Montag, 29. Juli 2013

Zum Nachtfahrer mutiert

Nein, nein, ich werde nicht über die Hitzewelle, die gerade über Deutschland liegt, schimpfen.

Aber ungewöhnliche Ereignisse erfordern ungewöhnliche Maßnahmen.
Normalerweise klingelt am Wochenende mein Wecker um 4 Uhr 30. Dann bin ich so gegen halb Sechs am Ablöseplatz und treffe ab und zu noch meinen Nachtfahrer. Der befindet sich momentan aber im Krankenstand und so hatte ich mein Auto Samstag zu Sonntag vor der Haustür stehen.
Als ich dann nachts um 3 kurz aufwachte, ging mir das Gespräch mit der Kollegin vom Vortag durch den Kopf. Sie wollte schon am Samstag ganz früh aufstehen, um zur Mittagshitze schön auf dem Balkon liegen zu können. Hat dann aber doch verpennt. Aber gute Idee. Und noch was ging mir durch den Kopf. Dazu aber später mehr.

Also, raus aus den Federn und arbeitsfertig gemacht. Morgens um 3 Uhr. Das Auto steht ja vor der Tür und wartet darauf, Geld verdienen zu können.

Und hier kam mir das zweite Gespräch in den Sinn. Das hatte ich schon vor langer Zeit, noch bei meiner ersten Taxibude. Und zwar mit meinem damaligen Chef. Der war  alkoholkrank und und bei ihm folgte eine Therapie der anderen, eine Klinik der nächsten. Hat alles nichts genützt, die Firma ging in die Pleite. Ich habe ihn nur einmal kurz gesehen und er versuchte mir sein Scheitern mit den Worten zu erklären:

"Weißt du, wenn ständig ein Wagen vor der Tür steht, der gefahren werden will, das macht dich krank und so fängst du an dich zu besaufen."

Ich kann bis heute den Zusammenhang zwischen Saufen und Verantwortung für ein Unternehmen nicht ganz nachvollziehen. Aber schlafen konnte ich auch nicht mehr! Und so kam es, dass ich morgens um 4 schon auf der Straße zu finden war.

Und was soll ich sagen, der Plan ist aufgegangen. Die erste Tour führte mich gleich mal nach Frohnau. So ein Nachtfahrer kriegt wohl öfter mal die dicken Touren. Aber es ging auch später so weiter (zweimal nach SXF), mit einer gehörigen Portion Glück hatte ich mein Tagesziel ziemlich schnell erreicht.

Und als dann das Thermometer die 36°C anzeigte, saß ich entspannt im Café.





3 Kommentare:

  1. Frohnau, 2 x nach SXF - tja, wir Nachtfahrer haben nicht umsonst die fettesten Geldbörsen ;-)

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    1. Ehrlich gesagt, Köpenick gab es auch noch.
      Aber warum jammern denn die Nachtfahrer immer so?

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    2. Weil es so 'n paar Opfer gibt, die es nicht schaffen, in einer Schicht den Tausender voll zu kriegen. Ha, diese Versager!!!

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