Freitag, 15. August 2014

Update Kreuz-Bär

Das muss ich jetzt tatsächlich noch unbedingt bringen:

Der Kreuz-Bär ist ein Blitzableiter.

Am 13. August erreichte mich eine Mail vom fhxb-museum:
 ...
der "kreuz-bär" wurde im sommer 1989 auf dem dach des altbaus des rathaus kreuzberg an der yorckstraße angebracht und ist im grunde genommen ein blitzableiter. die idee, einen etwas anders gestalteten blitzableiter zu realisieren, hatte der damalige kreuzberger bauamtsleiter wolfgang liebehenschel.
der heute auf dem dach befindliche bär ist ein werk des bildhauers und grafikers günter anlauf. sein entwurf sah einen in ketten gelegten bär vor, weil die stadt damals noch geteilt war. liebehenschel und anlauf diskutierten den entwurf und liebehenschel wagte die vision, dass der bär sich eines tages von den ketten befreien würde. diese visionäre form wurde dann umgesetzt: der bär auf dem dach bekam eine zerrissene kette ans bein.
nur wenige monate später fiel die mauer und die vision wurde realität....
Vielen Dank an das Museum Kreuzberg-Friedrichshain für diese großartige Geschichte.

Aber warum ist darüber eigentlich nirgendwo was zu finden? Bei meinen eigenen Recherchen in Bibliotheken (im Werksverzeichnis Gunter Anlauf ist dieser Bär nicht vorhanden), im Mühlenhaupt Museum (die sich ja auch mit Gunter Anlauf beschäftigen) und weiteren, nirgends nicht mal eine Spur zu dieser doch so originellen Skulptur.
Berlin vergisst seine Alltagsgeschichte? Und pflegt nur noch die spektakuläre?

Montag, 28. Juli 2014

Fun

Drei junge Frauen so ca. 20-25 Jahre alt, stiegen an einer Roten Ampel in Mitte in mein Taxi. Englischsprachig, versteht sich.

Nummer 1 wollte zur Mauergedenksstätte an der Bernauer Straße, Nummer 2 gab die East Side Gallery als Ziel an. Ja was denn nu'?

"These are different things. At East-Side-Gallery you have a piece of colorful wall and in Bernauer Straße you can get more infomation about the wall. What do you want? More fun or more information?"

Nicht ganz unerwartet schallte es wie aus einem Munde:

"Fun!"

Womit ich bei dem angelangt wäre, was mir gerade auf dem Herzen liegt. Mir macht das Bloggen keinen Spaß mehr. Ich habe nie ein Ziel verfolgt mit meinem Geschreibsel, immer war meine Motivation das Mitteillungsbedürfnis und der Spaß an der Sache. Und ich weiß nicht, wo und wann die auf der Strecke geblieben sind. Ich bedanke mich jetzt mal bei allen meinen Lesern und Leserinnen für's immer wieder mal reinschauen und verbleibe bis auf weiteres (?)
Schmeißt mich nicht gleich aus dem Feed Reader. Vielleicht renkt sich das irgendwann ja wieder ein.
Das Blog bleibt so, wie es hier rumsteht und auch die Kommentare bleiben offen.

Montag, 21. Juli 2014

Sail away...

Es muss nicht immer nach Süden gehen, liebe Leute.
Die Monika und ich verbrachten einen tollen Urlaub in Helsinki und Umgebung.
Der Höhepunkt:
Mein Geburtstagsgeschenk!



Habe ich eigentlich schon mal erwähnt, dass mich schon als Kind Schiffe fasziniert haben. 
Der Eine interessiert sich für Flugzeuge, der Andere für Lokomotven, bei mir waren es eben die Schiffe. Wie können solch schwere Teile überhaupt schwimmen und gehen nicht unter, selbst wenn sie keinen Antrieb mehr haben?
Freilich hat mich dieses Thema nicht lange in den Bann gezogen, aber ein gewisses Interesse ist immer noch da. Und in einem Hafen freu ich mich immer wie ein kleines Kind.


Sonntag, 20. Juli 2014

Lebenszeichen

Ich bin zwar wieder zurück aus dem Urlaub, arbeite aber erst nächste Woche wieder. Also gibt es auch keine neuen Taxigeschichten.

Allerdings hat sich ein Leser beschwert, immer hier, wie er es nennt, "diese Fresse" sehen zu müssen.

Dem kann ich abhelfen und stelle einfach eines der zig Urlaubsfotos ein.
Viele Urlaubsgrüße aus Helsinki sendet euch...

Freitag, 27. Juni 2014

Alternativ...?

Ironischerweise liegt die Anschrift der Bundesgeschäftsstelle der AfD in der Schillstraße. Und warum musste ich nur an Hamburg denken?

Aus dem Taxi heraus (26)

Der Anblick dieses umstrittenen Gebäudes (ausführlicher Artkel über das sogenannte Spreedreieck in der FAZ) an der Taxihalte Bahnhof Friedrichstraße (Nord) lohnt sich für uns WBT Fahrer nicht mehr. Das gutgehende Hotel, das von dieser Halte aus angesprochen wurde, hat den Taxianbieter gewechselt. Sollen sich nun andere mit verschwundenen Fahrgästen herumärgern.

So, die Bilderserie "Aus dem Taxi heraus" geht in die Sommerpause. Wünsch euch was. Bis demnächst.

Donnerstag, 26. Juni 2014

Aus dem Taxi heraus (25)

Straßenbahn-Oldie an der Warschauer Brücke

Mittwoch, 25. Juni 2014

Aus dem Taxi heraus (24)

Was so ein richtiger Porsche ist, der darf auch schon mal DIREKT vorfahren.
Oder doch nicht?
 

Dienstag, 24. Juni 2014

Alte Petze

Es ist schon 2 - 3 Wochen her, als mich auf Höhe des Jakob-Kaiser-Hauses ein Fahrgast ranwinkte. Der Ausgang an der Wilhelmstraße des  Jakob-Kaiser-Hauses ist ein Ort, an dem Politker sich unters normale Volk mischen. Ungeschützt, keine dicken Mauern, keine  Einlasskontrollen und sonstige Barrieren.

Ich habe ihn sofort erkannt und ihn auch darauf hingewiesen, dass ich keine Politikerbeförderungsrechte (Ein Bundestagsfahrer bin ich nicht.) habe und er auch nicht mit Coupon oder auf Rechnung bezahlen könne.

"Egal jetzt. Ich muss dringend zum Flughafen."

sagte der allseits bekannte Politiker.

Er erledigte noch ein Telefonat mit seiner Fahrbereitschaft um Bescheid zu sagen und widmete sich anschließend meiner Person. Sozusagen eine Vorwärtsverteidigung, bevor der Taxifahrer noch versucht sich mit ihm über Politik zu unterhalten. Das hatte ja die FDP, als es sie noch gab, so heftig bemängelt.

Mit der Begründung, er sei in seiner Fraktion für das Gesundheitswesen tätig, befragte er mich zu meinem Gesundheitszustand.
Ja, hoher Blutdruck und auch leichtes Übergewicht seien ein Herzinfarktsrisiko. Und vor allem das Rauchen. Ob ich mich schon mal mit der E-Zigarette auseinander gesetzt hätte? (Das werde ich tatsächlich mal probieren. Hatte ich aber vorher schon auf dem Plan.) Blablabla. Nichts Neues also.

