Montag, 14. Juni 2010

Kreissägen plus Vuvuzela

Eine Vorbestellung zu 6:45 im tiefsten SO 36 - Wrangelkiez. Pünktlich kamen sie raus, hatten aber zu meiner Überraschung einen Kindersitz unterm Arm und das dazugeörige Kleinkind im Schlepptau. Ich geb's ja zu, ich hab's nicht so mit Kindern. Im Taxi sind sie aber in der Regel ziemlich kleinlaut und geben Ruhe. Nicht in diesem Fall. Die Mutter warnte mich schon mal vor: "Sie zahnt gerade und hatte eine unruhige Nacht." Okay, schon während des Vorgangs des in den Kindersitz-Setzens ging es los mit dem Gekrähe. Entgegen meiner sonstigen Gewohnheit hoffte ich diesmal, dass es nur zum Ostbahnhof gehen würde (5-6 Minuten Fahrt). Nee, ausgerechnet diese Fahrt sollte nach Tegel gehen (halbe Stunde). Das arme kleine Ding musste leiden und mit ihm die Eltern und der Taxifahrer. Ununterbrochen hat sie geschrien in einer Mischung aus Kreissäge und Vuvuzela in einer Lautstärke, die woanders (bei Clubs oder ähnlichem) als Körperverletzung bezeichnet werden würde. Mama hat es dann mit beruhigendem Singen von Schlafliedern versucht und je länger sie gesungen hat, desto lauter wurde die Kreissäge. Und ich habe mich nach so einem Teil gesehnt. Nächster Versuch: ein Handy mit diversen Midi-Klängen. Eines davon fand das Kleinkind irgendwie interressant. Aber nur für ungefähr 10 Sekunden hat es die Dezibel etwas heruntergeschraubt, dann ging es unverändert weiter.
Beim Aussteigen am Flughafen flüsterte mir der Vater noch zu: "Bloß gut, dass ich nicht mitfliegen muss."
Ich habe nach dieser Fahrt alle Fenster zugemacht, den Funk ausgestellt und erst mal die Ruhe genossen.

Und apropos: Geht das hier eigentlich als Kindersitz Klasse 2 durch?

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