Das gibt mir die Zeit und Gelegenheit, ein Dokument vorzustellen, das im September eine große Rolle spielen wird.
Mein Stimmzettel zur Bundestagswahl 09 im Wahlkreis 84 Berlin-Friedrichshain-Kreuzberg-Prenzlauer Berg Ost
Bemerkenswert finde ich auch die unabhängigen Einzelbewerber. Ohne jetzt auch nur einen davon zu kennen - was versprechen sich die Leute davon?
DIE VIOLETTEN, für spirituelle Politik.
Meditieren die sich zum Bundestagsabgeordneten?
Na ja, kommt ja für mich alles nicht in Frage.
Ich versuche mal zusammenzufassen:
- Alle Rechtsparteien = Außerhalb jeglicher Diskussion.
- CDU = geht gar nicht.
- FDP = versteh' ich nicht. Genau diese liberale Wirtschaftspolitik, für die diese Partei einsteht, ist doch die Ursache der momentanen Wirtschaftskrise. Westerwelle - Außenminister. Brrh!
- CDU/FDP Koalition? = Alptraum.
- SPD = muss sich nach 4 Jahren Opposition erstmal wieder darauf besinnen, wofür das S in ihrem Namen steht. Dann wird man weiter sehen. Wer hat uns verraten?
- DIE GRÜNEN = Vorratsdatenspeicherung, Hartz IV - den größten Raubbau an der Sozialgesetzgebung (werde ich denen nie vergessen), Schwarz/Grün in Hamburg, 2 Kriegseinsätze unter ihrer Mitregierung (Kosovo, Afghanistan) u.s.w. (gilt natürlich auch für die SPD.)
- DIE LINKE = Oskar Lafontaine, geht nicht. Alles zu populistisch. Unglaubwürdig. Genauso wenig finanzierbar wie das "Steuern runter" der FDP. Gysi fordert:"Reichtum für alle" und die Parteizentrale will "Reichtum besteuern"
- PIRATEN = Eine Ein-Themen-Partei. Stimme verschenkt? Nach dieser Logik wären die Grünen nie in den Bundestag eingezogen. Wäre für mich auch ganz klar eine Proteststimme. Damit deren Thematik mal ernster genommen wird in der Politik. Und sollten sie in den Bundestag einziehen, wäre das die einzige Möglichkeit, schwarz/gelb zu verhindern. Und eine Watsche, vor allem für die CDU. Gegen Schäuble und Zensursula.
- Weitere Splitterparteien wie MLPD und Konsorten kommen für mich nicht in Frage.
- Gäbe es ein Kreuzchen für "Nichtwähler", das könnte man sich, wenn man es begründen könnte, durchaus überlegen.
Ich gehe nun schon seit über drei Jahrzehnten zu irgendwelchen Wahlen und habe bis auf das eine Mal, bei dem man Willy Brandt wählen konnte, immer mehr oder weniger taktisch, anti-taktisch oder "das kleinere Übel" gewählt. Ich möchte nun aber kein "Übel" mehr wählen. Es gibt aber für mich bei der jetzt anstehenden Bundestagswahl wohl keine andere "Wahl", als eine Proteststimme abzugeben. Ich war noch nie so ratlos wie heute.
Ich werde wohl wieder Ströbele wählen (Erststimme). Wenn ich den nicht hätte, wäre es noch schlimmer.
Zweitstimme - ja, hmm, ääh, wird vielleicht (Protest) bei den Piraten landen.
Aber auf jeden Fall werde ich wieder Briefwahl machen. Dann kann ich den Stimmzettel offen in der Wohnung auslegen und in einem entscheidenden Moment zuschlagen. Mit dem Kreuz.
Und heute so ab 18:00 Uhr sind wir ein bisschen schlauer, wohin der Deutschland-Trend geht.
Naja, einen freien Sonntag wirst du überleben, oder? Ich beende den Monat gerade auch nach dem Prinzip: Geld verdiene ich im September wieder ;)
AntwortenLöschenDeine Ratlosigkeit bezüglich der Wahl kann ich nur verstehen und im einzelnen sogar fast alle Argumente. Ne bessere Lösung als du hab ich allerdings auch nicht. Und ich hab keinen Ströbele...
@Sash
AntwortenLöschenAlso, heute war's ein bisschen ärgerlich. Ich komme zur Zeit sowieso wenig zum arbeiten.