Ich behaupte aber, ER soll ein bisschen auf seinen Blutdruck achten. Es war Freitagnachmittag und wie immer ging es sehr langsam und zäh voran auf dem Weg nach TXL. Meine Versicherungen, ausreichend Zeit zu haben, interessierten ihn anscheind nicht. Er rutschte sehr unruhig auf seinem Sitz hin und her und bei jeder roten Ampel kam ein genervter Seufzer. Während ich als Herzinfarktgefährdeter sogar diese extreme Verkehrsdichte sehr gelassen hinnahm. Ehrlich gesagt, diese meine Ruhe erstaunt mich immer wieder selbst. Ich muss zwar keinen Flug erreichen, aber Fahrgäste, die es eilig haben, können einen schon ganz schön nervös machen.

Und, was soll ich sagen. 15 Minuten vor seiner Last Boarding Time setzte ich ihn an seinem Gate ab.

"Das haben Sie sehr gut hingekriegt."

Soweit die Vorgeschichte.
Letzten Freitag um eine ähnliche Zeit fuhr ich nun einen Geschäftsmann zum Flughafen. Ein Mann, der das seit Jahren macht und dem die Verkehrssituation bekannt war. Ich beruhigte ihn, weil auch er spät dran war und erzählte ihm die Geschichte mit dem Politiker. Und erwähnte auch seinen Namen.

"Hahaha, das war ein Klassenkamerad von mir. Das war der unbeliebteste Schüler der ganzen Klasse. Der ließ nicht mal jemanden abschreiben. Eine Petze vor dem Herrn. Herr Lehrer, Herr Lehrer..."

Habe ich eigentlich schon mal erwähnt, wie sehr ich Petzer, Anscheisser und Indiskretionen verachte?
So, nun habe ich also auch mal eine Petze verpetzt. Schlimm? Nö, denke ich, der Mann ist Politiker und muss das abkönnen.
Und wieder hat sich ein Kreis geschlossen.


(Den Namen des Politikers gebe ich mit Absicht nicht preis, denn ob er in der Schule eine Petze gewesen ist, kann ich nicht beweisen, da meine Information nur auf  Hörensagen beruht.)


Aus dem Taxi heraus (23)

Das Eumel unterhält die Warteschlange vor der Neuen Nationalgalerie.

Montag, 23. Juni 2014

Aus dem Taxi heraus (22)

Schnäppchenpreise bei Beate
Das Erotik"museum" soll weichen.
Auch interessant zum Thema hier im Blog.


Freitag, 20. Juni 2014

Aus dem Taxi heraus (21)

2012 fand eine Kunstaktion des Theaters Hebbel am Ufer auf dem Tempelhofer Feld statt. Bei Nacht weithin sichtbar diese Leuchttafel. (Neblig war es auch noch)

Donnerstag, 19. Juni 2014

Aus dem Taxi heraus (19)

UUps, da habe ich ja glatt die (19) vergessen. Dann halt heute zwei.



Aus dem Taxi heraus (20)

Kreuzberg an irgendeinem 1. Mai

Mittwoch, 18. Juni 2014

Aus dem Taxi heraus (18)

T'schuldigung, darf ich auch... irgendwo so...?

Dienstag, 17. Juni 2014

Aus dem Taxi heraus (17)

Jahrelang habe ich über einen tieferen Sinn hinter diesem Graffito gegrübelt. Ich habe mir DU vorgestellt, mit MIR verglichen und habe die Grenze nur bedingt gefunden.
 Jetzt habe ich an gleicher Stelle schätzungsweise 6 Wochen Zeit, um über den Sinn der Aussage eines Sportartikelherstellers  nachzudenken.

Montag, 16. Juni 2014

BTN

Dem überwiegenden Teil meiner Leser wird bei einer TV-Serie namens "Berlin Tag und Nacht" ein Fragezeichen auf den Stirnfalten geschrieben sein. Diese haben sich wohl auch in mein Gesicht gelegt, als mich das Ehepaar mit seinen zwei Kindern ansprach. Das ältere der beiden Kinder suchte aus einem ganzen Stapel von Zetteln eine Adresse heraus: Stralauer Allee 6-7. Dort würde sich das Hausboot der WG aus der Fernsehserie Berlin Tag und Nacht befinden. Und im Wasser dahinter seien so ein paar Figuren.

Okay, die Adresse war ja nun nicht das Problem, aber eine TV-Serie mit diesem Namen?
Die ganze Truppe war unterwegs, um Drehorte, deren Adressen sie sich im Internet zusammengesucht hatten, zu dieser Serie abzuklappern.

Hausboot im Osthafen? Ja, wir haben es gefunden. 
Wie man sieht, waren wir nicht die einzigen Besucher dort. Es fand ein regelrechter Drehorte-Tourismus statt, der auch zum Austausch von weiteren Adressen genutzt wurde. Das hatten aber meine Fahrgäste gar nicht nötig, die engagierte Tochter hielt schon die nächste Adresse bereit.
Disco Matrix, am Warschauer Platz, ob ich die kennen würde?  Irgendein Basti würde dort verkehren.
Vielen Dank an das Ehepaar aus dem Raum Nürnberg für diese tolle Tour
Ja natürlich kenne ich diese Discothek, schon alleine daher, um einen Riesenbogen am frühen Morgen darum zu fahren, da sich dort ganz übliches, meist volltrunkenes Taxi-Publikum herumtreibt, das man einfach nicht im Auto haben möchte. 

Zwei bis zweieinhalb Stunden lang haben wir Drehorte in Berlin abgeklappert und das eine oder andere Mal konnte ich als BTN-Laie durch Ortskenntnis und logisches Denken meinen Teil dazu beitragen, dass wir auch die Wohnung in der Skalitzer Straße und das Tattoostudio am Alex noch gefunden haben.

Ich liebe Touren, bei denen ich auch noch was lernen kann. Ganz im Ernst, das hat eine Menge Spaß gemacht und ich fühle mich nun fit, weitere BTN-Fans zu einigen Drehorten zu bringen. ;-)

Schon am nächsten Tag fuhr ich Fahrgäste aus der Schweiz zum Flughafen und erzählte von dieser Tour. Eine der anwesenden Damen wurde ganz unruhig, als ich das mit dem Tattoostudio erzählte. Sie wollte meine Telefonnummer, um bei dem demnächst anstehenden erneuten Berlin Besuch mich buchen zu können.
Aber nein, ich mache keine neue Geschäftsidee daraus.
Dazu müsste ich auf meinem Fernseher nachschauen, ob ich dieses sogenannte RTL 2 überhaupt empfangen kann und es auch ein paar Mal anschauen. Soweit geht mein Interesse aber nicht.


Aus dem Taxi heraus (16)

Es geht ja wieder los, mit den Nationalflaggen als Autoschmuck.
Hier am Flughafen Tegel.
Am Wochenende war das Stadtfest am Nollendorfplatz

Freitag, 13. Juni 2014

Aus dem Taxi heraus (15)

Demo für "Spreeufer für alle"
Tja, was ist aus dem gewonnenen Bürgerentscheid von 2008 geworden?
Das hier und das ist auch schon wieder ein Jahr her, ohne dass des Volkes Stimme respektiert wird.


