Es heißt ja, jeder Amerikaner weiß, was er am 22. November 1963 gemacht hat und wo er gerade war, als ihn die Nachricht erreichte.
Auch die Deutschen haben einen solchen Tag (Nur halt von der angenehmen Art). Und ganz besonders die Berliner.
Ganz kommentarlos und wertfrei schildere ich nun "meinen" 9. November.
Damals war ich noch kein Taxifahrer, sondern noch als Bühnentechniker beschäftigt. Genau an diesem Tag war ich als solcher bei der Verleihung des "Goldenen Lenkrads" der Bild am Sonntag im Einsatz. Das Axel-Springer-Hochhaus, damals direkt am Mauerverlauf in der Kochstr. (heute Rudi-Dutschke-Str.) gelegen, war der Veranstaltungsort. Die anschliessenden Feierlichkeiten im 19. Stock mit großen Buffet und viel Trara schenkte ich mir diesesmal (obwohl die Qualität dieses Buffets legendär war) und begab mich zum Training (Aikido). Nach dem Training beschlossen wir, den Tag in einer Pizzeria zu beenden, zu der wir allerdings mit dem Auto fahren mussten. Das Autoradio vermeldete schon zu der Zeit, dass "irgendwas" an der Mauer passieren würde.
Auf dem Nachhauseweg hörten wir dann im Radio von der Grenzöffnung an der Bornholmer Str.
"Wollen wir da noch hinfahren?"
"Nein, zu müde."
Am nächsten Morgen war in der Kochstr. mächtig was los und diejenigen, die noch auf der After-Show-Party waren, kamen mit großer Verspätung zur Arbeit, einer sogar ohne Schlaf, direkt vom um die Ecke liegenden Check-Point-Charlie.
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