Die vier Berlin-Besucher/innen (zwei Paare) so um plus-minus irgendwas 60 waren eine lustige Truppe. Und sie überfielen mich auch gleich mit Fragen zum Berliner Nachtleben. Sie kämen aus einem kleinen Kaff ostlich von Frankfurt (Main). Und hätten Lust heute abend mal richtig einen drauf zu machen. Ob ich ihnen da einen Tipp geben könne. So mit Musik und Tanz.
Sehr, sehr viele Menschen planen bei ihrem Berlin Aufenthalt eine dicke Sause ein, ja, gerade für jüngere Menschen ist das der Haupt- oder sogar der einzige Grund, die Stadt zu besuchen. Aber für die Generation 50- oder 60 plus?
Spontan fiel mir nur die Antwort:
"Wenn Sie 20 bis 30 Jahre jünger wären, wüsste ich da eine Menge." ein.
Sie nahmen es mir nicht übel, sondern im Gegenteil. Sie quittierten meine hilflose Antwort mit großem Gelächter.
"Bei uns zuhause, waren wir mal auf einer 50 plus Party. Da haben 70-jährige ständig meinen Mann angebaggert."
Der Gatte konterte:
"Komm, übertreib mal nicht, das war doch nur eine."
Wieder Gelächter.
Aber im Ernst, mir fiel wirklich überhaupt nichts ein. Zum Einen fühle ich mich als Tagfahrer da nicht zustänig, zum Anderen, gibt es da überhaupt was?
Nicht, dass ich befürworten möchte, dass unsere Stadt zum zentralen Ballermann Deutschlands verkommt, aber auch diese Generation hat das Recht, mal Party zu machen.
Es wäre nett, wenn sich ein Nachtfahrer da mal äussern würde. Damit ich mich in Zukunft nicht mit soviel Unkenntnis blamieren muss.
Gibt es das Café Keese eigentlich noch? (Fiel mir erst jetzt gerade beim Schreiben dieses Posts wieder ein.)
Donnerstag, 5. Mai 2011
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Naja haben die Beiden denn Party machen so definiert wie du? ich hätte denen den Palazzo angedreht, davon waren Bekannte ganz begeistert.
AntwortenLöschen@Anonym
AntwortenLöschenDanke für Palazzo. Kannte ich noch nicht.
Aber das wäre nicht das Ziel ihrer Begierde gewesen.
Musik, Tanzen, Trinken -einfach Spaß haben. Im Grunde genauso wie die jungen Menschen in Clubs und Discotheken. :-)
Nochmal @Anonym
AntwortenLöschenUnd wie ich gerade auf der Heimseite des Palazzos sehe, haben die ihr Zelt auch schon wieder abgebaut.
Also, im Keese ist wohl Anbaggern pur! Aber Musik und Tanz. Wobei Tanz ja relativ ist...s.u.
AntwortenLöschenIch war noch nicht im Keese, aber Bekannte.
Außerdem gibts Klärchens Ballhaus in Mitte. Soll auch sehr spaßig sein - Alter: von-bis. Auch etwas anbaggern möglich ;-) Tanzen wohl auch von - bis.
Am Kudamm gibts wohl noch den Laden an der Schaubühne??? - etwas esoterisch angehaucht...war in den 80ern und 90ern sehr angesagt....Name fällt mir nicht ein.
Da ist wohl, wenn es das noch gibt, auch "tanzen" möglich für die, die nicht tanzen können (sorry).
Tanz ist deshalb relativ, weil für mich Tanz nicht nur freies Hüpfen und Discofox ist. Wenn du also "richtige" Tänzer an Bord haben solltest - auch jenseits der 50: z.B. Traumtänzer T'hof oder Kudamm (WE), Schrittvermittlung Grünberger Höfe (Fr., eher junges Publikum, aber sehr freundlich und offen für alle Alters-und Tanzklassen. Wir (50+) wurden dort sehr herzlich aufgenommen)
Insgesamt: anonym hat Recht: kommt immer drauf an, was mensch unter Tanzen und Party versteht.
@Andrea
AntwortenLöschenTanzen hat in der Gesellschaft viele Funktionen, kann aber auch Selbstzweck oder Zeitvertreib sein.
