Ich glaube, so voll habe ich die Stadt noch nie gesehen. Menschenmassen auf der Suche nach den Riesen und einem Eingang zum Einigkeitsfest. Teilweise ist in Mitte der Verkehr zum Erliegen gekommen. Und ich mitten drin. Aber auch zum erstenmal hat mir das gar nicht so viel ausgemacht. Weil - es war tatsächlich ein richtig gutes Event. Fahrgäste, die ich zwischendurch durchaus auch noch hatte, waren völlig hin und weg bzw. habe ich einmal sogar eine Frau gefahren, die immer noch leicht feuchte Augen hatte.
Mir war es leider nicht vergönnt, die beiden Wochenend-Stars bei ihrem Gang durch Berlin zu beobachten (wie auch, mit dem Auto).
Ich habe mir aber den Spaß gegönnt, sie beim Schlafen zu besuchen. Das hat mich zwar eine Stunde Arbeitszeit gekostet, dafür hatte ich einen Logenplatz. Sonntagmorgen um 9 Uhr zum Adlon gefahren, wohlwissend, dass um diese Uhrzeit da nur ganz wenig an Taxen gebraucht wird. Die anderen 10 Fahrer waren wohl auch nur zum Fotografieren da. Nach einer Stunde kriegte ich dann eine 5,40 € Tour. Das war's mir aber wert.
Wen's interessiert: hier meine Ausbeute.
Riesen |
Hier ein Video der Abendschau.
Der Tagesspiegel und die Berliner mit Fotogalerien.
Und dann waren da noch:
Eine Million Menschen bei der Einheitsfeier
20 000 Besucher bei Eisenbahnfest
Und irgendwo waren auch noch tausend Motorradfahrer unterwegs, die ihrer im Straßenverkehr getöteten Artgenossen gedachten. (habe ich nur einen Artikel im Kurier gefunden, will ich nicht verlinken)
1,6 Millionen hat das Puppentheater gekostet!!! Die Truppe zieht damit komerziell durch die ganze Welt und es hat überhaupt nix mit Berlin oder Teilung oder sonstwas zutun sondern ist einfach nur "Geldmache". Aber mit ein wenig Geschwafel, guter PR und werweiswasnoch verkauft man´s dann den "Berliner Festspielen", der "Berliner" rennt eh überall hin wo 3 Bratwurst- und Chinapfannenbuden stehen und dem "Erfolg" steht nix mehr im Wege...
AntwortenLöschenEcht unglaublich!
Ich habe mir die "Festmeile" am Sonnabend mal angetan, incl. der Coca-Cola-Bühne am Tor; ich bin nicht mehr so ganz auf dem Laufenden, aber in anderen Ländern kenne ich es von den Nationalfeiertagen so, dass echte A-Klasse für umsonst auftritt und dies auch als selbstverständlich versteht; Firmen zahlen auch, tauchen aber nicht namentlich auf - so gesehen war das am Wochenende gebotene echt untergründig!!!
@mime
AntwortenLöschenMit dem Argument "... was das wieder gekostet hat." kann man wirklich alles und jedes platt machen. Mich hat dieses Ereignis auch deshalb so fasziniert, weil ich ursprünglich aus der Bühnentechnik komme. Und da muss ich sagen, es war klasse. Das Handwerk, die Technik, die Organisation. Wenn man ein bisschen Ahnung von der Materie hat, muss man das einfach anerkennen. Wo ich Dir recht gebe, der Zusammenhang zu Berlin und zur deutschen Wiedervereinigung war etwas an den Haaren herbeigezogen und vor allem zu kitschig.
Aber - im Gegensatz zu irgenwelchen langweiligen Fahrradrundfahrten und - Demos, sonstigen Demos (die es durchaus auch mal geben muss), Lauf- und Rennveranstaltungen war diese Veranstaltung aussergewöhnlich orginell. Und dass da überwiegend "Berliner" waren, kann ich nicht bestätigen. Zumindest mein Taxipublikum war zu 100 % aus anderen Bundesländern oder anderen Staaten. Durch Veranstaltungen dieser Art verschafft sich Berlin eine sehr gute internationale Reputation. Und das können wir gut gebrauchen.
Allerdings, mir wird etwas Angst und Bange vor den kommenden Wochen. Was die Wiedervereinigung so an kitschigen und aufgesetzt-emotionalen Veranstaltungen noch so zu bieten hat...
Was international so üblich ist bei Nationalfeiertagen entzieht sich meiner Kenntniss.
Wahrscheinlich geht mir das ganze 20jahre-Hoppsassa jetzt schon auf die Nerven und ich sehe überall Veronika Ferres und Heino Ferch...
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