Mittwoch, 7. April 2010

Alltag (3) Winker

Am Straßenrand stehende Personen, die beim Anblick eines dieser Fahrzeuge in hell-elfenbein (zumindest in Berlin ist das so) mit so einer komischen Dachleuchte oben drauf (TAXI) mit den verschiedensten Armbewegung signalisieren, dass sie ein Interesse haben mit dem/r Fahrer/in in Kontakt zu kommen, ja sogar in dieses Auto gerne einsteigen wollen und auch noch bereit sind dafür Geld auszugeben, sind ja Taxifahrers Lieblinge. Unverhofft kommt... leider viel zu selten.
Und sehr oft auch in den unpassendsten Momenten. Meistens eigentlich, nachdem man gerade nach halbstündiger Wartezeit endlich einen Fahrgast im Taxi hat.
Aber liebe Winker, wartet doch nicht bis zum letzten Moment mit dem Wedeln der Arme. Bei Nacht ist es ja leicht zu erkennen, ob ein Taxi besetzt ist oder nicht. Da leuchtet dieses Dachschild nämlich - wenn nicht, ist es besetzt, der Fahrer hat einen Funkauftrag oder vielleicht ist er dabei Feierabend zu machen.
Bei Tageslicht sieht es ein bisschen anders aus. Wenn ein Taxi sich nähert, immer winken! Erst nachdem man euch schon fast über die Hacken fährt und sich dann anhören muss: "Wir konnten nicht erkennen, ob schon jemand drin sitzt" ist doch ziemlich, äh, unerfahren.
Ich verspreche euch, der Fahrer wird garantiert nicht anhalten, wenn er schon Fahrgäste im Auto hat.
Also rechtzeitig bemerkbar machen. Der aufmerksame Taxifahrer hat euch meistens schon im Visier. Man entwickelt ein Gespür für sowas.
Richtig gemacht hat es die junge Dame am vergangenen Sonntag. Ich hatte zwei Fahrgäste im Auto, ungefähr 300 m vor deren Fahrziel (Checkpoint Charlie) winkte sie mir zu. Natürlich konnte ich nicht anhalten, habe aber, nachdem ich die Fahrgäste abgeladen habe, umgedreht und geschaut, ob sie immer noch Willens ist, bei mir einzusteigen. Und siehe da, sie wollte noch.

"Please, can you bring me to the Airport Schönefeld?"
 "Aber gerne"


9 Kommentare:

  1. Schöne Tour ;)

    Noch zu ergänzen wäre (wahrscheinlich eher ein Nachtschicht-Phänomen), dass man zwar lieber einmal mehr winken sollte als weniger, aber es ruhig dabei belassen kann. Wenn ein Taxi besetzt oder sonstwie nicht bereit ist, Fahrgäste aufzunehmen, dann ändert sich daran auch nichts, wenn man auf die Straße rennt, um es anzuhalten!

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  2. ...war in Zypern (genauer: in Limassol) so nett: Wenn man so die Strasse entlangläuft und es hinter einem hupt, reicht ein kurzes Armheben, damit das Taxi sofort neben einem steht :)
    Wobei - "Taxi" ist ein großes Wort; manchmal handelt es sich auch einfach um ein Privatfahrzeug das Taxi spielt :D

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  3. @Sash
    Vor kurzem ist es mir passiert. Mein Nachtfahrer hatte für seine Heimfahrt zur Ablöse die Fackel ausgemacht und ich habe nicht darauf geachtet. Jede Menge Leute, die so aussahen als wollten sie Taxe fahren, aber kein Arm ging hoch. Ein Kollege hat mich dann darauf aufmerksam gemacht. :-)

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  4. @Anonym
    Lustige Vorstellung für Berlin. Sonntagmorgens rund um's Schlesische Tor. :D

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  5. Der erfahrene, alte Taxifahrer schüttelt da aber den Kopf und hat einen weisen Rat:
    Einfach die Fackel nicht mit Knöpfchen, sondern übers Taxameter ein- und ausschalten. Dann fällt es auch auf, wenn sie ausgeschaltet ist. Und man kann nach einem Auftrag nicht vergessen, sie wieder einzuschalten.

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  6. @Aro
    Wenn man morgens nicht noch so kleine Augen hätte, würde man es auch durch das fehlende "T" im Display bemerken. ;-)
    Ausserdem, mit "Knöpfchen" die Fackel ein und ausschalten geht schon lange nicht mehr. Zumindest nicht bei Daimlern.
    Hätte er die Fackel mit dem Taxameter ausgeschaltet, wäre sie bei meiner Neuanmeldung automatisch wieder aktiviert gewesen.
    Aber so sind sie halt, die Nachtfahrer.

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  7. Wieso soll das nicht gehen? Bei den meisten Taxen die ich kenne, gibts da extra einen Knopf zum Ausschalten. Aber vielleicht sind die alle schon zu alt :-)

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  8. @Aro
    Bei allen Taxen, mit denen ich die letzten vier Jahren gefahren bin, musste man das über das Display machen.

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  9. @Klaus:
    Ich hab ein Knöpfchen. Nutze ich aber eigentlich nie. Entweder ich bin besetzt oder frei. Allerdings löse ich mich mit meinem Tagfahrer ja auch nicht pünktlich ab, sondern hab meistens noch die Zeit für eine letzte Tour, so sie denn kommen mag.

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