Sonntag, 27. Februar 2011

Jahrestag

Habe ich mir es doch gedacht und mal nachgeschaut. Genau heute vor 6 Jahren hatte ich meinen ersten Arbeitstag als Taxifahrer. Umsatz 89,40 €.

Nu ja, hat sich doch einiges getan seit der Zeit. ;-) Umsatzsteigerung von 234% in sechs Jahren. Nicht schlecht, Herr Specht.

Das war übrigens auch ein Sonntag. Kurios, dachte ich zuerst.
Nee, da steckt System dahinter.

Irgendeins mit 6, 11, 28.

Mittwoch, 23. Februar 2011

Höllen Glocken

So ganz genau weiss ich nicht, was ich von SFN (Sender Freies Neukölln) halten soll. Vor allem mit diesem Englisch-Gestammel kann ich nun rein gar nichts anfangen.

Aber dieses Video spricht mir aus der Seele.

Innocent Song In Danger from Retsina Film on Vimeo.

Und nun Lautsprecher maximum

Montag, 21. Februar 2011

Ab nach München damit

Jüngere Leser werden jetzt wahrscheinlich innerlich den Kopf schütteln. Aber hätte ich die ersten drei oder vier Autos, die ich mal besessen habe, eingemottet und restauriert, wäre ich heute wohl ein gemachter Mann. Unter den ersten vier waren alleine drei VW Käfer. Der letzte war das Modell 1303 mit sagenhaften 50 PS. Was so ein gut erhaltenes Modell heute wert sein kann, habe ich am Samstag erfahren.
Aber die Geschichte von Anfang an.
Morgens um 8 Uhr an diesem Hotel am Pariser Platz. Ein Ehepaar kam zu mir und fragte, was eine Fahrt nach Finowfurt kosten würde. Ich hatte keine Ahnung wo das sein sollte und musste erstmal das Navi befragen. Hupps, das sind ja 50 km. Wir haben verhandelt und uns bei einem für beide Seiten annehmbaren Preis geeinigt.
Das Wetter war trübe und der weibliche Teil des Paares äusserte Bedenken:
"Hoffentlich schneit es heute nicht noch. Wir müssen einen Oldtimer nach München überführen."
Oldtimer - mein Interesse war geweckt. Einen VW Käfer Cabrio Bj 1979 hätten sie gekauft und den wollten sie jetzt abholen. Es entspann sich eine "Fachsimpelei" über alte Käfer und die verschiedenen Varianten, die wir alle drei in unserer Jugend schon gefahren haben.
Über eine autofreie Autobahn in Nullkommanichts in dieses Finowfurt¹ mit dem etwas hochtrabenden Straßenamen "Magistrale"² gefahren und bei dieser Gelegenheit festgestellt, dass sich ab Tempo 160 km/h der elektronische Kontakt des Taxi-Dachschildes verabschiedet.

Und natürlich habe ich einige Fotos dieser Rarität mitgebracht.

Das ist das gute Stück
Nein, vorne gibt es keinen Motor, das ist der Kofferraum
Der Motor ist hinten
Mir wird immer ganz rührseelig um's Herz beim Anblick dieser alten "Schönheiten"
Das überglückliche Paar mit seiner Neuerwerbung
Viel Spaß mit eurem stilvollen Cabrio. Ihr hebt euch wenigstens ein bisschen ab von den Z3-Fahrern in der Haupstadt der Cabrio-Fahrer³.

Und aus aktuellem Anlass:
Fußnoten
¹Finowfurt Google-Maps
²Magistrale Wikipedia
³Hauptstadt der Cabrio-Fahrer Menshealth

Sonntag, 20. Februar 2011

Sonniger Tag, aber a....kalt

Sonnenuntergang am Brandenburger Tor heute
Man beachte den Aufkleber am rechten Bildrand. Zufall, ehrlich.

Donnerstag, 17. Februar 2011

Schuhladen von links

Es tut mir ja jetzt ehrlich leid, Vorurteilen gegenüber Frauen recht geben zu müssen. Nein, nein, nicht die am Steuer. Und ehrlich gesagt, wenn ich auf meinen persönlichen Erfahrungsschatz zurückgreife, ich weiss gar nicht, ob es eigentlich ein Vorurteil ist. (Siehe Bild unten)

Verschlafen hatte sie und der Bus kam auch nicht. Was also liegt näher als sich ein Taxi zu winken, um ihre Verspätung auf der Arbeit nicht allzu schlimm werden zu lassen.

