Montag, 9. September 2013

Was Grundsätzliches zu Demos

Zum ersten Mal in meiner langjährigen Taxifahrertätigkeit habe ich am Samstag eine Schicht früher beendet als vorgesehen. Und das kam so:

Kreuzberg:
Um 16:00 Uhr beginnt am Kottbusser Tor eine Demonstration via Gitschiner Straße, Böcklerstraße, Erkelenzdamm, Kohlfurter Straße, Mariannenstraße, Oranienstraße, Adalbertstraße und Kottbusser Tor zur Admiralstraße. Bitte rechnen Sie bis ca. 19:00 Uhr mit kurzzeitigen Sperrungen in diesem Bereich.

Mitte:
Aufgrund einer Veranstaltung kommt es bis 24:00 Uhr im Bereich Straße des 17.Juni, Großer Stern, Brandenburger Tor und im Regierungsviertel zu mehreren Sperrungen. Ab 06:00 Uhr ist die Straße des 17.Juni ab Yitzhak-Rabin-Straße in Richtung Brandenburger Tor, die Ebertstraße zwischen Dorotheenstraße und Behrenstraße und die Dorotheenstraße ab Wilhelmstraße in Richtung Reichstag gesperrt. Ab 12:00 Uhr kommen folgende Sperrungen hinzu bzw. werden ausgeweitet: Straße des 17.Juni in beiden Richtungen zwischen Brandenburger Tor und Großer Stern, John-Foster-Dulles-Allee ab Haus der Kulturen in Richtung Reichstag, Kronprinzenbrücke in Richtung Reichstag und Moltkebrücke in Richtung Kanzleramt. Des Weiteren kann es aufgrund eines Umzugs von 14:00 bis 17:00 Uhr zu weiteren kurzzeitigen Sperrungen kommen. Wir empfehlen Ihnen diesem Bereich weiträumig zu umfahren.

 Mitte:
Um ca. 12:00 Uhr beginnt im Kreuzungsbereich Karl-Marx-Allee/Otto-Braun-Straße eine Demonstration mit bis zu 30.000 erwarteten Teilnehmern. Die Strecke führt via Alexanderstraße, Stralauer Straße, Spandauer Straße, An der Spandauer Brücke, Rosenthaler Straße, Weinmeisterstraße, Münzstraße, Memhardstraße, Alexanderstraße und Alexanderplatz zurück zur Karl-Marx-Allee/Otto-Braun-Straße. Bis ca. 20:00 Uhr kommt es in diesem Bereich zu Behinderungen. Verkehrsteilnehmer sollten den Bereich weiträumig umfahren.

 Mitte:
Um 13:30 Uhr beginnt an der Kreuzung Reinhardtstraße/Albrechtstraße ein Umzug via Friedrichstraße, Torstraße, Rosenthaler Platz, Torstraße, Mollstraße, Platz der Vereinten Nationen, Lichtenberger Straße, Strausberger Platz, Karl-Marx-Allee, Frankfurter Tor, Warschauer Straße, Revaler Straße, Modersohnstraße, Stralauer Allee und Alt-Stralau zur Kynaststraße. Bis voraussichtlich 22:00 Uhr ist mit Behinderungen zu rechnen.

Neukölln:
Ab 13:00 Uhr kommt es aufgrund einer Demonstration im Streckenverlauf Hermannplatz, Karl-Marx-Straße, Erkstraße, Sonnenallee, Pannierstraße, Glogauerstraße, Reichenbergerstraße, Ohlauer Straße, Wienerstraße und Oranienstraße zum Oranienplatz bis ca. 21:00 Uhr zu kurzzeitigen Sperrungen.

Prenzlauer Berg:
Ab 14:00 Uhr bis ca. 17:00 Uhr kann es wegen einer Demonstration in der Gleimstraße in Höhe Mauerpark zu Sperrungen kommen.
Berliner Zeitung

Auch die Abendschau berichtete. (Keine Ahnung wie lange der Link gültig ist.)

Vorsicht Werbung. Unbezahlt natürlich.
(Die Seite "Verkehrsvorschau für den...", zu finden unter der Rubrik Verkehr der Berliner Zeitung ist Pflicht für jeden, egal ob ÖPNV-Nutzer oder sonstiger Teilnehmer am öffentlichen Straßenverkehr.)

Nein, es machte keinen Spaß, seine Fahrgäste die letzten Meter zum Hauptbahnhof zu Fuß gehen lassen zu müssen, wie mir der hilfsbereite Polizist an der Absperrung zum Kapelle-Ufer empfahl.
Und mit viel Trickserei schaffte ich es anschließend, das Taxi vor der Zeit nach Hause zu bringen.

Das mit den Demos ist für mich eine zwiespältige Angelegenheit. Einerseits ein grundgesetzlich verbrieftes Recht, andererseits sorgen sie für ein Umsatzdefizit in meiner Kasse und dadurch zu Mindereinnahmen.

Aber völlig auf dem falschen Dampfer sind Menschen, wie der ältere Schwabe, dem ich mein Leid am Sonntag schilderte. Ich übersetze gleich:

"Da lief gestern doch ein kleines Grüppchen Menschen am HBF vorbei, die hatten syrische und ägyptische Flaggen dabei. Ich verstehe nicht, wie man so etwas genehmigen kann, wenn DIE hier bei uns ihr Mütchen kühlen wollen."

Lieber Fahrgast, da hast du unser demokratisches System nicht verstanden. Demonstrationen müssen nicht genehmigt ,sondern nur angemeldet werden. 

Und ich frage mich, ob solche Menschen noch mit beiden Beinen auf dem Boden unseres Grundgesetzes stehen.
Vielleicht sollte man mal über Abschiebung solcher Personengruppen nachdenken? Aber wohin damit?

Davon mal abgesehen, der Sonntag dann, der ohne nennswerte Verkehrsbeeinträchtigungen auskam, war traumhaft und das Defizit vom Vortag konnte ich locker wieder rausholen.
 

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