Dienstag, 19. November 2013

Neu hier, wa?

"Sehen Sie, was ich meine?"

sagte die Neu-Berlinerin aus einer größeren süddeutschen Stadt, als wir an der East Side Gallery vorbeifuhren.

Vorher hatte sie mir schon ihr Leid geklagt. Berlin sei so dreckig und überall diese Schmierereien an den Wänden.

Mir fiel dazu nichts ein. (Ausser einem offenstehenden Mund.)

Ich brachte sie dann in eine Neubaugegend in Rummelsburg, die ich als Schandfleck der Architektur bezeichnen würde.

"Sehen Sie, hier wohnt es sich ganz nett."

Mal im Ernst, wundert ihr euch wirklich, dass man euch in Berlin nicht ganz ernst nimmt?


(Ich habe lange überlegt, ob ich diesen Post überhaupt bringen soll. Er wirkt in meiner Erzählweise konstruiert  und unglaubwürdig. Und tatsächlich habe ich ein paar Details verändert. Das Fahrziel lag nicht in Rummelsburg, sondern in einem anderen architektonischen Schandfleck Berlins. Wie die Dame zu der Aussage kam, hier würde es sich nett wohnen, weiß ich nicht. Ich habe sie einschließlich Koffer aus einem Hotel abgeholt. Und eigentlich war sie ja ganz nett. 
Im Kern ist diese Geschichte aber genau so passiert.)




4 Kommentare:

  1. Naja, die East Side Gallery wird ja schon stückchenweise abgebaut.
    Und danach sollte man die ganze Gegend kacheln, dann lässt sie sich leichter abwischen :-)

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  2. Wobei ich sie bei der East Side Gallery fast verstehen kann. Und zwar wegen den ganzen Tags und Schmierereien über den eigentlichen Motiven. Dieses allgegenwärtige "Ich war hier" auf sämtlichen Touristenattraktionen... Dafür kann Berlin nichts, und ich bin immer wieder gern dort, aber das stört mich an dieser Stelle auch. Versaute Kunstwerke.

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    1. Die Gallery wurde 2009 von den Künstlern selber restauriert.
      Und die Tags und andere Krickeleien meinte sie nicht.

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