"Bitte, bitte, auf dem allerschnellsten Weg nach Schöneberg in die §StraßeNäheGrunewaldstr§. Ich arbeite in einem Café und die Kollegin ist ganz alleine."


Also habe ich etwas Gas gegeben und mich noch nett mit der Dame unterhalten, aber die Vorgaben ihrerseits zum Arbeitsbeginn waren beim besten Willen nicht einzuhalten. Mit doch reichlicher Verspätung angekommen, was macht sie nach dem Aussteigen? Direkt neben ihrem Café lauerte noch ein Hindernis - ein Schuhladen!

Sie stand da in aller Seelenruhe und betrachtete die Auslagen.

Auflösung Bilderrätsel (21)

Kompliment, alle Kommentatoren kannten das rote Dreieck. Allerdings wurden nicht nur Kommunisten damit gebrandmarkt, wie einige meinten, sondern alle politischen Gegner wie auch z.B. Sozialdemokraten.
Der einzige, der eine grobe Ahnung hatte, wo diese Stele sich befindet, war Aro. Extra Kompliment. (Ganz nah dran war auch Fabi. Auf dem Parkfriedhof Marzahn steht tatsächlich auch ein Gedenkstein.)
Das rote Dreieck oder auch der rote Winkel symbolisiert die Kennzeichnung der Häftlinge in den Konzentrationslagern.

Das ist die Gräberanlage für Opfer des Faschismus und Verfolgte des Naziregimes und steht auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde. Das ist mitten in Berlin. Na ja, ein bisschen östlich vom Zentrum. Hier sind u.a. Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht begraben. Auch bei Wikipedia mit Bild des Gedenksteins.


Hier gibt es weitere Bilder von mir vom "Sozialistenfriedhof".

Mittwoch, 16. Februar 2011

Bilderrätsel (21)

Was bedeutet das rote Symbol und wo steht dieses Denkmal?

Dafür muss man keine besonders großen Berlin-Kenntnisse besitzen. Ein bisschen Allgemeinbildung und ein bisschen googeln, dann geht das schon.

(Ich werde diesmal die Kommentare erst morgen früh freischalten. Es kann also jeder nach Herzenslust spekulieren, ohne anderen den Rätselspaß zu verderben. Falls überhaupt was kommen sollte.)

Hier die Auflösung.

Dienstag, 15. Februar 2011

Ein Bayer in Berlin

"Sie kommen mir doch bekannt vor."
ist ein Satz, den man während der Berlinale einfach mal auf Verdacht seinen Fahrgästen an den Kopf werfen kann. Und manchmal trifft er sogar zu.

"Das kann man ja gar nicht lesen." "Lesen?" "Na, schreib' deinen Namen ordentlich dahin."
(Ich verlinke ja ungern Werbung, aber zum besseren Verständnis von Nicht-Fernsehguckern, hier.)

Das hier ist die Sauklaue Unterschrift eines Berufsbayern.

Montag, 14. Februar 2011

Im Kilt

Auf der 1. Rücke am Ostbahnhof stehend, beobachtete ich im Aussenspiegel einen Mann in Frauenkleidern, der mitten auf der Fahrbahn gehend links und rechts in die wartenden Taxen blickte. Neben mir blieb er stehen. Ich dachte zuerst an eine Transe und freute mich irgendwie auf eine unterhaltsame Fahrt. Aber keine Transe, nein ein Schotte! Mit Röckchen. Wie man ihn sich so vorstellt, stämmig, untersetzt - und betrunken.
Aber kein waschechter:

"Sprechen Sie Deutsch?" 
"Äähh, ja"     
(Beinahe hätte ich mit "of course" geantwortet. Ich hatte mit der Frage "Do you speak English?" gerechnet.)

"Haben Sie was gegen Deutsche?"
"Was ist das denn für eine Frage?"
"Ich habe keine Lust, mit so einem Deutschland-Hasser zu fahren. Ich steig jetzt bei Ihnen ein."

