dame am nächsten Tag. Es kam das Gespräch auf die unterschiedlichen internationalen Darstellungen der Uhrzeit. Ich schilderte mein Problem mit dem AM und PM in den englischsprachigen Regionen. Zwar weiß ich die korrekte Herleitung (ante meridiem und post meridiem), aber immer wenn ich dort bin, brauche ich 2-3 Tage um das korrekt einzuordnen. Wenn ich jetzt mal kurz meine nicht ganz logische und für viele andere Menschen nicht leicht nachvollziehbare Gedankenkette schildern darf. Ante Portas war meine Eselsbrücke zu Wolfgang Borcherts Drama "Draußen vor der Tür". Warum auch immer. (Vielleicht weil ich in der Schule mal was drüber schreiben musste?) Manchmal ist man als Nicht-Lateiner schon angeschmiert.
"Da kann ich Ihnen helfen. Mir hat mal jemand eine ganz einfache Eselsbrücke gebaut. AM ist Am Morgen."
So einfach kann die Welt sein. Man muss nur drauf kommen.
Labels:
Geschichten,
Taxi
Dienstag, 9. November 2010
Ungefähre Fahrzielbestimmung
"Wohin?"
"Zum S-Bahnhof... äh der Name fällt mir nicht mehr ein. Aber ein großes Hotel ist dort."
Wir haben es nach längerem Erfragen noch aufgedröselt. Weil, soviele S-Bahnhöfe mit einem Hotel davor gibt es in Berlin ja auch wieder nicht. Oder?
"Zum S-Bahnhof... äh der Name fällt mir nicht mehr ein. Aber ein großes Hotel ist dort."
Wir haben es nach längerem Erfragen noch aufgedröselt. Weil, soviele S-Bahnhöfe mit einem Hotel davor gibt es in Berlin ja auch wieder nicht. Oder?
Labels:
Geschichten,
Kurioses,
Taxi
Nicht die Laune vermießen lassen
Es gibt Arbeitstage, an denen wird die gute Laune wirklich auf eine harte Probe gestellt.
Ich stehe mal wieder am Pariser Platz als zweiter auf der Rücke und unterhalte mich mit dem Kollegen vor mir. Dieser Kollege ist einer der (gar nicht so seltenen) Exemplare, die nur eine Halte kennen, nämlich genau diese. Wir stehen neben dem Auto, rauchen und quatschen. Da sehe ich einen der Doormen dieses vornehmen Hotels dort, quer über den halben Platz laufen, genau in unsere Richtung. Er sprach dann den Kollegen an, mit der Bemerkung: "Dich kenne ich, zu dir habe ich Vertrauen. Kannst du mal nach Schönefeld zum Flughafen fahren und einem Gast von uns das in die Hand drücken?" und überreicht ihm einen Briefumschlag. "Der hat sein Handy hier vergessen." Schöne Sache das, für rund 35 € ein Handy spazieren fahren. Zu mir meinte der Doorman noch: "Wenn ich ihn nicht gesehen hätte, hätte ich mich an dich gewandt." Schwacher Trost, aber na ja, immerhin kennt man mich dort schon.
Ich musste mich also bis nach vorne kämpfen und als ich vorne der zweite war, lud der Kollege vor mir zwei Koffer ein und ich konnte noch das Fahrziel des Kunden hören: "Flughafen Schönefeld". Ich kriegte dann die Tour zum Deutschen Historischen Museum.
Da ich ja eine zweite oder dritte, zur Not auch noch eine vierte oder gar fünfte Taxihalte in Berlin kenne, ergab es sich im weiteren Verlauf des Vormittags, dass es mich an die Halte vor dem Ritz-Carlton verschlug. Sah vielversprechend aus, nur drei Kollegen vor mir. Es dauerte allerdings fast eine dreiviertel Stunde, bis sich ein Fahrgast entschloss meine Dienste in Anspruch zu nehmen. Und zwar genau zweimal um die Ecke, zum Hotel Maritim wollte er. Hmm. Okay, das kann ja heute nicht so weitergehen, also noch mal am Potsdamer Platz vorbei. Wieder stehen nur drei Taxen an der Halte. Wieder dauert es eine dreiviertel Stunde - und wieder geht es, na, genau zum Hotel Maritim.
