Dienstag, 31. Mai 2011

Der Cleaner

Ich bin mir nicht sicher, was und wieviel ich von diesem Fahrgast erzählen kann und darf.

Also, bitte nicht sauer sein, wenn ich genau da aufhöre, wo es spannend wird.
Auf dem Weg nach Tegel kamen wir, keine Ahnung wie und wieso, auf seinen Beruf zu sprechen.

"Kennen Sie den Film "Pulp Ficton"?

"Na klar."

"Erinnern Sie sich an die Szene, nachdem John Travolta und Samuel L. Jackson aus Versehen diesen Typen erschossen haben? Da haben sie doch jemanden geholt."

"Klar, Harvey Keitel. Sozusagen als Cleaner."

"Genau, so was ist mein Job."

Ich bekam erstmal einen Lachanfall und überlegte, wo in meinem Kofferraum er nun eine Leiche versteckt haben könnte.

"Was lachen Sie denn so?"

"Ich wundere mich etwas über Ihre Berufsbeschreibung."

"Ich nehme den Film immer als Beispiel, weil ihn fast jeder kennt. Mich ruft man immer, wenn es was zu vertuschen und wieder in Ordnung zu bringen gibt. Kurzum, ich manipuliere die Medien und die öffentliche Meinung."

Und dann erzählte er frisch von der Leber weg von ein paar Beispielen seiner Klienten.

"Dem ...... ......... habe ich das Mandat hingeschmissen. Der ist ja so was von schwanzfixiert. Fickt der doch diese xx-jährige. Der Plan, den ich für ihn aufgestellt hatte, sah ganz anders aus."

Und das ist jetzt der Punkt, an dem ich leider aufhören muss zu erzählen. Ehrlich, es zerreisst mir fast das Herz.
Ist aber vielleicht besser so. Ich hatte ihm zwar vorher von meiner Bloggerei erzählt, aber bei einem "Cleaner" weiss man ja nie.

Montag, 30. Mai 2011

Frühstück oder Umsatz?

Samstag vormittag. Ich stehe als allerletzer auf der Rücke am Pariser Platz und beschließe erstmal eine Stulle zu essen. Das kann ja dauern hier. Ein schöner, sonniger Tag. Also stelle ich mich neben meine Taxe und nehme einen Bissen. Da gesellt sich ein Spatz zu mir, direkt vor meine Füße, guckt mch mit großen, hungrigen Augen an. Ich grinse ihn an, er dreht interessiert den Kopf und nu' ja, da habe ich ihm halt was abgegeben. Innerhalb von Sekunden versammelt sich eine Schar Spatzen um mich. Eigentlich nicht meine Art, Spatzen zu füttern. Aber gerade ist mir halt mal danach. Ich finde das ganz amüsant und das sieht man mir wohl auch an.
Irgendwann fühle ich mich beobachtet. Hinter meinem Auto steht ein Herr, der mich lächelnd fragt:

"Frühstück oder Umsatz?" 

"Umsatz natürlich." 

"Na dann, ab nach Tegel." 

Auf meine Nachfrage hin bestätigte er meine Vermutung, dass er mich wegen meiner Spatzenfütteraktion als letzten in der Schlange ausgesucht hatte.

"Ja, das hat mir gefallen. Dieses große, kleine Kind, das noch Freude an den kleinen Dingen des Lebens hat."

Mir sollte es Recht sein. Ich habe ihm aber nicht erzählt, dass das wohl das zweite oder dritte Mal in meinem Leben war, dass ich Spatzen gefüttert habe.

Sonntag, 29. Mai 2011

Greenpeace hisst Transparent am Brandenburger Tor

Am Sonntag, den 29.5.2011 haben Aktivisten von Greenpeace die Quadriga des Brandenburger Tors erklommen und ein Transparent gegen Atomkraft gehisst.

Schon früh morgens konnte man erkennen, dass da was im Busche war. Man sah auf dem BT an der Quadriga viele Menschen wuseln.








Und wie immer, wenn man die Bilder anklickt, kann man mehr erkennen.

Soweit, so spannend. Dann musste ich aber mal arbeiten und nach Tegel fahren und bedauerte schon fast, die Auflösung nicht sehen zu können.
Frisch zurück von Tegel wurde ich aber doch noch Augenzeuge.


