Dienstag, 16. August 2011

Abflugtafel in TXL

Aus der Rubrik: Worüber ich schon immer mal was schreiben wollte.

Wenn ich Fahrgäste zum Flughafen Tegel bringe, stelle ich auf der Zielgeraden am Saatwinkler Damm zwei Fragen: "Wohin geht Ihr Flug?" und "Um welche Uhrzeit?" Das habe ich verinnerlicht und diese Fragen sind wichtig. Natürlich könnte man die Passagiere auch einfach direkt zur Haupthalle bringen und sie ihrem Schicksal überlassen. Machen einige Kollegen so. Ich finde das aber doof und wenig kundenfreundlich.
Der Hintergrund dieser Fragerei ist nämlich dies hier:
Abflugsübersicht am Flughafen Tegel
Wie mir Vielflieger schon versichert haben, ist das wohl einzigartig in der Welt. Diese Abflugtafel steht direkt an der Zufahrt zum Flughafen, mit mehreren Kurzzeitparkplätzen versehen. Im Vorbeifahren kann man den richtigen Flugsteig für die Fahrgäste ermitteln und sie dann mehr oder weniger direkt dort hinbringen.
Kurios aber auch oft die Antworten auf meine Fragen von Leuten, die diesen Hintergrund nicht kennen. Manche tun so als wolle ich ihre geheimsten Daten abfragen, um sie anschliessend, wie immer auch, zu verwerten. ("Wohin fliegen Sie?" "In den Westerwald.")

Oder gerne auch beantwortet werden die Fragen mit Angabe der Fluggesellschaft. Das kann zwar manchmal hilfreich sein und ist international auch so üblich, aber z.B. Airberlin fliegt ja sehr oft von ihrem eigenen Terminal C, manchmal aber auch vom Terminal A ab. Und dazwischen liegt ein äusserst ungemütlicher Fußweg.

Also liebe Taxifahrgäste, wenn euch der Fahrer auf dem Weg nach Tegel solche Fragen stellt, er meint es nur gut mit euch und ihr könnt ihm diese auch unbesorgt beantworten.

Ich wünsche mir, dass so eine Tafel auch am neuen Flughafen in Schönefeld stehen wird!


7 Kommentare:

  1. Die Tafel ist echt klasse, zumal gerade Air Berlin die Flüge manchmal noch eine Stunde vorher auf ein anderes Gate verschiebt.

    Ich frage vorher immer noch, ob sie wissen, von wo sie abfliegen. Manche haben das dann schon auf ihrem Handy stehen.

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  2. @Aro
    Ja, die schon online eingecheckten sind mir die liebsten. Kann man aber trotzdem im Vorbeifahren kurz überprüfen.

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  3. Die Fahrgäste denken wahrscheinlich: "Jetzt ist es vorbei - jetzt ist mir das Ministerium für Staatssicherheit endlich auf die Schliche gekommen. Nächster Halt: Hohenschönhausen". LOL

    Ich mach das am Münchner Flughafen genauso. Ggf. schiebe ich noch die Ansage hinterher, daß ich die Leute so DIREKT an das richtige Terminal, und dort das korrekte Modul fahren kann. Mein Standard-Satz: "WENN man schon mit dem Taxi fährt, dann ist es nur passend daß man dann auch direkt vor die Haustüre gefahren wird, und nicht noch ´nen halben Kilometer zu laufen hat". Spätestens dann sind meine (zahlenden!) Fahrgäste dann mit mir wieder einer Meinung. ;-)

    Übrigens haben wir hier in München auch eine geniale Einrichtung. Die Anzeigetafeln zu den Flügen an den Modulen sind zwar leider nach mittlerweile 20 Jahren Dauereinsatz alle defekt, bzw. die noch gangbaren wurde schließlich auch noch ausgeschaltet. Sowas finde ich immer ein Armutszeugnis - warum nicht reparieren, oder gegen moderne LED-Technik austauschen, das Glump?

    Nichtsdestotrotz gibt es hingegen eine praktisch durchgängig erreichbare Flughafenauskunfts-Hotline, bei der - oh Wunder! - kaum jemals Wartezeiten anfallen, keine dieser beschissenen Sprachcomputer-Kameraden den Hörer abnimmt, sondern wo auskunftsfreudiges Personal einen in Sekundenschnelle mit dem exakten Abflugmodul und, was sogar noch öfter wichtig ist - mit den korrekten Landungszeiten versorgt! Denn welche Maschine landet schon zur Zielzeit? Oft ist es früher, manchmal später, und manchmal wird storniert.

    Diese Hotline scheint mir als einer der letzten nachgerade luxuriösen Gratisleistungen am Flughafen als "Laune-Heber" das ursprünglich sehr gute Flughafenimage hochzuhalten! In einigen anderen Bereichen (siehe Infotafeln) hat es nämlich auch merklich nachgelassen in letzter Zeit.

    So werden die Abfertigungszeiten (Gepäckausgabe) meines Erachtens kontinuierlich langsamer und unberechenbarer, und die für Taxifahrer und -unternehmer am Airport anfallenden Kosten für Bereitstellen, Parken etc. sind meiner Meinung nach in letzter Zeit, auch dank der "freundlichen Hilfe der Kommanditgesellschaft Isarfunk", mehr und mehr zur reinen Abzocke verkommen. Als käme ein Flughafen ohne Taxen aus! Tst tst tst. ;-)

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  4. @Christian
    Von dieser "Heissen Linie" habe ich bei Reinhold schon mal gelesen. Dann habe ich mir vorgestellt, ich bin auf der Zielgeraden zum Flughafen, rufe diese Hotline an und was sagt die Computerstimme: "Wenn sie die Flugsteige für Abflüge abfragen möchten sagen sie EINS." "EINS" "Ich habe sie nicht verstanden. Bitte rufen sie erneut an." Knacks. ;-)
    So liebt man doch Hotlines, oder?

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  5. Als es noch den Flughafen Tempelhof gab, hat mir die Tafel mehr als einmal gute Umsätze beschert. Wenn der gebuchte Flug statt TXL, THF auf dem Ticket stand,konnte ich von Potsdam über Tegel nach Tempelhof chauffieren. Denn so konnte ich, bei einem Irrtum des Kunden, gleich umdrehen und die 100 runterdüsen.Als es noch den Flughafen Tempelhof gab, hat mir die Tafel mehr als einmal gute Umsätze beschert. Wenn der gebuchte Flug statt TXL, THF auf dem Ticket stand,konnte ich von Potsdam über Tegel nach Tempelhof chauffieren. Denn so konnte ich, bei einem Irrtum des Kunden, gleich umdrehen und die 100 runterdüsen.

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  6. @Lutz
    Okay, aber die A100 runterdüsen?

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  7. @ Klaus:

    Vollkommen richtig. Sprachcomputer werden weitestgehend als "Kundenabwimmelungsautomaten" missbraucht. Im Falle der flughafenauskunft München sind da jedoch ECHTE Leute, die den Hörer abnehmen...

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