Samstag, 31. Dezember 2011

Guten Rutsch, allerseits

Nicht dass ich mir die Straßenverhältnisse des letzten Jahres herbei wünschen würde, aber diesen Winter kann man nicht als solchen bezeichnen. Da ich mir zur Zeit zwei Wochen Urlaub gönne, könnte ich schon mit so einem kleinen bisschen Schnee ganz gut leben. Muss natürlich verschwunden sein, wenn ich Mitte Januar wieder zu arbeiten beginne. ;-) Im Grunde habe ich was gegen Eis und Schnee.

So sieht es momentan auf unserem Blumenkasten auf dem Fensterbrett aus.
Nein, das ist keine frühreife Petersilie, das sind irgendwelche Blumen aus Israel.

Was ich aber eigentlich sagen will:

Einen guten Rutsch und alles, alles Gute für 2012.

(Und seid nett zu den Kollegen, die heute Nacht unterwegs sind.)

Donnerstag, 29. Dezember 2011

Towerplatz (3)

Ich hatte ja erwähnt, dass ich bei diesem Strafzettel beim Ordnungsamt nachgefragt habe, um welchen Platz es sich genau handeln würde. Obwohl eigene Recherchen ergeben haben, dass es nur diese Örtlichkeit sein kann, habe ich mit dem Bezahlen dieses Knöllchens gewartet, bis ich Nachricht bekam.
Und die ist nun eingetroffen:
"Der Towerplatz ist genau der Platz, der sich neben dem Tower befindet!"

Also genau hier. Die auf dem Panoramio-Foto sichtbaren Fahrzeuge stehen dort, wo ich aus purer Verzweiflung ob des Rückstaus zur Entladeleiste am Terminal C meine Fahrgäste ausgeladen habe.

Ich finde schon, dass man als Ordnungsamtbedienstete mal ein Auge zudrücken kann. Die haben die Szenerie ja beobachtet und sollten erkannt haben, dass das keine Bequemlichkeit meinerseits, sondern durch die Umstände bedingt war. Man kann einfach auch mal was nicht gesehen haben, oder?

Dienstag, 27. Dezember 2011

Kreuzberger Umgangston

Am letzten Arbeitstag in diesem Jahr und dazu noch nach Feierabend.

Folgende Situation:
Ich tastete mich langsam an die Kreuzung ran und um Einblick in den Verkehr zu kriegen MUSS man dieser Stelle etwas auf den Fahrradweg. Keine große Sache, mache ich an jedem Feierabend und es gab noch nie Probleme. Diesmal aber, eine Radfahrerin, schätzungsweise Mitte Zwanzig, die ich nicht sehen konnte. Warum nicht? Na, ganz einfach, weil sie kein Licht anhatte. So kam sie neben mir zu stehen und schimpfte und verdrehte die Augen. Konnte ich natürlich nicht auf mir sitzen lassen:

"Wenn du dein Licht einschalten würdest, könnte man dich auch rechtzeitig sehen."

"Hey Alter, verpiss dich hier aus Kreuzberg." war ihre "schlagfertige" Antwort.

So nicht, meine Liebe. Nicht mit einem alten Kreuzberger.

"Verpiss du dich doch nach Prenzlauer Berg, da gibt's noch mehr so Schnepfen wie dich."

Ha, der hab' ich es aber gegeben. Daran wird sie noch eine Weile zu kauen haben. :-D

Freitag, 23. Dezember 2011

MCAAHNY

Ich wünsche allen Lesern ein paar schöne Feiertage. Und da ich so überhaupt nichts mit diesem Fest am Hut habe, sieht das Video auch ein bisschen anders aus.


Ich werde versuchen, an den Feiertagen noch ein paar Euronen zu verdienen, um mich dann in den verdienten Urlaub zurückzuziehen.

Deshalb also auch gleich noch einen guten Rutsch allerseits.

Montag, 19. Dezember 2011

Zwischenstand

Hier ein sachlich geschriebener Zwischenstand der Verhandlungen zwischen den Taxigewerbevertretern Berlins und denen aus dem Landkreis Dahme-Spreewald.

In 166 Tagen eröffnet der neue Flughafen BER.
Jungs und Mädels, macht hinne.

Berliner Zeitung, 19.12.2011 



Ein Fahrgast hinterlässt viele Fragen

Die folgende Geschichte ist eine von der Sorte, deretwegen ich seinerzeit das Bloggen angefangen habe. Absurd, WTF, viele Fragezeichen. Ich suche ja nicht nach bloggbaren Geschichten, sondern die Geschichten finden mich einfach. Und manchmal muss ich die loswerden. Irgendwie.

Sonntagmorgen, gegen halb acht in der Schlesischen Straße. Ich sah gerade noch den ausgestreckten Arm am Straßenrand. Ein junger Mann, so um die Mitte Zwanzig. Ohne Jacke, aber mit zwei Brötchentüten in der Hand. Dafür mit mächtig Alkohol (andere Drogen?) im Blut.

"Zum Berliner Hauptbahnhof."

Zum Hauptbahnhof, ohne Jacke (gerade mal +2°C) und ganz ohne Gepäck? Okay, ich vermutete, dass er gar nicht zum Bahnhof wollte, sondern eher in ein in der Nähe gelegenes Hostel. Und so fragte ich auf dem Weg kurz mal nach.

"Direkt zum Bahnhof."

Und danach schlief er ein.
Am Bahnhof angekommen, musste ich ihn etwas unsanft wecken, da die gefühlvolle Variante erfolglos blieb.

"So, wir haben jetzt 15 Euro auf der Kasse."

Es kam, wie es kommen musste. Wer jemals versucht hat, einen Stockbetrunkenen aus dem Schlaf zu reissen und dann diesen höchstkomplizierten Vorgang des Geldbeutelsuchens abverlangen musste, weiß wovon ich rede. In Zeitlupentempo durchsuchte er all seine Taschen. Und davon hatte er reichlich. Ergebnis: Niente.

Ob mir das was ausmachen würde, hier zu warten, er würde nur kurz zum Automaten und Geld ziehen. Er wolle dann auch weiterfahren. Inzwischen doch etwas angenervt, bestand ich darauf, ihn auf seinem Gang zum Automaten zu begleiten. Fand er Okay.

Nach weiterem Durchsuchen seiner vielen Taschen fand er tatsächlich eine Geldkarte und welch Wunder, der Automat spuckte sogar einen Fuffi aus. Okay, Geld hat er ja nun und den Rest der Fahrt würde er also bezahlen können.

"Jetzt zur Nöldnerstraße."

(WTF???) "Aber aus dieser Ecke kommen wir doch gerade."

"Ja, da will ich wieder hin."

Und widmete sich endlich dem Inhalt seiner Brötchentüte. Die vielen Fragezeichen in meinem Gesicht kann man sich ungefähr vorstellen, aber wenn er unbedingt will...
Er aß den Inhalt der ersten Tüte auf und schlief wieder ein. Dabei hielt er krampfhaft seine zerknüllte Tüte fest.
Am Anfang der Nöldnerstraße angekommen, weckte ich ihn wieder. Vor lauter Schreck nahm er erstmal einen herzhaften Bissen von seiner Papiertüte und murmelte etwas von "Platz". Sind nur ein paar Meter zum endgültigen Ziel, dem Nöldnerplatz. Wir hatten inzwischen über 30 Euro zusammengefahren und er zückte, diesmal ohne lange Sucherei, den mir bekannten Fuffi, ließ sich das Wechselgeld herausgeben, sagte artig danke und verschwand im S-Bahneingang.

Zurück blieb ein grübelnder Taxifahrer mit vielen Fragen.

Für Ortsunkundige habe ich Verlauf der Strecke bei Google Maps nacherzählt. (Beinahe 18 km). Man beachte die Entfernung vom Ausgangspunkt (A) zum Endpunkt (C) .

Hier noch der direkte Weg (4,3 km).
Selbst mit einem Umweg zu einem EC-Automaten wären es nicht mehr als 5 km geworden.

Montag, 12. Dezember 2011

Blutige Aufmerksamkeit?

Dieses Foto habe ich im Vorbeifahren gemacht, weil ich auf die Schnelle nicht verstanden habe, worum es geht. Eine Blutspende-Aktion der BZ?

