Montag, 18. Mai 2009

Lenkzeit

Stimmt das eigentlich?
Taxifahrer mit eigenem Fahrzeug unterliegen keinerlei Lenkzeitbeschränkungen? Die könnten also rein theoretisch 24 Stunden am Tag im Taxi sitzen und fahren?

Bei angestellten Fahrern gilt das Arbeitszeitgesetz, soviel weiß ich.

14 Kommentare:

  1. Ich hab das auch nur bei Torsten (www.taxi-blog.de) mal gelesen - aber wenn es keine sicherheitsbedingte Lenkzeitbeschränkung gibt, klingt das ja nicht unlogisch. Unternehmer haben bekanntlich das Recht, sich totzuarbeiten...

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  2. Das stimmt. Als Selbstständiger kannst Du soviel arbeiten wie Du willst.
    Als Angestellter gelten allerdings sehr strenge Arbeitszeotregelungen: Soviel ich weiß, anch 4 Stunden 1h Pause und das hält eh keiner ein ...

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  3. Mir geht es in erster Linie nicht darum, ob sich ein Unternehmer totarbeitet, sondern um die Gefährdung im Straßenverkehr und die Sicherheit der Fahrgäste.
    Wenn der Besitzer einer Spedition selber im Fernverkehr als Fahrer tätig ist, muss er sich trotzdem an die vorgeschriebenen Lenkzeiten halten. Oder?
    Es gibt da also wirklich kein Gesetz oder eine Verordnung, die das regelt?

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  4. @Klaus:
    nope, gibt keine Regelung. Wir haben ja auch keinen Fahrtenschreiber drinnen.

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  5. @Trixi
    da bin ich schon etwas erstaunt. Es wird doch sonst jeder Scheiss in Deutschland reglementiert. Und ein Taxifahrer darf in seinem Auto wohnen. Da muss ich das nächste Mal, wenn ich selber ein Taxi bestelle, ja aufpassen, dass ich keinen Fahrer erwische, der schon seit 3 Tagen auf der Straße ist. :-)

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  6. @Klaus:
    Ich hab hier in Berlin sogar schon erlebt, dass Kunden Fahrer abgelehnt haben, weil die zu übermüdet aussahen. Ist ja auch gut so.
    Ich teile deine Bedenken diesbezüglich, aber ich bin mir auch sicher, dass da wieder eine ziemlich weltfremde Regulierung rauskommen würde. Denn wenn die ein Gesetz verabschieden, dann würde die Zeit am Stand niemals als Pause gelten. Klar, könnte sonst ja auch jeder sagen: Ach, ich stand da eh ewig rum, hab mir die Beine vertreten etc.
    Ich halte nichts von 16-Stunden-Schichten oder dergleichen, aber ganz im Ernst: Ich finde 10 Stunden Taxifahren relaxter als 6 Stunden privat über die Autobahn brettern. Weil man ja immer wieder Pause hat - nur leider oft nicht im "gesetzlichen Format" von "mindestens eine Stunde aussteigen" Dafür sind das dann in drei Stunden anderthalb Stunden, wobei man halt alle 10 Minuten kurz vorrutscht.
    Wenn man so eine Regelung einführt, sollte man sich also wenigstens mit dem Gewerbe auskennen - und ganz im Ernst: Wird sich da je jemand drum kümmern?

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  7. @Sash
    ist alles richtig was Du sagst. Ich finde es nur erstaunlich. Aber wie anstrengend Taxifahren sein kann, haben wir in Berlin letztes Jahr während des BVG-Streiks mitgekriegt. Da war ich war ich nach einer 10-Stundenschicht völlig hinüber und auch nicht mehr 100% fahrtüchtig. Wenn ich mir überlege, dass es dann keine Lenkzeitbeschränkung für Selbsständige gab...

