Sonntag, 31. Mai 2009
Samstag, 30. Mai 2009
Einen noch...
Funkauftrag zu einem Kiosk. Der Kiosk war eine Kneipe und die Fahrgäste waren weg. Der Wirt hat mir 3 Euro für die Anfahrt in die Hand gedrückt, mit der Bemerkung:
"Das schreib ich denen auf den Deckel"
Ich habe mich für's Anfahrt bezahlen bedankt und bin weitergefahren. Ungefähr 100 Meter weit. Da standen die zwei Außreisser und haben mich rangewinkt. Das war dann eine 14 Euro Fahrt...
Man haut auch nicht ab, nachdem der Wirt schon eine Taxe bestellt hat!
Man trifft sich im Leben immer zweimal
"Sag mal, wir kennen uns doch. Du schuldest mir noch 2 Euro. Die konntest Du das letztemal nicht bezahlen."
"Ach ja, ich erkenne Dich auch wieder. Tut mir leid, von damals. Jetzt würden wir gerne wieder dahin, dann weiter zu meinem Freund und dann hierher zurück."
"Hast Du denn diesmal Geld, das wird teuer?"
"Wir fahren gleich jetzt an einer Bank vorbei, dann wirst Du sehen."
Um es kurz zu machen, es wurde eine 28 Euro Fahrt, sie haben brav 30 gesagt und wir sind hiermit quitt.
Mitgehört
Samstag Morgen um 6:00 Uhr an meiner Lieblingshalte. Zwei junge Damen ca. Mitte Zwanzig steigen ein. Sie geben ihr Fahrziel bekannt und sind dann in ihr Gespräch vertieft.
"Und wie war das jetzt in Vancouver?"
"Da habe ich einen Mann kennengelernt, den ich sehr mag. Der ist aus London und wohnt in Los Angeles."
"Boah, das ist nicht eben mal Berlin - Hamburg."
"Den mag ich aber sehr"
"Wie stellst Du Dir das vor, mit Familie und so?"
"Willste meinen Masterplan wissen? Ich werde mal für eine Woche nach Vancouver fliegen, ohne dass mein Freund es mitkriegt und das checken."
"Aber Deinen Freund magst Du doch auch."
"Ja, den habe ich schon siebenhundert (700) mal betrogen, aber ich mag ihn trotzdem. Er ist ein Amerikaner aus New York. Mit ihm bin ich ja nach Vancouver geflogen. Der tut ja alles für mich."
"Na, das ist doch gut."
Ja, aber er puscht mich nicht genug. Ich will jemand, der alles für mich tut und mich trotzdem puscht. Wer will das nicht."
Noch irgendwelche Fragen offen?
Mittwoch, 27. Mai 2009
Diskretion
Meine Fragen an alle Taxifahrer (und nicht nur die), die hier mitlesen:
- Gibt es rechtliche Vorschriften, was die Diskretion innerhalb eines Taxis anbelangt?
- Wo sind die Grenzen moralisch- ethischer Verantwortung?
- Wo ist da die Grenze der freien Meinungsäusserung? Abgesehen von Beleidigungen und Unwahrheiten natürlich.
Es ist ja auch ein Unterschied, ob ich schreibe, "ein Fahrgast hat mir das Taxi vollgereihert" oder "Promi XXX hat mir das Taxi vollgereihert".
Würde gerne eure Meinung dazu hören.
[Natürlich ist mir klar, dass sich Betroffene wohl kaum auf dieses kleine Blog verirren. Insofern ist die Fragestellung wohl eher akademischer Natur. Aber man weiß ja nie...]
Dienstag, 26. Mai 2009
Deutschlandfest
Zu meiner Überraschung kam dann ein sehr dynamischer Herr aus dem Haus in Neukölln gestürmt, der sich schwungvoll auf den Rücksitz meiner E-Klasse gesetzt hat.
"Wissen Sie wohin die Fahrt geht?"
"Nein, aber ich kann ja mal die Zentrale fragen"
War das jetzt das "behilflich" sein?
Auf Nachfrage bei der Zentrale erhielt ich das Fahrziel "Pariser Platz". Schönen Dank, am Samstag waren in Berlin die Feierlichkeiten zum 60. Jahrestag der Bundesrepublik Deutschland und der Bereich Pariser Platz und Straße des 17. Juni waren für den Verkehr komplett gesperrt.