Der Fahrgast hat ja das Recht, sich das Taxi und den Fahrer selbst auszusuchen und eigentlich hatte ich ja gar keine andere Wahl, aber es war ein Fehler ihn einsteigen zu lassen. Er roch förmlich nach Ärger und auch die Begrüßungssätze zeugten davon, dass das keine angenehme Tour werden würde. Vielleicht will er ja nur um zwei Ecken und dann bist du ihn wieder los, dachte ich mir. Also Augen zu und durch.

"Wir fahren jetzt zum Kudamm."
Ach du Scheisse, auch noch so weit.
"Aber Sie fahren genau, wie ich sage."
Das kann ja heiter werden.
"Ich bin nämlich einer der besten Autofahrer der Welt"
Ab jetzt hielt ich den Mund.
Es wurde noch viel schlimmer.

"Taxifahrer sind die beschissensten Autofahrer überhaupt."

Ganz unvermittelt:

"Und verletzten Sie ja keinen Radfahrer. Ich bin auch viel mit dem Fahrrad unterwegs. Wenn Sie einen Radfahrer verletzen, bekommen Sie keinen Cent von mir."
Sein Tonfall wurde aggressiver.
"Und vor allem keine Radfahrerin. Sie bekommen dann kein Geld von mir."
 Noch lauter und aggressiver.

"Wir müssen auch noch zu einer Sparkasse."

Das war mein Stichwort.

"Gleich hier ist eine."

"Ja, typisch. Jetzt haben Sie wieder nur ihre Kohle im Kopf."

Ich hielt an und er quälte seine besoffenen Glieder aus dem Wagen. Kein echter Schotte, wie man sehen konnte. Er hatte was drunter.
Er ließ aber die hintere Beifahrertür offen und es zog mächtig. Ich stieg auch aus und ging um's Auto herum um die Tür zu schließen.

"Wenn Sie jetzt die Tür schließen, müssen Sie sich einen neuen Fahrgast suchen." brüllte er von anderen Straßenseite zu mir rüber.
Und nochmal:
"Sie müssen sich einen anderen Fahrgast suchen..."
und zeigte mir den Stinkefinger.
Ich schloss die Tür und befolgte seinen Rat. Der war mir nicht geheuer.

Scheiss was auf die 6,20 €, die ich schon auf dem Taxameter hatte. Das wäre nicht gut gegangen bis nach Charlottenburg mit uns beiden.

Samstag, 12. Februar 2011

Es gibt noch echte Kollegen

Da überholt mich auf der Levetzowstraße ein Dacia Logan Taxi ohne Funkkennzeichnung, aber überlässt mir den Winker an der Ecke Altonaer/Bachstr. 
Ich habe ja keine Ahnung, ob der Taxiblogger aus Berlin hier mitliest, aber er könnte es gewesen sein.
Herzlichen Dank für die Fairness.

Für alle, die diese Regel nicht kennen:

Eine freie Taxe überholt keine andere freie Taxe! 

Und wenn es doch mal passiert, verweist man Winker zum hinteren Wagen.

Mittwoch, 9. Februar 2011

Berlinale 2011

Morgen beginnt in Berlin ja wieder die Veranstaltung, von der der Schauspieler Achim Rohde einmal sagte: "Geschlafen wird im Taxi - wenn überhaupt."
Und überhaupt steht die diesjährige Berlinale ganz im Zeichen des Taxis. ;-)

Unter anderem gezeigt wird der Film, bei dessen Dreharbeiten ich Augenzeuge wurde und der uns unter dem Arbeitstitel "Unknown White Male" ne ganze Menge Straßensperrungen bescherte. Der kommt nun mit dem Titel "Unknown Identity" in die Kinos. Eine wichtige Rolle spielt eine Berliner Taxifahrerin (Diane Kruger). Eine der Verfolgungsjagden verläuft über meine geliebte Oberbaumbrücke und endet für das Taxi in der Spree. Zumindest im Film sieht das so aus. Ob das Taxi tatsächlich im Wasser landete, oder über digitale Tricks, sei mal dahingestellt.



Auch eine digital restaurierte Version des Klassikers "Taxi Driver" von Martin Scorsese mit Robert DeNiro und Jodie Forster wird im Rahmenprogramm gezeigt.

Die Berlinale ist einfach meine Lieblingsveranstaltung. Vom Umsatz her natürlich nicht so spektakulär wie die Fashionweek, aber es ist schon mächtig Betrieb in der Stadt. Ich freu' mich drauf.

