Montag, 26. August 2013

Verkehrschaos und Verschwörungstheorien

Gestern war wieder so ein Tag, an dem ich mich fragte, was denn im Kopf der Berliner Verkehrskoordinatoren vor sich geht. Ich vermute, gar nichts.

Dass die Straße des 17. Juni gesperrt war, ist nichts ungewöhnliches und so irgendwie hat man sich daran gewöhnt. Sogar mit der immer noch währenden Sperrung der Tiergartenstraße als südliche Umfahrung in Richtung Westen kommt man als Profi noch klar. Dass aber zum gleichen Zeitpunkt auf der nördlichen Umgehung über die John-Forster-Dulles-Allee kein Linksabbiegen Richtung Großer Stern möglich war, stellte uns alle vor große Probleme.

Der so einfach anmutende Fahrgastwunsch  Pariser Platz - Flohmarkt in der Straße des 17. Juni entpuppte sich als äusserst kompliziert und für die Fahrgäste ungewöhnlich teuer. 3 Euro mehr als normalerweise. Und auch für mich waren die Staus, in denen ich ja nichts verdiene, enervierend.

Ein letztes Mal stellte ich mich anschließend am Pariser an, da es dort ziemlich gut lief. Inständig hoffte ich auf eine Fahrt Richtung Osten und wurde erhört. In die Kastanienallee in Prenzlauer Berg sollte es gehen.

Nicht lange währte die Freude: An der Spandauer Straße angekommen, versperrte ein Großaufgebot der Polizei die Weiterfahrt. Ich hatte vorher schon in den Verkehrsnachrichten von einer Demonstration gehört, die am Alexanderplatz losgehen und bis zum Reichstag ziehen sollte. Das dürfte den Verkehr endgültig zum Erliegen gebracht haben.
(Und schön, dass immer der Hinweis kommt: "Bitte benutzen Sie öffentliche Verkehrsmittel." Als ob das Taxi nicht auch zu denen gehören würde.)

Überhaupt zu Demos:
Die Menge an Demonstrationszügen, die speziell am Wochenende durch Berlins Straßen ziehen, ist inflationär. An vielen Samstagen so um die 3 bis 6. Keinen Menschen mehr interessiert das Thema, das in den meisten Fällen seine Berechtigung hat. Und meistens ist es schade, dass auf diese Weise das gesetzlich verbriefte Recht auf Meinungsfreiheit völlig im Sande verläuft.

Als ich heute aber den Hintergrund für die weiter oben erwähnte Demo las, zweifelte ich (so als einfaches Gemüt) an der Sinnhaftigkeit so mancher freien Meinungsäusserung:

"Pentagon, CIA, Rothschild ... Sie und andere sind Teil des großen Plans, die Menschheit zu vergiften."
 "Die Leute, die da vom Alex zum Reichstag zogen, hielten Plakate, die anprangerten, Kondensstreifen der Flugzeuge enthielten Chemikalien, die – wahlweise – die Menschheit impotent machen oder auch die Ernte vergiften würden, damit Konzerne wie Monsanto genmanipuliertes Getreide verkaufen können. „Guck’ mal da!“ rief eine Demonstrantin, die auf einen Kondensstreifen zeigte. „Die sprühen einfach!“
"Eine Frau fabulierte vom BND, der sie mit Mikrowellen bestrahle. Für einen anderen war klar, dass das Sprühen der jüdischen Weltverschwörung anzulasten sei."

Lest den gesamten Artikel in der Berliner Zeitung.

Welche Verschwörungstheorie wäre denn eigentlich auf Berlins Verkehrskoordinatoren anzuwenden?

2 Kommentare:

  1. das ist ne echte weltverschwörung um die eigentlich & echte welthauptstadt lahmzulegen!!!
    glaub´s mir ...

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    1. Glaube ich sofort, solange die nicht Germania heißen soll.

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