"Und wo krieg ich den Coupon?"
"Na, wahrscheinlich vor Ort, ich habe keinen"
Ich bin erstmal die Richtung gefahren, hatte aber nicht viel Hoffnung, diesen Coupon auch tatsächlich zu erhalten.
Mein Fahrgast hat sich dann schnell als sehr angenehmer Zeitgenosse entpuppt.
"Da rufen die mich in den letzten 2 Tagen zehnmal an und sagen dem Taxifahrer aber nicht mal, wo er hinmuss."
"Wer sind die und wer sind Sie, dass man Sie so oft anruft"
"Die, sind die vom Fernsehen, irgendwas mit der Maischberger"
Aah ja.
"Ich bin Stephan Krawczyk. Ich soll da was sagen."
Ich hatte wieder Hoffnung auf meinen Coupon.
Wir haben uns die ganze Fahrt über angenehm unterhalten, wie es ihn in diese nicht so ganz schicke Gegend von Neukölln verschlagen hat, dass wir fast Nachbarn sind und, und.
Am Pariser Platz angekommen war natürlich abgesperrt. Mit meiner wertvollen Fracht bin ich mutig bis an die Absperrung rangefahren. Ein jungscher Ordner wollte mir die Weiterfahrt verweigern, aber auf das Zauberwort "Stephan Krawczyk" hat er dann bereitwillig die Barriere beiseite geschoben und uns durchgelassen.
"Das ist mir schon lange nicht mehr passiert, dass mein Name Absperrungen aufhebt."
Es stand auch gleich eine Dame bereit, die ihn in Empfang nahm und mir meinen Coupon aushändigte.
Und für alle, die nicht wissen, wer Stephan Krawczyk ist:
Eigenes Fenster
Eigenes Fenster
Mittelweg
Ich bitte die schlechte Qualität zu entschuldigen.
Montag, 25. Mai 2009
Trinkgeldkrise?
am Umsatz im Monat April der letzten 4 Jahre.
Und hier die Anzahl der Fahrten,
die ich durchschnittlich im Monat April
der letzten 4 Jahre pro Schicht gemacht habe.
Anmerkung: Die relativ hohe Anzahl der Fahrten kommt auch
dadurch zustande, dass ich das Glück habe, bei einer Firma zu
arbeiten, bei der ich mir jede Woche von Neuem
die vielversprechendsten Tage, an denen ich zu arbeiten
gedenke, aussuchen kann.
Sonntag, 24. Mai 2009
Der Geiger
Auf jeden Fall wird es ihm nicht so schnell langweilig.
Veröffentlichnung mit freundlicher Genehmigung des Kollegen.
Ausnahmsweise alle Rechte bei mir!!
Bitte keine Weiterverbreitung!
Freitag, 22. Mai 2009
Father's Day
Hätte ich mal dieses Video zu Verfügung gehabt.
Donnerstag, 21. Mai 2009
Gasdruckstoßdämfer
Mittwoch, 20. Mai 2009
Bild.de wird gefiltert
Montag, 18. Mai 2009
Lenkzeit
Taxifahrer mit eigenem Fahrzeug unterliegen keinerlei Lenkzeitbeschränkungen? Die könnten also rein theoretisch 24 Stunden am Tag im Taxi sitzen und fahren?
Bei angestellten Fahrern gilt das Arbeitszeitgesetz, soviel weiß ich.
Samstag, 16. Mai 2009
Bilderrätsel (6)
Zu gewinnen gibt es... eine Kurzstrecke auf meine Kosten (wenn ihr mich erwischt). ;-)
Die Berliner Stadtreinigung BSR ist bekannt für ihre kreative Eigenwerbung.
Dieses Plakat habe ich an ihrem Recyclinghof in der Mühlenstr. fotografiert.
Die Frage lautet:
Von welchem Künstler ist das Original?
Auflösung in den Kommentaren.
Freitag, 15. Mai 2009
Autonama
Na ja, so ein bisschen. Ich habe mich dann im Internet ein wenig treiben lassen und bin auf etwas ungewöhnliches gestoßen.