Hier kann man es besser sehen, auf der Seite der Werbeagentur Scholz & Friends, die diese Plakatkampagne im Auftrag der BZ entworfen hat.

Die Initiative "Berliner Helden" ist eine Aktion der Boulevard-Zeitung BZ, die zum Axel-Springer-Verlag gehört und unterstützt ehrenamtliches Engagement für was weiß ich was in der Stadt.
Ich verstehe den tieferen Sinn hinter diesem Plakat nicht.
Ist das ein von Aids Gezeichneter, dem man durch Unterstützung der Aids Hilfe unter die Arme greifen soll? Was hätte das mit Blut zu tun?
Hat er sich schützend vor bedrohte Personen gestellt und selbst was abgekriegt?
Will man dadurch nur das erreichen, was ich jetzt gerade hier mache - nämlich Aufmerksamkeit erregen?
Oder ist es einfach nur dämlich?

Blut, Schweiss, Tränen, das ist von Churchill geklaut. Aber meiner Ansicht nach nicht wirklich passend, um zu ehrenamtlichen Tätigkeiten zu motivieren. Oder denke ich zu naiv und verstehe die kreativen Köpfe bei Scholz  & Friends und bei der BZ nicht?

Sonntag, 11. Dezember 2011

Luna kann einem das Leben schwer machen

Dass der Vollmond Auswirkungen auf die Menschen hat, ist ja nichts Neues. Gerade bei Jüngeren kommt da manchmal so einiges durcheinander. Die Hormone spielen verrückt, vor allem das Hormon Testosteron macht dem Einen oder Anderen gehörig zu schaffen.

Wenn ich bei Vollmond frühmorgens aufbreche, um die letzten Partygänger einzusammeln, mache ich manchmal 3 Kreuze, um die Vampire und andere gruselige Gestalten davon abzuhalten, in meinen Wagen einzusteigen.

Auch auf mich hat er Auswirkungen. Nicht nur, dass ich schlecht geschlafen habe, ich habe heute morgen minutenlang versucht, meine Taxe aufzuschließen. Bis ich dann bemerkte, dass das nur mit dem Knopf für das Entsperren funktionieren kann.

Dass der Vollmond aber Auswirkungen auf das Berliner Stromnetz und die Mechanik von Mercedes-Taxen hat, ist neu.

1) Die ganze Nacht brannte in unserem Vorderhaus das Licht im Treppenhaus und dachte nicht daran, sich automatisch abzuschalten.

2) Um ungefähr 6:30 gab es einen totalen Stromausfall rund um das Schlesische Tor. Ob dieser Totalausfall auf die brennende Treppenhausbeleuchtung in unserem Haus zurückzuführen ist (Netzüberlastung?), ließ sich auf die Schnelle nicht recherchieren.

3) Die Bremsen meines Taxis gaben gar schreckliche Geräusche von sich. Ein hässliches Schleifen und Krächzen, wann immer ich sie betätigen musste, machten es unmöglich, damit eine ganze Schicht zu fahren. Bevor noch was anderes kaputt geht, habe ich das Taxi lieber abgestellt.

Und nun sitze ich vor dem Computer und sinniere über die magischen Kräfte des Mannes dort oben. Und werde auch das Haus nicht mehr verlassen.

Das ist sehr, sehr ärgerlich, da das Geschäft zur Zeit ganz gut läuft. Den heutigen Einnahmenausfall ersetzt mir niemand.

Auch der Mann vom Mond nicht. (bisschen kitschig, ich weiß.)

Gar schröcklich wird es aber erst hier. (Vorsicht, das ist nur was für starke Nerven.)


Samstag, 10. Dezember 2011

Gefährliche Unsitte

Das Wetter heute war schön, fast den ganzen Tag schien die Sonne. Trotzdem waren die Umsätze gut bis sehr gut. Ein erfreulicher Tag.
Einen Nachteil hat dieses gute Winterwetter aber: Die Fahrradfahrer sind immer noch unterwegs. Und so einige von denen halten sich für unverwundbar. Auf den 2 Kilometern nach Hause habe ich mal mitgezählt. Von 10 Radfahrern hatten 8 1/2 gar keine Beleuchtung. Der halbe hatte nur vorne eine kleine Funzel und der mit voller Beleuchtung kam aus einer Einbahnstraße in verkehrter Richtung. Und der Frau mit dem Kind hinten drauf gehört die Mutterschaftserlaubnis entzogen.
Mann, Mann, Mann.

Freitag, 9. Dezember 2011

Mein Kommentarfeld

Ich habe schon mehrfach darauf hingewiesen, dass es wohl bei einigen Nutzern Probleme mit dem Kommentarfeld hier im Blog gibt.

Hier mehrere Mails vom Taxiblogger Kollegen aus Dresden:
Hallo Klaus,
irgendwas ist faul im Staate ...Berlin! Seit Wochen landen alle meine Posts bei dir unter dem Profil Name/URL im Nirwana. Keine Fehlermeldung und gar nichts! Ich bin ja sooo depri... *schluchz*.
Gruß Bernd
Nächste Mail:
habe gerade mal zu deiner Fotoserie gepostet, diesmal aber bei der URL das http/: weggelassen. Ich weiß nun nicht, ob dadurch der Beitrag erst moderiert werden muß, so wie das bei mir ist. Wenn nicht, ist es wieder schiefgegangen.
Noch eine:
Hallo Klaus,
so langsam verabschiede ich mich von dem Wunsch, bei dir zu kommentieren. Ich habe es heute dreimal unter Name/URL probiert und anschließend einmal anonym. ich weiß nicht, was ich noch versuchen soll. (*hemmungslos schluchz*)
Gruß Bernd

Ausserdem sind mir aus dem privaten Umfeld noch Beschwerden zu Ohren gekommen, dass mehrere Kommentare, die über das Profil "anonym" geschickt wurden, nicht angekommen sind.

Ich finde es sehr schade, wenn eure Stellungnahmen zu meinen Artikeln ins Leere laufen, aber ich habe auch keine Ahnung woran es liegen könnte.
Ich habe in Foren recherchiert, ich bin alle meine Einstellungen durchgegangen und ich habe auch keinen Spamfilter angelegt. Und der automatische (von Blogger angelegte) Spamordner ist leer.
Noch jemand Probleme mit dem Kommentieren hier bei mir?
Der/die kann gerne auch die private Mailadresse unter "Mein Profil vollständig anzeigen" benutzen.
Großes SORRY. Ich kann nichts dafür.

Donnerstag, 8. Dezember 2011

LDS in TXL

Ich habe es ja nicht so mit der "offiziellen Taxipolitik". Trotzdem jetzt aber mal:

Mir sind in letzter Zeit ab und zu mal in TXL auf der Ladeleiste Taxen aufgefallen, die das Kfz-Kennzeichen aus dem benachbarten Landkreis Dahme-Spreewald haben. Ganz friedlich und einträchtig standen sie mit den Berliner Kollegen in der Schlange und warteten auf Kundschaft.

Dürfen die das?, fragte ich mich und beantwortete mir die Frage gleich selbst. Wenn nicht, die Berliner Kollegen hätten sie wohl höflich, aber bestimmt darauf hingewiesen. Aber auf welcher Grundlage sind die denn berechtigt, ausserhalb ihres Pflichtfahrgebietes Fahrgäste einzuladen?
Habe ich rausgekriegt:

"Die ersten Taxen aus dem Kreis Dahme -Spreewald, die noch eine Sondergenehmigung für die Fahrgastaufnahme am Flughafen Tegel haben, sind am 12.05.2011 am Flughafen Tegel über Nachrückbereich A „Palette“ ordnungsgemäß mit einen „Transponder“ rauf gefahren und haben anschließend auf der „Ladeleiste“ Fahrgäste aufgenommen. Ist die 1:1 Reglung am Flughafen Schönefeld nicht mehr lukrativ, weil sich so viele Berliner Unternehmer sich im Kreis Dahme-Spreewald angemeldet haben, so dass es kein Vorteil mehr ist, sich in Schönefeld aufzustellen oder war es nur ein Höflichkeitsbesuch? Rechtens ist, dass jede LDS-Taxe, die den Standort Flughafen Schönefeld bedienen kann und den Vermerk Flughafen Tegel in der Konzessionsurkunde hat, einen Transponder über die Fa. QPark erwerben kann. Darüber hinaus muss der Berliner Tarif im Taxameter eingespeichert werden. Erst dann können diese Taxen aus LDS Fahrgäste am Flughafen Tegel aufnehmen.
(Leszek Nadolski)"
Auszug aus der September Ausgabe, Seite 23 von

Das neue Taximagazin der Innung des Berliner Taxigewerbes e.V. und des TVB - Taxiverband Berlin Brandenburg
Die haben zwar keinen rss-feed zu bieten, aber ein Archiv, in dem man die Ausgaben der vergangenen Monate als pdf anschauen kann.