Hier noch vollständigkeitshalber das Endergebnis der Aktion. Ich finde ja, das Brandenburger Tor sieht jetzt besser aus.

Vor allem, ganz schön schwarz-gelb hier alles.

Samstag, 28. Mai 2011

Zum 50. alles Gute

Happy Birthday, Amnesty
Amnesty International feierte heute am Brandenburger Tor 50sten Geburtstag.

Mittwoch, 25. Mai 2011

Neue Dauerausstellung über (Auto) Mobilität im Technikmuseum

So sahen die Taxen (Droschken) früher aus


Dazu steht geschrieben:
 Und


Der wohl bekannteste "Taxifahrer" seiner Zeit war der Herr da links.

Alle Fotos sind gestern entstanden in der seit 13. Mai 2011 geöffneten Dauerausstellung über (Auto)-Mobilität des Deutschen Technikmuseums

Weitere Fotos der Ausstellung in meinem Web-Album

Kollegen, die denken, dass sie die Zeit aufhalten können gibt es ja bis heute und wird es morgen auch noch geben. Aber immerhin hat Gustav Hartmann etwas zur Völkerverständigung beigetragen.

In Berlin wird er mehrfach geehrt und bedacht.
Foto: Andreas Steinhoff
Denkmal an der Potsdamer Straße in Tiergarten.

Der Vorplatz am Bahnhof Wannsee wurde nach ihm benannt.

Es gibt den Gustav-Hartmann-Unterstützungs e.V.  (hier die weiterführenden Links beachten)

und einiges mehr.

Dienstag, 24. Mai 2011

Blamable Busfahrer

Nochmal zurück zum Samstag.
Das Pokalfinale mit zwei Mannschaften aus dem Ruhrpott hatte die Innenstadt bis zur Belastungsgrenze gefüllt. Und was ich an den Menschen aus dem Pott so mag, ist ihre unkomplizierte Art. Die sind nicht immer gleich beleidigt, wenn man mal einen Spruch ablässt.

"Wenn de 'n Spruch machst, kriegste halt 'n Spruch zurück."

Diese Mentalität kommt meinem Humor sehr entgegen.

Drei Fans, die ich im Auto hatte, haben mir aber eine Geschichte erzählt, bei denen die Berliner nicht besonders gut weg kommen, zumindest die Berliner Busfahrer nicht.

Sie wären in einen Bus der Linie 100 eingestiegen. Und irgendwann hätte dieser Bus vor gesperrten Straßen gestanden und nicht weitergewusst. Er wäre dann noch in eine ebenfalls gesperrte Straße (Sackgasse) eingebogen und musste rückwärts wieder rausdirigiert werden. Um anschliessend zum Ausgangspunkt (da wo sie eingestiegen waren) zurück zu fahren. Der Busfahrer war angeblich durch die BVG über die Sperrungen nicht informiert worden.
Ziemlich peinlich diese Aktion.

Ich denke mir mal, das müsste an der John-Foster-Dulles-Allee, Scheidemannstraße, Dorotheenstraße gewesen sein.Die Scheidemann war nämlich schon am Samstag gesperrt.

Und über genau diese Sperrung hatte ich einen ziemlichen Disput mit einem Kollegen.

Wir hatten eine Sammeltour mit Duisburg Fans im Auto, die vom Pariser Platz zum zentralen Treffpunkt der Zebras an der "Box at the Beach" in der Englischen Straße wollten. Ich fuhr vorweg und der Kollege folgte mir. Da ich von der Sperrung 17. Juni und Dorotheen, Scheidemann gelesen hatte und auch morgens schon davor stand, habe ich den Weg über die Tiergartenstraße gewählt. Am Ziel angekommen, stürmte der Kollege aus seinem Wagen und brüllte mich an, was mir denn einfallen würde, solche Riesenumwege zu fahren. Ich hätte doch viel kürzer über die John-Foster-Dulles fahren können.

"Kollege" antwortete ich "da kommst du gar nicht hin. Die Dorotheen ist ab Wilhelm in westliche Richtung gesperrt. Und wenn du keine Ahnung hast, solltetst du die Klappe nicht so weit aufreissen."

Muss auch mal sein.

Montag, 23. Mai 2011

Noch gut gelaunt

Es gilt ja nach wie vor die Beförderungspflicht.
Der Generalsekretär der FDP ein paar Stunden vor dem Ergebnis der Bremer Wahl noch gut gelaunt.

