Montag, 23. Januar 2012

Die Mode Woche

So, die Mode-Woche liegt hinter uns. Eigentlich schon seit Freitag, denn am Wochenende war nur noch die "Mercedes-Benz-Fashion Week" aktiv. Zu dieser Mode-Woche gibt es aber noch einiges zu berichten.

Sie besteht in ihren Hauptbestandteilen aus 3 Zentren: "Mercedes-Benz Fashion Week" am Brandenburger Tor,  "Bread & Butter" am ehemaligen Flughafen Tempelhof und "Premium" an der Station Berlin (Luckenwalder Straße). Dazu kommen noch zahlreiche Showrooms, die über die halbe Stadt verteilt liegen. Für uns Taxifahrer ist die "Mercedes-Benz Fashion Week" relativ uninteressant, die beiden anderen aber ein Traum.

Als noch mit dieser Messe unerfahrener Taxifahrer hielt ich diese 3 Tage für ein Messe-Event wie die anderen Messen auch. Morgens die Besucher auf's Gelände bringen, dabei in den Zufahrtsstraßen im Megastau stehen und nachmittags wieder zu ihren Hotels fahren. In der Zwischenzeit ist Ruhe im Taxigewerbe angesagt. So wie das Anfang Februar mit der FRUIT LOGISTICA wieder der Fall sein wird. 

In diesen morgendlichen Stoßzeiten treibe ich mich bewusst NICHT in der Nähe von Hotels herum, da es zu einem Engpass an den restlichen Halten in ganz Berlin kommt und ich mir auch den Nervenkrieg mit den Kollegen ersparen möchte, die mich mit wilden Spurwechseln kurz vor der Messe manchmal zur Weißglut bringen. Und der Rest der Stadt dankt es mir.

Das ist aber während der Mode-Woche ganz anders. Die Besucher wechseln lustig von einem Messe-Standort zu einem Showroom und weiter zum nächsten Highlight. Das musste ich aber auch erst mal lernen. 

Anfangs (2009) habe ich die "Bread & Butter" falsch eingeschätzt und mich nach jedem Transport dorthin sofort wieder zurückgezogen. Gewundert habe ich mich schon ob der großen Anzahl der schon zur Mittagszeit dort wartenden Taxis und irgendwann habe ich es ausprobiert, mich auch gleich wieder hinten anzustellen. Und es ist einfach faszinierend, wie schnell man in einer Schlange von gefühlten hundert Taxis wieder einen Fahrgast im Auto hat. 10 - 15 Minuten sind schon die längere Variante. Und ab ca. 15 Uhr ist es umgekehrt. Die Fahrgäste stehen in Schlangen. Es macht also keinen Sinn, die Messestandorte wieder zu verlassen, denn so schnell bekomt man von anderen Punkten aus nie und nimmer wieder neue Kunden an Bord.


Jetzt muss ich aber sagen, dass die diesjährige Mode-Woche für mich etwas enttäuschend verlief. Das war vor allem am Donnerstag der Fall. Ich hatte das Riesenpech, sage und schreibe 6 Mal hintereinander die Strecke von der "Premium" zur "Bread & Butter" bzw. umgekehrt absolvieren zu müssen. Und die Fahrt dauerte wegen des Verkehrschaos' auf den Anfahrtswegen dieser  nur ca. 3 km langen Strecke jedes Mal, trotz etlicher Tricks, die man da fahren kann, je nach Tageszeit um die 20 Minuten. Und ohne die zwei Schönefeldfahrten hätte es traurig ausgesehen mit meinem Umsatz.

Der Freitag allerdings hat mich dann wegen der zahlreichen Flughafenfahrten ein bisschen versöhnt. Insgesamt blieb aber der Umsatz trotzdem knapp unter dem des Vorjahres. 

Platt bin ich aber allemal, zumal ich auch das komplette WE mitgenommen habe, das erwartungsgemäß eher schleppend verlief, da die meisten Messe-Besucher schon am Freitag abgereist waren.
Aber trotzdem freue ich mich auf ein Wiedersehen mit den Mode-Menschen im Juli. 
Denn nach der Messe ist vor der Messe.

Und wenn ich ausnahmsweise auf ein Springerblatt verlinken darf, genauso sah es am Mittwoch Morgen auf dem Flughafen Tegel aus. Auf Anweisung des Taxi-Services vor Ort musste ich nach dem Ausladen meiner Fahrgäste gleich wieder welche aufnehmen. 

Und wie ein Nachtfahrer das Ganze anzugehen hat, schildert der Aro

7 Kommentare:

  1. Ja, der Mittwoch war noch klasse. Aber danach war's schon mau, wenn auch mehr als einem normalen Wochentag. Trotzdem freue ich mich schon auf die nächste Fashionweek :-)

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    1. Der Freitag ist für den Tagfahrer immer der beste Tag. Wenn die dann wieder nach Hause wollen. Ich glaube, für einen früh beginnenden Nachtfahrer ist da auch noch was zu holen.

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    2. Freitag ist aber Frei-Tag. Sagt doch schon der Name :-)

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  2. wie bekloppt muss mensch denn sein, um DREI STUNDEN auf ein Taxi zu warten..... also, selbst wenn man da 50% Springer-Übertreibung rechnet. Nee, nee.... rein in den Bus - fährt alle 2 oder 3 Min. einer, zur U-Bahn und ab gehter der peter.
    Kommen die Messegäste alle aus Hinterpimpelsdorf, und haben deswegen Angst vor Öffis? Oder sind sie sich zu "fein" dafür??
    auch, wenn ich den Taxifahren den Umsatz von Herzen gönne.....*kopfschüttel*

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    1. Wenn du als Messegast in einer völlig fremden Stadt ankommst, willst du natürlich möglichst schnell und unkompliziert zu deiner Messe. Und das geht halt normalerweise mit dem Taxi am einfachsten. Davon leben wir ja auch. Auf die Schnelle eben mal das öffentliche Nahverkersnetz dieser Stadt zu durchschauen, ist für die meisten unverhältnismäßig.
      Schon die Busstation in Tegel zu finden ist nicht so ganz einfach.

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  3. na, ich weiß ja nich.... dass da ne Schlange steht, sehe ich doch und kann mir ausrechnen, dass das nicht in fünf Minuten erledigt ist.
    Ich habe eher den Verdacht, dass sich da manch einer zu fein dazu ist, mit Bus/Bahn zu fahren. Oder doch zu Blöd???..... wer weiß es schon?!
    Denn sooooooo schwer ist das auch in Berlin nicht. Und wenn man den Schildern im Flughafen folgt, findet man sogar die Busse. Und - total uncool , ich weiß, man könnte ja auch mal mit jmd reden!!!
    Oder standen da nur modelustige Japaner mit null dt.- und engl.- Kenntnissen? Da könnte ich dann allerdings Verständnis aufbringen. Insgesamt bleibt ein Kopfschütteln.

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    1. Der, den ich eingesackt hatte, war aus Pakistan. Gute Englisch-Kenntnisse, aber keine Ahnung von Deutschland und Berlin.
      Oh, Berlin is really the Capital of Germany?
      War eine lustige Fahrt (für mich). ;)

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