Montag, 8. Juni 2009

Handys

Am Samstag Nachmittag. Eigentlich wollte ich Feierabend machen. Ich hatte für den Heimweg eine Strecke gewählt, die mich an der Bar25 vorbeiführte (vielleicht noch eine kurze Feierabendtour?). Tatsächlich standen zwei junge Frauen vor der Tür, die mich ranwinkten. "Zuerst in die Warschauer Str. und dann weiter nach Friedrichshain rein, bitte." Aber bitte, aber gerne. Genau richtig, nicht zu weit, nicht zu kurz. Ich fuhr dann ungefähr 200 Meter, als es auf der Nebenspur fürchterlich zu hupen begann. Ein anderes Taxi hielt neben mir und der Fahrer meinte zu mir: "Die zwei haben bestellt." Ich fragte die zwei Frauen und es stellte sich heraus, ja sie hätten bestellt. "Warum habt ihr mich dann rangewunken?" "Wir dachten, Sie wären das bestellte Taxi." Natürlich mussten die Damen dann umsteigen, wobei sie von ganz alleine auf die Idee kamen, mir den inzwischen auf 3,30 Euro angestiegenen Fahrpreis zu bezahlen. Meinen herzlichen Dank dafür!
Das war jetzt natürlich nicht dramatisch, aber ich verstehe die Kunden einfach nicht. Ich bestelle mir über Handy ein Taxi, und fange direkt anschließend an wie wild mit den Armen zu rudern, sobald sich irgendwas, das wie ein Taxi aussieht, nähert?
Inzwischen ignoriere ich von einer Halte aus alle Funkaufträge mit Handy. Und auch sonst, wenn ich unterwegs bin, muss ich schon so gut wie um die Ecke sein, um ich mich dafür zu bewerben. Schätzungsweise 50% aller Handy-Aufträge sind schon weg, bevor man ankommt.
Liebe Handy-Auftraggeber, ich glaube, ihr wisst gar nicht, was es unter Umständen für einen Taxifahrer bedeutet, schon wieder mal erfolglos ein paar Kilometer Anfahrtsweg gehabt zu haben. Und vielleicht kommt irgendwann, wenn ihr mitten in der Pampa steht, gar keiner mehr! Aber dann ist das Geschrei ja wieder groß. So wie bei ihm hier im letzten Absatz.

7 Kommentare:

  1. Ich würde auch keine Handyaufträge annehmen, wenn ich nicht eh schon in Fahrt und fast vor Ort bin. Deine angegebenen 50% sind da schon optimistisch.
    Der Artikel zu dem Du noch verlinkt hast ist übrigens echt ne Frechheit.

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  2. @Aro
    Dieser Oliver Gehrs war mal Journalist bei der taz,beim Spiegel, bei der Süddeutschen und hatte bei WatchBerlin einen Videoblog. Da war er mir noch relativ sympathisch. Aber anscheinend will inzwischen keiner mehr.
    http://de.wikipedia.org/wiki/Oliver_Gehrs

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  3. große güte, der ist aber sickig. artikel mein ich.

    oder sind die berliner kollegen echt alle so, und auch keiner mehr der nach niceragua fährt? ;)

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  4. @Ly
    Und dabei habe ich den Menschen gerne gekuckt, als es WatchBerlin noch gab.
    http://www.youtube.com/results?search_type=&search_query=blattschuss+oliver+gehrs&aq=0&oq=blattschuss
    Aber in seiner Arroganz verteilt er zuviel nach allen Seiten.

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  5. Und zu WatchBerlin noch folgendes.
    http://www.spreeblick.com/2008/11/20/watchberlin-wird-eingefroren/

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  6. mir ist bei dem artikel aufgefallen, das er ja bemeckert das die taxifahrer alle nur meckern würden, und von wegen gute alte zeiten, aber er macht doch eben genau das, meckern und gute alte zeiten. das macht seinen artikel über taxifahrer in B sehr unglaubwürdig.

    im grunde wie einer, der sich wegen einer sache aufregt, hier Handy/Pampa, aber gibt nen rundumschlag. sowas ist schade und genau das was man allerorten findet im netz.

    vieleicht ist er einer der einfach nur noch unzufrieden ist.


    by the way, das magazin brand 1 das er vorstellt in einem blattschussbeitrag stellt all seine artikel online. manche sind gar nicht verkehrt bzw so manche themen sind mal andersrum gedacht.
    http://brandeins.de

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  7. @Ly
    er ist auch Herausgeber des http://www.dummy-magazin.de/
    und schreibt im angeschlossenen http://blog.dummy-magazin.de/
    Aber mit diesem nöligen Artikel eines nöligen Journalisten über nölige Taxifahrer hat er bei mir einige Sympathien verscherzt.

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