Der Mai entwickelt sich gut

Der Mai hat sich gut entwickelt, was die Umsätze angeht.

Eeendlich mal wieder ein Wochenende mit richtig dicken, fetten Tageseinnahmen. Das Pokalfinale und sogar das Radrennen haben mir ein unverhofftes Plus in die Kasse gespült.

Das Radrennen deshalb, weil die meisten Kollegen ob der umfangreichen Straßensperrungen wohl gleich zu Hause geblieben sind. Auch die dadurch notwendigen Umwege, die man fahren musste, um die Kunden zu ihren Zielen zu bringen, haben ihren Teil dazu beigetragen. So kostete eine Fahrt aus Mitte zum Flughafen Tegel runde 4 Euro mehr als normalerweise. Und diese Tour hatte ich am Sonntag gleich sechsmal hintereinander. Die Fahrgäste haben es mit Fassung getragen. Im Gegenteil, sie waren zum Teil sogar hocherfeut, ihren Flug pümktlich erreichen zu können. Und das hat sich auch in der Höhe der Trinkgelder niedergeschlagen.

Der einzige Wermutstropfen waren die unendlich vielen Winker, die man stehen lassen musste, weil man ja schon besetzt war. Ich weiss jetzt schon, nächstens WE werde ich einiges dafür geben, auch nur einem Bruchteil solcher taxisuchender Menschen zu begegnen.

Samstag, 21. Mai 2011

Wir waren in Berlin

In Berlin war heute die dominierende Farbe Königs-Blau und Zebra-Blau.
Und wie war wohl die Farbe des Zustandes der meisten Blaugekleideten?
Nett war es trotzdem.

Aber hat sich in Berlin mal jemand Gedanken gemacht, wie die Tausende von Gästen morgen wieder nach Hause kommen sollen?

Mittwoch, 18. Mai 2011

Auskunftei

Meinen Dank auch noch an die Beiden, die mich in der Schlesischen Straße rangewunken haben, um von mir eine AUSKUNFT einzuholen, während der nachfolgende Kollege die ein paar Meter weiter stehenden richtigen Winker einsacken konnte.

Dienstag, 17. Mai 2011

Keinen Respekt

Manchmal komme ich durcheinander. Mit diesen vielen A(s) bei den Hotels.

Mandala.
Radisson
Ramada (Plaza) Insgesamt 4x

Mariott.
Amano
Westin Grand
Grand Hyatt
Palace
Esplanade
Mark Apart
u.s.w.

Ganz besonders liebe ich es, wenn das Fahrziel mit "zum Ibis Hotel" angegeben wird. Keine Ahnung wie vele Ibisse es in Berlin gibt. Bestimmt 5 - 7.
(Und übrigens so 10 - 12 Best Western Hotels)

Über die aus dem Boden schießenden Hostels wollen wir erst gar nicht reden.

Aber am meisten durcheinander komme ich, wenn dann Hotels nicht mehr so heißen, wie sie heißen.
Der Kundenwunsch zum Dorint-Hotel in der Budapester Straße stellte mich zuerst vor ein größeres Problem. Dass der "Schweizerhof" jetzt Pullman heißt, weiss ich schon eine gewisse Zeit lang.
Aber dass das Interconti jetzt zum Dorint geworden ist, empfinde ich als einen unzulässigen Eingriff in Berliner Traditionen.


Erschwerte Kommunikation

Ich stand neben dem Auto und rauchte gerade eine (blödes Laster). Drei Menschen älteren Datums näherten sich und sprachen mich in einer mir nicht bekannten Sprache an. Ich hörte nur Kurfürstendamm heraus. Und nu ja,  erst mal alles klar. Um weitere Informationen zu erhalten, wo denn jetzt am Ku'damm, versuchte ich es in der einzigen Fremdsprache, in der ich mich noch verständigen kann (Englisch). Nee, darauf erntete ich nur Fragezeichen und Ratlosigkeit in den Gesichtern.
Na egal, die sollen sich halt melden, wenn sie aussteigen wollen.

Unterwegs unterhielten sie sich aber untereinander und auf einmal konnte ich ein paar Wortfetzen verstehen.

Aufklärung: Es waren Österreicher.
Die weitere Unterhaltung fand dann in Deutsch statt.