Taxiverschwörung der Kapitalgiganten

"Insbesondere Uber wildert erfolgreich im Revier der Taxifahrer. Die Firma aus San Francisco operiert in rund 20 europäischen Städten. Vergangene Woche besorgte sich das Start-up 1,2 Milliarden Dollar frisches Geld von Investoren. Finanzexperten schätzen den Wert des Unternehmens auf mindestens 17 Milliarden Dollar. Zu den Investoren zählen Giganten wie Google und Goldman Sachs."
Spiegel online  (Links entfernt)

Ich will ja jetzt keine wilden Verschwörungstheorien in die Welt setzen, aber weiß das Großkapital in Amerika mehr als wir?

Ist eine "Liberalisierung" des Personentransports unter Umständen Teil des TTIP? Denkbar wäre es.

Die gute Nachricht: Goldman Sachs hat sich in der Vergangenheit schon öfter mal "verspekuliert".

(Ehrlich, mir hängt das Thema zum Hals raus. Lasst diese illegale App endlich verbieten und dann ist Ruhe im Karton.)

Donnerstag, 12. Juni 2014

Taxi-Mitfahrzentrale in den Tagesthemen

Auch die Tagesthemen berichten ausführlich über die europaweiten Taxidemonstrationen.

Was mich an all dieser Berichterstattung aber so nervt, ist die Darstellung, dass sich die Taxifahrer gegen Konkurrenz aus dem Internet wehren würden.

Nein, wir wehren uns gegen illegale, wettbewerbsverzerrende Machenschaften.

Konkurrenz (für die Taxizentralen) aus dem Internet gibt es doch schon lange. Und die wurde bei den Taxifahrern durchaus angenommen. Siehe MyTaxi und weitere Apps.

Aber ich kann doch nicht einfach, wenn ich eine Idee habe, diese umsetzen und wenn sie nun aber gegen bestehende Gesetzeslage verstößt, die dazu passenden Gestzesänderungen fordern.
Was läuft falsch in den Köpfen solcher Menschen?

Aus dem Taxi heraus (14)

Fridericus Rex Apollini et Musis
Die Staatsoper unter den Linden
Zur Zeit Baustelle an der Großbaustelle.

Mittwoch, 11. Juni 2014

Taxi-Mitfahrzentrale in der Tagesschau

Cool, die Taxidemo hat es in die Tagesschau (und hier) geschafft.
Ich gehe davon aus, dass die Politik jetzt reagieren muss. Wenn es sein muss, per Gerichtsbeschluss diese App vom Netz nehmen.
Das hat nichts mit Konkurenz zu tun, das ist schlichtweg kriminell.


Taxifahrer in Europa machen heute mobil

Leider habe ich frei heute:

Berlin - Autofahrer in europäischen Hauptstädten müssen sich am Mittwoch auf lange Staus im Stadtverkehr einstellen: Tausende Taxifahrer wollen gegen neue Konkurrenz aus dem Internet und von Handy-Apps demonstrieren. Die Proteste sind in Städten wie Berlin, Hamburg, London, Paris, Madrid und Mailand geplant. Zu einer Sternfahrt am Mittag in Berlin meldeten die Veranstalter bis zu 1000 Taxis an. "Das wird man auch merken im Straßenverkehr", sagte ein Polizeisprecher.
Spiegel online

Die Taxifahrer sehen ihr Geschäft von Anbietern bedroht, die über Handy-Apps Fahrer vermitteln. Aus ihrer Sicht gibt es einen unfairen Wettbewerb, weil für die neuen Rivalen aus dem Internet die strikte Regulierung des Taxi-Gewerbes ausgehebelt sei. Als Problem gilt für sie vor allem die US-Firma Uber, die in etwa 20 europäischen Städten aktiv ist.
Die Zeit

Aus dem Taxi heraus (13)

Die Hertha spielte.
Oympiastadion Südtor.

Dienstag, 10. Juni 2014

Streitthema Kindersitze

Seit geraumer Zeit fahre ich das Ritz Carlton am Potsdamer Platz nicht mehr an, da mir die dortigen Doormen absolut unsympathisch sind und sich teilweise gebärden, als ob ihnen ganz Berlin gehöre und sich auch die STVO hinbiegen, wie es ihnen passt.
So musste ich vor mehreren Monaten einen von ihnen in die Schranken seines Hoheitsgebietes verweisen. Das endet nämlich genau da, wo öffentliches Straßenland beginnt. Er forderte mich auf, mitten in der Kurve vor dem Hotel, direkt neben einem Reisebus, der die Einsicht in die Kurve versperrte, anzuhalten, um Gäste aufzunehmen. Ich fuhr aber ein paar Meter weiter, um den Verkehr nicht zu behindern, was er mit bösen Kommentaren beantwortete.

"Du hast da anzuhalten, wo ich es möchte."

Einer von mehreren Fällen, bei denen mir das Personal zuwider war.
Jetzt lieferte ich am Sonntag zwei Fahrgäste dort ab und auf der Halte stand nur ein Kollege, der zudem gerade eben "bestiegen" wurde. Also man kann es ja mal wieder versuchen.
Ein Fehler, wie sich heraustellte.
Keine 2 Minuten später winkte eine junge Dame in Ritz Carlton Dress und ich fuhr rüber. Vor dem Hotel stand dann die besagte Dame und hatte 2 Personen und ein kleines Kind im Schlepptau, für das ein Kindersitz Klasse 1 erforderlich ist. Ich wies die Dame darauf hin und betonte, dass ich nicht über einen solchen Sitz verfügen würde. Sie antwortete ziemlich gereizt, dass sie sich bei der Taxizentrale erkundigt und die Antwort erhalten hätte, dass das in der Verantwortung der Eltern liege.
Nein, antwortete ich, im Zweifelsfalle liegt es in der Verantwortung des Fahrers. Sie müsse in diesem Fall sich schon die Mühe machen und ein Taxi mit K1 bestellen. Das habe sie doch schon getan, aber den Fahrgästen würde es zu lange dauern.

"Und wie wäre es gewesen, wenn Sie die paar Meter zur Halte rübergelaufen wären, um die Problematik noch am Stand mit den Kollegen zu besprechen? Ich habe jetzt meine Position dort verloren. Und Sie haben ja auch ein Taxi bestellt, das extra hierher fährt und unverrichteter Dinge wieder abziehen soll. Das war nun definitiv das letzte Mal, dass ich euch angefahren habe."

Ende und Aus.

Aus dem Taxi heraus (12)

Mal ganz aktuell:
Doppelstock Fahrradständer vor dem Axel-Springer-Verlag. Der obere Stock ist für Männer und Frauen mit Muckis. Oder wie kriegt man die hoch und wieder runter?

Montag, 9. Juni 2014

Aus dem Taxi heraus (11)

Achso, heute ist ja Montag.
Mal wieder ganz schön voll hier


Samstag, 7. Juni 2014

Schweres Foul

Es ist die Tage ja mal wieder Karneval der Kulturen in Berlin. So war ich nicht weiter überrascht, als mir ein Rastaman ins Auto hüpfte.


"Sagen Sie mal, ich kenne Sie doch von irgendwoher"

"Wenn Sie sich für Fußball interessieren, vielleicht."

"Na sagen Sie doch."

"Ich bin der Owomoyela."

"Okay, klar. Schalke ne?"

Autsch. Ganz, ganz böser Fehler. Er war lange Jahre bei Dortmund. So ein richtiger Fußballexperte scheine ich ja doch nicht zu sein.
Bisschen Trinkgeld gab es trotzdem.

