Dienstag, 21. September 2010

Fundsache

Ich weiß zwar nicht, wie man sich als Nachtfahrer zum Feierabend morgens um 5 Uhr so fühlt, aber soweit sollte man seine Augen schon noch offen haben, dass man einen Blick auf den Rücksitz werfen kann.
So lag sie rum, die Geldbörse, morgens in aller Frühe. Nein, leider nicht die des Nachtfahrers. Das hätte man ja ganz unkompliziert regeln können.

Der Inhalt: Ein Personalausweis, Führerschein, jede Menge Plastikkarten (Kredit, EC, Krankenkasse u.s.w.) 40 € und Kleingeld. Was jetzt natürlich alle möglichen Widrigkeiten für mich mit sich brachte. Zuerst meldete ich diesen Fund mal bei der Funk-Zentrale.
"Ein Personalausweis? Na, dann wissen Sie ja, wo Sie die Geldbörse hinbringen müssen."
"Wenn mir die Verliererin dann die Anfahrt nach StadtnaheRuhrgebiet bezahlt? Danke für's Gespräch."
Bis mittags meldete sich aber niemand bei mir, also fragte ich bei der Zentrale nach. Nein, eine Geldbörse habe noch niemand vermisst.
Also war ich verpflichtet, mich selbst darum zu kümmern. Am besten bei einer Polizeiwache abgeben.  Das ist schon irgendwie etwas nervig. Man hat das immer im Hinterkopf, aber wichtiger ist ja die Arbeit und das Geld verdienen. Soll ich das auf den Feierabend schieben? Oder zwischendurch erledigen? Wo ist das nächste Polizeirevier, wenn mal eins braucht?
Ich habe dann glücklicherweise eine Fahrt gekriegt, mit Fahrziel fast direkt neben einem Revier, sogar mit Parkplatz vor der Tür. Die Polizisten vor Ort schauten dann erst mal in ihrem Register nach, ob schon jemand solch einen Verlust gemeldet hat. Dann haben sie den Inhalt der Börse aufgenommen und meine Daten vom Führerschein abgeschrieben. Meine Telefonnummer ließ ich ihnen auch noch da. Die ganze Aktion kostete mich so rund eine halbe Stunde, aber ich war das Ding endlich los. 1 Stunde später riefen sie mich an. Sie hätten die Besitzerin jetzt aufgetrieben und ob sie meine Telefonnummer weitergeben dürften. Klar dürfen sie.
Vielleicht meldet sich die Dame ja mal bei mir und sagt Danke schön.

4 Kommentare:

  1. Na, zumindest weisste jetzt, dass er die Karre nicht richtig sauber macht!

    AntwortenLöschen
  2. @mime
    Das war übrigens derselbe, der den neuen 212er verschrottet hat. Ich denke mir mal, der hat das schon gesehen, hatte aber keinen Bock sich damit rumzuärgern.

    AntwortenLöschen
  3. Es ist immer ärgerlich, wenn man seine Geldbörse verliert und dann vielleicht auch noch in einer fremden Stadt. Zum Glück gibt es so nette Menschen wie dich, die so ehrlich sind und den Fund melden.

    AntwortenLöschen
  4. @Verena
    Alles andere würde den Tatbestand der Unterschlagung erfüllen.

    AntwortenLöschen