Montag, 16. Mai 2011

Hertha is back


Der letzte Sonntag hätte der schönste und abwechslungsreichste dieses Jahres werden können. Wenn diese Hirnis nicht gewesen wären.

Ansonsten aber nur angenehme, unterhaltsame, witzige Fahrgäste mit schönen Touren.
Zum Beispiel die Vierer-Gruppe, die mit bunten Fähnchen bewaffnet mittags am Pariser Platz bei mir einstiegen. Schon von weitem wurde ich neugierig, welche Marketing-Aktion da auf dem Pariser Platz vonstatten ging und zu welcher Telefongesellschaft ich nun wieder wechseln soll.
Der Herr auf dem Beifahrersitz rollte sein Fähnchen, ohne dass ich es zuordnen konnte, gleich zusammen und meinte:

"Damit ist wohl klar, wohin wir wollen."

"Nee, zeigen Sie doch das Ding noch mal."

Er rollte es wieder aus und ich konnte erkennen: FC Augsburg,

"Okay, Olympiastadion?"

Die beiden schon vorher als Aufsteiger in die 1. Liga feststehenden Mannschaften am letzten Spieltag gegeneinander - in Berlin im Olympiastadion bei einigermaßen schönem Wetter vor 77.000 Zuschauer. Ein Traum für alle Fans.

"Heute ist einfach nur Fanfeiern angesagt. Wunschergebnis 5:5. Mit mindestens einem Fallrückziehertor."
"Oder mit einem Tor vom Abschlag aus." kam es von hinten.

Das Wunschergebnis kam natürlich nicht zustande (Hertha gewann 2:1) und auch die Traumtore gab es nicht. Es war wohl aber doch das gewünschte Fest, mit Zufriedenheit allerseits.

Was ich aber eigentlich sagen will:

GLÜCKWUNSCH HERTHA



Sitzreinigung vonnöten

Sie waren mir auf den ersten Blick suspekt, die zwei jungen Männer, die in Friedrichshain an der roten Ampel in meine Taxe einstiegen. Auch das Zeigen eines dicken Geldbündels mit mehreren 50 und 100 Euroscheinen ("Nur damit Sie wissen, dass wir genügend Geld haben, weil es eine längere Tour wird.") war keine vertrauensbildende Maßnahme. Und als kurz nach Fahrtbeginn das Handy klingelte und der "Wortführer" der beiden in einer völlig überzogenen Lal-lal-Besoffenen-Sprache in sein Telefon antwortete: "Nein, ich habe kein Taxi bestellt." war mir endgültig klar, dass das keine Wunschfahrgäste waren. Das angegebene Fahrziel weit im Norden von Berlin war aber schon eine Tour wert.

Aber, wie man schon an Hand der Einleitung ahnen kann, es ging nicht gut. Ein rechtsradikalisches Gesocks, mit nicht nur ausländerfeindlichen Sprüchen, sondern auch mit Schilderungen über gewalttätige Aktionen, ja regelrechte Jagdszenen auf Ausländergruppen ("Ich gehe mindestens 2- bis 3 mal die Woche K..... verprügeln.") Den Rest der Äusserungen will ich hier erst gar nicht wiedergeben. So etwas will ich nicht im Blog stehen haben.

Als sie sich dann auch noch damit gebrüstet haben, an dieser Aktion aktiv teilgenommen zu haben, war es vorbei. Ein kleiner Tritt auf die Bremse und wir haben uns, ich formuliere es mal so: In gegenseitigem Einvernehmen getrennt. Und er hat sogar die bis dahin angefallenen Kosten bezahlt.

Aber ich brauchte dann anschliessend eine halbe Stunde, um die Sitze von der braunen Soße zu reinigen.

Solche Typen machen mir Angst.

Angst um Deutschland.


17 Uhr 15
Sorry, ich muss die Kommentare an dieser Stelle leider moderieren

Mittwoch, 11. Mai 2011

Separatismus?

Über diesen blödsinnigen Tagesthemenbeitrag (Spalte rechts, "Kreuzberg gegen Touristen") kann man sich eigentlich nur ärgern.

Das haben andere ja auch schon getan.
Und über die Party-Admiralbrücke bei mir im Kiez ist ja auch schon ausführlich berichtet worden.


