Donnerstag, 22. April 2010

(H)ampelmännchen und Frauchen


Liebe Berlin-Besucher, wir freuen uns ungemein, dass euch Berlin so gut gefällt, dass ihr zu Millionen unsere Stadt besuchen kommt. 
Wir freuen uns auch, Euch als unsere Gäste in der Stadt willkommen zu heißen. Aber bei dem einen oder anderen Gast in der Stadt habe ich den Eindruck, dass ihnen die Bedeutung des Wortes "Gast" nicht so ganz vertraut ist. Anders kann ich mir nicht erklären, dass ihr in manchen Regionen der Innenstadt auf einmal alle und jegliche Verkehrsregeln (die ihr Zuhause selbstverständlich beachtet) für ungültig erklärt. In Worten und Taten:

Wenn dieses Verkehrszeichen an einem Fußgängerüberweg erscheint, ist es verboten, denselbigen weiterhin zu benutzen. Berlin ist eine Großstadt und hat auch für Einheimische schwer zu durchschauende  Ampelschaltungen und auch, wenn ihr der Ansicht seid, kein Fahrzeug zu erblicken, irgendein Linksabbiegerverkehr oder eine selten vorkommende grüne Welle, bei der Autos zügiger daherkommen als auf eurer Dorfstraße, kann für euch größere Gesundheitsrisiken mit sich bringen. 




Oder verwirrt es euch, dass in Berlin dieses Männchen auf den Ampeln ein
bisschen anders aussieht als bei euch zu Hause.
Und ehrlich, ich habe keine Lust, mir von irgendwelchen [böses Schimpfwort] , die ich (mündlich) auf die Farbe der Fußgängerampel hingewiesen habe, nachdem sie mir vor's Auto gelaufen sind, Sprüche anzuhören wie: "Ach halt doch die Klappe".

Und hier noch was zur Rechtslage, wenn ihr euch den einen oder anderen Knochen an einer Autostoßstange gebrochen habt.

Bei rot über die Ampel: Kein Schadenersatz für Fußgänger

5 Kommentare:

  1. Die meisten Leute können sich doch "in der Fremde" nicht so schnell umstellen.

    "Für die Brasilianer ist es eine der touristischen Attraktionen Berlins, Menschen zu beobachten, die brav warten, bis die Ampel auf Grün schaltet, um die Straße zu überqueren. Das erscheint uns fast wie ein Wunder, ist Stunden der Betrachtung, tiefschürfender Kommentare und erstaunter Briefe an die Freunde wert. Was den Fahrzeugverkehr angeht, ist die Verwunderung noch größer, und wenn ein Berliner sich über den Verkehr beschwert, denken die Brasilianer, er mache einen Scherz."
    (João Ubaldo Ribeiro - Ein Brasilianer in Berlin)

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  2. Immer wieder schön, wenn Menschen auf berechtigte Kritik aggressiv reagieren. Aber im Straßenverkehr scheint es ja notwendig zu sein, immer und überall um die letzte Sekunde zu kämpfen.
    Ich hab mir auch schon oft beim Abbiegen von der Warschauer auf die Mühlenstr. gedacht:
    "Hmm, die Fahrradfahrer haben seit 3 Sekunden rot, ohne Licht fahren sie auch noch, wenn ich jetzt anfahre und denen im Weg stehe, dann wird mich das keinen Cent kosten, ganz egal wie elegant deren Flug über mein Auto ausfällt..."
    Aber es funktioniert einfach nicht, wenn alle nur an Rache denken :(

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  3. Am Liebsten sind mir die Rudel-Schülerreisen. Der erste setzt seinen Fuß zum Überqueren auf die Straße, alle anderen tappen wie die schafe hinterher - natürlich nicht im Pulk, sondern schöööööön in die Länge gezogen. Ich fahre dann manchmal schon an, mache die Schaltung auf "N" und lasse den Motor aufheulen, wenn es mich zu sehr nervt.
    Hoffentlich vergesse ich vorher das Umschalten auf den Leerlauf nicht mal...

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  4. @alle
    Ich finde, es wird von Jahr zu Jahr schlimmer. Überrascht hat mich aber das oben verlinkte Urteil. Das soll jetzt aber kein Aufruf sein.

    @blikeberlin
    Hat er es überlebt?
    Da gab es aber doch ein Berlin-Zitat auf Deiner Seite eines Südamerikaners über die Radfahrer in Berlin. Finde ich gerade nicht.

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  5. @Klaus
    Das Zitat mit den Radfahrern war auch von ihm. Es sind sogar zwei:
    http://blikeberlin.wordpress.com/?s=ribeiro
    Die Radfahrer muss er wohl als deutlich gefährlicher empfunden haben als die Autofahrer.

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