Montag, 15. Oktober 2012

Ein Arbeitsbeginn nach Maß

Ein Arbeitsbeginn nach Maß. Noch während des Einrichtens an der Ablöse ergatterte ich eine Vorbestellung. Und die ging sogar von Kreuzberg zum Flughafen Tegel und nicht wie so oft nur rüber zum Ostbahnhof. Trotz der frühen Uhrzeit eine unterhaltsame Fahrt, denn das junge Pärchen wollte genau dahin in Urlaub fliegen, wo ich im April dieses Jahres meinen verbracht habe.

Und dann, wohin? Ich entschied mich für meine Lieblingshalte, zum Hotel am Pariser Platz.

Um diese Uhrzeit - ein Fehler. Es dauerte 1,5 Stunden, ehe ich wieder auf der Bahn war. Wieder nach TXL. Und natürlich wird man aus Schaden nicht wirklich klug. Und das war in diesem Fall auch gut so.Ich stellte mich anschließend wieder am Pariser Platz an. Aber jetzt war das eine glückliche Entscheidung. Und das kam so:
Eine ältere Dame lief "unauffällig" an den vor mir stehenden Kollegen vorbei und schaute "unauffällig" in jedes Taxi. Bei mir blieb sie stehen und sprach mich an:

"Sagen Sie, was würde es kosten, einmal nach Potsdam, ca. eine Stunde warten und dann wieder zurück?"

Jetzt war es mir egal, nach welchen Kriterien sie sich meine Wenigkeit ausgeguckt hatte. Sie wollte zur Ausstellung Friederisiko im Neuen Palais. Ganz gezielt dort nach ein paar bestimmten Exponaten suchen und dann wieder zurück. Meine Preisvorstellung deckte sich ziemlich gut mit der ihrigen und so ging es los. Eine pensonierte Französisch-Lehrerin mit ausgeprägtem Kommunikationsbedürfnis. So kurzweilig erschien mir noch nie eine Fahrt nach Potsdam. Und auch sie genoss die Fahrt.
Eine extra für mich eingerichtete Taxihalte ;-), strahlender Sonnenschein und ein direkt daneben liegendes Café machten die einstündige, bezahlte Wartezeit eher zu einem netten Ausflug ...



Eine der schönsten Touren meiner Laufbahn, nicht nur des ohnehin guten Umsatzes, des noch draufgeschlagenen üppigen Trinkgeldes und der angenehmen Gespräche wegen. Diese Fahrt werde ich so schnell nicht vergessen. Und zum allerersten Mal in meiner Laufbahn hat sich eine Kundin mit einer Umarmung von mir verabschiedet. Auch das war mir was wert.

Dass ich mich daraufhin wieder am Pariser Platz anstellte, war natürlich selbstverständlich. Und dass die nächste Tour dann zum Flughafen Schönefeld ging, machte den Tag perfekt. Mit 4 Touren schon mehr eingenommen, als ich mir für den Tag vorgenommen hatte. Und es war erst Mittag.


4 Kommentare:

  1. Echt, die Wartezeit haste Dir auch noch bezahlen lassen? Da muss die Dame ja seeehr begeistert gewesen sein von Dir ;-)

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  2. Gratuliere! Scheint eine gute Zeit für schöne und längere Fahrten zu sein, Sash (GNIT) hat ja auch gerade von einer geschwärmt.

    Warum bist du nicht mit in die Ausstellung, kein Interesse oder schon gesehen? Hast du deine grosse Knipse immer mit dabei oder sind die (vermutlich aktuellen) Bilder mit was kleinem entstanden?

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    1. Ich habe mir tatsächlich überlegt, mit rein zu gehen. Aber Arbeit ist Arbeit. In einer Stunde wäre ich da nicht durch gekommen.
      Eine kleine Canon Powershot habe ich immer im Auto. Passt gut in die Mittekonsole. Ja, die Bilder sind von gestern.
      Die große muss heute und morgen Schwerstarbeit leisten. Festival of Lights! ;-)

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