Nichts gegen ab und zu mal eine kurze Tour, die müssen auch gefahren werden. Und auch ohne Meckern, das gehört einfach zum Job dazu! Aber dass diese Serie nicht unbedingt zu einer euphorischen Stimmung meinerseits beigetragen hat, kann man sich vielleicht vorstellen.
Und siehe da, der Gesamtumsatz am Ende desTages war dann aber doch, sagen wir mal annehmbar bis gar nicht so schlecht. Eigentlich sogar ganz gut.
Und die Moral von der Geschicht': Verfrühtes Schimpfen lohnt sich nicht.
Ich stehe mal wieder am Pariser Platz als zweiter auf der Rücke und unterhalte mich mit dem Kollegen vor mir. Dieser Kollege ist einer der (gar nicht so seltenen) Exemplare, die nur eine Halte kennen, nämlich genau diese. Wir stehen neben dem Auto, rauchen und quatschen. Da sehe ich einen der Doormen dieses vornehmen Hotels dort, quer über den halben Platz laufen, genau in unsere Richtung. Er sprach dann den Kollegen an, mit der Bemerkung: "Dich kenne ich, zu dir habe ich Vertrauen. Kannst du mal nach Schönefeld zum Flughafen fahren und einem Gast von uns das in die Hand drücken?" und überreicht ihm einen Briefumschlag. "Der hat sein Handy hier vergessen." Schöne Sache das, für rund 35 € ein Handy spazieren fahren. Zu mir meinte der Doorman noch: "Wenn ich ihn nicht gesehen hätte, hätte ich mich an dich gewandt." Schwacher Trost, aber na ja, immerhin kennt man mich dort schon.
Ich musste mich also bis nach vorne kämpfen und als ich vorne der zweite war, lud der Kollege vor mir zwei Koffer ein und ich konnte noch das Fahrziel des Kunden hören: "Flughafen Schönefeld". Ich kriegte dann die Tour zum Deutschen Historischen Museum.
Da ich ja eine zweite oder dritte, zur Not auch noch eine vierte oder gar fünfte Taxihalte in Berlin kenne, ergab es sich im weiteren Verlauf des Vormittags, dass es mich an die Halte vor dem Ritz-Carlton verschlug. Sah vielversprechend aus, nur drei Kollegen vor mir. Es dauerte allerdings fast eine dreiviertel Stunde, bis sich ein Fahrgast entschloss meine Dienste in Anspruch zu nehmen. Und zwar genau zweimal um die Ecke, zum Hotel Maritim wollte er. Hmm. Okay, das kann ja heute nicht so weitergehen, also noch mal am Potsdamer Platz vorbei. Wieder stehen nur drei Taxen an der Halte. Wieder dauert es eine dreiviertel Stunde - und wieder geht es, na, genau zum Hotel Maritim.
Nichts gegen ab und zu mal eine kurze Tour, die müssen auch gefahren werden. Und auch ohne Meckern, das gehört einfach zum Job dazu! Aber dass diese Serie nicht unbedingt zu einer euphorischen Stimmung meinerseits beigetragen hat, kann man sich vielleicht vorstellen.
Und siehe da, der Gesamtumsatz am Ende desTages war dann aber doch, sagen wir mal annehmbar bis gar nicht so schlecht. Eigentlich sogar ganz gut.
Und die Moral von der Geschicht': Verfrühtes Schimpfen lohnt sich nicht.
Labels:
Berliner Taxihalten,
Kurioses,
Taxi
Montag, 8. November 2010
Badminton-Doppel-Cup der Taxifahrer
Noch ein Schnappschuss vom Ostbahnhof.
(Gesehen an der Taxi-Rufsäule Ostbahnhof)
Schon zum achten Mal!
Wieviel Doppel-Teams an badmintonspielenden (Berliner?) Taxifahrern die wohl zusammenkriegen. Oder ist ein bundesweites Turnier? Ich habe das Spiel ja vor Jahren auch eine zeitlang gespielt, aber turnierreif fühle ich mich überhaupt nicht.
Labels:
Berliner Taxihalten,
Foto,
Taxi
Abonnieren
Posts (Atom)