Mensch, was machste denn dann ohne Ströbele? Irgendwie bin ich mit den Piraten nicht wirklich sicher. Hast Du die im Auge? Würde mich interessieren.
Naja, ich brauche keinen Ströbele. Auch wenn ich einige seiner Standpunkte gutheiße, finde ich es zum Kotzen, wie er die Gewalt der Autonomen verharmlost und verteidigt. Und dabei geht es nicht "nur" um Gewalt gegen Sachen.
AntwortenLöschenAber ansonsten bin ich ähnlich ratlos wie Du.
Die Linke fordert die Einführung einer Vermögenssteuer wie das z.B. in England praktiziert wird und die Abschaffung von Hartz IV. Es ist manchmal nicht schlecht, sich die Parteiprogramme durchzulesen und v.a. nicht dem aufzusitzen, was ZDF und ARD seit Monaten über die Linke „berichten“, denn da kann man inzwischen eine sehr gezielte Meinungskampange gegen die Linke erkennen (siehe Sommerinterview ZDF mit Lafontaine und andere Sendungen).
AntwortenLöschen@Trixi
AntwortenLöschenHier in Berlin haben wir schon in der zweiten Legislaturperiode eine rot-rote Regierung und ich bin im Großen und Ganzen soweit zufrieden mit der Entwicklung Berlins. Klar, zu meckern gibt es immer was (Stadtentwicklungssenatorin Junge-Reiher, Wowereits allmächtige, fast diktatorische Entscheidungspolitik...). Aber ich wage mir nicht vorzustellen, wie es in Berlin mit schwarz/gelb z.B. aussehen würde. Insofern hätte ich keinerlei Berührungsängste mit der Linken. Und ich bin auch im Groben über deren Wahlprogramm informiert. Aber in der Bundespartei hat mir der Lafontaine einfach zu viel zu sagen.
Wobei ich sagen muss, dass die SPD sich ein Eigentor schießt, indem sie eine Koalition auf Bundesebene mit der Linken ausschließt. Nur durch eine rot-rot-(grüne) Koalition wäre schwarz/gelb zu verhindern. Aber dazu ist die Linke in den westlichen Bundesländern zu schwach (was haben die denn eigentlich bei der letzten Lantagswahl in Bayern gekriegt?).
Und das mit der (anti)parteilichen Berichterstattung über die Linke in den Medien hat sich ja seit gestern erledigt.
Linkspartei und SPD sind sich offenbar ähnlicher, als sie selber glauben. Sowie sie an der Macht sind, vergessen sie ihre Standpunkte.
AntwortenLöschenDie SPD ist schon seit Ebert immer links in der Oppositon und springt sofort ins Bürgerliche, wenn sie die Regierung stellt (Ausnahme war höchstens Brandt).
Die PDS/Linke macht ihr das brav nach (siehe Berliner Senat) und trägt dann auch die massiven Sozialkürzungen, Schließungen von Jugendclubs etc. mit. Machterhalt ist alles. Da ist Ströbele sicher anders, nicht aber seine Partei, die Erfahrung haben wir ja schon gemacht.
Es ist ein Trauerspiel.
@Aro
AntwortenLöschenEs ist ein Trauerspiel.
Na sag ich doch.
Dem Ströbele halte ich wirklich zugute, dass er nun seit Jahrzehnten nicht von seinen Prinzipien abweicht. Weshalb ihn ja seine Partei auch nicht wirklich lieb hat. Vielleicht gehe ich noch auf eine Wahlkampfveranstatltung von ihm und stelle ihm eine einzige Frage: Herr Ströbele, was können Sie mir guten Gewissens als Zweitstimme empfehlen?
"Ströbele wählen, heißt Fischer quälen"
So hieß es früher mal.
@Klaus:
AntwortenLöschenEhrlich gesagt habe ich die Piraten im Auge. Aber mir ist bewusst, dass es eine schwierige Entscheidung ist, sie zu wählen.
Es ist eine Ein-Thema-Partei, und das bedeutet eben Vor- und Nachteile.
Nachteilig ist natürlich, dass man nicht ausschließen kann, dass die Piraten irgendwann vielleicht die Liebe zur Atomkraft entdecken oder ähnliches.
