Freitag, 24. Juli 2009

Admiralbrücke goes Rheinland

In Kreuzberg gibt es kleine Brücke über den Landwehrkanal, die seit Wochen in den Schlagzeilen ist: Die Admiralbrücke.
Dieses kleine Multi-Kulti-Touri-Idyll hat sich zum "Geheimtipp" in den Reiseführern gemausert. Sie ist zum Umsonst-und-Draußen Treffpunkt für nächtliche Partygänger geworden.
Das hat auch Nachteile. Für die Anwohner z.B.
Seht selbst. Video vom RBB.
Auch in der Presse. Im Tagesspiegel geht es in den Kommentaren hoch her. Die Berliner Zeitung berichtet über Polizeiaktionen.

Soweit die Hintergründe.

Gestern Morgen 8 Uhr. Ein Funkauftrag zur Admiralstraße, die, wie der Name schon sagt, direkt an dieser Brücke liegt. Ein Herr in Schlips und Anzug wartete schon auf mich. Und wie könnte es anders sein, die Brücke wurde zum Gesprächsthema. Der Herr, eigentlich aus Köln, merkte an, dass man den nächtlichen Lärm schon richtig mitkriegt. Meine Frage, wie man denn mit diesem Problem umgehen solle, man könne ja den Menschen nicht einfach das Feiern verbieten, entgegnete er, und da wurde seine Stimme etwas lauter und energischer: "Ich bin Rheinländer. EIN RHEINLÄNDER WÜRDE NIEMALS DAS FEIERN VERBIETEN."

Sympathisches Volk, diese Rheinländer.


[Ich wohne 200m von diesem Party-Treff entfernt, habe aber ein Vorderhaus als Lärmschutzwand.]

6 Kommentare:

  1. DAS ist allerdings sympathisch!
    Ich schätze die Stadt insgesamt ja so ein, dass in spätestens einem Jahr irgendein anderer Punkt noch kultiger wird, und die Brücke dann langsam an Bedeutung verliert. Spätestens wenn der ein oder andere Laden die Preise erhöht, um an der Party mehr Umsatz zu machen, wird das anfangen, sich langsam zu verlaufen... aber klar: Ein bisschen dauern wird's schon :)

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  2. @Sash
    ne, die umliegenden Kneipen sind nur ein athmosphärisches Beiwerk. Die werden in erster Linie zu Bier-weg-bring-Zwecken benutzt. Angefangen hat das Ganze mit den Treffen der Baumschützer vom Landwehrkanal. Dann haben es ein paar Verlage in ihre "Rough-Guides" geschrieben weil es da halt auch wirklich schön ist.
    Aber wie Kult überhaupt entsteht, ist mir sowieso ein Rätsel.

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  3. köln ist leider nicht das ganze rheinland. köln ist schon besonders, eine sehr lebendige stadt.

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  4. @Ly
    Und Du meinst, die restlichen Rheinländer haben keine so sympathische Einstellung zum Feiern?

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  5. nun, sicher doch feiern sie gerne.

    wenn aber andere feiern ist es so wie allerorten. mein ich mal. ernsthaft.
    vieleicht ist koblenz aber auch nicht so exemplarisch, da wir mal eine beamten- und bundeswehrstadt waren, wir machen uns.

    immerhin dürfen wir in unserer altstadt inzwischen bis 24 uhr draussen sitzen am WE in den kneipen, aber das war kampf bis dahin ;-)

    doch wo wild gefeiert wird, zb in den rheinanlagen trifft sich gerne die gothikszene an einem bestimmten punkt, nuja, das ham die nachbarn nit so gerne, wo sie durchmüssen um dahin zu kommen usw. ist wie allerorten.
    die nachbarn fragen gerne bei der stadt an was denn endlich dagegen getan wird, soweit ich weiß feiern sie aber immer noch da ;)

    ansonsten fährt bei uns wie bei euch wohl auch morgens die stadtreinigung, und man sieht vom nächtlichen spuk am WE nix mehr.

    köln ist besonders, der kölner gilt an sich als frohnatur, und bei karneval, da gibts keinen vergleich, wirklich keinen, die ganze stadt ist auf den beinen. da sind sie stolz drauf die kölner. ob man das mag oder nicht, das karnevalistische treiben.

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  6. kneipen und draussen sitzen: der kampf war nicht mit der stadt. koblenz richtet sich mehr und mehr auf uni und touristen aus.. der kampf war mit den anwohnern die das nicht wollten.

    gibt da noch derzeit die eine oder andere baustelle entsprechend, man kann gespannt sein wer sich durchsetzt :-)

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