Dienstag, 8. Februar 2011

Goldener Sonntag

Das war wohl schon ein neuer Rekord.
Am Sonntag bin ich ungelogen 7 mal aus Mitte zum Flughafen Tegel gefahren.

In erster Linie waren das Gäste und Besucher der Goldenen Kamera. Gleich von den beiden ersten Fahrgästen ließ ich mir die Preisträger auflisten.
Die Namen einiger Preisträger klangen nach 80er-Jahre-Revival:
Gloria Gaynor, John Travolta, Michael J. Fox ...

Aber ein Name ließ mich aufhorchen ... Lena


Aha, konnte sie Springer doch noch bestechen.

(Okay, diese Links beziehen sich alle auf die Bild und nicht auf Springer allgemein.)


(Eine Kollegin erzählte mir vom Fauxpas eines Kollegen, der am Samstabend statt  zur       Ullsteinhalle zum 6,8 km entfernten Ullsteinhaus fuhr. Böser Fehler.)

Montag, 7. Februar 2011

Der heilige Tiergarten

Näheres zum Holy Wood bei B-like-Berlin und beim Tagesspiegel.

Aberglauben widerlegt

Nur so eine kleine Geschichte aus dem Alltag.

Morgens auf 7 Uhr gab es eine Vorbestellung am Schlesischen Tor. Das sind meistens Touren zum um die Ecke liegenden Ostbahnhof und keine längere Anstellzeit an der Halte wert. So eine Vorbestellung wird ungefähr 12-13 Minuten vor dem Abholtermin vermittelt. Als ich so ca. 20 vor Sieben aber an der Halte vorbeifuhr, sah ich von weitem nur eine Taxe da stehen. Also mal rangefahren und geschaut, von welchem Funk. Natürlich, einer von uns. Schade eigentlich. Es war aber ein mir bekannter Kollege und so bin ich ausgestiegen und wir haben ein kurzes Schwätzchen gehalten. Vorbestellung kam und er ist abgedüst.

So, nun stand ich da also erstmal dumm rum und wusste nicht so genau, wohin mit mir. Als ich noch so vor mich hin überlegte, sah ich aus dem in Sichtweite liegenden U-Bahnhof zwei junge Typen rauskommen. Beide mit des Taxifahrers Liebling im Schlepptau, einem Rollkoffer. Also das wartest du noch ab ... Und tatsächlich, sie steuerten auf mich zu. Und wollten nicht zum Ostbahnhof, nein zum Flughafen Schönefeld. Geile Tour. (Ich muss den Vorbestellkollegen das nächste Mal fragen, wohin seine Tour denn ging.)

Da die Region Kreuzberg/Friedrichshain um diese Uhrzeit umsatzträchtiger ist als der Berliner Süden, fuhr ich gleich anschließend wieder in diese Ecke. Und kam wieder am Schlesischen vorbei. Diesmal war gar keiner da. Hingestellt und der Dinge geharrt, die da möglicherweise kommen könnten. So nach 5 Minuten kamen dann die üblichen Zweifel. Hmm, vielleicht doch lieber rumdüsen und Winker sammeln? Da fiel mein Blick wieder auf den U-Bahn-Ausgang. Wieder verließ ein Rollkoffer in Begleitung eines Herren die Station. Den warteste noch ab, dachte ich mir, aber dann hauste ab. Tatsächlich, er überquerte die Straße und wollte Taxe fahren. Zwar nur zum Alex, aber immerhin. Ich hatte hiermit den alten Taxifahrer-Aberglauben widerlegt: Fahre nie zweimal hintereinander die gleiche Halte an.

Freitag, 4. Februar 2011

Berlin, quo vadis?

Jetzt mal ganz weg aus der Taxi-Ecke. Aber wir bleiben in Berlin. Es sind mehr als nur Tendenzen, die zur Zeit in Berlin erkennbar sind. Es wird versucht, aus der Stadt mit der ich mich identifiziere eine andere zu machen. Und eigentlich wollte ich zur Räumung der Liebig 14 gar nichts schreiben, weil mir dazu jegliche Hintergrundinformationen fehlen. Nur das, was halt sowieso in der Presse nachzulesen ist. Und natürlich ging es bei der Räumung um die Durchsetzung des Rechtanspruchs  des Eigentümers.
Aber es geht ja um viel mehr. Und sogar die Tagesthemen haben dem Thema einen Beitrag gewidmet:

(Hut ab, liebe Tagesthemen)

Gefunden habe ich das (mal wieder) beim gentrification-blog des Soziologen Andrej Holm.
Der fasst auch in seinem aktuellen Artikel die Pressestimmen zusammen. Lesenswert.

