Der Herr stieg vorne ein und hatte noch das Handy am Ohr. Seine zwei Töchter hinten. Diese gaben das Fahrziel an, ein Café in Kreuzberg. Der Herr neben mir beendete sein Gespräch und ich konnte Klanglaute erkennen, die mich hellhörig machten. Ich wurde etwas hibbelig und vergaß sogar erstmal, den Taxameter anzumachen.
"Darf ich Sie fragen, woher Sie kommen? fragte ich.
"Wir sind aus Israel"
Volltreffer. Ich erzählte von unseren Reiseplänen.
"Oh, sehr schön. Das freut mich."
Natürlich hatte ich so einige Fragen, die sich uns aufgetan haben und so jetzt nicht unbedingt aus der Ferne zu klären sind und worüber die Informationen auch nicht verlässlich via Internet zu erhalten sind. Der arme Kerl musste sich so einiges von mir anhören und hatte eine sehr, sehr nette Art damit umzugehen.
Aber die Krönung seiner Informationen war dann die E-mail Adresse und die Handynr. seiner Schwester in Israel. Diese würde als Fremdenführerin arbeiten und Touren zum Thema "Geschichte und Ursprung des Konflikts zwischen Israelis und Palästinern" machen. Dann würde ich wahrscheinlich mehr verstehen, um was es da eigentlich geht. Ausserdem sei sie eine glühende Anhängerin der Aussöhnung zwischen diesen beiden Staaten. Ich solle sie unbedingt anrufen.
Zwischendurch fiel mir das mit dem Taxameter auf und ich schaltete ihn unter Missmutsäusserungen meinerseits verspätet ein. Beim Bezahlvorgang sagte ich ihm den normalerweise üblichen Preis an, überlies es aber ihm, wieviel er geben will. Er bezahlte meinen angesagten Preis (ohne Trinkgeld. Es ist in Israel nicht üblich, Taxifahrern Trinkgeld zu geben.)
Am liebsten wäre ich ja mit den dreien zum Brunchen gegangen. Ich hatte noch so viele Fragen.
Montag, 14. März 2011
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen