Donnerstag, 1. März 2012

Viele Wahrheiten in Israel

Nächsten Monat ist es dann ein Jahr her, dass wir versucht haben, uns ein eigenes Bild zu machen. Wir, das bin ich, ein naiver Taxifahrer mit gefährlichem Halbwissen und ausgeprägtem Gerechtigkeitssinn. Und M., eine studierte Historikerin, die viel Zeit mit der Recherche zum deutschen Judentum vor dem Holocaust und zum Holocaust verbracht hat. Wir dachten doch tatsächlich, mit einem zweieinhalbwöchigen Urlaub in Israel die Konfllkte, die in dieser Region herrschen, besser verstehen zu können. Welche Naivität.

Die Fragezeichen haben sich seither vervielfacht. Ich habe im vergangenen Jahr immer wieder versucht, die Eindrücke dieser Reise irgendwie in Worte zu fassen, mir immer wieder eine Zusammenfassung durch den Kopf gehen lassen und bin nun an dem Punkt angelangt zu sagen: Das kann ich nicht.

Dass ich aber nicht der einzige bin, der Probleme damit hat, die "Wahrheit" in dieser Krisenregion darzustellen, schildert in dem Video "Viele Wahrheiten: ein Drahtseilakt" der ARD Korrespondent Richard C. Schneider sehr eindrücklich. Aber er als "Profi" findet wenigstens noch Worte dafür. Danke.

"Ich glaube, es gibt kaum ein Berichtsgebiet, wo es so viele Meinungen zu diesem Berichtsgebiet gibt wie hier in Israel, in Palästina, in den palästinensischen Autonomiegebieten, im Heiligen Land, im Judenstaat. Sie merken alleine an diesen vielen Termini wird es schon sehr schwierig zu sagen, wo sind wir eigentlich ganz genau."
Anschauen!


Das Blog des Bayerischen Rundfunks aus Israel mit verschiedenen ARD Korrespondenten.

Das Blog der ARD "Zwischen Mittelmeer und Jorden" nur von Richard C. Schneider.

Wer sich Israel mal völlig unpolitisch betrachten will, dem empfehle ich meine Fotoserie auf Picasa. Überall wo vorne Israel steht, sind Bilder von interessanten Städten und faszinierenden Landschaften aus Israel drin. (April 2011)




5 Kommentare:

  1. Es ist sicherlich richtig, daß es da nicht nur eine Wahrheit gibt, aber das gilt ja für manch anderes Thema auch. Was mich hier bloß immer stört, ist der durchsichtige Versuch bestimmter Leute, im Falle, daß man die israelische Regierungspolitik nicht von vorn bis hinten immer so ganz korrekt findet, mit albernen Totschlagargumenten dagegen vorzugehen. Das kann ich nur als billig und primitiv bezeichnen und nutzt ihrer Absicht letztlich nichts.

    Auch ich habe Israel mal besucht, um mal einen Eindruck vom Land zu haben, jenseits politischer Dinge. Ist allerdings inzwischen schon fast 19 Jahre her, damals hatte geade eine gewisse Beruhigung in der Politik eingesetzt.

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    1. Mit hier meinst Du aber nicht dieses Blog, oder?
      Wir sind beide Gegner der extremen Siedlungspolitik der Israelis.

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    2. Nein, das habe ich natürlich allgemein gemeint ("hier" meinte das Thema).

      Es ist mir gut verständlich, daß man als Deutscher sicherlich ein besonderes Verhältnis zu Israel hat und haben sollte. Sympathie mit dem Staat Israel kann aber m. E. nicht heißen, automatisch und kritiklos alles zu billigen, was eine konkrete israelische Regierung tut oder läßt. Die Israelis selber sind m. W. ja auch ein äußerst kritisches Volk, auch was ihre eigene Politik angeht.

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    3. Ich habe mich IN Israel eigentlich nie als Deutscher gefühlt. Obwohl ich schon das Erlebnis hatte, dass ein (patriotischer) Israeli meinte, über Deutschland wolle er mit mir jetzt lieber nicht reden.
      Ich sehe meine Verantwortung eher in Deutschland. Nämlich gegen Antisemitismus und Rassismus im eigenen Land vorzugehen. Wie immer auch.
      Die "Wahrheiten" in Israel fasst in meinen Augen Richard C. Schneider im verlinkten Video einigermaßen gut zusammen.
      Aber Pauschalitäten über DIE Israelis maße ich mir nicht an.

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  2. Nebenbei, die Uhrzeitangabe bei den Kommentaren ist wirklich bizarr und übertrifft die bei Sash bei weitem.

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