Berlin, quo vadis?

Nachtrag:
Ganz besonders hervorheben möchte ich aber diesen Artikel der Berliner Zeitung.
Nachtrag2:
Auch das Zitat aus einem anderen Berliner Zeitung Artikel möchte ich noch anbringen:
Man muss diese "linken Hausprojekte" mit teils zweifelhaftem Charakter nicht mögen, um zu wissen, dass die Berliner Innenstadt allmählich zu einer gleichförmigen Zone der Besserverdiener wird.

Donnerstag, 3. Februar 2011

Mit dem Taxi in Paris

Vor kurzem hatte ich einen Fahrgast aus Paris an Bord. Abgeholt per Funkauftrag in einem Hotel. Es war ein Deutsch-Franzose, der in Paris ein hohes Tier in der französischen Niederlassung einer deutschen Firma ist. Er erzählte mir davon, wie gerne er nach Berlin kommt. Vor allem auch wegen der Berliner Taxifahrer. Nu ja, hört man ja eigentlich gerne, aber ist das jetzt nicht ein bisschen übertrieben?

"Sie haben ja keine Ahnung, wie das mit den Pariser Taxifahrern ist. Das sind fast mafiöse Strukturen dort. Deren Zentralen musst du bestechen, damit du überhaupt eins kriegst. Z:B. dass nur weinige Minuten nach der Bestellung ein Taxi vor dem Hotel steht..."

Dann ließ er sich noch fast die ganze Fahrt über die Droschkenlenker und deren Interessenvertretungen aus und verlor sich in endlosen Details über deren Gewerkschaften und Verbände.

"Nicht mal der Sarkozy hat es geschafft denen was vorzuschreiben."

Nu ja, dachte ich. Soo schlimm wird es wohl doch nicht sein. Der war wahrscheinlich ein Anhänger des noch regierenden Präsidenten und konnte es nicht verknusen, dass der tatsächlich eine Niederlage einstecken musste. Und man meckert ja immer eher im eigenen Land über Zustände, die vielleicht objektiv betrachtet gar nicht so dramatisch sind.
Dann habe ich aber dieses Video aufgetrieben:

 (Michael Strempel aus seinem Pariser Videoblog)
Also liebe  Berliner, meckert nicht soviel mit uns. Es geht noch schlimmer.

Und diese Meldung der Welt-online von 2008 scheint das auch zu bestätigen.


Mittwoch, 2. Februar 2011

Wortgefecht

Ich fuhr nachmittags an die Halte Ritz-Carlton ran. Mal wieder stand da einer, der da nicht hingehört. So ein schwarzer SUV mit Oldenburger Kennzeichen. Je teurer das Auto, desto mehr ignorieren deren Fahrer irgendwelche lästigen Vorschriften. Ich stellte mich neben ihn, da der Fahrer drin saß und das Fenster geöffnet hatte. Wahrscheinlich fährt der eh gleich weg, dachte ich. Tat er aber nicht. So stieg ich aus und fragte mal (etwas missmutig) nach:

"Aber Verkehrsschilder können Sie wohl lesen?"

"Ja kann ich. Aber hören Sie mal, so betreuen also Berliner Taxifahrer ihre Kunden."

"Ich will lediglich zu meinem Arbeitsplatz. Was würden Sie sagen, wenn ich mich einfach auf Ihren Bürostuhl setzen würde?"

"Können Sie machen, wenn Sie meine Arbeit gleich mitmachen."

"Aha, sie blockieren jetzt meinen Arbeitsplatz, weil Sie meine Arbeit machen wollen?

Es gibt doch immer wieder Touristen, die meinen durch ihren kurzen Berlin Besuch hätten sie die ganze Stadt gleich mitgekauft.

Ich rufe allen Berlin Besuchern zu:
Seid herzlich willkommen und fühlt euch wie zu Hause. Und benehmt euch auch so.