Einen interessanten Artikel zum Stand der Verhandlungen um eine Einigung zu einem gemeinsamen Taxitarif anlässlich der Eröffnung von BER in Schönefeld zwischen den Berliner Taxigenossenschaften und der Taxi-Vertretung in KönigsWusterhausen kann man hier auf Seite 3 finden.

Mittwoch, 7. Dezember 2011

Lecker Schweinereien

Gestern mal was ganz Untypisches für mich. Ein Einkaufsbummel in Mitte. Fahrgäste hatten mir die Schokowelt von Ritter Sport in der Französischen Straße ans Herz gelegt. Man könne sich dort seine eigene Schokolade kreieren. Das musste ich einfach mal ausprobieren. Und ja, das klappt.
Meine Kreation:
Bis zu drei Zutaten auswählen, halbe Stunde später abholen.

Jede Menge Zutaten werden angeboten und zu einer quadratisch, praktisch guten Tafel Schokolade zusammen gemischt.
Nur die Kasslerpfanne (Kassler, Kartoffeln, Sauerkraut) mit Rotwein-Schokosoße in der Schokolounge schien mir etwas zu abgefahren.
(Ich verlinke den Laden ganz bewusst nicht. Wer sich dafür interessiert, kann sich das ganz leicht ergoogeln.)

Die halbe Stunde bis meine Kreation gebastelt wurde, habe ich genutzt, mir diesen einen Laden an der Ecke Mohren/Carlottenstraße von innen anzuschauen. Normalerweise stehe ich dort nämlich nur davor und die Auslagen setzen manchmal jede Menge Speicheldrüsen in Betrieb. Ist echt gefährlich dort, mit all den leckeren Schweinereien.
Die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche aus Schokolade sehe ich normalerweise nur von aussen. Dort befindet sich nämlich eine Taxihalte.

Ich habe nicht durchgezählt, aber die Auswahl der Pralinen hat mich dann doch (beinahe) überfordert. Und ausnahmsweise ist dieser Laden ein Berliner Traditionsunternehmen.

Fair gehandelt? Wohl eher nicht. Zumindest haben die dort gekauften Waren kein "Fairtrade" Logo. Aber die Firma Fassbender und Rausch wirbt mit dem Slogan "Plantagen Schokolade". Was das in diesem Zusammenhang heißen soll, erschließt sich mir nicht. Wenn jemand was Näheres wissen sollte, immer in die Kommentare damit. Und manchmal bleibt einem ja nichts anderes übrig, als fünfe gerade sein zu lassen.

Und pffft, was interessiert mich nach diesem Ausflug noch die Schoki-Verlosung von nebenan.

Dienstag, 6. Dezember 2011

Gute Gesellschaft

Ich denke mir mal, da hat sich jemand was dabei gedacht, den Guttenberg zwischen Thomas Anders und Dieter Thomas Heck zu packen.

Montag, 5. Dezember 2011

50 zuviel

Ich habe mal wieder was gefunden. Diesmal aber nicht im Auto, sondern... im Geldbeutel.

Es ist mir den ganzen Tag über nicht aufgefallen, erst zu Hause beim Abrechnen.

Ich habe immer einen festen Geldbetrag als Bestand in meinem Geldbeutel und muss am Feierabend nur den Umsatz und den Bestand rauszählen, um mein Trinkgeld zu ermitteln.

Und das war extrem hoch. Ungefähr 50 Euro zu viel im Vergleich zu einem normalen Trinkgeld. Ehrlich, ich habe nicht den blassesten Dunst einer Ahnung, wo dieser Fuffi herkommt.

Ob mir ein Fahrgast ein Weihnachtsgeschenk untergejubelt hat? Und warum gleich so viel?

Muss ich das jetzt auch auf dem Fundbüro abgeben?

Donnerstag, 1. Dezember 2011

Neue Kamera

Ich habe eine neue Kamera!

Ich habe ein bisschen rumexperimentiert und die tiefstehende Sonne hat es der Neuen nicht einfach gemacht. Und natürlich muss man die Komprimierung von Picasa in den Web-Alben berücksichtigen.

Der Volkspark Friedrichshain

Der große Tiergarten mit Tieren, Hausbooten und einer Versuchsanstalt. Ach ja, alte Gaslaternen sind auch dabei.
Aus Großer Tiergarten in Berlin

Aus Großer Tiergarten in Berlin

Aus Großer Tiergarten in Berlin

Wenn irgendjemandem was auffällt, kann er sich gerne in den Alben oder hier in den Kommentaren äussern.

Hinweis in eigener Sache:

Es scheint Probleme mit meinem Kommentarfeld zu geben.
Aro meint, man müsse seit kurzer Zeit einen Kommentar zwei Mal abschicken, damit er erscheint. Für Rückmeldungen (auch über die Kontakt Mailadresse) wäre ich sehr dankbar.

Mittwoch, 30. November 2011

Ortskundig

Zur Abwechslung auch mal was Selbstironisches. (Macht ja sonst keiner.)

Der Straßenname kam mir tierisch bekannt vor, aber ich konnte ihn nicht richtig einordnen. Die Kunden gaben mir aber Eckpunkte, wo das sei und so war es weiter kein Problem. Am Fahrziel angekommen, wusste ich wieder, woher ich diese Straße kenne:

Hier hatte ich geparkt, als ich meine Ortskundeprüfung zum P-Schein ablegte.

Towerplatz (2)

Der Sache mit dem "Towerplatz" am Flughafen Tegel bin ich auf der Spur.

Zuerst ein Telefonat mit der Bußgeldbehörde, die mir geraten hat, einen Brief mit der Bitte um Aufklärung ob des genauen Standorts dieses Platzes zu schreiben, was ich auch gemacht habe und nun auf Antwort warte.
Etwas schlauer bin ich durch ein Gespräch mit einem altgedienten Kollegen, dem ich davon erzählt habe, geworden.

"Einen Strafzettel von dort haben wir doch alle schon gekriegt."

meinte er mit dickem, fettem Grinsen im Gesicht.

Das sei am Terminal C. Wenn dort die Zufahrt zur Abladeleiste wieder verstopft ist, nimmt man den einfachsten Weg kurz links rein. Ja, das habe ich mal gemacht.
Ein Kollege hätte, genau wie ich beim Ordnungsamt nachgefragt. Und auch Antwort gekriegt.
Also, Vorsicht Kollegen, dort kann es Knöllchen geben.

Dienstag, 29. November 2011

Interessante Feierabendtour

Ich würde glatt behaupten, das war die interessanteste Fahrt und die beste Unterhaltung mit einem Fahrgast, die ich jemals hatte.
Kurz vor Feierabend habe ich ihn am Straßenrand aufgegabelt. Und schon während des Telefonates, das er gleich danach führte, dachte ich mir, dass er was besonderes ist. Ja, das ist er auch.
Sein Werdegang ging über Stuttgart (da habe ich ihn zum ersten Mal wahrgenommen), Bochum und Wien. 1999 ist er in Berlin gelandet.

Die Fahrt ging von Mitte nach Köpenick, wo er wohnt. Also ausreichend Zeit für Gespräche. Und Gesprächstoff hat der Mann reichlich zu bieten. Er erzählte mir ein paar Hintergründe spektakulärer Aktionen und ihre Auswirkungen auf seine Person. Äusserst interessant und aufschlussreich. Ich hätte mich noch stundenlang mit ihm unterhalten können.
So richtig wohl scheint er sich aber in Berlin nicht zu fühlen:

"Berlin ist doch die Stadt der Banausen. Hier kann doch jeder alles machen, was er will. Das war in Wien ganz anders."