Ritualisiertes Tanzen drückt Zusammengehörigkeit und sexuelle Emotionen aus und kann als festlicher Initiationsritus die Aufnahme neuer Mitglieder in eine Gemeinschaft begleiten, etwa wenn junge Mädchen beim Debütantinnenball der Gesellschaft vorgestellt werden oder wenn Schüler beim Abschlussball eine bestandene Prüfung feiern. Vor religiösem Hintergrund werden mit Tanzritualen Götter geehrt oder um Beistand gebeten, während böse Geister abgewehrt oder vertrieben werden.
Tanzen dient als Sport der körperlichen Ertüchtigung und fördert Muskelaufbau, Motorik, Koordination und Gleichgewichtssinn. Das erfolgreiche Erlernen, Planen und Umsetzen komplexer Bewegungsabläufe bildet Selbstvertrauen und unterstützt ein gesundes Verhältnis zum eigenen Körper. Im Turniertanz kann die Überlegenheit gegenüber anderen unter Beweis gestellt werden und der persönliche Ehrgeiz gestillt werden.
Als Kunstform dient Tanzen dazu, Gefühle und Handlungen bildlich darzustellen. Mimik, Gestik und ganzkörperliche Tanzbewegungen bilden zusammen mit Musik das anspruchsvolle Arbeitsmaterial des künstlerischen Tanzes, der dem Zuschauer Eleganz und Ausdruckskraft des menschlichen Körpers vor Augen führt.
Quelle
Wikipedia
Um mal die verschiedenen Definitionen von tanzen darzustellen.
Und was ist denn so schwer daran, das Bedürfnis nach Musik, tanzen und Spaß haben zu verstehen?
Ich bin mir sicher, dass das "Rumgehobse" und das trinken gemeint war.
Wenn junge Menschen mich so etwas gefragt hätten, wäre doch klar gewesen, um was es geht.
Bei Klärchens Ballhaus war ich mir nicht sicher, ob das immer noch so gemischt ist, oder doch eher wieder etwas mehr für jüngere.
Ballhaus Berlin in der Chausseestraße vielleicht?
AntwortenLöschenKlar, Cafe Keese ist gut.
AntwortenLöschenAltdeutsches Ballhaus in der Ackerstraße.
Clärchen natürlich, gemischt, aber auch gut für Ältere.
Am Wochenende evtl. Goya am Nolli.
Montags außerdem Tanzschule Keller in Friedenau, alte Schule!
@alle
AntwortenLöschenDanke für die Tipps.
Mir war das unangenehm, zu dieser eigentlich ganz einfachen Frage nichts sagen zu können.
Nun, ich bin 58 und kann mir einfach nicht
AntwortenLöschenvorstellen, die Einzige zu sein, die einfach
nur tanzen und anbaggern möchte, im Bereich,
tanzen mit der Mucke durch die gesamten
POP-Jahrzehnte bis heute.. Nichts da mit
Kaffekränzchen und Händchen halten, sondern
wirklich, daß die Post abgeht..Denke ich da
doch irgendwie verkehrt?
@Marlies
AntwortenLöschenNein, verkehrt denkst Du garantiert nicht.
Obwohl durchaus Dein Jahrgang, aber mit den Hits der letzten Jahrzehnte, nee, das wäre nichts für mich. Anbaggern? Ähh, dazu darf ich jetzt nichts schreiben. Sonst Ärger zu Hause. ;-)
@Klaus
AntwortenLöschenDanke Dir, für Deinen Kommentar.
Aber irgendwie sollte es doch möglich sein,
in Berlin eine ,,richtige Disco,, für
50-Plus Generation zu finden, wo sich eben
jene Menschen treffen, die sich für besagte
Popjahrzehnte interessieren und das bis heute.
Bin halt begeisterte Musikanhängerin die auch
gerne tanzt.
@Marlies
AntwortenLöschenProbier doch mal die Tipps weiter oben in den Kommentaren aus.
@Klaus
AntwortenLöschenDanke Klaus, hatte ich schon gelesen, aber mir
schwebt halt eben was anderes vor. Popmusik
und Discofeaver. So bin ich halt eben.
Im Herzen jung geblieben. ***lächel***