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  8. Da stimme ich dir wieder zu! Natürlich ist man manchmal fertig. Mir passiert das in der Nachtschicht auch mal recht "früh" nach 7 Stunden oder so.
    Das Ding ist ja eben das: Wenn ich nach 7 Stunden zu müde zum Fahren bin, gibt es kein Gesetz der Welt, das das ahnden würde. Selbst nach einem Unfall wären ich und mein Chef fein raus. Aber wenn ich nach 13 Stunden noch fit sein sollte, dann interessiert das auch keinen...
    Klar ist es seltsam - ich wundere mich auch darüber. Aber ich bin ernstlich froh, dass es da keine Kontrollen gibt. Und das nicht einmal, weil ich bisweilen eine Stunde länger als erlaubt unterwegs bin! Ich denke nur, dass Taxifahrer eigentlich professionell genug sein sollten, zu erkennen, wann sie nicht mehr fahrtauglich sind.
    Frommer Wunsch, zugegeben!
    Aber solange mir Kollegen erklären, dass Stressabbau während der Arbeit nur eine hypothetische Maßnahme "von Psychologen für Psychologen" ist, wäre mit einer Lenkzeitbeschränkung kaum was gewonnen.
    Was ich sagen will: Unser Beruf wird unterschätzt! Nicht nur von Kunden und Politikern bezüglich Arbeitsaufwand und Stressigkeit, sondern am meisten von uns selbst - und da schließe ich mich mit ein. Wir sind nicht sicher vor Stress, Selbstausbeutung und kurzfristigem Denken.
    Gesetzliche Regelungen mögen da manches Mal helfen, aber ich bin nunmal einer von den Idioten, die der Meinung sind, dass jeder Mensch erst einmal bei sich selbst anfangen sollte, Verhaltensweisen zu überprüfen, Fehler zu finden und an sich zu arbeiten.
    Traurig, dass es eher ein Job ist, bei dem sehr viele einfache Gemüter mitmischen, die sich unter Reflexion nichts vorstellen können.

    Sorry, war jetzt eigentlich etwas zu allgemein fürs Thema!

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  9. Für angestellte(!) Fahrer gibt es eine Arbeitszeitregelung, nämlich alle 4 Stunden 1h Pause.
    Das muß der Arbeitgeber auch so in den Arbeitszeiten eintragen, sonst gibt es Ärger.
    Kontrollieren kann das freilich keiner, da ein Fahrtenschreiber -zum Glück- fehlt. Und selbst wenn ein Fahrtenschreiber drinnen wär, könnte man das immer noch nicht nachvollziehen, da man ja manchmal auch 1h am Standplatz steht.
    Standzeiten am Taxistand werden als Arbeitszeit gerechnet.

    Oder macht ihr etwa alle 4 Stunden 1h Pause?

    Meine Schichten dauern im Normalfall 11h, davon mach ich 1h Pause.

    Gruß Trixi :)

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  10. @Sash
    als angefangen hatte, Taxi zu fahren, bin ich ab und zu Würfel gefahren. Da musste man sich zu Dienstbeginn mit einer personlisierten Karte beim Funk anmelden und hat dann nach 12 Stunden keine Aufträge mehr erhalten. Natürlich konnte man dann ohne Funk noch weiter Taxi fahren, aber ich frage mich, wie die Selbstständigen das geregelt haben.
    Zum Thema Selbsteinschätzung: Ob man noch zu 100% fahrtüchtig ist, kriegt man ja erst in den Verkehrssituationen mit, in denen man gefordert ist.

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  11. @Trixi
    bei angestellten Fahrern tritt das allgemeine Arbeitszeitgesetz in Kraft (soweit ich weiß).
    "Die Arbeit ist durch im voraus feststehende Ruhepausen von mindestens 30 Minuten bei einer Arbeitszeit von mehr als sechs bis zu neun Stunden und 45 Minuten bei einer Arbeitszeit von mehr als neun Stunden insgesamt zu unterbrechen. Die Ruhepausen nach Satz 1 können in Zeitabschnitte von jeweils mindestens 15 Minuten aufgeteilt werden. Länger als sechs Stunden hintereinander dürfen Arbeitnehmer nicht ohne Ruhepause beschäftigt werden."
    Und meistens benutzt der Berliner Taxifahrer natürlich seine Wartezeiten an der Halte. ;-)

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  12. @Klaus:
    Ich merke schon recht früh, wenn nicht mehr alles so ist, wie es sein soll. Aber ich will ehrlich sein: Natürlich mache ich dann nicht immer sofort Feierabend...

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  13. @Klaus:
    wie gesagt gilt die Wartezeit am Taxistand lt. Gesetz als Arbeitszeit, wird also rein formell nicht als Pause gerechnet... was ein Witz ist.

    Es muß jeder selber einschätzen können, wann er eine Pause braucht und wann nicht. Meine längste Schicht waren 14h.

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  14. @Trixi
    ich will ja nicht pedantisch werden, aber wenn, wie Du schreibst, was ich Dir auch glaube, es lt. Gesetz diese Regelung gibt, muss es auch ein Gesetz oder zumindest ein Urteil, das sich auf ein Gesetz beruft, geben. Ich habe im Netz nichts gefunden. Vielleicht schreibe ich mal meine Gewerkschaft an. Einfach, um es mal zu klären.
    Einsatzbereitschaft ist auch Arbeitszeit, Ich weiß.

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