Schon jemand eine Ahnung, um wen es sich dreht?

Noch ein paar Tipps:
Er kann nicht Auto fahren.
Mit Internet und so kennt er sich gar nicht aus und das Telefon (iPhone 4S), das man ihm geschenkt hat, überfordert ihn.

Und so sieht er aus:
Das hat er mir als Widmung dagelassen:
Und hier musste jemand 500 € bezahlen, für im Grunde weniger Information, als ich sie gekriegt habe.

Ein großer Teil unseres Gesprächs (dessen Richtung eigentlich immer er vorgegeben hat), drehte sich darum.

Umstrittene Persönlichkeit, aber konsequent und engagiert.


Noch ein Hinweis in eigener Sache.
Ich habe jetzt mehrfach die Rückmeldung aus meinem Leserkreis erhalten, dass die Kommentarfunktion hier im Blog nicht richtig funktionieren soll. Sollte es noch weitere Leser geben, denen es genauso geht, bitte ich um eine Benachrichtigung über den Mail-Kontakt oben rechts "Mein Profil vollständig anzeigen." Vielleicht mit Inhalt des gescheiterten Kommentars. Ich werde ihn von hier aus veröffentlichen. Danke. Und nichts für ungut.


Montag, 28. November 2011

Kurze Strecke

Zum ersten Mal habe ich von der Halte weg eine Tour gekriegt, bei der ich besser dran gewesen wäre, wenn ich ihm eine Kurzstrecke gedrückt hätte.

3,80 € bitte.

Der Franz Josef und der Willy

"Wann werden Sie das nächste Mal nach Berlin kommen?" 

fragte ich die Fahrgäste aus München, die ich zum  Otto-Lilienthal-Flughafen brachte.

"Das kann noch ein bisschen dauern."

"Na, dann schauen Sie sich den Flughafen Tegel noch mal genau an und nehmen Abschied. Wenn Ihr nächster Besuch länger als ein halbes Jahr entfernt sein sollte, sehen Sie ihn nie wieder."

"Stimmt, Ihr kriegt ja in Schönefeld einen Neuen."

"Ja, der wird dann Willy-Brandt-Flughafen heißen."

"Hi, hi. Dann fliegen wir also vom  Franz-Josef-Strauß-Flughafen zum Willy-Brandt-Flughafen. Wenn das der Willy geahnt hätte."

Daran habe ich noch gar nicht gedacht. Jeder hat halt seine Volkshelden. Es ginge auch noch schlimmer. Aber von dort kann man nicht direkt nach Berlin fliegen. Noch nicht.

(Für die jüngeren unter uns: Franz Josef Strauß, das war der, dem das Ananaszüchten in Alaska. erspart blieb.)

Mittwoch, 23. November 2011

13 Ost / 52 Nord

Und noch ein kleiner Nachtrag zum vorigen Post.

Ein Lied für alle melancholischen Nachttaxifahrer Berlins.


Immer auf der Suche nach ein bisschen Halt
Wir sind irgendwo im Dickicht zwischen Autos und Asphalt
Und da, ein Luftzug Wärme und der Geruch von Dir
Zwischen Strassenstaub und Döner und 'nem ausgekippten Bier
Du ich muss jetzt weiter, denn es ist schon spät
Verlaufe mich im Dickicht der Anonymität
Im Augenwinkel ne Tragik übersehn
Ich wink Dir nochmals zu
Im Vorübergehn

Dreizehn Ost , zweiundfünfzig Nord
In den Seitenstrassen werfen Menschen Träume über Bord
Kühler Puls Augen auf Vergesslichkeit geliehn
Treiben einfach weiter durch die Strassen von Berlin

Auch ein Name ist ne Nummer ist doch nichts als eine Zahl
Man nimmt vieles zu persönlich, dabei ist es ganz egal.
Eine ganze Menge Sehnsucht gar nicht so gemeint
Vielleicht ist es nur die Fremdheit die die meisten Menschen eint
Die Herzen kaum gefedert wie ein Bus der BVG
Am Ostbahnhof vorbei und über die Karl-Marx-Allee
Der Puls gelassen, immer kampfbereit
Das Leben bleibt im Grunde ein Triumph der Möglichkeit

Dreizehn Ost, zweiundfünfzig Nord

Hasten unverbindlich weiter, setzen Hoffnung auf Diät
Zu viele unserer Ziele bleiben leider unkonkret
Schulterzucken, vorwärts! Ein Lächeln mit Rabatt
Ein jeder hat was, was nicht jeder hat

Dreizehn Ost zweiundfünfzig Nord

(Ich hoffe Wortfront nimmt mir nicht übel, dass ich ihren ganzen Text hier einfüge. Ich bin aber gerade Fan geworden.) 

Feierabend Touren

Spät dran für einen Bericht über das letzte Wochenende, ich weiß. War aber wieder mal ein bisschen unterwegs.

Am Sonntagnachmittag steuerte ich mit ziemlich unzufriedenem Gefühl im Bauch meinen Ablösestandort an. Etwas früher als sonst, aber irgendwie hatte ich die Nase voll. Es lief einfach nicht und wieso soll man sich damit länger quälen als notwendig?

Ungefähr 5 Meter vom Abstellplatz entfernt, doch noch 2 Winker. Sie wollten nur zum Berghain, aber besser als gar nichts. Dort angekommen, stand nur eine einzige Taxe rum, die sogar noch während des Bezahlvorgangs bei mir im Auto Kundschaft gekriegt hat. Okay, warteste einfach mal kurz ab, was passiert. Ein paar Minuten später - tatsächlich ein neuer Fahrgast. Sein Fahrziel - den Club der Visionäre - wollte ich ihm zuerst ausreden, da der meiner Ansicht nach geschlossen haben müsste. Aber er bestand darauf. Also gut, fast die gleiche Strecke wieder zurück. Und sie hatten auch geöffnet.

Jetzt doch etwas zufriedener, machte ich einen neuen Feierabend-Anlauf. Und genau an der derselben Ecke wie zuvor, nur auf der anderen Straßenseite, hoben sich zwei Arme. Zwei junge Frauen gaben das TIPI am Kanzleramt als Fahrziel an und erklärten mir ausführlich, wo das sei. Sie lehnten sich erst entspannt zurück, als ich ihnen versicherte, ich wisse genau, wo das sei. Inzwischen mit der Welt versöhnt - immerhin so ca. 30 € Umsatz in den letzten 40 Minuten - lieferte ich die beiden an der Großen Querallee ab und meinte noch:

"Als ich das letzte Mal da drin war, ist Georg Kreisler aufgetreten."

Das hätte ich nicht erwähnen sollen. Jetzt musste ich einen ausführlichen Bericht über seinen Auftritt im Oktober letzten Jahres im TIPI geben und sie gaben keine Ruhe. So musste ich mich doch noch sputen, um pünktlich Feierabend zu machen.

Wer hätte es geahnt, dass Georg Kreisler ein paar Tage später im Alter von 89 Jahren sterben sollte.


Und wie aktuell sein satirisches Lied über die Nazi-Gesinnungs-Menschen auch heute noch ist, kann man z. Zt. überall nachlesen. Leider.

R.I.P. Georg Kreisler

Uns bleibt ein Trost: Seine Tochter Sandra ist ähnlich bissig.

  
Bei You Tube gibt es den Text dazu.

Die Albumversion ist hier zu hören.
Und noch viel mehr von Wortfront (Sandra Kreisler und Roger Stein) gibt es beim You Tube Kanal von Wortfront  und bei Wortfront.com
(Sehr empfehlenswert.)
.

Freitag, 18. November 2011

Der TOWERPLATZ in Berlin

Kann jemand was anfangen mit dem "Towerplatz" in Berlin?

Nicht?

Ich kenne diesen Begriff seit gestern. Da scheint es ein Halteverbot zu geben, gegen das ich angeblich verstoßen habe.
Sagt mein Freund und Helfer, der Polizeipräsident von Berlin.

Und angeblich soll dieser Platz sich auf dem Flughafen Tegel befinden. Da bin ich ja durchaus des Öfteren mal, also schon möglich, dass ich dort Fahrgäste abgeladen habe. Aber ich weiß auch genau, dass ich das nur an Stellen tue, an denen ich niemand anderen behindere.

