Donnerstag, 3. Februar 2011

Mit dem Taxi in Paris

Vor kurzem hatte ich einen Fahrgast aus Paris an Bord. Abgeholt per Funkauftrag in einem Hotel. Es war ein Deutsch-Franzose, der in Paris ein hohes Tier in der französischen Niederlassung einer deutschen Firma ist. Er erzählte mir davon, wie gerne er nach Berlin kommt. Vor allem auch wegen der Berliner Taxifahrer. Nu ja, hört man ja eigentlich gerne, aber ist das jetzt nicht ein bisschen übertrieben?

"Sie haben ja keine Ahnung, wie das mit den Pariser Taxifahrern ist. Das sind fast mafiöse Strukturen dort. Deren Zentralen musst du bestechen, damit du überhaupt eins kriegst. Z:B. dass nur weinige Minuten nach der Bestellung ein Taxi vor dem Hotel steht..."

Dann ließ er sich noch fast die ganze Fahrt über die Droschkenlenker und deren Interessenvertretungen aus und verlor sich in endlosen Details über deren Gewerkschaften und Verbände.

"Nicht mal der Sarkozy hat es geschafft denen was vorzuschreiben."

Nu ja, dachte ich. Soo schlimm wird es wohl doch nicht sein. Der war wahrscheinlich ein Anhänger des noch regierenden Präsidenten und konnte es nicht verknusen, dass der tatsächlich eine Niederlage einstecken musste. Und man meckert ja immer eher im eigenen Land über Zustände, die vielleicht objektiv betrachtet gar nicht so dramatisch sind.
Dann habe ich aber dieses Video aufgetrieben:

 (Michael Strempel aus seinem Pariser Videoblog)
Also liebe  Berliner, meckert nicht soviel mit uns. Es geht noch schlimmer.

Und diese Meldung der Welt-online von 2008 scheint das auch zu bestätigen.


1 Kommentar:

  1. was ist daran so schlimm, wenn die Polizei Punkte kassiert???? ;-)

    aus welt-online:

    "Der Polizei ist das offenbar recht; sie verteilt freizügig Strafzettel und kassiert überdies drei Punkte."

    Oder haben die da ein andres System: Jeder hat eine bestimmte Zahl Punkte, und bei Vergehen muss man sie - wie Spielgeldtaler - abgeben. Alle weg = Fahrerlaubnis weg?

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