Montag, 30. November 2009

Ethik und Moral am frühen Sonntagmorgen

"Würden Sie mich bitte in die Graefestraße fahren" 
"Klar, von welcher Seite? Gleich vom Planufer?"
"Ich kenne die Namen nicht. Aber wenn Sie mich als Führer akzeptieren würden, wäre ich Ihnen sehr dankbar"
"Klar, kein Problem"
"Danke, Sie sind ein sehr feiner Mensch" 
Ich musste schon mal grinsen.
"Jetzt, wenn Sie die Güte hätten, da vorne links abzubiegen , bitte."
"Klar"
"Ach wenn es nur mehr von Ihrer Sorte gäbe"
"Wie meinen?"
"An der nächsten Ampel bitte links abbiegen...danke schön" 
Irgendwie wurde es mir jetzt unangenehm.
"Und jetzt bitte halb..." 
"...links über die Brücke, ich weiß." 
"Ja, danke."  Und:
"Wenn es nur viel mehr Menschen wie Sie gäbe, müssten wir uns in der Welt nicht so quälen." 
"Na ja, ab und zu habe ich schon Lust so einem Fascho eine auf's Maul..." 
"Ja klar, aber Sie tun es nicht. (Stimmt tatsächlich, ich habe in meinem ganzen Leben noch nie jemand geschlagen). Sie sagen ihm halt Ihre Meinung. Da vorne können Sie halten. Niemand hat heute noch was mit Ethik am Hut." 
"Bei mir kommen Ethik und Moral an erster Stelle im Leben. Das ist nur manchmal eine Interpretationssache."

Boah ey.

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