So war ich nicht weiter überrascht, dass am Sonntagmorgen meine Stammtaxe aussah wie durch den Kakao gezogen. Okay, dachte ich, erstmal unter die Dusche damit. Einer muss es ja machen. Ist zwar zu Schichtbeginn etwas nervig und eigentlich sollte jeder Fahrer nach Schichtende seinem Nachfolger ein einigermaßen gebrauchsfertiges Arbeitsmittel zu Verfügung stellen, aber der eine oder andere Nachtfahrer lebt halt in einer eigenen Welt. So auch meiner. Der stand nämlich noch hinten in der Tanke, mit einem Becher Kaffee in der Hand, und begrüßte mich mit den Worten:
"Ich warte schon seit einer Viertelstunde auf dich. Möchtest du denn eine saubere Taxe haben?"
Was für eine Frage.
"Natürlich."
"Okay, dann jage ich ihn noch kurz durch die Waschanlage. Dauert nur 5 Minuten."
Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen. Steht eine Viertelstunde rum, wartet auf mich, um dann erst das Selbstverständlichste zu tun.
So ein sauberes Auto hat tatsächlich seine Vorteile. Schnell zwei kürzere Touren hintereinander gekriegt und dann am Ostbahnhof gelandet. Als Zweiter angedockt und erstmal eine geraucht. Das heißt, versucht eine zu rauchen. Ein Nachtschwärmer näherte sich der Halte, ignorierte den Vordermann und fragte mich:
"Kannst du mich nach Hakenfelde bringen?"
Meinen fragenden Blick auf den vor mir stehenden Kollegen beantwortete er mit dem Satz:
"Das sieht mir zu dreckig aus."
War eine schöne und unterhaltsame Fahrt ans andere Ende Berlins, von der ich mir folgenden Spruch mitgenommen habe:
"Vielleicht ganz gut, dass mein Vater mir nie Einsicht in seine Vermögensverhältnisse gegeben hat. Wahrscheinlich wäre ich sonst ein verwöhntes, verhätscheltes Söhnchen geworden."
OBF -> Hakenkreuzfelde = Super Anfang einer Schicht!
AntwortenLöschenDurch's frisch verschneite Berlin. Plus angenehmer Fahrgast. :-)
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