Donnerstag, 21. Juni 2012

Schwerbelastungskörper


Zu einem der absurdesten Relikte der größenwahnsinnigen Naziarchitektur zählt der Schwerbelastungskörper, der 1941-43 von französischen Zwangsarbeitern an der Ecke General-Pape-Straße/Loewenhardtdamm gebaut wurde.

Mit Hilfe dieses aus Beton gegossenen Ungetüms sollte die Bodenfestigkeit für den "Großen Triumphbogen" in der Nord-Süd-Achse der geplanten "Welthauptstadt Germania" geprüft werden. Mit seinen 117 Meter Höhe und 170 Meter Breite sollte dieser gigantische Außmaße haben.
Zum Vergleich: Das Brandenburger Tor ist 26 Meter hoch und 65,5 Meter breit.

Seit 2009 ist dieser Klotz restauriert und kann besichtigt werden. Auf dem Gelände befindet sich  eine Aussichtsplattform, von der aus man einen netten Blick auf z.B. den Potsdamer Platz hat.

Aus Schwerbelastungskörper


Der Durchmesser dieses zylindrischen Körpers beträgt 21 Meter. Er ist 14 Meter hoch und geht noch 18 Meter in die Tiefe. Gesamtgewicht über 12.000 Tonnen.
Aus Schwerbelastungskörper

Aus Schwerbelastungskörper
Hier in 14 Metern Höhe sollte sich das Straßenniveau befinden ...

Aus Schwerbelastungskörper
... damit die Besucher, die am Südbahnhof austeigen, diesen Anblick haben.
Im Hintergrund die "Große Halle". Diese war geplant mit 315 × 315 Metern Grundfläche und 320 Metern Höhe.
Und überhaupt: "Hitler mochte Berlin nicht. Viel zu wenige haben ihn da gewählt und viel zu dekadent da alles. Nürnberg, München und Wien, das waren seine Städte. Im Grunde genommen wollte er durch dieses Projekt das alte Berlin dem Erdboden gleichmachen." (Zitat eines Mitarbeiters vor Ort.)

Und das hat er ja letzten Endes auch, nur anders als geplant. Das Arschloch, das alte.

Nachtrag 22.06.
Das oben gezeigte Video ist NICHT von mir, Das lag da in You Tube einfach so rum.

Montag, 18. Juni 2012

Die Wilhelme und Friedriche

Ich gebe es unumwunden zu:
Die einfallslose Vornamensgebung des Herrschergeschlechts der Hohenzollern überfordert mich. Ich kriege diese Kaiser und Könige, Wilhelme und Friedriche nicht immer gebacken.

Aber selbst Historiker(?) stehen anscheinend mit ihnen auf Kriegsfuß. Wie sonst kann man sich erklären, dass sogar öffentlich ausgehängte Informationstafeln peinliche Fehler enthalten?
Diese Tafel steht auf dem Gelände des ehemaligen Flughafens Tempelhof, heute Berlins größter Park.
Gehen wir mal etwas näher ran
Einen deutschen Kaiser Friedrich Wilhelm II gab es nie. Gemeint ist der letzte deutsche Kaiser Wilhelm II. (Und in Holland Asyl gefunden hat.)

Und wie man sieht, der Berliner weiß sich zu helfen. Nein, ich war es NICHT, der dort den Friedrich mit Recht rausgekratzt hat.

Mittwoch, 13. Juni 2012

Vor dem Spiel

Dialog mit zwei männlichen holländischen Fahrgästen:

"Ich mag ja Holländer. Nett, sympathisch, tolerant und weltoffen. Nur bei einem Punkt hakt es bei euch aus. Beim Fußball."

"Wir mögen die Deutschen ja auch. Nur bei einem Punkt hakt es bei euch aus. Beim Fußball."

Ehrlich gesagt, SOO habe ich es noch nie betrachtet.

Viel Spaß heute Abend.

(Ja, es ist bekannt, dass Holland nur ein Teil der Niederlande ist.)

Dienstag, 12. Juni 2012

Geht echt nicht

Ich könnte mich ja sowas von in den Hintern beissen, dass ich das Foto des Internetausdrucks des Fahrgastes verhunzt habe.

"Can you please take us to this airport?"

und zeigte mir die Adresse auf seiner Reservierungsbestätigung:

Berlin Brandenburg International.
Willy-Brandt-Airport

"No, I can't."

Tja, so kann das gehen in Berlin. Die einen wollen zu einem Flughafen, den es noch gar nicht gibt. :-( Manch andere irren mit ihren Rollkoffern auf Flughäfen rum, die es nicht mehr gibt. ;-)

Montag, 11. Juni 2012

Vordrängeln gilt nicht

Es war gestern wie immer. Sehr viele Kollegen kneifen ja, wenn es eine Großveranstaltung mit zahlreichen Straßensperrungen gibt. Kann ich schon verstehen, da es einfach keinen Spaß macht, sich vor jeder Tour den Kopf zu zermartern, ob und wenn ja, wie man das gewünschte Fahrziel erreichen kann. Andererseits, mit guter Vorbereitung hat es manchmal ja auch ein bisschen was von Abenteuer und Spannung.

