Die nächste Taxi-Geschichte ist schwer zu erzählen. Eigentlich ist es sogar eine Fortsetzungsgeschichte. Und vorallem muss ich hier darauf achten keine Persönlichkeitsrechte zu verletzen. Ich werde mich bemühen, den Herrn, um den es hier geht nicht identifizierbar zu machen.
Das muss ich erst mal verdauen.
- Fahrt: Vor ungefähr dreieinhalb Jahren ein Auftrag in Kreuzberg. Morgens in aller Frühe einen Fotografen zum Flughafen Tegel mit Zwischenstopp bei einer mir unbekannten Adresse. Deshalb mir unbekannt, weil nicht existent. Nach der Suche im Navi nach ähnlichen Straßennamen haben wir uns auf eine Straße geeinigt. Dort müsste eigentlich sein Assistent wohnen. Er hat ihn auch versucht, telefonisch zu erreichen, aber vergeblich. Es war Winter, die Straßenverhältnisse schwierig und ich ein Neuling im Taxigewerbe. Dazu noch sein ständiges Genöle über quietschende Scheibenwischer, Berlin, in Hamburg sei alles besser auch die Taxen u.s.w. Was mich aber am meisten genervt hatte waren seine Sprüche: "Ich bekomme tausend Euro für ein Foto", oder in der Art, was er mehrfach erwähnte. Also, die Straße war richtig, sein Assistent hatte verschlafen, bei gleichzeitigem Ausfall seines Handys und wir sind noch pünktlich am Flughafen angekommen. Ich war heilfroh ihn los zu sein.
- Fahrt: Eine Kurzstrecke von der Bar25 zum Oststrand. Mit drei aufgeregten Begleiterinnen.
- Fahrt: Als Einsteiger an meiner Lieblingshalte. Ziel: eine Kfz-Werkstatt im Prenzlauer Berg. Er habe da den Oldtimer xxx zur Restauration. Den Oldtimer yyy hätte er seinem Neffen geschenkt, da ja auch sein Führerschein eingezogen wurde. Allesamt Wagen mit hohem Wert. Er habe jetzt auch ein Verhältnis mit der Exfrau von Schauspieler (prominent) X.Y., welcher ein Arschloch sei und seine Frau geschlagen habe. Ich hielt das alles für eine Aufschneiderei, habe dann aber den teuren Oldtimer mit eigenen Augen gesehen. Aber immer noch war er für mich nur ein Angeber.
- Fahrt: Wieder als Einsteiger. Diesmal völlig runter mit den Nerven. Seine Freundin (nicht die Ex von...) hatte ihn verlassen. Völlig verzweifelt, so dass ich schon Angst hatte, dass er sich aus dem fahrenden Auto stürzt. Diese hätte ihn auch verklagt. Warum auch immer. Der Führerschein war immer noch weg (Musste ja was schlimmeres gewesen sein, zwischen diesen beiden Fahrten lag min. ein halbes Jahr).
- Fahrt: Mit einer neuen Begleiterin. Ziel: Nike-Town am Tauentzien. Diesmal Umzugsziel München. "Da ist alles besser". Stimmung: Besser. Führerschein: Immer noch weg.
- Fahrt: (gestern) Ziel: Führerscheinstelle in der Puttkamer Str. Der Führerschein war diesmal verloren gegangen. Er sei umgezogen, aufs Land. Einen alten Bauernhof gekauft und fühlt sich wohl bei Gartenarbeit. "Weißt du was? Ich habe jetzt keine Lust auf Führerscheinstelle. Fahr gerade aus und dann in Münzstr. Ich gehe lieber shoppen" Dann hat er vom Prozess gegen seine Ex erzählt, die inzwischen wegen Meineids angeklagt sei, von einer Schlägerei mit einem Promi, die durch die Presse ging und Einzelheiten über einen deutschen Promi in Los Angeles die mir selbst bekannt waren und nicht in der Presse standen. Diesmal habe ich ihn aber nach seinem Namen gefragt, den er mir bereitwillig mitgeteilt hat.
Das muss ich erst mal verdauen.
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