Donnerstag, 1. August 2013

Alt-Lübars und Tegeler Fließ

Es gibt in Berlin 34 (nach Kauperts) Straßen, die mit Alt Bindestrich beginnen. Das ist auf die Geschichte Berlins zurückzuführen. Bei der Gemeindereform zur Bildung "Groß-Berlins" wurden  am 1. Oktober 1920 sieben umliegende selbstständige Städte sowie 59 Landgemeinden und 27 Gutsbezirke aus den Landkreisen Niederbarnim, Teltow und Osthavelland in die Stadt Groß-Berlin eingemeindet. Und viele haben sich den alten Dorfkern erhalten bzw weist das Alt- daraufhin, dass hier einmal der Dorfmittelpunkt war.

So sind auch die Vielzahl von Berliner Straßen innerhalb Berlins zu erklären, die von den Dörfern nach Berlin hinein führten.

Oft sind heute noch die alten Dorfstrukturen zu erkennen:

Im Zentrum der Dorfplatz, links und rechts eine (manchmal heute noch) kopfsteingepflasterte Straße. In der Mitte die Dorfkirche. Mindestens eine Dorfkneipe und vielleicht ein altes Schulgebäude. Auch das herrschaftliche Wohnhaus des einstigen Großgrundbesitzers liegt oft direkt an dieser Hauptstraße.

Ein typisches Beispiel für diese alte Dorfstruktur findet man in Lübars (lesen, ausführliche Dorfchronik). Die Straße Alt-Lübars mit ihrer barocken Dorfkirche weist alle diese Merkmale heute noch auf. Lübars liegt im Bezirk Reinickendorf, zu dem auch der Ortsteil Tegel mit dem Noch-Flughafen gehört.

Lübars eignet sich auch sehr gut als Ausgangspunkt für einen ausgedehnten Spaziergang in das Tegeler Fließ mit z.B. dem Eichwerder Steg. Dort hat der NABU einen Naturlehrpfad eingerichtet. Hier ein weiterer Link zum NABU (pdf) mit Geschichte und Erklärungen zum Eichwerdersteg. 

Leider hat uns auf dem Weg zum Tegeler See ein Gewitter überrascht und wir mussten unseren Ausflug mit dem Bus beenden. Das ist ja das Praktische eines innerstädtischen Ausflugs.

Ziel war eine weitere Alt Bindestrich Straße: Alt-Tegel. Dort fanden wir uns im alten West-Berlin wieder. Eine Straße, die bis direkt zum Tegeler See führt, an der sich, wie an einer Perlenkette aufgereiht, viele Kneipen und Restaurants finden. Mit schlechtem Service und einer nicht vorhandenen Besucherfreundlichkeit.

Aber sogar hier finden sich Spuren einer alten Dorftruktur. 

Aber zurück nach Lübars.
Der alte und immer noch Dorfplatz

Die dazugehörige Dorfkneipe
Die unvermeidliche Kirche
Die ehemalige Schule
Man munkelt, es würden in Lübars mehr Pferde als Menschen leben. Im Hintergrund das Tegeler Fließ
Grün, im Sommer die überwiegende Farbe
Der Eichwerder Steg im Tegeler Fließ
Nachtrag, 1.8.2013 10:09 Uhr
Also, manchmal... Die taz hat Lübars auch gefunden.

2 Kommentare:

  1. Das war für mich in den 80ern immer eine Möglichkeit, mal "Urlaub" von Berlin zu machen: Lübars war einer der einsamsten Stadtteile von West-Berlin....

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    1. Irgendwie gilt das aber immer noch. Wir werden da noch mal hin. Wir haben den ehemaligen Grenzweg nicht gefunden. :-(

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