 Wenn ich jetzt diese zwei Themen zusammenbringe, was kommt dabei heraus?

In der Mitte
Rechts daneben
 Links daneben
 
Diese Keramikplatten sind fest auf dem Bordstein verklebt. Ironie? Will ich mal hoffen.

Unterflur-Papierkorb (2)

Ja, da sind Reinigungs-Absaugklappen direkt neben den "Unterflur-Papierkörben". Und in der technischen Zeichnung, die B-like-Berlin heute in den Kommentaren verlinkt hatte, ist eine Einbauhöhe von 1,20 m angegeben. Das müsste reichen.
Auf der Admiralbrücke stehen zwei von den Dingern.

Die BSR hat auf ihrer Seite leider zu diesem cleveren (?) Entsorgungssystem keine weiteren Informationen.
Ich habe denen nun eine Mail geschrieben, um etwas mehr Informationen zu erhalten. Z.B. über evt Geruchsbelästigung bzw. das Reinigungssystem der unterirdischen Abfallbehälter.

Und an alle aus Flaschen trinkenden Besucher: Stellt eure leeren Pfand-Flaschen doch einfach neben den Papierkorb. Die Flaschensammler werden es euch danken.

Dienstag, 10. Mai 2011

Unterflur-Papierkorb

Auf der Admiralbrücke kehrt Zucht und Ordnung ein.
Darunter soll sich ein großer Müllbehälter befinden. Damit soll es keine überquellenden Papierkörbe mehr geben. Aber wie wird das eigentlich geleert? Da muss ich morgen doch noch mal hin.

Bei der BSR habe ich keine weiteren Informationen finden können.

Auto des Tages (15)

Ganz schöner Angeber.
streeeeetched Trabi

Montag, 9. Mai 2011

Immer wenn es gerade nicht passt

Nach einem der langweiligsten Frühsonntagmorgen mauserte sich der Tag noch einigermaßen. Bedingt durch diverse Straßensperrungen und die sich dadurch zwangsläufig ergebenden Umwege konnte man am Nachmittag zwar nicht ganz, aber doch halbwegs zufrieden mit dem eingefahrenen Umsatz sein. Weg aus Mitte wünschte ich mir aber noch die obligatorische Feierabendtour. Muss ja nicht viel sein, aber EINE noch.
So positionierte ich mich noch mal am Schlesischen. Bin ich ja gerne. Und hast'e nicht gesehen, nach einer Viertelstunde war ich Erster - und Einziger. Und tatsächlich, meine Feierabendtour steuerte auf mich zu.

"Ich habe aber nur eine ganz kurze Strecke zu bieten."

"Sie glauben ja gar nicht, wie mir das in den Kram passt."

"Ja? Die meisten hier jammern immer und meckern, wenn man nur zum Ostbahnhof oder ähnliches will."

Mir war das aber tatsächlich gerade recht. Meine Feierabendtour war gerettet, und ich konnte halbwegs zufrieden mit mir und dem Umsatz den Heimweg antreten.
Dachte ich.
Die Kundin wollte zum Yaam am Stralauer Platz und zwangsläufig fährt man dann, um zu unserer Ablöse zu kommen, über die Oberbaumbrücke zurück. Und mitten auf der schönsten Brücke Berlins steht noch eine Winkerin. Komm, die nimmst'e jetzt auch noch. Es war inzwischen halb sechs durch und der Nachtfahrer fängt sowieso nicht vor halb sieben an. Sie hatte noch eine Freundin dabei und ihr(e) Fahrziel(e) haute(n) mich dann aber doch aus den Schuhen.

"First Hotel Arte Luise Kunsthotel and then Airport Schönefeld."

Boah, was für 'ne Tour. Mindestens 40 Euro. Aber das schaffe ich nicht pünktlich zur Ablöse.
Scheiss drauf, hab' ich natürlich trotzdem gemacht. Der Nachtschichtkollege hat mich ja auch schon das eine oder andere Mal versetzt.

An was es aber lag, dass ausgerechnet auf dem Heimweg in solch einer Situation nacheinander "Dachschild defekt" und "Reifendruck überprüfen" auf dem Display aufleuchtete, das wird das Geheimnis von Mercedes-Benz bleiben.