Und vielleicht (so als Anregung für den neuen Flughafen) sollte man die Möglichkeit schaffen, dass Taxifahrer ihre Fahrgäste nicht nur in Ruhe einladen können, sondern ihnen auch den Raum geben, sie abzuladen. In Ruhe! Solche Formalitäten wie Abkassieren, Gepäck ausladen, ggf. Kreditkartenzahlungen und Quittungen ausstellen, erfordern einfach mal ein bisschen Zeit. Ich kann meine Fahrgäste ja nicht in laufender Fahrt mit einem Schubs aus dem Auto befördern.


Ehrlich, ich habe keine Ahnung, wo genau das gewesen sein soll. Aber es geht mir auf den Keks - und auf den Geldbeutel.
Liebe Herren und Damen vom Ordnungsamt: Schon mal Menschen im Auto gehabt, die ganz, ganz dringend ihren Flug kriegen mussten? Und schon mal was davon gehört, dass Berlin ganz stolz auf seine Touristen und das Geld, das sie hierlassen, ist? Warum dann dieser provinzielle Kleingeist?

Nachtrag, 23.11.2011
Hier nähern wir uns der Sache etwas an.


Montag, 14. November 2011

Flasche leer

Dass eine geöffnete Flasche neben einer Taxihalte rumsteht, ist jetzt nichts Ungewöhnliches.

Je nach Bauchgefühl und/oder dem Zustand der sich daran festhaltenden Person, kann es schon mal sein, dass auch ich den Transport geöffneter alkoholischer Getränkeflaschen verweigere. Da kann dann sehr schnell mal was auf die Sitze gekleckert werden und die nächsten Kunden halten den Fahrer für den Verursacher des Alkoholgeruchs im Auto.

Aber die Geschichte hinter diesem Objekt direkt an der Halte am Ostbahnhof würde mich schon interessieren.
"Hey Alter, mit Krawatte kommste mir nicht in's Taxi." Oder so.

Mittwoch, 9. November 2011

Indian Summer in Berlin

Indian Summer in Berlin.

 
 Wer jetzt nicht rausgeht und das Wetter genießt, der ist selber schuld. Die Natur haut einem die Farben nur so um die Ohren.

Weitere Bilder vom Humboldthain und dem sich dort befindenden Flakbunker.

Dienstag, 8. November 2011

LDS Taxi in Berlin

Am Sonntag Nachmittag, es war schon kurz vor'm Dunkelwerden, stehe ich am Berliner Hilton an. Ein Taxi mit Kennzeichen aus LDS fährt an der gesamten Schlange vorbei und stellt sich direkt vor den Eingang (nach rechts schwenken und man sieht die eigentliche Halte), mit ausgeschaltetem Dachschild.
An zweiter Position stehend, registriere ich das, denke mir nichts Böses und vertiefe mich wieder in mein Smartphone. Der hat vielleicht eine private Abholung zu tätigen... (Keine Ahnung, ob er das darf oder nicht. Aber für mich ist privat halt privat.)

Dann kommen allerdings Gäste aus dem Hotel und machen Anstalten bei ihm einzusteigen. Habe ich gar nicht richtig mitbekommen, nur mein Vordermann steigt aus dem Auto aus und ruft  lautstark in Richtung der Fahrgäste: "Hierher, hierher."

Eben ganz normale Hotelgäste, die sich nichts dabei denken und in das erstbeste Taxi einsteigen wollen. Der LDS-Kollege verkrümelt sich anschließend ohne Fahrgäste wieder.

Das kann ja heiter werden, wenn der Flughafen Willy Brandt  fertig wird.

Es muss bis dahin dringend eine beiderseitig befriedigende verbindliche Regelung geschaffen werden. Angeblich wird es die auch geben. Aber bis jetzt ist das noch nicht umgesetzt. Und auch hier heißt es nach wie vor: Vordrängeln gilt nicht.

Montag, 7. November 2011

Bestehendes Recht

Szenerie:

Ostbahnhof. Kurz vor der Morgendämmerung. Ich warte seit einer halben Stunde auf Kundschaft. Mit der ganz, ganz leisen Hoffnung auf verpennte Schönefeld Fluggäste.

Dialog:

Fahrgast (Mitte 20, klein, etwas beleibt. 2 Stöpsel in den Ohren mit jeweils einem heraushängenden Kabel.)

"Ich möchte zum Berghain."

"Sie wissen aber schon, dass das nur um's Eck ist?"

"Ja, weiß ich."

"Okaayy."

"Wissen Sie, wenn ich da jetzt hinlaufe, ist mein persönlicher Energieverbrauch zu hoch" (Hat er wirklich genauso gesagt.)

"Und der Energieverbrauch, den wir jetzt mit dem Auto haben?"

"Das ist ja IHR Sprit."

"Wissen Sie eigentlich, wie hoch der Energieverbrauch eines Taxifahrers ist, der seit einer halben Stunde auf Kundschaft wartet und dann solch eine Tour bekommt?" (In nicht unfreundlichem Ton.)

"Das ist mir scheissegal. Ich bin mit sowas auch schon abgewiesen worden und dann halt beim Nächsten eingestiegen."

"Wenn ich Sie jetzt abgewiesen hätte, hätte der Hintermann mich sogar anzeigen können. Wegen Verstosses gegen die Beförderungspflicht."

"Ach, das ist ja interessant. So einer verstösst also gegen bestehendes Recht? Ich studiere nämlich Jura."

Die 4,60 € hat er mit einem Zwanziger bezahlt und sich alles auf Heller und Pfennig herausgeben lassen.
Und so einer sitzt unter Umständen irgendwann bei einer passenden Partei (dem Leser wird jetzt selbst überlassen, weiche er als passend empfindet) im Bundestag und bestimmt über unser aller Recht und Gesetz.

Und ich Armleuchter gebe dem auch noch Tipps.

(Das ist eine Tour, die durchaus öfter mal vorkommt. Aber er mit seinem "Energieverbrauch", bei gleichzeitiger Ignoranz aller Höflichkeitsregeln, hat mich doch ziemlich genervt. Seiner Figur hätten ein paar verbrauchte Joule sehr gut getan. Zumindest nicht geschadet.)

Mittwoch, 2. November 2011

Tariferhöhung, Kartendealer

Vermutlich hat man es schon gemerkt. Ich habe zur Zeit keine Lust auf Taxiartikel.

Nicht mal die von zwei Berliner Taxiverbänden beantragte (Berliner Zeitung) Tariferhöhung (rbb Abendschau) kann mich da hinterm Ofen vorlocken.

(Höchstens: Die Argumentation, dass man durch die vom Berliner Senat verordneten nächtlichen Tempo 30 Zonen nachts langsamer als am Tage vorankommt und es deshalb einen Nachtzuschlag geben müsse, halte ich für äusserst fragwürdig.)

Nein, ich möchte etwas anderes erzählen:

Ich bin nicht immer so up to date, was meine Verträge und deren Laufzeiten, bzw deren Verlängerungen anbelangt. So hat es mich nicht weiter überrascht, dass am Freitag ein Herr meines Handykartendealers sich bei mir meldete und mich mit einem besorgt bis empört klingendem Tonfall fragte, ob sich den noch niemand bei mir gemeldet hätte, was die Verlängerung meines Mobilfunkvertrages anbelangt. Der würde nämlich im Januar auslaufen, und ob ich mir schon Gedanken gemacht hätte, ob einer Verlängerung desselben.
Nein, hatte ich natürlich nicht.
So machte er mir das Angebot, den Vertrag um weitere zwei Jahre zu verlängern und sie würden mir 90 € auf mein Konto überweisen. Ja, direkt überweisen, wenn ich bei ihnen meinen Vertrag verlängern würde. Das hörte sich jetzt gar nicht mal so schlecht an, dieses "direkt auf's Konto" überweisen, aber ich müsse mir das erst nochmal überlegen, meinte ich.

Am Montag, ich hatte mich noch nicht weiter darum gekümmert, rief derselbe Herr erneut an. Mit dem gleichen besorgten Tonfall, die gleichen Fragen und das gleiche Angebot. Ja, bar auf's Konto.

Jetzt nun aber stutzig geworden, meldete ich mich online bei meinem Dealer an, um mal nachzusehen, was es denn an Alternativen zu diesen 90 € gibt.

