Montag, 24. September 2012

HELLO

Einige von euch werden es schon gelesen haben, Sashs Wege und meine haben sich mal wieder gekreuzt. Seit die Halte am Ostbahnhof wieder da ist, wo sie hingehört, schaue ich ab und zu am frühen Morgen dort vorbei. Am Samstagmorgen allerdings sah ich schon von weitem, da stehen zu viele rum und war schon dabei mich anderweitig zu orientieren, als ich im Vorbeifahren die 1925 in der Poleposition stehen sah. Okay, Tach sagen gehört sich einfach.
Ich hatte nicht ernsthaft vor, mich als Sechster oder Siebenter am Ostbahnhof anzustellen, aber wie das halt so ist, ein Wort unter Bloggern gibt das andere und Kundschaft war nicht in Sicht. So verging fast eine halbe Stunde mit Tratschen und Meinungsaustausch, als ich beschloss den Sash endgültig seinem Schicksal zu überlassen.
Ich fuhr nach Mitte und stellte mich an einem der großen Hotels an. Eine gute Entscheidung. In Nullkommanichts war ich weit vorne und stieg aus, um eine zu paffen. (Blöde Angewohnheit.)

Direkt neben der Taxihalte steht dieser Aschenbecher.

 
Und worüber ich mich schon so oft gewundert habe, direkt darüber dieser Lautsprecher.







Aus diesem Lautsprecher dudelt Tag und Nacht irgendwelche Fahrstuhlmusik. Nicht laut, aber vernehmbar. Keine Ahnung, wen die damit zum Zuhören erreichen wollen.

Also, der Sash hat es ja auch erwähnt, die Sonne war aufgegangen und es versprach ein schöner Tag zu werden. Die Straßen waren um diese Uhrzeit noch leer, was der Gegend um den Gendarmenmarkt einen ruhigen, aber angenehmen Touch verleiht.
Im Lautsprecher lief gerade der Schmachtfetzen von Lionel Richie - Hello, als aus einem der darüberliegenden geöffneten Hotelfenster ziemlich eindeutige Geräusche zu hören waren. Zuerst im seichten Klaviertakt, sich aber beim zweiten HELLO zu einem Staccato steigernd, um pünktlich beim dritten "I Love you" in einem fröhlichen Gejuchze zu enden.
So, und jetzt alle mal die Fantasie und das Kopfkino anschalten: Sonnenaufgang, Lionel Richie, links der Gendarmenmarkt mit Dom, leere Straßen, von oben diese Geräusche - und ein Taxifahrer, rauchend am Aschenbecher.
Mensch Leute, könnt ihr nicht ein bisschen Rücksicht nehmen? Da sind schon Menschen auf der Straße, die versuchen sich auf ihre Arbeit zu konzentrieren.

Ich bin mir sicher, der Sash wird das eher als Luxusproblem bezeichnen.

Meine tatsächlich ernsthaften Probleme begannen an diesem Tag etwas später. Aber davon morgen mehr.

10 Minuten später war ich übrigens mit einem Fahrgast an Bord auf dem Weg nach TXL.


4 Kommentare:

  1. Klingt nach einer unterhaltsamen Pause :)

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    1. Für mich war es zu früh am Morgen, um darin einen Unterhaltungswert zu erkennen. ;-)

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    2. Kann ich verstehen, aber wenigstens ist es blogbar …

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  2. Ich kann mir schlechter beginnende Morgen/Arbeitstage vorstellen :-)

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