Wie dem auch sei, nachdem der Tag so langsam in die Gänge kam, stapelten sich die Fahrgäste an den Halten. Kaum kam man mal dazu, sich ein Brötchen oder eine Zigarette zu gönnen.

Den Schlaumeiern aber, die meinten, sie könnten sich an den Zufahrtswegen zu den Taxihalten positionieren, um die anfahrenden Taxen abzufangen, habe ich eine deutliche Abfuhr erteilt. Ich mag keine Vordrängler.
Man stelle sich vor, man steht mehr oder weniger geduldig in der Schlange an der Halte, muss unter Umständen seinen Flug oder Zug erreichen und muss mit ansehen, wie diese Drängler ein Taxi nach dem anderen vor der Nase wegschnappen. Es kommt zwar selten vor und natürlich genießt man als Taxifahrer diese Situationen, aber auch hier gilt: Immer der Reihe nach.

Wenn die Thea Nolte den Albrecht Bähnisch heiratet

Was bin ich rumgegurkt, um diese Straße zu finden.
Als ich dort dann endlich meine Fahrgäste abgeliefert hatte und noch dabei war, dieses Foto zu machen, kamen neue Fahrgäste aus dem Holiday Inn und wollten zum Hauptbahnhof gefahren werden. Ob sie vom Hotel ein Taxi bestellt hätten, fragte ich sie. Nein, sie hätten mich gerade gesehen und ihr Glück versucht. Taxi bestellen wollten sie vermeiden, da diese neue Straße ja kein Taxifahrer kennen würde. Schon auf dem Hinweg hätte der Kollege ihr Fahrziel trotz Nachfrage bei der Zentrale nicht gefunden. 
Nein, NICHT Thea-Nolte-Bähnisch-Straße, liebe Leute von Holiday Inn.

In Hannover kennt man sie anscheinend, die Theanolte Bähnisch. (Echt, diese Wikipedia ist Gold wert.)
Kauperts hat sie aber auch schon auf dem Schirm.

Freitag, 8. Juni 2012

Heißes Wochenende

Es ist angerichtet. Ab morgen wird die Straße des 17. Juni wieder zur Fanmeile, auf der Fußballfans sich die Übertragungen der deutschen EM Spiele live im Rudel anschauen können. Ich persönlich finde das okay. Auch wenn die wichtige Ost-West Tangente damit für den Fahrzeugverkehr über viele Wochen hinweg gesperrt sein wird.

Von mir aus kann es losgehen.
Was mir aber ein bisschen Kopfzerbrechen bereitet, ist das Radrennen, das am Sonntag am Platz des 18. März starten soll. Also genau da, wo die Bühne der Fanmeile steht. Zwar haben die Veranstalter des Rennens ihre übliche Strecke geändert und fahren nicht mehr wie den vergangenen Jahren den 17. Juni entlang, aber wie sie rund 14.000 Radfahrer dort starten lassen wollen, ist mir ein Rätsel.
Keine Ahnung, vielleicht kriegen sie es ja hin.
Und um eine Zieleinfahrt zu schaffen, wurde die Sperrung des 17. Juni noch mächtig nach Westen hin verlängert.
Ich habe wirklich nichts dagegen, wenn in Berlin was los ist. Aber warum immer alles gleichzeitig? Hat noch jemand eine Demo angemeldet?

Dienstag, 5. Juni 2012

Gewonnen

Mittags so gegen 16 Uhr. Eine junge Lady winkt in Wilmersdorf* und möchte nach Kreuzberg*. Aber gerne, nette Tour. Gepflegt sah sie aus, etwas überschminkt vielleicht. Die Fahrt verlief zuerst schweigend, aber dann:

"Ich habe gewonnen."

"Schön. Darf man fragen wobei?"

"Beim Wettsaufen."

"Aaah ja. Und was denn?"

"Einen Haufen Geld*"

Die Tour kostete knappe 17€ und sie bezahlte mit einem Zwanziger.

"Stimmt so. Ich habe ja gewonnen... Und jetzt gehe ich erstmal kotzen."


(*Ein paar Details habe ich verändert. Ich glaube, es wäre ihr sehr unangenehm, wenn man sie indentifizieren könnte.)


Montag, 4. Juni 2012

Na klar nehme ich Coupons

Nach der Aufzeichnung seiner Sendung zog er die Krawatte aus, stieg in meine Taxe und wollte nach TXL gefahren werden. Ich habe ihm den Gefallen getan.
Quasseln kann er ja. Ist auch sein Beruf.

Keine Zeit sich zu beeilen

Eine Woche hätte er gebraucht um nach Berlin zu kommen, meinte der Ostfriese.
Ich habe ihn auch noch durch die Stadt fahren sehen. Hat ganz schön Speed gemacht, der Hanomag. Mal ein abwechslungsreicheres Motiv als immer das gleiche Disneyland am Brandenburger Tor. Und natürlich haben ihn die Schausteller hinter seinem "Wohnmobil" schon nach ein paar Minuten dort wieder verjagt. Er würde die Sicht versperren.