Und siehe da, für eine Vertragsverlängerung gab es da 100 € + einen Online-Bonus von 20 €. Zwar nicht bar auf's Konto, sondern nur zur Verrechnung, aber das ist ja Jacke wie Hose.

Ich kann mir nicht helfen, manchmal komme ich mir einfach nur verarscht vor.

Freitag, 28. Oktober 2011

Ich steh' auf RAL 1015

Böser Rückfall in die 60er Jahre.
Ein schwarzes Taxi. 
Ja, in Deutschland!

Freitag, 21. Oktober 2011

Eine Dampferfahrt, die ist...kalt

Wenn man bedenkt, mit welch primitiven Mitteln das folgende Video enstanden ist...

Die Videofunktion einer Canon Powershot, die Videobearbeitungs-Software von Windows Live und die Musik von You-Tube AudioSwap.
Vielleicht gibt es aber doch einen kleinen Eindruck einer Dampferfahrt über die Spree während des Festival of Lights.

Nur vom Festival ist leider recht wenig zu sehen. ;-)



Donnerstag, 20. Oktober 2011

Alle Jahre wieder

Beinahe hätte ich es vergessen, Das Festival of Lights geht nur noch bis Sonntag!


Und wir haben uns das gestern reingezogen. 2 Stunden auf der Spree auf'm Dampfer, der selber bunte Lichtlein an Bord hat.

Sperrfläche

Das war nicht nur eine durchgezogene Linie, das war eine SPERRFLÄCHE.


30 Euro kostet mich der Idiot.

Mittwoch, 19. Oktober 2011

Der Studienplatz steht fest

Nichts gegen hin und wieder mal eine kurze Tour. Die MÜSSEN auch gemacht werden.
Am letzten Sonntag war ich aber schon kurz vorm Verzweifeln.
Hintereinanderweg folgende Fahrten:

Adlon → Hbf

Bhf Friedrichstr. → Voxstraße

Ritz-Carlton → Haus der Kulturen der Welt

Adlon → Pergamon Museum

Adlon Hotel Westin Grand   

Mit jeweils zwischendrin anstellen und längeren Wartezeiten haben diese 5 Touren gerade mal 30 Euro in die Umsatzkasse fließen lassen.
Jetzt könnte man ja sagen, dass ich mich halt in den falschen Ecken Berlins herumtreibe. Dass dem aber nicht so ist, zeigten die zwei darauffolgenden Touren. Zuerst vom Hilton eine kleine Stadtrundfahrt zum Thema Berliner Mauer (East-Side-Gallery und Mauer-Gedenkstätte Bernauer Straße) und direkt anschließend einen verzweifelten Winker in der Friedrichstraße, der schnell zum Schönefelder Flughafen musste.
Zwei Touren 60 Euro.

Die Tour zum Thema Mauer war übrigens sehr interessant. Ein Ehepaar mit seinen 10- und 14-jährigen Kindern. Die 14-jährige hatte sich diese Tour gewünscht, da sie gerade in der Schule die Teilung Deutschlands durchgenommen hatten. Fleissig und wissbegierig wie sie war, schrieb sie meine Erläuterungen ordentlich mit. 
Als wir kurz über die Oberbaumbrücke fuhren, versuchte ich ihr zu erklären, wie das damals war:

"Und genau hier war die Grenze mit einem Übergang."

Sie blickte hoch von ihren Notizen:

"Wie? Grenze?"

Ja, es ist schwer sich das inzwischen vorzustellen. Nicht nur für junge Menschen. Ich erklärte ihr, obwohl sie das in der Schule durchaus schon gehört haben muss, rund um West-Berlin war eine durchgehende Mauer, mit nur sehr wenigen Grenzübergängen. Es scheint dem Lehrer aber nicht gelungen zu sein, die damalige Situation in West-Berlin seinen Schülern anschaulich zu machen. Und während ich das gerade tippe, fällt mir auf, dass ich es mir selbst nicht mehr vorstellen kann, obwohl ich zu Vorwendezeiten  schon einige Jahre in West-Berlin gelebt hatte. Und es mir auch nicht mehr vorstellen kann, NICHT über die Schlesische Straße nach Treptow fahren zu können. Ja, dass es mehr als kompliziert war, überhaupt von Kreuzberg nach Treptow zu kommen.

Aber der Entschluss des Kindes steht nun fest: Hier wird sie mal studieren.



 

Dienstag, 18. Oktober 2011

Nette Gespräche

"So, 5,60 Euro bitte."

"Machen Sie doch 6,50. Für die nette Unterhaltung."

Ehrlich gesagt habe ICH zu dieser Unterhaltung vielleicht einen Satz beigetragen. Ich weiß aber von meiner Kundin jetzt fast alles.
Das Asthma ihres Mannes, das Krebsleiden ihrer Tochter, ihren Umzug von Bonn nach Berlin, (Regierungsumzug), dass sie mit ihrem Mann auf die Schule gegangen ist und nun 58 Jahre mit ihm verheiratet ist, aber sie noch nie einen Hochzeitstag gefeiert haben, dass der Mann handwerklich begabt, aber inzwischen nicht mehr so ganz fit ist,dass sie gleich zu Mc Donald's gehen wird, dass sie es immer wieder erstaunlich findet, wie viele Touristen Berlin besuchen, dass sie findet, es gibt zu viele Ausländer in Deutschland und dass es denen viel zu gut geht, dass sie heute ihren freien Tag hat, u.s.w.
Es ist schon erstaunlich wie viel Gesprächsstoff in 5,60 € passt. Und das bei nur einer roten Ampel.

Das nächste Trinkgeld für "das nette Gespräch" musste ich mir aber wirklich erarbeiten. Ein Paar aus dem Frankenland fuhr mit mir zum GAT Schönefeld. Ich versuchte mal wieder, die richtigen Worte zu finden, um den Begriff "Kiez" und speziell was man in Berlin darunter versteht einem Süddeutschen verständlich zu machen. Das ist harte Arbeit.

"39,20 bitte."

"50, stimmt so. Für das nette Gespräch. Haben Sie eine Karte oder so? Falls wir das nächste Mal in Berlin sind."

Nee, habe ich nicht, aber eine Blogadresse. War eine nette Tour. Solch aufgeschlossene Menschen fahre ich immer wieder gerne.

Montag, 17. Oktober 2011

The right side of the street

Ich bin ja nun seit Jahrzehnten als Berufskraftfahrer unterwegs und habe, was weiß ich wie viele ('ne Million?) Kilometer auf dem Buckel.

Was ich mir aber nicht zutraue ist, in einem Land mit Linksverkehr selber Auto zu fahren. Ganz einfach, weil ein großer Teil des Fahrens bei mir völlig automatisiert ist. Die Schaltung ist rechts neben mir, der Blinker links am Lenkrad u.s.w.

So wird mein Traum, mal nach Australien (oder auch Südafrika) zu reisen wahrscheinlich unerfüllt bleiben.
Dass nicht nur ich, sondern auch andere Menschen mit links und rechts (fahren) Probleme haben, zeigte sich mir vor kurzem:

Ich befördete ein australisches Paar zum Flughafen. Nachdem ich den sehr kommunikativen Herrn gebeten hatte, etwas langsamer und vor allem deutlicher zu sprechen, konnten wir uns ausführlich über ihre Reisepläne unterhalten. Ihre erste Station in Europa sei England gewesen (da ist die Welt für einen Australier ja noch in Ordnung). Von Berlin würden sie jetzt nach Athen weiter fliegen, um die Mutter seiner Frau zu besuchen. Sie sei nämlich gebürtige Griechin.
Danach sollte es weiter gehen nach Los Angeles. Dort wollen sie sich ein Auto mieten um über den Highway No 1 nach San Francisco zu fahren.

Da ich diese Fahrt schon mal gemacht habe, erhob ich Einspruch:

"Es wäre aber besser gewesen, wenn Sie das umgekehrt geplant hätten. Wenn Sie von San Francisco nach Los Angeles fahren, haben Sie das Meer auf der rechten (in Fahrtrichtung) Seite. Das ist schöner und angenehmer." *


Wie gesagt, der Herr war äusserst kommunikativ und quasselte am laufenden Band, aber jetzt war erst mal Ruhe.

