Montag, 15. Juni 2009

Erwartungen

Der Samstag war ein schöner Arbeitstag. Morgens wartete hinter jeder dritten Ecke ein Winker, teilweise sogar mit guten Touren, tagsüber habe ich erfolgreich Touristen gejagt und meine Feierabend-Tour mit 33,00 Euro hat den Tag erfolgreich abgerundet.
Gleichzeitig hatte ich eine Vorfreude für Sonntag entwickelt. In der Nacht sollten mehrere Großveranstaltungen in Berlin stattfinden, die sich bis in die späten Morgenstunden erstrecken könnten. Peter Fox spielte in der Wuhlheide. Auf der After-Show-Partie waren rund tausend Gäste geladen. Das hatte mir mein letzter Fahrgast, der zum Management gehörte, mitgeteilt. Im Rechenzentrum rüstete man sich zu einer großen Party-Nacht und im Watergate sollte das Berliner Label get physikal seinen 7. Geburtstag feiern. Wuhlheide und Rechenzentrum liegen etwas ausserhalb, so dass ich erwarten konnte, dass im Zentrum weniger Taxen unterwegs sind als sonst. Ich hatte das Gefühl, die Stadt glüht vor zur Nacht der Nächte.

Ich hatte es sogar geschafft, eine halbe Stunde früher als sonst aus den Federn zu kriechen, um möglichst viel von diesem "Ausnahmetag" abzukriegen. Wie groß mein Entsetzen dann war, als gefühlte zwei-millionen Taxen in meinem Revier unterwegs waren um die 3- 4 Fahrgäste, die es gab, abzugreifen, kann ich hier gar nicht schildern. Die große Entäuschung machte sich sogar durch lautes Fluchen im Taxi Luft.

Der Umsatz am Sonntag war insgesamt unterirdisch und es hat sich mal wieder bewahrheitet, dass man mit seinen Erwartungshaltungen bescheidener sein sollte.
Mit der Ist-mir-doch-egal-Einstellung fährt man immer noch am besten. Man kann nicht so tief fallen.

7 Kommentare:

  1. Ist meistens so: Wenn alle Welt meint, es ist die Hölle los, sind 5 Mio - 17 Taxis draußen und prügeln sich um die Fahrgäste. Und dann, wenn's ruhig sein sollte, ist plötzlich die Hölle los.
    Nur so interessenshalber: Fährst Du jetzt eigentlich tags oder nachts oder beides?

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  2. @Trixi
    Ich fahre ab früh morgens. Eigentlich bin ich Tagfahrer.
    Und eigentlich dachte ich, dass ich nicht "alle Welt" bin, sondern so ein bisschen auf den Puls und die Atmosphäre in der Stadt hören kann. War wohl (zumindest gestern) ein Irrtum meinerseits.

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  3. Oh, ich erinnere mich, wie ich im ersten Monat wenn es mal richtig scheiße lief aufgeregt habe.
    Inzwischen fahr ich eigentlich echt raus mit der Einstellung: Entweder viel Geld oder viel Zeit zum Lesen...
    Zu 99% klappt das auch ganz gut. Das restliche Prozent... naja, du hast es ja ganz gut beschrieben :)

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  4. Du hast schon recht, man sollte seinen Erwartungen nicht zu sehr vertrauen. Ich kenne das auch: An wirklich vermeintlich schlechten Tage habe ich 150% Kasse und bei interessanten Veranstaltungen steh ich mir die Reifen eckig.
    Der Taxikunde ist eben unberechenbar.

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  5. @all
    Die nächste Erwartungshaltung habe ich an die Zeit 1. - 5. Juli. ;-)

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  6. schön ist auch, wenn man tips bekommt.
    du die großraumdisko sowieso hat nächte woche mittwochs auf. wäre gut wenn du vieleicht fährst, euer wagen steht doch sonst da. habs vom einlasser, den einen kenn ich halt auch privat, aber sags keinem weiter, ich sags nur dir.

    also schweigst du, fährst raus, da ist ein betrieb an taxen als hätten wir wochenende, alle da. jeder hat von irgendeinem was gehört der einen kennt der..

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  7. @Ly
    auch ärgerlich. Sobald man einen "Insidertipp" kriegt, ist es schon keiner mehr.

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