Donnerstag, 20. Dezember 2012

Rosa-Luxemburg-Steg

Am Abend des 15. Januars 1919 wurden Dr. Rosa Luxemburg und Dr. Karl Liebknecht von Soldaten und Offizieren der Garde-Kavallerie-Schützen-Division misshandelt und ermordet. Rosa Luxemburg, verwundet oder tot,wurde an dieser Stelle von ihren Mördern in den Landwehrkanal geworfen.

(...)

Im Kampf gegen Unterdrückung, Militarismus und Krieg starb die überzeugte Sozialistin Rosa Luxemburg als Opfer eines heimtückischen politischen Mordes.

Die Mißachtung des Lebens und die Brutalität gegen den Menschen lassen die Fähigkeit des Menschen zur Unmenschlichkeit erkennen. Sie kann und darf kein Mittel irgendeiner Konfliktlösung sein und bleiben.

Berlin 1987
So ein Teil der Inschrift an der Gedenktafel zum Mahnmal am Ufer des Landwehrkanals.
Seit die links im Bild sichtbare Brücke 1987 gebaut wurde, setzte sich die Berliner Geschichtswerkstatt (BGW) dafür ein, diese Brücke nach Rosa Luxemburg zu benennen.

26 Jahre lang vergeblich.

Jetzt, am 25 September 2012 war es endlich soweit. Fast unbemerkt von Öffentlichkeit und Presse hat der Berliner Senator Michael Müller den neuen Namen enthüllt.
Es gibt jetzt in Berlin den Rosa-Luxemburg-Steg.
Und da die Brücke eine Doppelbrücke ist, hat sie sogar zwei Namen.
Links der Rosa-Luxemburg-Steg und rechts der Brückenteil, der innerhalb des Berliner Zoos verläuft, benannt nach Martin Hinrich Lichtenstein, dem Begründer des Zoos.

Die BGW hatte jahrzehntelang immer am 15. Januar eine kleine Demonstration mit symbolischer Brückenbenennung am Denkmal veranstaltet und Schilder mit dem Namen Rosa Luxemburgs an die Brücke geheftet, die dann dummerweise immer "vergessen" wurden. Allerdings verschwanden sie regelmäßig nach ein paar Tagen.

Das ist nun vorbei, wie Jürgen Karwelat, Vorstandsmitglied der Berliner Geschichtswerkstatt e.V. im im letzten Rundbrief der BGW (pdf) feststellen konnte:

Am 13. Januar werden wir wieder an der Brücke eine Veranstaltung machen. Schilder brauchen wir nicht mehr. Wir werden dann an unseren langen Kampf für die Brückenbenennung erinnern und natürlich an Rosa Luxemburg, die nicht nur eines der ersten Opfer des rechtsradikalen Terrors der Weimarer Republik war, sondern für uns heute noch wegen ihrer Ablehnung der Kriegspolitik, ihrer Geradlinigkeit und ihres Einsatzes für soziale Gerechtigkeit ein Vorbild sein kann.

Im erwähnten Rundbrief findet sich auch eine ausführlichere Darstellung des "langen Kampfes" der BGW.

Hier der Veranstaltungshinweis zum 13. Januar. 

Ach so, das Ganze befindet sich hier, in der Verlängerung der Lichtensteinallee.

Ein paar Billder mehr mit einem Besuch im Café am neuen See gibt es in meinem Picasa-Album.



1 Kommentar:

  1. Bei dem Satz "...Brückenteil, der innerhalb des Berliner Zoos verläuft..." erinnerte ich mich, dass ich da schon mehrfach drübergelaufen war, nächtigte ich doch in der Nähe. ;-)

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