"But I thought about that." ....

Man konnte "hören" wie es in seinem Kopf arbeitete.

Ich konnte ihn davon überzeugen, dass der Flug besser nach San Francisco hätte gehen sollen, um die Tour von Norden nach Süden zu machen. Aber das kann ja mal vorkommen.

Und als seine Frau noch erzählte, dass eines ihrer ersten Erlebnisse in Australien gewesen sei, dass sie beim Überqueren der Straße zuerst auf die falsche Straßenseite geschaut hätte, was nach einer Kollision mit einem Pkw einen komplizierten Knöchelbruch nach sich zog, wusste ich, ich bin nicht allein auf der Welt mit meinem Problem. Ich habe mich in Zypern auf einer Landstraße auch mal auf die falsche Straßenseite gestellt und auf den Bus gewartet.

Einen Spruch konnte ich mir dann doch nicht verkneifen:

"Look, that can happen, when you are not driving on the RIGHT side of the street."


*(Ideal wäre in solch einem Fall die Variante rechtsgelenktes Fahrzeug im Rechtsverkehr.)


Mittwoch, 12. Oktober 2011

Kleiner Veranstaltungshinweis

Banner: "Sie-waren-Nachbarn.de"

Auszug aus einem Newsletter der Kampagne "Sie waren Nachbarn" 
Die Eröffnung der Kampagne rückt näher. Am Dienstag den 18. Oktober wird es um 16.00 Uhr eine kurze Eröffnungsfeier geben. Sie findet statt direkt vor dem ehemaligen Hertie-Haus am U-Bhf. Turmstraße. Dort wird auch der Rabbiner und Direktor der Topografie des Terrors, Andreas Nachama, sprechen.
(Links von mir)

Mitinitiator dieser Initiative ist übrigens  Aro Kuhrt, geschätzter Kollege und ebenfalls Blogger in Berlin.
Wenn ihr Lust und Zeit habt, wir sehen uns.

Und bei dieser Gelegenheit verlinke ich hier nochmal auf einen alten Post meinerseits:

Mein erster Stolperstein.

(Wir sind Drittelpaten dieses Stolpersteins)

Und ja, ich (wir) sind der Meinung, dass solche Aktionen wichtig sind, um diese Verbrechen nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Dafür haben die Deutschen eine geschichtliche Verantwortung zu tragen.

Und trotzdem werde ich es mir nicht nehmen lassen, die Siedlungspolitik der Israelis zu kritisieren.

Dienstag, 11. Oktober 2011

Der Dieselpreis am Sonntag

Es ist doch immer wieder erstaunlich, was sich am Wochenende beim Ölpreis so tut. Freitags sind die Verhandlungen zwischen OPEC und den Mineralölkonzernen ganz erstaunlicherweise wohl immer auf einem sehr schlechten Niveau und die Spritpreise erreichen Rekordhöhen.

So getankt am Samstag
Die 1,449 pro Liter Diesel standen an der gleichen Tankstelle am Sonntagmorgen um 8:30 Uhr noch genauso da.
Eine Stunde später kam ich wieder an dieser Tanke vorbei - und hätte beinahe einen Auffahrunfall verursacht. Scharf rechts abbiegen war angesagt.

Satte 8 Cent billiger
Da hatten die Scheichs wohl ein Einsehen. Oder hat das sogar was mit den Mineralölkonzernen zu tun?

Natürlich könnte mir der Dieselpreis egal sein. Zahlt so und so die Firma. Aber ein bisschen mithelfen beim Niedrighalten der Betriebsausgaben kann man als Fahrer schon.

Montag, 10. Oktober 2011

Koi Kehrwoche mehr mache müsse

Diesmal nur die kleine
Die Schwaben sind schon ein komisches Völkchen. Wenn jemand das Recht hat, so etwas zu sagen, dann ich. Dort unten aufgewachsen und zur Schule gegangen (ich würde gerne heute mal einen meiner Lehrer, die den Unterricht im Dialekt abgehalten haben, wiedersehen), ist man ja, was die Sprache anbelangt, für's Leben gestraft. Und auch sonst, das Leben dort ist hart.

Und angeblich sollen die Schwaben in Berlin nicht besonders beliebt sein. Das hat der Mittvierziger Fahrgast, der mich schon mit den Worten "Grüß Gott" (diese Begrüßung grenzt für mich an Blasphemie) begrüßte, wohl während seines kurzen Berlin-Aufenthalts schon erfahren.
Das "Grüß Gott" alleine ist ja eigentlich nur ein Hinweis auf die Herkunft aus allgemein südlichen Regionen, aber sein erster richtiger Satz entlarvte ihn als absoluten Hardcore-Schwaben. Sogar für mich war sein Dialekt nur sehr schwer zu verstehen. Aber "dieses" Berlin faszinierte ihn doch. Aber eher so wie ein Kind mit großen Augen vor dem Weihnachtsbaum steht.

Nach meinem Outing als ungefährer Landsmann stellte er die unvermeidliche Frage:

"Ja, was hat Sie denn hierher verschlagen?"

Manchmal, je nach Laune, erzähle ich dann meinen halben Lebenslauf, in diesem Fall gab es aber nur die Kurzversion:

"Ich hatte halt keine Lust mehr, die Kehrwoche machen zu müssen. Jeden Samstag um halb sechs (kurz vor der Sportschau) mit dem Besen auf der Straße, nee das war nichts mehr für mich."

"Ja wia, gibt's dees hier net?"

Ich erzählte ihm von meinem Versuch, einer Berlinerin das Prinzip der Kehrwoche zu erläutern. Bei der Differenzierung von kleiner und großer Kehrwoche angelangt, betrachtete sie mich misstrauisch von der Seite, unter dem Motto, seltsame Menschen diese Taxifahrer. Und weiter erklärte ich ihm das System der Mietersolidarität, dass halt jeder in den Nebenkosten der Miete einen Betrag für die Hausreinigung abführt.
Ungläubig starrte er mich an:

"Ja abber, des koschd doch a Geld."

Frage:
Auf welchen Betrag hat er den Fahrpreis von 18,80 € aufgerundet?
Zusatzfrage:
Wie lautete sein Abschiedsgruß?

Noch eine Bemerkung meinerseits:
Demnächst muss ich mal wieder in die alte Heimat. Und werde jede Menge 5-Euro-Scheine mitnehmen, um jeden auszubezahlen, der mich auf den Länderfinanzausgleich anspricht.


Donnerstag, 6. Oktober 2011

ADAC Taxi-Service

Das ist doch mal was Positives. Der ADAC hat den Taxi-Service in Europas Metropolen getestet. Und Berlin rangiert an 5. Stelle. Im deutschen Ranking an dritter Position, hinter München und Köln.

Die Links zum Testergebnis:

Ergebnis im Detail

Das Video

Nachtrag nach eingehender Analyse der Berliner Fahrten:


Flughafen Tegel – Hauptbahnhof (8,2 km)

Hauptbahnhof – Messe Berlin (8,1 km)

Messe Berlin – Hotel Best Western Queens Berlin City West, Güntzel Straße 14 (5,1 km)

Friedrichstraße 209 – Pergamonmuseum, Am Kupfergraben 5 (1,9 km)

Hotel Best Western Queens Berlin City West/ Taxistand Bundesallee 200 – Restaurant Piccolo Mondo, Reichsstraße 9 (6,5 km)

Folgende Punkte werden mit negativ beurteilt:

"Bei keiner Fahrt freie Wahl des Taxis möglich"


Ausser am Flughafen Tegel ist in Berlin überall die freie Auswahl des Taxis möglich. Natürlich nicht, wenn es eine telefonische Order war. Es ist mir jetzt nicht ganz klar, was die Taxitester davon abgehalten hat, z.B. am Hauptbahnhof den zweiten oder dritten Wagen zu nehmen.

"Ein Fahrer verursachte auf der Autobahn fast einen Unfall, da er überholte und dann abrupt abbremste"

Dass ein Berliner Taxifahrer auf der Autobahn überholt und dann abrupt abbremst, halte ich jetzt nicht gänzlich für ausgeschlossen. Auf welcher der genannten Fahrten sie allerdings überhaupt auf der Autobahn gefahren sind, entzieht sich meiner Fantasie. Jedenfalls nicht zu den angegebenen Kilometern.

