Montag, 14. Oktober 2013

Deutsch-russische Begegnungen (1)

Da hatte ich doch erst letzte Woche gelesen, dass Berlin einen neuen Schub an Touristen erfährt. Und betont wurde, dass die Gruppe der russischen Besucher stark zugenommen hätte.
Jetzt bin ich tatsächlich in den Genuss gekommen zwei völlig unterschiedliche Exemplare dieser Besuchergruppe kennenzulernen.

Nicht dass das meine allerersten Erfahrungen mit russischen Touristen gewesen wären, ab und zu durfte ich durchaus schon welche zum Flughafen Schönefeld (noch aus DDR-Zeiten der Heimatflughafen von Aeroflot) bringen. Aber eben nur ab und zu.
Das erste Erlebnis am Sa. waren zwei Fahrgäste: Ein etwas jüngerer Marke Hippie mit iPad und englischen Sprachkenntnissen, der andere etwas älter und der mit dem Geld.

Ihr Fahrziel, das sie mir auf dem Tablet-Computer zeigten, hieß "Deutsch-Russisches-Museum". Das freute mich aus zwei Gründen.

Der erste: Das liegt ganz schön weit draussen und ist als gute Fahrt einzustufen.

Der zweite: Das Museum steht schon seit geraumer Zeit auf meiner To-Visit-Liste. Ergo, dort war ich noch nie.

Je näher wir dem Fahrziel kamen, desto größer wurde meine Sorge, das Ziel direkt anfahren zu können, denn die Treskowallee ist dieser Tage wegen Bauarbeiten an einer neuen/alten Brücke komplett gesperrt. War die Zufahrt nun vor oder nach der Sperrung?  Vor, wie sich heraustellte. Durch das umliegende Wohngebiet kann man dieses Museum, das inmitten eines solchen liegt, problemlos erreichen.

Nun aber, es war Samstagmorgen kurz vor 10 Uhr und man hat vor Ort das Gefühl mitten in der Pampa gelandet zu sein. Die Frage, ob ich dort denn so ca. 20-25 Minuten auf sie warten könnte, beantwortete ich mit "Im Prinzip ja." Den Taxameter weiterlaufen lassen, wollten sie aber nicht. Selber Schuld, wäre wahrscheinlich günstiger für sie gekommen. Also erstmal Kasse gemacht.

Die Wartezeit nutzte ich für ein paar Fotos auf dem Aussengelände und kam zum Schluss, einen Besuch des Museums von meiner Liste zu streichen. Kriegsgeräte zu betrachten gehört nicht zu meinen Hobbies.



Meine zwei Fahrgäste hielten sich an unseren vereinbarten Zeitplan und ich war auf ihr neues Fahrziel gespannt. Es musste ja so kommen: KaDeWe.
Als ich noch am Streckenverlauf bastelte, wurde mir diese Entscheidung abgenommen, denn ihr Handy klingelte: Planänderung. Neues Fahrziel: Das Meilenwerk. Standort Wiebestraße und leider nicht in Eiswerder. Na ja, man kann nicht alles haben. Bezahlt wurde mit einem grünen dreistelligen Schein, von denen er ein ganzes Bündel in der Hand hielt. In diesem Bündel gab es auch Geldscheine, deren Farbe ich noch nie gesehen habe. Allerdings, von Trinkgeld scheint man in Russland noch nichts gehört zu haben. Aber was soll's, bei Fahrten über 50 Euro ist das eine Randerscheinung.

Nach diesem ellenlangen Post verschiebe ich meine zweite deutsch-russische Begegung vom Samstag lieber auf morgen. Die war bei weitem nicht so angenehm.

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