Vielleicht komme ich ja demnächst mal nach Oldenburg. Dann möchte ich mal sehen, wie die Kollegen dort ihre Gäste "betreuen", wenn ich ihnen ihre Halteplätze zuparke.

Dienstag, 1. Februar 2011

Google Art Project

Mit Google durch Museen schlendern.
Als einzige deutschen Museen sind aus Berlin die Alte Nationalgalerie und die Gemäldegalerie mit dabei. So eine Art Street View durch Museen. Mit hochauflösenden Einzelexpemplaren. Ein kleiner Rundgang lohnt sich.

googleartproject

Großer Berliner Boulevard Taxi-Test

Anscheinend haben wir gerade so was wie saure Gurkenzeit. Da müssen dann halt die Taxifahrer ran.
Zuerst der Tagespiegel gleich zwei mal hintereinander.
Zu den dort genannten Zahlen kann ich persönlich nichts sagen, da die "Experten" sich schon auf Schätzungen berufen. Was anderes kann man denn bei Schwarzarbeit auch machen außer Schätzen? Aber immer feste druff.

Und dann hat sich ein Boulevardblatt dieses Themas angenommen und einen "großen Berliner Taxi-Test" gemacht. Es kam wie es kommen musste, blödsinniger Schwachsinn.
Trinkgeld nicht versteuert wird
 §3 Nr. 51 EStG
Steuerfrei sind...
Trinkgelder, die anlässlich einer Arbeitsleistung dem Arbeitnehmer von Dritten freiwillig und ohne dass ein Rechtsanspruch auf sie besteht, zusätzlich zu dem Betrag gegeben werden, der für diese Arbeitsleistung zu zahlen ist.

(Ausnahme: Selbstständige)

Fahrer Tercan Ö. (40) fährt ohne Navi. Umweg-Gefahr für Kunden?
Was es nicht alles gibt. Ein Taxifahrer ohne Navi, ts, ts, ts.

Fahrer Ömür A. (35) bremst plötzlich – ein Fuchs kreuzt die Straße
Was soll er sonst machen? Nicht bremsen?

Fahrtzeit: 18 Min., Preis: 15,50 Euro.
Muss er wohl mit Kreditkarte oder Coupon gezahlt haben. Ungerade Zehner-Centbeträge entstehen nur bei zuschlagspflichtigen Fahrten. Hat er immer mit Karte/Coupon bezahlt?? Kann auch nicht sein, der Rest seiner Fahrten endete auf geraden Zehner-Centbeträgen.

Hält das Lenkrad sicher mit beiden Händen
Ein echtes Kriterium beim Autofahren. Nee, im Ernst.

seit 31 Jahren im Job, ohne Navi
Na sach an, der hat sich vor 31 Jahren kein Navi einbauen lassen?

Der unerfahrene Fahrer (seit August 2010 im Job) lässt sein Navi aus, fährt zunächst in eine Sackgasse. Sucht dann den richtigen Weg in einem Stadtplan raus. Immerhin hilft er beim Gepäck.
Hilft beim Gepäck. Na das ist doch was.

Sonntagstraße (Friedrichshain)–Flughafen Schönefeld. 13,8 Kilometer.
Kannst du denn nicht mal dein eigenes Navi/Routenplaner lesen? Das sind ungefähr 20 Kilometer!

Ich werde den Unfug bestimmt hier nicht verlinken, wenn jemand das unbedingt im Zusammenhang lesen will, muss er sich es schon anhand der Zitate selbst heraussuchen.

Wie jeder Leser hier im Blog verfolgen kann, bin ich der erste, der gegen Mißstände und schwarze Schafe in unserem Gewerbe anschreibt, aber liebe Schreiberlinge der Boulevard Medien, so nicht. Keine Ahnung von der Materie, aber immer feste druff.

Auflösung Bilderrätsel (20)

Das vollständige Bild.
Der Michail steht als Teil einer Dreierformation in der Rudi-Dutschke-Straße in Kreuzberg. Geschaffen hat sie der französische Bildhauer Serge D. Mangin. Neben ihm stehen noch George Bush senior und Helmut Kohl. Damit will die Axel-Springer AG die "Väter der Einheit" ehren.
Ob das die Antwort auf die Kunstaktion der taz auf ihrem schräg gegenüber liegenden Verlagsgebäude ist?