Freitag, 6. Juni 2014

Aus dem Taxi heraus (10)

Frühmorgens an der Taxihalte Schlesisches Tor

Donnerstag, 5. Juni 2014

Stadt Leipzig zahlt teure Taxifahrten

Kurz mal in ein anderes Bundesland:
"Wahlabend: Leipzig zahlt teure Taxifahrten
Leipzig hat am Abend der Europa- und Kommunalwahlen 41.440 Euro ausgeben, um die Wahlunterlagen mit Taxen ins Rathaus zu bringen."
Mit Video

Schick.
Irgendwie neidisch. ;-)

(Aus dem Blickwinkel eines Berliner Taxifahrers natürlich nur.)

Wie das in Berlin organisiert ist, entzieht sich meiner Kenntnis.

Eine kleine Erklärung zum eingeschaltetem Taxameter:
Bei einer Vorbestellung darf ein Taxifahrer den Taxameter einschalten, wenn die Vorbestellungszeit erreicht ist.

Aus dem Taxi heraus (9)

Dazu fällt mir nichts mehr ein.


Mittwoch, 4. Juni 2014

Dienstag, 3. Juni 2014

Boulevard der Schienen?

Und wieder was geklärt:

Und ob ich bei Baubeginn noch in Berlin Taxi fahren werde, steht in den Sternen. Das gleiche Verkehrschaos wie beim Trambau in der Invalidenstraße in der Leipziger? Da ist während der Rush Hour jetzt schon, sagen wir mal ganz vorsichtig, sehr, sehr zähfließender Verkehr. Ich dachte immer, die Schienen sind aus alten Zeiten übrig geblieben.
Stadtplanung Berlin? Haalloo?
"Berlin, die Stadt die immer wird und niemals ist."
Karl Scheffler
Berlin. Ein Stadtschicksal (1910)

 


Aus dem Taxi heraus (7)

Irgendwo... Ostbahnhof vielleicht?

Montag, 2. Juni 2014

Scheibe heile?

Cheffe hat es ja nur gut gemeint. Er wollte, dass ich meine Schicht fahren kann. Na ja, potentielle Gefahren für Fahrgäste sind hiermit ausgeschlossen.
Nicht schön, aber selten. Eine dreiviertel Schicht bin ich so gefahren.
Fällt auch gar nicht weiter auf. Nur ein Fahrgast hat mich darauf angesprochen.

Aus dem Taxi heraus (6)

Muss ich als Kehrwochenasylant mir das gefallen lassen?
Ja, leider muss ich das. Diese Eigenwerbung aus dem Land, da wo se älles kenned, bloß koi Deidsch schwätze ist auf etlichen BVG Bussen angebracht. 

Aha, soo nett ist es bei euch also.

Samstag, 31. Mai 2014

Jäger der Nacht

Daniel Anderson hat mich angeschrieben:

Er hätte seinen Diplomfilm von 2006 über Berlin aus Sicht von Taxifahrern gemacht und hätte auch nichts dagegen, wenn ich diesen Link bei mir publik machen würde:
http://www.dailymotion.com/eigafilm
Mache ich doch gerne. Aber dann richtig.

"Jäger der Nacht": Insgesamt 87 Minuten Berlin aus der Sicht von Taxi(nacht)fahrern.
Der Titel ist für meinen Geschmack etwas zu melodramatisch geraten. Wir jagen nicht, weder bei Tag noch bei Nacht (Hmm, wirklich nicht?), sondern wir machen einfach nur unseren Job, aber der Mann ist ja auch Drehbuchautor. Da darf man sich im Titel schon mal vergreifen.
Hier ein kleiner Appetithappen, der ganze Film (2 Teile) liegt hinter dem oben genannten Link.

Ich bin so froh, tagsüber zu fahren. Und von wegen, man hätte nachts die interessanteren Fahrgäste, papperlapapp.

Scheibe putt

Nöö, echt nicht. Ich kann so nicht arbeiten.
Keine Ahnung was passiert ist. Wohl aber kein Einbruchsversuch.

Freitag, 30. Mai 2014

Taxi-Mitfahrzentrale in der RBB Abendschau (totally confused)

"Ein internationaler Konzern macht in vielen Metropolen weltweit den Taxis Konkurrenz: Über eine Smartphone-App können Privatleute mit ihren Autos für günstige Fahrten durchs Stadtgebiet geordert werden. Doch die Taxifahrer wehren sich: Der offizielle Start der App wurde durch eine einstweilige Verfügung verhindert.
Wir haben mit dem Taxi-Unternehmer Richard Leipold den Mann getroffen, der diesen Teilerfolg errungen hat."

Hat er das wirklich, liebe Abendschau? Der Kollege Leipold hat zwar eine einstweilige Verfügung gegen Uber erwirkt, aber nicht gegen die von euch angesprochene App POP, sondern gegen den Limousinenservice dieser Firma, deren Limousinen sich entgegen gesetzlicher Bestimmungen auch ausserhalb ihres Betriebsstandortes, so wie es das Gesetz vorschreibt, zur Fahrgastaufnahme bereit halten.

POP wiederum ist das Angebot derselben Firma, das irgendwelche dahergelaufenen Privatfahrer gegen Geld als eine Art Taxiservice vermittelt.

Ist der Kollege Leipold tatsächlich der Ansicht, dass seine Einstweilige auch den "Service" der "App UberPOP" mit einschließt? Nein, habe er nie gesagt, wie er mir in einem längeren und aufschlussreichen Telefongespräch versicherte. Im Gegenteil, er habe explizit auf den Unterschied der zwei Angebote hingewiesen. Aber das hätten sie wohl rausgeschnitten. Er sei aber trotzdem froh, dass die Abendschau so eindeutig und publikumswirksam Stellung  genommen habe. Und vor allem, wo er Recht hat er Recht. Der Berliner Senat muss aktiv werden gegen UberPOP. Ab Min. 2:43.
Die Einleitung vom RBB legt die Fehleinschätzung aber einfach nahe.

Ich persönlich halte es aber für ganz, ganz schlechten Journalismus.

Nachzulesen bei mir im Blog (Teil 1, 2, 3, 4.)

Aus dem Taxi heraus (5)

Der deutsche Dom am Gendarmenmarkt

Donnerstag, 29. Mai 2014

Aus dem Taxi heraus (4)

Der Fernsehturm mit Wohnhochhaus in der Holzmarktstr.

Mittwoch, 28. Mai 2014

Aus dem Taxi heraus (3)

Oldie but Goodie

Dienstag, 27. Mai 2014

Von Berlin nach Berlin

Ich fuhr ein amerikanisches Ehepaar nach Tegel zum Fliegerhafen.
Er sprach ganz passabel Deutsch und auf meine Frage, wo er dies gelernt hätte, antwortete er:

"In Bamberg, Böblingen, Heidelberg..."

Aha, war er wohl nach dem 2. Weltkrieg in Deutschland stationiert.

"Und wo leben Sie in den Staaten?"

fragte ich nach.

"In Berlin."

laange Kunstpause.

"Maryland"

und sein jetziges Bestreben sei eine Städtepartnerschaft zu Berlin (Germany)

Ookaayy, why not?


Aus dem Taxi heraus (2)

ÖVP together

Montag, 26. Mai 2014

Aus dem Taxi heraus (1)

Es wird eine neue Rubrik geben beim cab-log. Ich habe festgestellt, dass ich in den Tiefen des Rechners unzählige Fotos habe, die ich alle aus dem Taxi heraus geschossen und noch nicht veröffentlicht habe. Bevor die verschimmeln, jage ich sie doch lieber über das Internet. So haben sie wenigstens eine Daseinsberechtigung.

