Ich bezeichne mich als politisch links stehend. Darf man als solcher eigentlich andere Linke als Spießer bezeichnen? Und gar öffentlich? Klar, politische Abgrenzung hat in der Linken ja Tradition. Der Aro hat vor kurzem ja was nettes drüber geschrieben. Aber darum geht es mir gerade nicht. In der Öffentlichkeit bin ich mit Kritk am eigenen Lager sehr zurückhaltend. Zu schnell wird man da in eine falsche Ecke gesteckt.
Gestern hatte ich einen Fahrgast, mit dem ich mich sehr gut über dieses Thema unterhalten konnte. Ein ehemaliger Hausbesetzer, der mir die Geschichte seines Hauses erzählte. Seine Mitbesetzer hätten zu viert einen gerade noch 40 kg schweren Junkie und Heroindealer, der seine Waren immer bei ihnen vor dem Haus angeboten hatte, zusammengeschlagen. Sozusagen Bürgerwehr. Ich erzählte die Geschichte des autonomen Spießers, der mich vor meinem Haus auf dem Gehweg mit seinem selbstgeschweißten Fahrrad beinahe über den Haufen fuhr und meiner Beschwerde, was er denn mit dem Fahrrad auf dem Gehweg verloren hätte, entgegnete, er führe hier seit 50 Jahren auf dem Gehweg. Als er die schwäbische Klangfärbung meiner Stimme entdeckte, schickte er mich verbal dahin, wo ich hergekommen sei.
Oder der Blockwart der Bevernstraße, der sich nicht zu blöde ist, morgens um Neun Uhr, die neben ihrem Taxi sich unterhaltenden Fahrer lautstark anzubrüllen, er könne nicht schlafen und würde dafür sorgen, dass diese Taxihalte verschwindet. Mit Frauchen, Kind und Hund. Bionade-Biedermeier eben.
Er dann wieder (normalerweise nur Radfahrer), wie bescheuert er die rechthaberischen anderen Radfahrer finde und dass ja jeder Fehler mache, aber manche Radfahrer wohl nie.
Und so ging's weiter, ohne dass einer von uns den anderen in eine konserative oder gar rechte Ecke steckte. Von mir aus hätte die Fahrt noch weiter gehen können.
Uff, das musste mal gesagt werden.
Gestern hatte ich einen Fahrgast, mit dem ich mich sehr gut über dieses Thema unterhalten konnte. Ein ehemaliger Hausbesetzer, der mir die Geschichte seines Hauses erzählte. Seine Mitbesetzer hätten zu viert einen gerade noch 40 kg schweren Junkie und Heroindealer, der seine Waren immer bei ihnen vor dem Haus angeboten hatte, zusammengeschlagen. Sozusagen Bürgerwehr. Ich erzählte die Geschichte des autonomen Spießers, der mich vor meinem Haus auf dem Gehweg mit seinem selbstgeschweißten Fahrrad beinahe über den Haufen fuhr und meiner Beschwerde, was er denn mit dem Fahrrad auf dem Gehweg verloren hätte, entgegnete, er führe hier seit 50 Jahren auf dem Gehweg. Als er die schwäbische Klangfärbung meiner Stimme entdeckte, schickte er mich verbal dahin, wo ich hergekommen sei.
Oder der Blockwart der Bevernstraße, der sich nicht zu blöde ist, morgens um Neun Uhr, die neben ihrem Taxi sich unterhaltenden Fahrer lautstark anzubrüllen, er könne nicht schlafen und würde dafür sorgen, dass diese Taxihalte verschwindet. Mit Frauchen, Kind und Hund. Bionade-Biedermeier eben.
Er dann wieder (normalerweise nur Radfahrer), wie bescheuert er die rechthaberischen anderen Radfahrer finde und dass ja jeder Fehler mache, aber manche Radfahrer wohl nie.
Und so ging's weiter, ohne dass einer von uns den anderen in eine konserative oder gar rechte Ecke steckte. Von mir aus hätte die Fahrt noch weiter gehen können.
Uff, das musste mal gesagt werden.
Die Fahrt kann ich mir auch sehr angenehm vorstellen :)
AntwortenLöschenIst ja nicht so, dass man im eigenen Lager nicht auch Kuriositäten und Traurigkeiten findet.
Die Beispiele sind da schon sehr bezeichnend...
@Sash
AntwortenLöschenja, war sehr angenehm. Man konnte mal so richtig vom Leder ziehen, ohne sich irgendwann dafür rechtfertigen zu müssen