Die Autorenationalmannschaft.
Die Autorennationalmannschaft, kurz Autonama, ist ein Fußballteam aus Schriftstellern: Romanciers, Lyriker, Dramatiker – und zur Not auch Dreh- und Sachbuchautoren. Gegründet im Spätsommer 2005 kicken sie seitdem im Rahmen der Writers’ League oder von Word Cups gegen gleichartige Mannschaften aus allen Nationen der Welt und gewinnen dabei immer: an Erfahrung, Ausdrucksvermögen, Freundschaften.Besonders lesenswert die Spielberichte. Fußballberichterstattung von Schriftstellern! Aus dem Spielbericht zum Spiel gegen den FC Bundestag:
Weiter auf Autonama.de32. Spielminute, wieder Ecke, Kopfball, Tor. Bundestagsabgeordneter Nr. 11 war’s. Was war los in der Abwehr? Merkel fluchte, und kaum hatte er sich beruhigt, durfte er den Ball schon wieder aus dem Netz fischen. 34. Spielminute, Nr. 9 umspielt Kuper mühelos und schiebt den Ball in die kurze Ecke: 0:3. Kaum zu glauben.
Die Politiker waren bereits in Feierlaune. “Was heißt Orgasmus auf Sächsisch?” fragte einer der Herren die beiden Damen, die gekommen waren, um uns siegen zu sehen. Ob es im Bundestag auch so zugeht? Und: wer weiß die Antwort auf diese Frage? Kanzler Merkel vielleicht?
Was tun Autoren und Schriftsteller normalerweise? Genau, ein Buch haben sie natürlich auch darüber geschrieben.
Und im Team zwei (nebenberufliche) Taxifahrer.
Donnerstag, 14. Mai 2009
Vertrauen ist gut...
Taxifahrer genießen bei 50% der Bevölkerung Vertrauen. Eingebettet von Richtern und Rechtsanwälten. Politikern trauen nur 7% über den Weg.
Gefunden bei statista.
via weiß ich nicht mehr.
Mittwoch, 13. Mai 2009
VMZ Berlin
Und, wie Wikipedia mich informiert, gehört das wohl zu einer Dachgesellschaft mit Sitz in Karlsruhe.
Träger ist die
VMZ Berlin Betreibergesellschaft mbH mit Sitz in Berlin am Tempelhofer Damm.
Auftraggeber ist das
Land Berlin
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung.
Hier schaue ich immer vor Arbeitstagen mal vorbei, um mich über Baustellen, Straßensperrungen, Demonstrationen und Veranstaltungen, die den Berliner Straßenverkehr beeinträchtigen, zu informieren.
Hört sich gut an, aber was nützt mir eine "Verkehrsmanagementzentrale", die von Leuten gemacht wird, die entweder nur U- oder S-Bahn fahren, oder keine Ahnung von Berliner Straßen haben. Wie oft schon, gerade im Frühjahr, stand ich vor komplett gesperrten Hauptverkehrsstraßen, auf denen ein Frühlingsfest oder ähnliches veranstaltet wurde. Es gibt sogar eine Rubrik Veranstaltungen in Berlin, in der über solche Feste informiert wird, nicht aber über damit einhergehenden Sperrungen oder Behinderungen. Das Ganze scheint ja aus Steuergeldern finanziert zu werden, also kann ich auch mal meckern!
screenshot VMZ.de
In der Danziger Str. ist also zwischen ihrer selbst und der Lychener Str. ein Fahrstreifen gesperrt? Und das auch noch in beide Richtungen?
Lustig auch: VMZ-IT-Profi beim testen:
screenshot VMZ.de
Je mehr ich aber über VMZ recherchiere, desto komplizierter scheint das zu werden. Ich mache an dieser Stelle einfach Schluss, nicht dass ich mich noch in irgendwelche Nesseln setzte.
Auto des Tages (4)
Ist zur Zeit in den Potsdamer-Platz-Arkaden zu sehen, zusammen mit weiteren Mercedes Oldtimer Modellen
Sonntag, 10. Mai 2009
Die 1. Fahrt (2)
Die 1. Fahrt | Die Taxipiloten - Taxiblog
NYC Taxi
Klickt und staunt.