Da werden Uraltdinger dabei sein, aber auch ganz aktuelle. Sie wurden alle mit meiner kleinen Powershot gemacht und sind garantiert während einer Schicht entstanden.
Beginnen wir mit einem ganz aktuellen:

Neustädtische Kirchstraße
Qualitativ kann es schon mal sein, dass manche dieser Bilder nicht unbedingt den höchsten Standard haben. Da sind unscharfe, verwackelte, krumme, falsch belichtete, kurz die ganze Bandbreite dessen, was man eigentlich nicht veröffentlichen sollte, dabei. Aber im Zeitalter der Handyfotos nennt man so was ja authentisch. Und genau das soll es sein. Bestimmt werden auch für euch langweilige, uninteressante und anderweitig bescheuerte Fotos darunter sein, aber wie gesagt authentisch. (Ich weiß nicht, ob ich dieses Wort liebe oder hasse.)

Ich nehme mir mal vor, von Montag bis Freitag jeweils ein Foto zu veröffentlichen, mal sehen, ob ich das konsequent durchhalte.

Montag, 19. Mai 2014

Berliner Veranstaltungsplaner, krank im Kopf?

Großveranstaltungen am vergangenen Wochenende in Berlin:

DFB-Pokalfinale (Samstag) Im Westen der Stadt. Knapp 75.000 Besucher.

Lange Nacht der Museen (Samstag) Im Westen und im Osten. 20.000 Besucher.

Zwei Demonstrationen. Eine vom Wittenbergplatz zum Roten Rathaus Von Westen nach Osten. 3.000Teilnehmer, eine andere vom Oranienplatz zum Gendarmenmarkt. Von Süden nach Norden.  (Samstag) Ein paar Hundert Teilnehmer.

Velothon-Radrennen (Teilweise Samstag und hauptsächlich Sonntag) Durch die ganze Stadt und Teile des Umlandes. 13.000 Teilnehmer

Straßensperrungen:

Ab Freitag:
Straße des 17. Juni zwischen Brandenburger Tor und Siegessäule.
Ebertstraße. Yitzak-Rabin-Str.

Samstag:
Siehe oben plus Scheidemannstr. John-Foster-Dulles-Allee.
Temporär, die Strecken der Demos

Sonntag:
Der Rest der Stadt.

Noch Fragen?
Ja, ich habe da noch eine:
Ist diese Krankheit der Berliner Veranstaltungsplaner heilbar, operabel oder helfen nur ganz radikale Mittel? Wie kann man am Tag des Pokalendspiels die wichtigste Ost-West Verbindung zum Olympiastadion einfach durch die Vorbereitung eines Radrennens abschneiden? Und am Tag danach den abreisenden Besuchern ihren Heimweg verbauen? Geht's noch?

Hier in der Abendschau ein verärgerter Kollege.

Ich hatte Glück im Unglück. Mein Nachtfahrer ist im Urlaub und so konnte ich meine Taxe mit nach Hause nehmen. Außerhalb der Radstrecke. Unsere Ablöse liegt innerhalb und ich wäre gar nicht rangekommen an meinen Arbeitsplatz.
So habe ich am Samstag arbeitszeitmäßig etwas draufgelegt, mir in Ruhe abends das Spiel angesehen und bin am Sonntag erst gegen Mittag aufgebrochen. Das Verkehrschaos konnte ich trotzdem nicht ganz umgehen.
Meine erste Tour am Sonntagmittag nach ca 1 KM:
Über den Stadtring von Kreuzberg nach Charlottenburg gestaut.


Mittwoch, 14. Mai 2014

Upgedateter Taxifahrer

Ich war an diesem Tag nicht besonders gesprächig, das kommt auch mal vor. Vor allem ist es auch von der Tagesform abhängig, ob ich Lust habe in Englisch, der einzigen Fremdsprache, die ich einigermaßen beherrsche, zu kommunizieren.

So kam es, dass ich mit den 3 Damen, die ich zum Flughafen Schönefeld transportierte, kaum redete. Sie unterhielten sich untereinander in einer mir unbekannten Sprache. Und ehrlich gesagt, ich habe auch gar nicht weiter zugehört. Nur einmal, als ich sie auf eine Sehenswürdigkeit am Rande der Strecke hinwies, zeigte sich, dass ihr Englisch ziemlich gut war. Wahrscheinlich sogar besser als das Meinige.

Erst ganz zum Schluss stellte mir eine der Damen (die älteste) noch eine Frage in Englisch. Und den folgenden Dialog muss ich nun auch in Englisch wiedergeben:

"The Capital-City of Germany is Bonn, right?"

"No, it is here in Berlin. Since 1990 or 91."

"Oh sorry, I'm living in the past. I'm not updated."

Wir fuhren vor am Flughafen und ich fragte routinemäßig, ob sie mit Easy Jet fliegen würden, denn dann könnte ich bis nach vorne durchfahren, damit sie möglichst wenig Fußweg haben.

"No, with El Al."

Jetzt wachte ich doch noch auf. Israel interessiert mich ja seit unserem Urlaub 2011 ungemein und das dürfte auch nicht mein letzter Aufenthalt dort gewesen sein. Und diese unbekannte Sprache war also hebräisch. Normalerweise erkenne ich das, aber es war halt nicht mein Tag.
Natürlich erwähnte ich nun meinen Urlaub in ihrem Land, aber wir waren schon am Koffer ausladen, so dass nur noch ein kurzes Gespräch möglich war.

"Oh, did you like Israel?"

"Very much. Above all, I loved Tel Aviv. I think, it is a lttle bit similar to Berlin, but you have this nice Swimmingpool near by."

"Oh yes, Tel Aviv is the best. We are from there."

"Oh, I heard there is new district with a lot of restaurants, bars, cafes. I forgot the name."

"Do you mean Sarona?"

"Yes, that was the name."

Sie kriegten alle drei ganz große Augen. Das Viertel ist tatsächlich so was von neu.

"Oh, YOU are updated."

Natürlich habe ich ihnen nicht verraten, wo ich mein Update herhabe. Sollen sie doch ruhig in Israel von upgedateten Berliner Taxifahrern schwärmen.


Dienstag, 13. Mai 2014

Doof

...und die Partei hat immer, was nochmal gleich?

Montag, 12. Mai 2014

Stein im Brett

(Es ist mir bewusst, dass ein Großteil meiner Leser mit Sport bzw Fußball nicht viel am Hut hat. Aber es gehört schon zu den Grundtätigkeiten eines Taxifahrers, Fußballfans durch die Stadt oder ins Stadion zu bringen. Auch die Auswärtigen. Also:)

Am Samstag war die Innenstadt schwarz-gelb. Der BVB (Dortmund) war zu Gast bei Hertha.

Die Dortmunder übten augenscheinlich schon für den nächsten Samstag. Da sind sie ja schon wieder hier.
Gleichzeitig war die wichtigste Ost-West-Verbindung, die Straße des 17. Juni, wegen eines Frauenlaufes gesperrt. Halleluja, ihr Berliner Verkehrsplaner. Zusätzlich gab es eine Demo (für die Energiewende und gegen Atomkraftwerke - auch viel schwarz gelb), so dass genau in diesem Bereich auch noch die Nord-Süd-Verbindung vom Hbf in die Klingelhöferstraße zeitweise gesperrt war. Das Chaos war perfekt.