Laufveranstaltung, die zweite

Nachdem am 3. April der Halbmarathon durch Berlins Straßen rannte, folgte nun der zweite (und nicht letzte) Teil der Lauf- und Rennveranstaltungen (der 25 KM Lauf), die uns Taxifahrer und auch jede Menge Fahrgäste zu erhöhter Konzentration zwingen. Und vor allem muss man da auf dem Laufenden bleiben. So habe ich eigentlich immer einen Ausdruck des Streckenverlaufs bei mir. Das ist echt von Vorteil.
Beim gestrigen Verlauf der Rennstrecke (ich erspare mir jetzt die Einzelheiten) gab es nur eine Möglichkeit, die Hotels "Hotel de Rome" und "Regent" anzufahren. Nämlich über die Charlottenstraße von NORDEN. Die überquert den Boulevard Unter den Linden, der von Brandenburger Tor Richtung Alexanderplatz ab Glinkastraße und umgekehrt ab Universitätsstraße komplett gesperrt war.


Und es war rentabel, diese Hotels anzufahren, da die Taxihalten dort im Laufe der Veranstaltung "ausgetrocknet" waren.

Aber clever, wie die Berliner Polizei und die Verkehrsregler IMMER bei solchen Veranstaltungen sind...
...die Ampel zum Überqueren der GESPERRTEN Straße war NICHT ausgeschaltet. Wie man hier sieht, gab es doch so einige Kollegen, die sich für diese Variante entschieden hatten und Dank der genialen Verkehrskoordinatoren vor dieser Ampel mindestens eine Viertelstunde im Stau stehen mussten.

Hut ab. Ganz große Leistung.

Freitag, 6. Mai 2011

Verkehrsbehinderer (2)

In meinem gestrigen Post ging es um Verkehrsbehinderer, die, vollgepackt mit Touristen für einen, sagen wir mal, entschleunigten Verkehrsfluss auf den Straßen von Berlin sorgen.

Daraufhin hat der Kollege Bernd aus Dresden in den Kommentaren einen Link gepostet, in dem ein Pferdefuhrwerk zu sehen ist.

Lieber Bernd, da können wir aus Berlin aber locker mithalten. ;-)

Donnerstag, 5. Mai 2011

Verkehrsbehinderer

Kann man denn diese Touribusse, die mit 10-15 km/h durch z.B. die John-Foster-Dulles-Allee zuckeln und kein Überholen zulassen, nicht mal wegen Verkehrsbehinderung oder gar Nötigung anzeigen?
Echt unglaublich.

Party 50-60 plus

Die vier Berlin-Besucher/innen (zwei Paare) so um plus-minus irgendwas 60 waren eine lustige Truppe. Und sie überfielen mich auch gleich mit Fragen zum Berliner Nachtleben. Sie kämen aus einem kleinen Kaff ostlich von Frankfurt (Main). Und hätten Lust heute abend mal richtig einen drauf zu machen. Ob ich ihnen da einen Tipp geben könne. So mit Musik und Tanz.

Sehr, sehr viele Menschen planen bei ihrem Berlin Aufenthalt eine dicke Sause ein, ja, gerade für jüngere Menschen ist das der Haupt- oder sogar der einzige Grund, die Stadt zu besuchen. Aber für die Generation 50- oder 60 plus?

Spontan fiel mir nur die Antwort:
"Wenn Sie 20 bis 30 Jahre jünger wären, wüsste ich da eine Menge." ein.
Sie nahmen es mir nicht übel, sondern im Gegenteil. Sie quittierten meine hilflose Antwort mit großem Gelächter.
"Bei uns zuhause, waren wir mal auf einer 50 plus Party. Da haben 70-jährige ständig meinen Mann angebaggert." 
Der Gatte konterte:
"Komm, übertreib mal nicht, das war doch nur eine." 
Wieder Gelächter.

Aber im Ernst, mir fiel wirklich überhaupt nichts ein. Zum Einen fühle ich mich als Tagfahrer da nicht zustänig, zum Anderen, gibt es da überhaupt was?

Nicht, dass ich befürworten möchte, dass unsere Stadt zum zentralen Ballermann Deutschlands verkommt, aber auch diese Generation hat das Recht, mal Party zu machen.

Es wäre nett, wenn sich ein Nachtfahrer da mal äussern würde. Damit ich mich in Zukunft nicht mit soviel Unkenntnis blamieren muss.