Und ich geh nochmal ein bisschen üben.
via Knusperfrühstück
Bilderrätsel (5)
Lesung
Aus welchem Buch Uli bei dieser Lesung liest, verrät er aber nicht mal auf seiner Homepage.
Am 16.05.09 im Max & Moritz.
Jetzt habe ich es gefunden:
22.30 Uli Hannemann "Neulich im Taxi. Notizen vom zweitältesten Gewerbe der Welt" (Ullstein Verlag) / Veranstalter Lange Buchnacht e.V. / Moderation Thomas Wörtche
Die besten Geschichten schreibt das Taxi - und die schrulligsten Fahrgäste kommen aus Berlin. 2008 erschien "Neulich in Neukölln". Mit freundlicher Unterstützung durch die Ullstein Verlage.
Quelle: http://www.lange-buchnacht.de/programm.phpvia trixi
Nachtrag: Auch der Tagesspiegel hat was über das Buch geschrieben
Samstag, 9. Mai 2009
Läuft...Läuft nicht
Aber im Grunde genommen verstehe ich immer noch so manches nicht.
Ganz zu Anfang fragte ich in unserem Büro ein paar Kollegen um Rat, welche Halte denn gut, welche nicht so gut ist. Fünf Kollegen, fünf verschiedene Antworten. Ein Kollege gab mir den mysteriösen Hinweis: „Wenn alle Taxifahrer Berlins in die eine Richtung fahren, kann es gut sein, ihnen zu folgen, es kann aber auch gut sein, genau in die andere Richtung zu fahren.“
HÄH?
Aber diesem Leitsatz (in die andere Richtung) folge ich inzwischen. Wenn es da dann nicht gut läuft, ist es wenigstens leer (an Taxen).
Und warum es gut, schlecht oder gar nicht läuft, habe ich inzwischen aufgegeben ergründen zu wollen. Na ja, fast.
Klar wenn eine große Messe in der Stadt ist, läuft es gut. In den Ferien läuft es schlecht.
Aber warum am gleichen Tag der eine Kollege 80 Euro einfährt und der andere das Doppelte, weiß der Geier. Hauptsache, ich bin der andere.
Und vor kurzem habe ich bei der Ablöse einen frischgebackenen Kollegen getroffen, der von mir wissen wollte, welche Halte gut sei und ...!
Die 1. Fahrt (1)
Sash schrieb in Kommentaren:
Ohh, das mit der Gänsehaut kann ich nachvollziehen! Meine erste Tour führte unter der Woche nachmittags um 15 Uhr etwa vom Berghain - da hat mir mein Kollege die letzten Kleinigkeiten wie die Alarmanlage gezeigt - in die Friedrichstr. Immerhin musste ich nicht am Ostbahnhof lange warten, weil die Kunden direkt auf dem Parkplatz (wo kamen die eigentlich her?) auf mich zukamen, und mich fragten, ob ich frei sei. Aber nicht nur, dass ich nicht wusste, wo ich eigentlich so ganz genau bin - auch mein Navi hat das Industriegebiet noch nicht drin. Dann bin ich erstmal in die völig falsche Richtung gefahren, weil ich das Navi noch nicht mal ablesen konnte (hatte als Einstellung nur eine genordete Karte und keine Pfeile drin). Beim Zahlen hab ich dann noch das Wechselgeld fallen lassen usw... so eine richtig "typische" erste Fahrt... Naja, aber die grundsätzliche Nervosität hat sich glücklicherweise binnen 2 Tagen gelegt. Außer in Ausnahmesituationen - das hat natürlich länger gedauert. Aber wenn ich an die erste Fahrt zurückdenke: Brrr!
Und weiter:
Was ich eigentlich noch schreiben wollte: Bei mir hat das tatsächlich nicht arg viel länger als bis zur zweiten oder dritten Fahrt gedauert. Irgendwie ist bei mir da sowas wie ein Jagdinstinkt zum Vorschein gekommen. Ich hab mir gedacht: "Hey, einen haste jetzt - wo ist der nächste? - den erwisch ich auch noch..."
