Je schlechter das Wetter, desto höher die Wahrscheinlichkeit.
Also, immer schön rechts halten und die Augen auf. Der geübte Taxifahrer erkennt potentielle Kunden meistens schon von weitem, aber bei diesem Winker war ich nicht darauf gefasst. Ein Jogger in professionellem Outfit stand am Straßenrand und erweckte eher den Eindruck die Straße überqueren als sich um ein Taxi bemühen zu wollen. Aber doch, sein Arm zuckte in die Höhe. Überrascht fuhr ich rechts ran.
"Zum Hotel Hyatt bitte."
"Na klar. Irgendwas passiert?"
Er konnte meine Neugier nachvollziehen.
"Ich habe mir auch gedacht, was der wohl jetzt denkt. Ja, ich kann nicht mehr laufen. Aus heiterem Himmel, ein stechender Schmerz in der rechten Wade. Das hat richtig BING gemacht. Scheisse."
Das hörte sich nicht gut an. Ihm schien tatsächlich eine Sehne gerissen zu sein.
"Haben Sie sich nicht richtig warm gemacht?"
"Ich habe noch nie Probleme gehabt."
Dann hat er mir von der schönen Strecke erzählt, die er gelaufen sei. Da kamen etliche Kilometer zusammen. Nicht, dass er schon ein Alter erreicht hätte, in dem man anfangen sollte seine sportlichen Aktivitäten den körperlichen Gegebenheiten anzupassen, aber der allerjüngste war er auch nicht mehr.
Ich habe überhaubt nichts gegen Sport, im Gegenteil. Bewegung ist eine absolute Notwendigkeit für den Körper. Aber immer im Rahmen eines Wohlfülgefühls und man muss auf seinen Körper hören.
"Brauchen Sie die Wade nächste Woche?"
"Njein. Aber ohne Sport geht es mir nicht gut."
"Im Moment aber DURCH den Sport auch nicht."
Er hatte Humor, trotz seiner Verletzung hat er das aufgelaufene Entgeld großzügig aufgerundet. Das musste er sich aber vom Doorman an seinem Hotel leihen. Ein Jogger schleppt ja kein Bargeld mit sich rum. Ein weiterer Vorteil des Laufsports.
Damit geht es ja am nächsten Sonntag in Berlin wieder los. Mit dem Halbmarathon startet am 7.3. die Laufsaison, die uns auch dieses Jahr wieder zahlreiche Straßensperrungen bescheren wird.
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