Sie waren eindeutig als BVB-Fans zu erkennen und verteilten sich auf das Taxi vor mir und das Meinige.

"Schön, dass ihr hier in Berlin eure Farben nach uns ausgerichtet habt"  

und zeigte auf das Dachschild meiner Taxe.


"Bringst'e uns raus zum Stadion?"

"Na klar, wenn ihr nicht mit Dönern um euch schmeisst."

Erstmal Totenstille im Auto.

"Hey Jungs, war doch nur ein Scherz."

Das mag ich so an Ruhrpottlern. Die können auch einstecken. Die Stimmung im Auto war gut, obwohl wir zu unterschiedlichen Lagern gehören. Meine Stammleser wissen das. Aber ich bin einer der Zeitgenossen, der sich dadurch auszeichnet, Begeisterung für eine bestimmte Mannschaft zu haben, ohne alles andere niedermachen zu müssen. Und auch meine Truppe war nicht allzu fanatisch. Ich erzählte von den Freunden, zwei im Bayern-Dress, einer im schwarz-gelben Outfit, die ich beim Cupfinale 2012 in meiner Taxe zum Stadion fuhr. Das fanden sie auch Okay.

Probleme hatte ich nur mit der Kollegin, die voraus fuhr. Meine Güte, seit einer Woche ist es überall zu lesen, auf den Infotafeln der VMZ, in der Zeitung, im Verkehrsfunk kam es stündlich, die Straße des 17. Juni war an diesem Tag GESPERRT: Und was macht sie? Mittenrein ins Chaos. Ich habe mich dann von ihr getrennt und bin meinen eigenen Weg gefahren.

Etwas ins Stutzen kam ich, als einer auf der Rückbank ständig seinen Kumpels erklärte, wo wir waren, was jetzt gleich kommen wird und manchmal sogar geschichtliche Hintergründe dazu. Und alles war richtig!

"Sag mal, kommst du aus Berlin, oder hast du mal hier gewohnt? Du weißt ja besser Bescheid als so mancher Berliner Taxifahrer."

"Nein, aber mein Vater hat in Berlin studiert und wir waren jahrelang mehrmals im Jahr zu Besuch hier."

Sein Nebensitzer mischte sich ein:

"Weißte was passiert ist, als wir gestern nach Berlin reingefahren sind? Der hat vor Rührung geheult wie ein Schlosshund. Und zwar so, dass wir alle mitheulen mussten."


So sind sie also, diese Hartgesottenen. Bei mir haben jetzt aber BVB-Fans einen dicken Stein im Brett.

Und hey, ich freu mich auf nächsten Samstag.

Montag, 5. Mai 2014

Inglorious Fort

Dem ein oder anderen Kinogänger dürften diese Bilder bekannt vorkommen. Aber woher nochmal gleich?

Wüste Schießerei

Til Schweigers Zelle







Oder diese Location?



Sorry Brad, aber nimm mal den Kaugummi aus dem Mund. Deine Aussprache ist...

Ja, das Fort Hahneberg, gelegen am äussersten westlichen Stadtrand Berlins, war Teil der Kulisse für Quentin Tarantinos "Inglourious Basterds".

Das kurz nach seiner Fertigstellung 1888 schon veraltete Fort (eine Preussische Berliner Spezialität? Siehe BER) sollte Bestandteil eines westlichen Festungsgürtels werden und den Rüstungsstandort Spandau vor einrückenden Truppen schützen. Es wurde nie als Fort in Betrieb genommen, da es bei seiner Fertigstellung schon neue Waffentechnik gab, für die es keinen ausreichenden Schutz bot. 
Eine Initiative versucht, die noch bestehende Substanz vor dem endgültigen Verfall zu retten und veranstaltet von April bis Oktober Führungen. Jeden Samstag, Sonntag und an jedem Feiertag.



Mittwoch, 30. April 2014

Tiere in Berlin

...und alle am gleichen Tag fotografiert.

Den Wasserbüffel in den Tiefwerder Wiesen, die Affen und die Bisamratte? (oder etwa ein Nutria?) von der Terrasse des Bikini-Hauses aus.




Weitere Bilder und einige Informationen zum gestrigen Ausflug gibt es hier (Tiefwerder Wiesen) und hier (Bikini-Haus). Mit weiterführenden Links.

Dienstag, 29. April 2014

Sprachtalent

Es war meine letzte Tour am Sonntagnachmittag. Ein Pärchen wollte zum Flughafen Tegel. Er, so Mitte dreissig mit 3-Tage-Bart und sie auch so seinem Alter.

Manchmal frage ich schon gleich nach Fahrtbeginn nach dem Flugziel. Istanbul sollte es sein. Die Unterhaltung wurde zuerst in Englisch geführt, was er sehr gut, wahrscheinlich besser als ich, beherrschte. Im Laufe des Gesprächs stellte sich heraus, dass er, Sohn türkischer Eltern, in Deutschland geboren wurde. Als er 3 Jahre alt war, ging es zurück in die Türkei, wo er bis heute lebt.

Meine Frage, ob denn etwas übrig geblieben sei von den Deutschkenntnissen, war eigentlich eher spassig gemeint. Aber siehe da, er plapperte in fast akzentfreiem Deutsch weiter, dass mir beinahe die Augen aus dem Kopf fielen. Zugegeben, das eine oder andere Wort war nicht spontan vorhanden, aber mit etwas Hilfe ging es fast fließend. Ungläubig fragte ich nach, ob er denn in der Türkei noch Deutschunterricht gehabt hätte, was er aber verneinte. Er habe lediglich in letzter Zeit angefangen in deutschen Zeitungen zu lesen. Deutschland sei ja so wichtig in der Welt. Natürlich war ich jetzt voll des Lobes, ob dieses kleinen Sprachgenies.
Ich sprach auch kurz seinen Ministerpräsidenten an und wie ich persönlich dessen Sperrungen von Twitter und Youtube beurteile. Da zeigte er mir dann, dass er auch so einige deutsche Schimpfwörter beherrscht.

Aber mal im Ernst, kann das wirklich sein, dass man als Kleinkind mit 3 Jahren schon die sprachlichen Eindrücke um sich herum so gut wahrnimmt, dass es ein leichtes ist, viel, viel später diese Sprache relativ leicht zu lernen? Oder hat er etwas geflunkert und als Heranwachsender doch noch viel Kontakt zur deutschen Sprache gehabt?

Donnerstag, 24. April 2014

Bitte Rücksicht nehmen

Sie haben euch gewarnt.
Und dieser Hinweis ist auch notwendig, wie das Clubsterben in Prenzlauer Berg, denen man einfach Eigentumswohnungen in den Hinterhof oder die direkte Nachbarschft gesetzt hat, zeigt. Mindestens drei Clubs wurden zu Tode geklagt, weil es Besitzern von Eigentumswohnungen in ihren Wohnungen zu laut war.

Schade eigentlich

Es hätte genial werden können. Aber leider...

"Eine" wollte ich noch an diesem etwas zäh dahinfließenden Ostersonntag. Welch angenehme Überraschung: Die "Eine noch" sollte zum Flughafen gehen. Zu dem in Schönefeld!

Auf dem Rückweg zur Ablöse wählte ich den Weg über Treptow. Man weiß ja nie. Vielleicht...
Cool, auf Höhe des Treptower Parks reckten sich zwei Hände. Ich war gespannt, wo es hingehen sollte.