Komisch, aber ich bin froh drum :)
Der Aro von Berlin-Street hat technische Probleme in meinem Blog zu kommentieren. Warum auch immer. Er beschrieb per Mail sein 1. Mal folgendermaßen:
Mein Ausbildungsbetrieb war im Kreuzberger Kiez und bei dem hab ich dann auch erstmal gearbeitet. Mein Chef sagte: "Fahr erstmal ein bisschen rum, und dann stell dich an den Kotti. Meistens bleibts ja in der Gegend." Also bin ich total aufgeregt immer im Kreis gefahren zwischen Kotti und Görlitzer Bahnhof und plötzlich winkt mich ein ganz dicker Mann. Vor dem Bremsen hab ich dann erstmal in den Spiegel geschaut, Blinker raus und dann laaangsam aufs Pedal. Der arme Mann dachte, ich will ihn gar nicht mitnehmen, so weit war ich schon an ihm vorbei gefahren. Aber dann wollte er gleich eine weitere Strecke, Neue Kantstraße. Super, die Strecke war mir klar. Während der Fahrt hab ich ihm auch erzählt, dass es meine allererste Tour ist und daraufhin hat er mich die ganze Zeit gelobt, wie gut ich das doch alles weiß und so :-) Am Ziel angekommen habe ich ihm eine kleine Flasche Sekt gegeben, die hatte ich von einem Kollegen zur bestandenen Prüfung bekommen. Weil ich aber keinen Alkohol trinke, habe ich sie für die erste erfolgreiche Tour aufgehoben. Er hat sich sehr gefreut und mir dann 40 Mark gegeben, also noch ganz gut Trinkgeld. Direkt danach wurde ich wieder gewunken, sie wollte zur Rheinstraße. Ich also los Richtung Friedenau, bis sie mich fragte, wohin ich eigentlich fahre. Denn in Wirklichkeit hatte sie Reichsstraße gesagt. Meine gute Laune und mein Selbstwertgefühl waren damit wieder auf Null. Aber hier gehts ja um die erste, nicht um die zweite Fahrt, deshalb nicht mehr dazu.
Sollte ich noch mehr Zuschriften erhalten, würde ich mich freuen, daraus eine neue Rubrik machen zu können. Vielleicht auch mal die Kollegen an der Halte fragen?
Freitag, 8. Mai 2009
Erster Arbeitstag
Anschließend wieder zurück zum Ostbahnhof. Da waren inzwischen wesentlich mehr Taxen als zuvor. Aber irgendwann war ich dann der Erste.
Hoffentlich steigt jetzt keiner ein! Hilfe!
Natürlich stieg dann doch einer ein. Sein Fahrziel: Flughafen Tegel. Ich glaube, mir war schon bewusst, dass das eine gute Tour ist. Mit schweißnassen Händen habe ich am Navi gefummelt und bin mit zittrigen Knien losgefahren. Mein Fahrgast war ein sehr verständnisvoller Geschäftsmann auf dem Heimweg. Er hat mir ein bisschen die Nervosität genommen, indem er mir von seinen ersten Arbeitstagen in verschiedenen Jobs erzählte. Also war ich jetzt für die Dauer dieser Tour erstmal halbwegs den Stress los. Ohne Umwege habe ich dann den Flughafen gefunden.
Aber jetzt? Wohin?
Am Flughafen konnte ich nicht bleiben. Da muss man als Taxifahrer Eintritt bezahlen, um Fahrgäste einzuladen. Soviel wusste ich schon.
Ich bin dann noch auf dem Flughafen kurz mit einem Kollegen ins Gespräch gekommen, dem ich von meinem ersten Arbeitstag erzählte. Nie werde ich sein breites, etwas mitleidiges Grinsen vergessen. Er kam aber mit dem Tipp: Sonntags - Hotels und Bahnhöfe - rüber. Hotels! Gute Idee. Ich kannte aus der Schulung eine Straße mit vier Hotels nebeneinander.
Nichts wie Hin! Dort angekommen - Grabesstille. Und überhaupt, wie krieg ich denn jemanden dazu, in meine Taxe einzusteigen? Und wollte ich das wirklich?