Gibt es das Café Keese eigentlich noch? (Fiel mir erst jetzt gerade beim Schreiben dieses Posts wieder ein.)

Dienstag, 3. Mai 2011

Sauberkeit zahlt sich aus

Schon am Vortag dachte ich mir, dass man der Kiste mal wieder eine Volldusche verpassen könnte. Bin ich aber nicht dazu gekommen.

Und als mich dann ein älteres Ehepaar mitten aus der Schlange herausgepickt hat, weil ich ein so sauberes, gepflegtes Taxi fahren würde, bin ich von dem Gedanken ganz abgekommen.

Aber die fanden ja auch den Flughafen Tegel riiieeesengrooß.

Hebrew

Vor dem Hotel de Rome folgende Szene: Ein Paar mittleren Alters, ein Doorman und ein aufgeschlagener Berlin Reiseführer. Sie redeten in Englisch auf ihn ein und ihm standen die Fragezeichen nur so in's Gesicht geschrieben. Als er dann anfing den Reiseführer von links nach rechts und wieder zurück zu drehen, mischte ich mich auch noch ein. Irgendwie dachte ich mir schon was. Und habe dann erst mal losgelacht.

"This is Hebrew, I think" und schaute die beiden an. Und was der Doorman in seiner Verzweiflung nicht erkannte, ihr Fahrziel war in lateinischen Buchstaben geschrieben.

Es war dann eine nette und unterhaltsame Fahrt zum Stilwerk. Natürlich habe ich den beiden erzählt, dass ich soeben aus ihrem Heimatland zurückgekehrt bin und dort einen schönen Urlaub erlebt hatte. Und auch, wo überall wir so unterwegs waren und, und und. Daraufhin wollten sie mich für die gleiche Nacht noch als festen Fahrer engagieren, sie würden heute Nacht gerne ein paar Nachtclubs besuchen. Schade, hätte ich ja gerne gemacht, aber irgendwann muss ich ja mal schlafen.

Aber da war er wieder, der süße Nachgeschmack des Urlaubfeelings.

Montag, 2. Mai 2011

Falsche Seite

Natürlich habe ich es wieder mal nicht geschafft, rechtzeitig Feierabend zu machen, um noch den Demo-Sperrungen zu entgehen, die es mir unmöglich machten, auf direktem Wege zu meinem geliebten Feierabend-Kaffee zu kommen. Ich kam bis zum Maybachufer und dann war Schluss. Auf der Kottbusser Brücke war die erste Kundgebung zur "Revolutionären 1. Mai Demo" in vollem Gange.
Und so kam es, dass ich meinen PKW zum erstenmal seit 26 Jahren in NEUKÖLLN abstellen musste.
Muss gleich los, mal sehen wie er das verkraftet hat. ;-)

Der Kunstkanzler aus Wuppertal

Da fuhr ich zwei nette Mädels zum Berghain. Dort angekommen sah ich, wie ein skurriler Typ (dort jetzt nicht wirklich etwas ungewöhnliches) mit einem in der Schlange stehenden Taxifahrer diskutierte, der dabei auf mich deutete. Wohl eine zu kurze Strecke für den Kollegen. Also steuerte der ungewöhnliche Fahrgast auf mich zu.
Ausgestattet mit allerlei Zeugs um den Hals, zwängte er sich bei mir auf den Beifahrersitz. Wo's denn hingehen solle, fragte ich. "Irgendwohin, zum frühstücken."
Die wollten ihn im Berghain nicht reinlassen. "Wohl zu abgefahren für die" meinte er noch.
Ich fuhr ihn per Kurzstrecke zum Schlesischen Tor. Und er gab mir noch ein "Interview", der "Kunstkanzler aus Wuppertal", wie er sich selbst nennt.



Und zur Demo nachmittags wolle er auch noch, meinte er. Deshalb sei er ja in Berlin.

Und dort hätte er vor, auch noch ein paar Worte zu sagen.

Seiner Theorie, dass es viel mehr Fahrradverkehr geben solle, damit der Verkehr besser rolle, hmm, kann ich nur bedingt zustimmen. Nur, wenn die sich mal mit der Straßenverkehrsordnung auseinandersetzen. Und sich an diese (zumindest einigermaßen) halten. Dann wäre vielleicht wirklich allen geholfen.