"Kennen Sie die Admiralbrücke in Kreuzberg?"

Ein kleines Lächeln huschte vermutlich über mein Gesicht. Ja, kenne ich. Ich wohne nämlich dort. Kurze Diskussion über die vermeintlich kürzeste Route, da hatte ich aber ganz klar einen Heimvorteil.

Unter Taxikollegen nennt man so erwas einen Heimatschuss. Eine, wie ich finde, extrem dumme Bezeichnung. Es geht hier nicht um Leben oder Tod.  Eine Verharmlosung aller Kriege dieser Welt.

Sei's drum. Dort angekommen, ein Megaparkplatz fast direkt vor meiner Wohnung. Da kann einem die Fantasie schon mal durchgehen. Eigentlich könnte ich einparken, abkassieren und Feierabend machen gleichzeitig. Aber ich musste ja das Auto noch an der Ablöse abstellen. Schade eigentlich.

Also zurückgefahren und das Taxi abgestellt. Der schöne Parkplatz vor meiner Haustür war natürlich anschließend weg.

Und nun zum eigentlichen "aber leider". Am nächsten Morgen musste ich feststellen, der Nachtfahrer war gar nicht gefahren. Das Taxi stand am Ablöseplatz, wie ich es am Vortag abgestellt hatte. Grrrr.

Dienstag, 22. April 2014

Gerade aus ins Verderben

Meine Beifahrerin starrte versunken auf ihr Smartphone. An dieser Kreuzung setzte ich den Blinker nach rechts. Ohne aufzuschauen sagte sie in scharfem Tonfall:

"Warum fahren Sie nicht EINFACH geradeaus?"

Ich nutzte die Zeit der Rotphase um dieses Foto zu schießen.
Merke: Nicht alles was digital ist, ist auch automatisch richtig.

Donnerstag, 17. April 2014

Taxi-Mitfahrzentrale (und kein Ende in Sicht)

So, da ist anscheinend so einiges durcheinander geraten.
Auch ich bin wohl einem Irrtum aufgesessen.
Das gestrige Urteil des Landgerichts Berlin hat nichts mit der momentan so heiß diskutierten App von UberPOP, über die ich ich mich so aufgeregt habe, zu tun.

24 Seiten Juristendeutsch, wer sich das antun möchte, hier geht es zum Download des Urteils.

Der Kollege Sash versucht es aufzudröseln. 

In meinen Postings habe ich auch nichts von diesem Urteil geschrieben, also die gelten nach wie vor. Vor allem und das ist der entscheidende Punkt, die Warnung des Senats:

Warnung vor neuen "Taxi-Apps"


Nur in einem meiner Kommentare habe ich eine einstweilige Verfügung erwähnt. Das stimmt nicht. Dieses Gerichtsurteil betrifft den Limousinen-Service von Uber.

Aber die gesamte Presse (einschließlich rbb-abendschau) ist dieser Fehleinschätzung aufgesessen. Wie kann auch der Senat eine Warnung vor einer Uber-App genau an am gleichen  Tag der Urteilsverkündung zu einem anderen Fall zum Thema Uber herausgeben. ;-)


Mittwoch, 16. April 2014

Taxi-Mitfahrzentrale (3)

Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung reagiert:

"...In der Praxis heisst dies, dass das Angebot einer Taxi-Dienstleitung von Personen oder Unternehmen, die nicht über eine entsprechende Genehmigung und Fahrerlaubnis verfügen, gegen geltendes Recht verstößt. Fahrgäste, die ein solches Angebot nutzen, sind rechtlich nicht abgesichert und gehen versicherungstechnische Risiken ein. Die Senatsverwaltung warnt daher Fahrer und Fahrgäste dringend vor der Nutzung solcher Angebote..."

Und damit ist das Ding für mich vom Tisch.

Taxi Mitfahrzentrale (2)

Ich hätte nicht gedacht, dass die Überschrift noch eine (2) kriegt.

Ganz ehrlich gesagt habe ich es nicht wirklich ernst genommen. Große Klappe, aber so absurd, dass man sich nicht weiter damit beschäftigen muss.

Aber in anderen Städten ist es schon soweit. Selbst die EU-Digitalkommissarin Neelie Kroes beschäftigt sich damit. Und nicht so, wie man sich das als professioneller TAXIfahrer wünscht.

Wozu habe ich eigentlich fast ein Jahr lang Straßennamen, Plätze, Objekte und Routen gebüffelt, wenn heute jeder dahergelaufenefahrene (und darum wird es gehen) ohne jede Ortskenntnis, ohne ein Gewerbe anzumelden und ohne Steuern abzugeben in der Stadt auf Bestellung Fahrgäste rumkutschieren darf? Frau Kroes, Sie sind nicht bei Verstand.
Apropos, dieses Jahr ist noch meine Gesundheitsprüfung zur Verlängerung des P-Schins fällig. Macht Uber die selber?

http://www.spiegel.de/wirtschaft/uber-und-private-taxis-neelie-kroes-verteidigt-start-up-a-964702.html

Da ich keinen Twitter-Account habe, kann mal einer der Dame seine Meinung sagen? "Show your anger" meint sie ja selber. Hashtag im Artikel.



Montag, 14. April 2014

Taxi-Mitfahrzentrale

Taxi fahren ohne... alles. Also ohne Taxi, ohne Taxischein, ohne Verstand. Und natürlich auch ohne Steuern zu bezahlen. Trinkgeld heißt die Bezahlung.


Ich fasse es nicht.

Mittwoch, 9. April 2014

Klaglos hingenommen

"Hier stimmt so."

Er bezahlte die 5,60 Tour mit einem Zehner.

"Und weil Sie so klaglos diese kurze Tour hingenommen haben, habe ich noch was für Sie. Wenn Sie mich hier um halb drei abholen, fahren wir zuerst nach Neukölln, holen meine Frau ab und dann geht es weiter zum Waldorf Astoria."

"Das ist halt Berufsrisiko. Der Eine will zum Flughafen, der Andere halt nur zweimal um die Ecke. Aber dafür sind wir ja auch da."

"Da habe ich aber schon ganz andere Kommentare von manch einem Ihrer Kollegen erlebt."

Normalerweise nehme ich keine persönlichen Vorbestellungen an, da man u.U. in der halben Stunde zuvor eigentlich nichts richtig Sinnvolles unternehmen kann.

Ich nahm sie trotzdem an. Und mir ist was Sinnvolles eingefallen: Ich war Kaffeetrinken.

Die Tour hat sich dann auch noch als lukrativ erwiesen, dank längerer Wartezeit. Seine Frau war unpünktlich.

Dienstag, 8. April 2014

Sie sind doch Taxifahrer

Es war mal wieder wie so oft: Direkt am Eingang vom 5 Sterne Hotel am Pariser Platz hatte sich eine Menschenmenge versammelt, blockierte den Gehweg und teilweise sogar die Straße. Alle mit Blickrichtung zum Hoteleingang.

Warum? Keine Ahnung, interessiert mich auch nicht. Nie! Die fahren eh nicht mit uns.

Ich stand also mit einem Kollegen vor dem Hotel und wir quatschten. Da hält ein Radfahrer neben uns:

"Wissen Sie, warum die alle hier rumstehen?"

Der Kollege und ich unisono:

"Nö."