Mein Ausbilder zum P-Schein hat zwar gute Arbeit geleistet, was die Ortskenntnis anbelangt, aber vergessen, mir zu erklären, wie man zu Aufträgen kommt. Funken habe ich mich ja auch noch nicht getraut. Ich fuhr die Straße immer wieder auf und ab, bis mal ein Mensch mit Koffer aus einem der Hotels rauskam. Den habe ich dann gleich eingesackt und ab dafür. Das ist bis heute das einzigemal geblieben, dass ich einem Kollegen eine Fahrt geklaut habe.
So, oder ähnlich verlief der Rest des Tages und am Feierabend hatte ich 85 Euro in der Kasse und etliche Nerven weniger (vermutlich haben die Nerven meiner Fahrgäste auch etwas gelitten)
Mann, Mann, Mann.
(Beim Schreiben dieses Beitrages überkam mich nochmal eine richtige Gänsehaut)
Donnerstag, 7. Mai 2009
Schwaben-Bashing
Da ist die Eishockeymannschaft meiner Heimatstadt Meister in der 2. Liga geworden und hätte die Berechtigung in die 1. Liga aufzusteigen. Ja, wenn sie denn genügend Geld hätte! Denn der Hauptsponsor dieser Mannschaft ist Porsche. Nach den gestrigen Nachrichten ist es wohl mehr als fraglich, ob Porsche sein Engagement als Sport-Sponsor auch noch erhöhen wird.
Meine SMS:
Na, dann wird das nichts mit Steelers gegen die Eisbären.
Seine Antwort:
Schade, dass die nicht schwäbische Kultur kennenlernen.Und obwohl mein Vater ein humorvoller Mensch ist, er meint das ernst!
Noch vor kurzem war Herr Wiedeking, der beliebteste Bürger meiner Heimatstadt, noch der:
"Fähigste Auto-Manager Deutschlands"Natürlich ist der Artikel des Schriftstellers und Journalisten Mathias Wedel ein ziemlich hingerotzter Rundumschlag, zeugt aber doch ein bisschen davon, wie beliebt die Bevölkerungsgruppe der Schwaben in der Welt so ist.
An meine Landsleute auf der ganzen Welt:
Kommt runter von eurem hohen Ross!
Bilderrätsel (4)
Wie heißt der Herr?
Tipp:
Er hatte gestern seinen 150. Todestag.
Mittwoch, 6. Mai 2009
Dienstag, 5. Mai 2009
Von Versandhäusern, Banken und Friseurinnen
Ein Auftrag von der Säule meiner Lieblingshalte. Als ich eintraf, wurde gerade eine ältere gehbehinderte Dame von ihrer Nachbarin (die aber nicht mitfuhr) auf die Straße begleitet. Sie wollte als erstes zu ihrer Bank und anschließend zum Friseur. Ob ich sie in die Bank begleiten könnte? Klar könnte ich. Ob ich auf sie warten könnte? Klar (gibt ja prima Wartezeit). Sie war sehr stark gebehindert und schon der Weg in die Bank hat 2-3 Minuten gedauert. Dann folgte ein fast 10-minütiges Gespräch mit ihrem Bankberater. Die Uhr lief natürlich immer noch, aber ich hatte langsam ein mulmiges Gefühl. Weitere Zeit verstrich, bis ich sie wieder im Auto hatte. Jetzt gestand sie mir, dass die Bank ihr Konto gesperrt hätte. "Wie das?" Sie hätte einfach zuviel bei Versandhäusern eingekauft. Und jetzt hätte sie noch 35 Euro und das würde ja nicht für's Taxi und den Friseur reichen. Der Taxameter zeigte inzwischen rund 18 Euro an. Ja, ob sie denn bei dem Friseur anschreiben könnte, wenn sie jetzt schon mal unterwegs sei? Wisse sie nicht, könnte man aber ausprobieren, da sie Stammkundin sei. Beim Friseur angekommen, hatten wir rund 20 Euro beisammen. Und jetzt hielt ich die Uhr an und wir rechneten ab. Dann begleitete ich sie in den Friseurladen hinein. Da waren zwei äusserst unfreundliche Friseurinnen, die von Anschreiben gar nichts wissen wollten und sie wieder rausschickten. Also fuhr ich sie nach Hause.
Und jetzt kommt der Punkt, weshalb ich mich so über mich selbst ärgere: Ich habe ihr die 2,50 Euro, die das gekostet hat, auch noch abgeknöpft. Von ihren letzten 15 Euro!