"In keinem Fahrzeug Fahrerausweis gut sichtbar angebracht"

Das war geregelt in der Berliner Taxiordnung §6 Absatz (4).

(4) Der Fahrzeugführer ist verpflichtet, während des Bereithaltens der Taxe und der Ausführung von Beförderungsaufträgen im Wageninnern an einer für den Fahrgast gut sichtbaren Stelle ein Schild (Größe: DIN A 7 quer) mit seinem Lichtbild (Paßbildgröße) und seinem Ruf- und Familiennamen in Druckbuchstaben nach dem Muster der Anlage zu dieser Verordnung anzubringen. Das Lichtbild muß aktuell sein. Die Höhe der Druckbuchstaben muß mindestens 0,5 cm betragen. Darüber hinausgehende Angaben oder Zeichen darf das Schild nicht enthalten.

Der ist inzwischen gestrichen.

Das darf keine Minuspunkte geben.

Was die Tester aber tatsächlich gut gemacht haben: Bei allen gefahrenen Strecken haben sie die wirklich kürzeste Strecke als Grundlage genommen. Na ja, die 500 Meter Umweg der Strecke "Taxistand Bundesallee 200 – Restaurant Piccolo Mondo, Reichsstraße 9 (6,5 km)" sei ihnen nachgesehen. ;-)

Mein Fazit zum Test: Ausreichend, aber auch nicht mehr.

Kleine Stadtrundfahrt

Erwähnen möchte ich vom vergangenen WE noch die Fahrt mit dem Schwaben und dem Italiener. Zugestiegen sind sie an der Halte Grand Hotel, die zur Zeit wegen Baumaßnahmen in der Behrenstraße ist.

"Wir müssen eigentlich zum Flughafen Tegel, haben aber noch eine Stunde Zeit. Haben Sie Lust uns was von Berlin zu zeigen?"

Na, was für 'ne Frage. Und wie.

Wo ich die überall hinkutschiert habe und wie es da aussieht, das habe ich mal auf Google-Maps zusammengestellt.



Wer sich das mit Street-View antun möchte um 42 € zu sparen, ich sag's gleich, die fahren da einen absoluten Sch... zusammen. Lieber gleich ein richtiges Taxi nehmen. ;-)


Laut Maps dauerte die Fahrt übrigens 1 Stunde und 8 Minuten. Gutes Timing meinerseits.

Und ja, den Reichstag habe ich ausgelassen, da beide unbedingt ihre Botschaften, die in der Tiergartenstraße fast nebeneinander liegen, sehen wollten und wir langsam ein Zeitproblem kriegten.

Mittwoch, 5. Oktober 2011

Kennen Sie Helmstedt?

"Ich muss nach Helmstedt. Helmstedt, kurz hinter Magdeburg. Kennen Sie das?"

"Äh... ja."

"Und nun fährt der Zug heute nicht vom Ostbahnhof, sondern nur vom Hauptbahnhof."

Ach so.

P.S.
Die Dame wollte natürlich nur zum Hbf gefahren werden. Aber man kann ja das Gespräch mit einem Taxifahrer auch anders beginnen.

Dummheit pur

Die Geschichte glaubt mir ja sowieso keiner. Soviel Dummheit auf einem Haufen KANN es doch gar nicht geben.
Ein Winker am Potsdamer Platz hechtete in meine Taxe und wollte zu einer Veranstaltungshalle am Columbiadamm. Das kann eigentlich nur die Columbiahalle sein. Er hatte auch einen dieser Wichtigtuerausweise um den Hals hängen, so dass ich ihm sofort glaubte, dass er dort was zu erledigen hatte.
Vom Mehringdamm links in den Columbiadamm einbiegen und schon nach ca. 500 Metern liegt auf der linken Seite die Halle. Links - wie gesagt. Natürlich wollte ich meinen Fahrgast direkt vor sein Fahrziel bringen und wendete nach der mit Gebüsch gepflantzen Mittelinsel.
Und fuhr direkt einer Polizeikontrolle in die Arme, die mich auch sofort anhielt. Dumm gelaufen. Ich hatte eine durchgezogene Linie überquert.

Okay: "Ihre Papiere bitte."

Währenddessen kriegte ich mit, wie mein inzwischen ausgestiegener Fahrgast sich mit dem Polizisten unterhielt. Satzfetzen wie: "Ja, das müssen Sie jetzt dem Kollegen da hinten übergeben." hinterließen bei mir ein großes Fragezeichen.

"Sagen Sie mal, Sie kennen sich?" fragte ich die beiden.

Der Polizist antwortete mir: "Ja, der war gerade schon mal hier."

Ungläubig fragte ich meinen Fahrgast: "Sie wussten, dass hier eine Polizeikontrolle ist? Und lassen mich dann so einfach hier auflaufen?"

Ich fasse mal zusammen. Der Fahrgast wollte gar nicht zur Halle, er musste ein paar Unterlagen nachliefern, die ein dort bei der Kontrolle wartender Kumpel, oder was weiß ich was, benögte um weiterfahren zu können. Um was genau es sich handelte, hat mich nicht mehr interessiert. ich war auch so schon bedient.

Ein kleines Trostpflaster gab es aber noch. Als ich nach Abwickeln der Formalitäten zu meinem Wagen zurückkehrte, stand da schon eine junge Dame, die von mir mitgenommen werden wollte. Und der Hirni, der mir das eingebrockt hatte und inzwischen auch seine Angelegenheiten erledigt hatte, brauchte wiederum ein Taxi. Und ich konnte ihn einfach stehen lassen.

Das war wahrscheinlich auch besser so.

Dienstag, 4. Oktober 2011

Altweibersommer

Ganz Deutschland erlebt ja momentan einen sehr schönen Altweibersommer. Und dieser Begriff hat gar nichts diskriminierendes. Er ist abgeleitet vom althochdeutschen "weiben". Und dieses "weiben" sieht folgendermaßen aus:

Genießt das Wetter solange es noch schön ist.

Der Umsatz war aber am langen WE trotz des guten Wetters richtig, richtig gut. Berlin ist mal wieder aus allen Nähten geplatzt. Das Einheitsfest und gleichzeitig mehrere Messen und Konferenzen sorgten für strahlende Gesichter bei allen Kollegen.
Auffällig war auch der ungewohnt hohe Anteil an Münchener Fahrgästen. An was das wohl lag? Nein, das hat garantiert nichts mit der Wiesen zu tun. Oder doch?

Dienstag, 27. September 2011

Leicht daneben

Am ganz frühen Morgen auf der Warschauer Brücke winkten mir zwei Mädels zu. Erfreulich, das konnten meine ersten Fahrgäste werden.

"Was würde es denn bis in die Invalidensiedlung kosten?"

Hallo wach! So ein Zufall, die Invalidensiedlung war letzte Woche Ziel eines meiner Ausflüge. Und es ist am Arsch der Welt Ende von Berlin. Jetzt bloß nichts falsch machen.

"Boah, das könnte schon so zwischen 35 - 40 Euro kosten."

Doch was falsch gemacht. Gaaanz lange Gesichter.

"Der Timmi meinte, er hätte von hier aus nur 15 Euro bezahlt."

"Das kann nicht sein. Von hier aus nur 15 Euro in die Invalidensiedlung. Wo genau müsst ihr denn hin?"

Sie nannten mir einen mir unbekannten Straßennamen, den ich tatsächlich mal im Navi eingeben musste. Eine Ministraße in Reinickendorf, die man nicht mal als Taxifahrer kennen muss.
Das Navi meldete 9,5 Kilometer bis zum Ziel.

"Mädels, das ist garantiert nicht in der Nähe der Invalidensiedlung. Das ist noch nicht mal der halbe Weg."

"Das kann sein. Das stand aber an der Buslinie."

"Glaube ich gerne. Aber das ist die Endstation der Linie. Mit 16 - 18 Euro seit ihr dabei. Und das mit der Invalidensiedlung lasst ihr das nächste Mal am besten weg."

Bleibt für mich die Frage offen, wie Timmi es mit 15 Euro geschafft hat. Ich habe es gerade nochmal überprüft, ich bin tatsächlich die kürzeste Strecke gefahren. Und sie haben knapp über 18 Euro bezahlt.