Der Vorteil wiederum ist, dass die Wahl dieser Partei - so lange kein differenzierteres Programm vorliegt - eine klare Stimme zu einem Thema ist. Das mag vielleicht nicht das wichtigste sein - und das ist es mir nicht einmal als leidenschaftlicher Internetnutzer und Blogger - aber wenigstens kann man so verhindern, dass die Stimme "missverstanden" wird. Ein deutlicheres Votum gegen einen Regierungskurs ist schwer möglich, denn theoretisch kann man ja auch "links" einfach aus einer unbegründeten Sympathie (für Lafontaine, haha!) wählen. Beispielsweise.
Wahrscheinlich werde ich sie wählen - aus Mangel an Alternativen und immerhin mit dem Wissen, dass ich ihrem Wahlprogramm zu einem weit weit höheren Anteil zustimme, als ich es bei jeder anderen Partei könnte.
Was ich allerdings letzten Endes als Konsequenz aus dieser Wahl erwarte, ist dennoch nicht weniger traurig als bei allen anderen:
Nix!
@Sash
AntwortenLöschenIch ertappe mich die ganze Zeit dabei, zu überlegen, wie ich denn wählen könnte, um den Alptraum schwarz/gelb zu verhindern. Und genau diese Art zu wählen, hatte ich in dem Post ja ausgeschlossen.
Stimmt, je weniger eine Partei auf dem Programm hat, desto weniger kann man ihre Stimmen falsch interpretieren.
Andererseits - mit wievielen, politisch ganz anders Gestrickten (z.B. Betreibern von Nazi-Blogs) mache ich u.U. mein Kreuzchen an der gleichen Stelle. Die wollen ja auch nur "Freiheit im Netz". Um mein Votum davon abzuheben wäre ein differenzierteres Programm schon von Vorteil.
Ach, es ist ein Elend.
Peter Hettlich ( Grüne ) betreibt anscheinend wie folgt Wahlkampf
AntwortenLöschenhttp://www.youtube.com/watch?v=YboD55shaeE
;)
@Marcus
AntwortenLöschenBitte in Zukunft keine Links zum Rassisten-Blog PI mehr hier bei mir!
Das meine ich ernst!
....Öhm, der Bericht kam immer noch bei RTL ( genauso wie der Link, von Youtube kam und nicht von PI ). Aber wenn man die bittere Wahrheit nicht verkraften kann....muss ja irgendwer schuld sein.
AntwortenLöschenÜbrigens Intressant wie schnell die Berliner verdrängt haben, das man mit "der Linken" indirekt die SED Nachfolgerpartei wählt.
@Marcus
AntwortenLöschenIn Deinem Link zu Youtube wird direkt zu PI verlinkt und das weißt Du auch. Ausserdem weiß ich nicht von welcher bitteren Wahrheit Du redest. Wie Du oben lesen kannst, habe ich überhaupt kein Interesse an den Grünen.
"das man mit "der Linken" indirekt die SED Nachfolgerpartei wählt"
Und mit CDU und FDP die Blockflöten aus der SED! Erst mal Geschichtsuntericht nehmen.
Und überhaupt; ich betreibe dieses Blog zu meinem Privatvergnügen. Ich habe keinerlei Interesse daran, mich mit Leuten wie Dir in irgendeiner Art und Weise auseinander zu setzen. Das habe ich schon vor Jahren aufgegeben.
Also, wenn Du was konstruktives beizutragen hast, her damit. Aber rechtsradikales Gedankengut wird hier nicht geduldet. Und im Zweifelsfall gnadenlos gelöscht. Deine zweifellos kommende Antwort werde ich auch nicht mehr beantworten. Du weißt doch, Trolls soll man nicht füttern.
Sonst geht es dir aber noch gut ....was??
AntwortenLöschenErst ist PI Rassistisch und dann soll ich auch noch Rechtsradikal sein. Welch würdige Begrüßung.
Aber schuldigung ich vergass ja, die Meinungsfreiheit in diesem Land besteht schon lange nur noch auf dem Papier.
Keine Sorge, ich werd deinen Blog nie wieder Besuchen, so verstrahlte Personen wie dich...muss ich mir bei leibe nicht antun.
@Marcus
AntwortenLöschenDanke.
Ströbele ist ein ziemlich autistisch und verlogener alter Mann! Sorry..., ist so meine Beobachtung seit Jahren...
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