Man muss sich das vorstellen: Sie hatte gerade erfahren, dass sie pleite ist, kein Kredit beim Friseur hat und diese Erkenntnisse kosteten sie fast ihr letztes Geld, das in meiner Kasse landete. Klar, ich verhielt mich nach Vorschrift, aber wenigstens die Heimfahrt hätte ich ja auf meine Kappe nehmen können, nein, sollen.
Montag, 4. Mai 2009
Halte Rotes Rathaus
So geschehen letztes Jahr während des Oktoberfestes vor dem Roten Rathaus. Nur kurz gewartet und hatte zwei Einsteiger. Zwei massige Männer im bayrischen Krachledernen. Musiker der zünftigen Blaskapelle im Festzelt. Sie wollten in der Mittagspause kurz in ihr Hotel.
Am nächsten Tag, da es ja so gut geklappt hatte, stand ich wieder da. Nur kurze Zeit, und die gleichen Herren stiegen wieder ein. Auch wieder zu ihrem Hotel.
Das nächste Mal steuerte ich die Halte am 1. Mai an. Wohl auch aus Ärger, dass man die Karl-Liebkecht-Str. wegen der zahlreichen Demos nicht mehr befahren konnte. Auch diesmal hatte ich nur kurze Wartezeit und zwei Fans der griechischen Basketballmannschaft Panathinaikos Athen, die kurz vor dem Spiel ihrer Mannschaft gegen den Lokalrivalen Olympiakos Piräus in der O2-World noch in ihr Hotel wollten.
Gestern, einfach wieder mal sehen, was passiert. Nach zwei Minuten Wartezeit, wer stieg ein? Genau, die zwei Fans aus Griechenland, die nun in die O2-World zum Endspiel wollten.
Mensch, die müssen doch denken, Berlin hat nur einen Taxifahrer.
Das Euro-League-Finale hat übrigens Athen gewonnen . Glückwunsch.
Sonntag, 3. Mai 2009
Auto des Tages (3)
Samstag, 2. Mai 2009
Reste vom Feste
Aber wo sind eigentlich die leeren Flaschen?
Hier!
Auto des Tages (2)
Aber inzwischen dürfen ja Oldtimer wieder in die Umweltzone.
UPDATE 11.01.2010.
Es gibt eine Fortsetzung.
Freitag, 1. Mai 2009
Kotzbrocken des Tages (1)
"Kommen wir mit 15 Euro zuerst in die Reuterstr und anschließend in die Ebertystr.?"Auf dem Weg in die Reuterstr. bei Taxameterstand 6,50 EUR meinte K-Brocken dann:
"Könnte hinkommen"
"Sagen Sie mal, das wird doch nichts mit den 15 EUR. Ich sage Ihnen gleich, wenn das nicht hinkommt, steige ich gleich hier aus."
"Das steht Ihnen natürlich frei."
Meine Laune auf dem Tiefpunkt, aber man ist ja Dienstleister und muss cool bleiben. Zum Schluss erreichten wir die Adresse in der Ebertystrasse bei 14,90 EUR. Ich bekam 15,50 EUR. Ich war froh, ihn los zu sein und machte mich wieder auf Kundenfang. Nach ca. 2,5 Kilometern klingelte hinten ein Telefon. Einer der beiden Herren hatte also sein Handy vergessen. Ich ging ran und es war K-Brocken, und natürlich war ich gleich bereit noch mal zurückzufahren und ihm sein Telefon zu bringen. Er wollte an der Haustür warten. Als ich ankam, war keiner zu sehen. Weitere ca. 2 Minuten vergingen und das Handy klingelte wieder. K-Brocken beschwerte sich, wo ich den bleibe. Er hätte schließlich schon 5 Minuten unten auf mich gewartet. In seiner unendlichen Güte kam er noch mal runter, nahm das Telefon entgegen und verschwand mit einem kurzen Dank. Es kam ihm überhaupt nicht in den Sinn, mir wenigstens die Anfahrt zu bezahlen.
Auto des Tages (1)
Heute Morgen auf der Oberbaumbrücke
Eine Hummer H2 Superstretch Limousine