Der Radfahrer wandte sich ab, drehte aber gleich wieder um und sprach uns nochmal an:

"Aber Sie sind doch Taxifahrer hier?"

"Ja, wir sind gerade bei der Arbeit. Fragen Sie doch einen der Herumstehenden." 

"Habe ich doch gemacht. Weiß auch keiner."

Ganz so, als ob ein Taxifahrer wüsste, welcher VIP gerade in welchem Hotel abgestiegen ist. Dafür werden wir nicht bezahlt. Echt nicht.

Montag, 7. April 2014

War es nur ein Traum?

Zu Feierabend ließ ich mich erst mal zwicken, ob dieser Sonntag etwa nur ein Traum war...
Der kurioseste Arbeitstag meiner Laufbahn.

Zuerst - ich muss auch mal was nettes über den von mir so oft geschmähten Ostbahnhof sagen.

Gleich, kurz nach Arbeitsbeginn, schlug ich am selbigen auf, um 2 Minuten später mit einem israelischen Pärchen zum Flughafen Schönefeld durchzustarten.

"Something is wrong with the Bahn."

Keine Ahnung, was wrong with the Bahn war, aber immer wenn something wrong ist with the Bahn, ist der Ostbahnhof eine gute Anlaufstelle für einen Taxifahrer. Also nichts wie zurück.
Und haste nich gesehen, die nächste Tour ging wohin?
Jau, zwei Touren, zweimal SXF.

Ein drittes Mal konnte es nicht gut gehen ("Was kostet es zum Watergate?"). Also gut, machte ich mich rüber nach Mitte, genauer gesagt zu meiner Lieblingshalte am Pariser Platz.

"Please can you bring us to Sans Souci Castle in Potsdam?"

Puuhh.

"Of course, I can."

Wenn man die Watergate-Tour mal außer Acht lässt, mit den drei ersten Touren über 110 € Umsatz,da kann man sich nicht beklagen.

Wer jetzt denkt, ganz schön bescheidener Kilometerschnitt, hat zuerst mal Recht. Aber es kommt noch besser.

"Haben Sie eine Stunde Zeit? Ich sage links oder rechts. Wir machen eine kleine Stadtrundfahrt."

Ein Stadtführer suchte sich meine Taxe aus, um einer vornehmen Lady die Innenstadt-Ost zu zeigen.

Mehrere Stopps auf der Tour (einiges an Wartezeit) und schon sah es wieder etwas besser aus mit dem Kiloneterschnitt.

Aber auch das war noch zu toppen.

Das mit dem Umsatz sah jetzt richtig gut aus und das hat, speziell im April etwas beruhigendes.

"Was kostet es denn zum Brücke Museum?"

Auch eine ganz gute Tour, aber am gestrigen Tag überraschte mich das nicht mehr weiter.
Ein netter älterer Herr, seines Zeichens Schweizer Staatsbürger, Flieger und viel wichtiger in diesem Zusammenhang Künstler. 
Er bereitet sich momentan auf eine zweimonatige Kunstaktion im Mai dieses Jahres in Berlin vor und sieht sich zur Vorbereitung hier um, um die Stadt besser kennenzulernen. Motto der Aktion: 1 Quadratmeter. Im Moment scheint es im Netz aber noch keine Infos dazu zu geben.
Wir hatten eine interessante Unterhaltung und kurz vor dem Ziel fragte er mich nach meiner Telefonnummer, um bei Bedarf wieder mit mir fahren zu können. Das mache ich aber grundsätzlich nicht mehr, da solche Anrufe erfahrungsgemäß immer dann eintrudeln, wenn man sie überhaupt nicht gebrauchen kann. Stattdessen schlug ich ihm vor, vor dem Museum auf ihn zu warten, wenn es nicht allzu lange dauern sollte.
Halbe Stunde maximal meinte er.

"Okay, das kann ich machen."

"Kommen Sie doch mit. Ich bezahle Ihnen den Eintritt."

Kurz musste ich überlegen. Aber nur kurz. Und so kam es, dass ich umsonst eine fachkundige Führung durch das Museum der Brücke-Künstler erhielt, einschließlich der Erläuterung des Unterschieds zwischen den Techniken der Lithografie und des Linolschnitts. Und direkt anschließend wieder Geld verdienen konnte. Nochmal vielen Dank.
Mein Fazit dieses Museums:
Klein, aber lohnt sich für Menschen, die an den Brücke-Künstlern interessiert sind.
Sein nächstes Ziel war dann das Museum Bergruen. Auch nicht schlecht.
Meine letzte Tour zog sich, ging dann aber nach Tegel.


Mein Tourenschnitt an diesem Tag:
21,50 € pro Tour
Mein Kilometerschnitt:
1:1
Der Gesamtumsatz war gar nicht so spektakulär, wie man denken könnte, aber lauter interessante und nette Menschen an Bord. Und ein Traumwetter. Ein Tag wie aus dem Bilderbuch 

Ich finde, solch einen Tag habe ich mir mal verdient.

Dienstag, 1. April 2014

Der Kreuz Bär

Gerne würde ich dieses Foto zum Bilderrätsel machen - alleine mir fehlt die Antwort:
Dieses Foto habe ich letzte Woche in der Kantine des Kreuzberger Rathauses vom 10. Stock aus geschossen. Von dort hat man einen schönen Blick über die Dächer von Kreuzberg und dem Potsdamer Platz. Leider ist immer eine Fensterscheibe dazwischen. Deshalb die Reflexionen. Der Berliner Bär hat das Kreuzberger Stadtwappen von 1956 im Arm, steht auf einem Bein und hat sich offensichtlich seiner Fußfessel entledigt.

Aus dieser Symbolik (in Kreuzberg ist der Bär los) ergaben sich für mich einige Fragen:
Was ist das für ein Gebäude?
Wer hat es entworfen?
Und warum steppt der Bär auf der Kuppel?

Das Gebäude habe ich gefunden. Es steht in den Hinterhöfen hinter dem Finanzamt Kreuzberg neben den Gewerbeflächen der Autoschrauber und der Bär ist von unten nur zu sehen, wenn man weiß wonach man Ausschau hält.

In der Satellitenaufnahme sieht es so aus, als würde das neue Rathaus Kreuzberg mit diesem Gebäudekomplex zusammenhängen. War das das alte Rathaus Kreuzberg?
Fragen über Fragen und so habe ich einige Hebel in Bewegung gesetzt:

Ich habe im Netz recherchiert.

Ich habe befreundete Blogger angeschrieben.

Ich habe einen Ausdruck mit zur Schicht genommen und jedem altgedienten Kollegen gezeigt. Ein sehr Architektur interessierter Kollege meinte was von wegen sieht irgendwie nach Mühlenhaupt aus. Leider habe ich dafür aber keine Belege gefunden.
 
Ich habe vor einer Woche das Kreuzbergmuseum angeschrieben und (noch?) keine Antwort erhalten. (Bürokratenhaufen, zu viel zu tun oder weiß man da auch nichts? Gar keine Rückmeldung empfinde als äusserst unhöflich.)

Es ist, als ob ich der einzige Mensch wäre, dem das jemals aufgefallen ist. Es ist aber von der Kantine des Rathauses aus deutlich zu sehen. Auch ohne Teleobjektiv.

Nun versuche ich es auf diesem Weg. Schwarmintelligenz soll ja weiterhelfen. Ich warte.

Nein, nein, nein. Es ist kein Aprilscherz.