Montag, 31. Mai 2010

Wir stehen unter Linden

Preisfrage: Wieviel Reihen Linden stehen "Unter den Linden"?
Im Prinzip vier, seit gestern wieder (zwischen Reiterstandbild Friedrichs des 2. und Brandenburger Tor).




Und wenn sie mal groß sind, können sie uns sogar Schatten spenden.




Wer hat jetzt mein Trinkgeld?

Das cab-log freute sich gestern ja mächtig über den drittbesten (den zweitbesten nur um 20 Cent verfehlt) Umsatz seiner Laufbahn. Beim Kasse machen am Abend allerdings, Scheissele, Herr Eisele  [sagt der Schwabe so], nur zwei Euro Trinkgeld?
Wäre ja auch zu viel verlangt, wenn mal alles klappen würde.

Welcher Kunde lacht sich jetzt einen Ast über den bescheuerten Taxifahrer, der nicht mal richtig rausgeben kann?

Freitag, 28. Mai 2010

"Wir bilden Taxifahrer aus"

Ein fast jeder hat ja an seinem Briefkasten einen Keine-Werbung-bitte-Aufkleber. Und im Allgemeinen hilft das auch. An meinem Privat-PKW habe ich schon oft überlegt, ob ich so einen Aufkleber auch mal anbringen soll. Diese "Wir kaufen ihr Auto, Export und Import, Wollen Sie Ihr Auto verkaufen?" Kärtchen gehen mir manchmal schon auf den Keks.

Gestern allerdings, ein ungewöhnliches Angebot:


(Name, Anschrift und Telefonnummer wurden von mir entfernt)

Und, liebe Neuköllner Kollegen, für eine P-Scheinprüfung muss man schon Deutsch können.

Mittwoch, 26. Mai 2010

Guggenheim oder Berggruen

Manchmal habe ich ein Problem mit Namen. Zum Beispiel mit Namen von Kirchen. Da kommt es schon mal vor, dass ich die Marienkirche mit der Elisabethkirche verwechsle. Oder die Matthäuskirche  mit der Sophienkirche. Ist ja auch nicht so schlimm, alle Fahrgäste, die so eine Kirche ansteuern wollen, haben dann eine etwas genauere Vorstellung, wo die sein soll. Da gab es noch nie Probleme.
Schlimmer ist es aber, wenn man die Namen der Museen durcheinander schmeißt. So habe ich mir am Sonntag beinahe ein Eigentor der besonderen Güte geschossen.
Steigt eine junge Dame am Adlon bei mir ein.
"Bitte zum Museum Berggruen."
"Okay, können wir machen. Sie wissen aber schon, dass das nur etwa 600 bis 700 Meter entfernt ist? An der Ecke Unter den Linden-Charlottenstraße."
"Oh, nein. Das wusste ich nicht." Und machte schon Anstalten wieder auszusteigen.
"Aber dann können Sie mir vielleicht noch sagen, wo sich das Guggenheim-Museum befindet?"
Da dämmerte mir was.
"Oh, ich glaube, da habe ich Ihnen Quatsch erzählt. Das Guggenheim ist an der Ecke Unter den Linden - Charlottenstraße. Und das Berggruen ist am Charlottenburger Schloss. Da fahre ich Sie natürlich gerne hin."
So hätte ich mich beinahe selbst um eine nette 15 € Tour gebracht. Hat gerade noch rechtzeitig klick gemacht.

Dienstag, 25. Mai 2010

Schweizer Datenschutz

Die Schweizer sind ja bekanntlich sehr diskret, was ihre Daten anbelangt. Zumindest, wenn es das Schweizer Bankengesetz betrifft. Wenn dann ab und zu doch mal so eine CD mit "intimen" Daten an die Öffentlichkeit kommt, werden die Aufkäufer heftigst beschimpft. Meine Diskussionen mit Schweizern an Bord über dieses Thema, wobei ich die Schweizer Banken der Hehlerei bezichtigte, endeten meistens mit der Aussage: "Wir haben halt ein anderes Rechtsverständnis."

Aber das ist jetzt nur die Einleitung zu folgender Geschichte:

Ich hatte eine Diskussion mit einem Fahrgast über den verbrecherischen Fahrstil mancher Berliner Radfahrer und führte ein paar Beispiele auf. Der Fahrgast hörte sich meine Geschichten geduldig an, um dann seinerseits ein Beispiel seiner Radfahrer-Erlebnisse beizutragen. Damals, als er noch in der Schweiz lebte (er ist Deutscher), hätte ihn mal ein Autofahrer zwischen Straßenbahn und parkenden LKW gedrängt, so dass er im Sturzflug über den Lenker stürzte und einige Prellungen davon trug. Der Autofahrer sei einfach weitergefahren, aber er konnte sich das Nummernschild merken. Und jetzt beginnt der Teil der Geschichte, den ich irgendwie nicht so ganz glauben kann. Er erzählte, in der Schweiz könne man öffentlich, fast wie in einem Telefonbuch, Kfz-Kennzeichen einsehen. Mit Anschrift des Halters. Auf irgendwelchen Ämtern oder so. Er hätte das Kennzeichen gefunden, sei zu dem Halter gefahren und hätte, wie er es ausdrückte, ihm eine auf's Maul gehauen. Einfach so. Und der "Täter" hätte es hingenommen.

Ob das in der Schweiz  tatsächlich möglich ist?
Wenn es das in Deutschland gäbe - ich hätte da den ein oder anderen Kandidaten.

Damit es jetzt kein Missverständis gibt, ich bin absolut kein Freund der Selbstjustiz, im Gegenteil. Aber manchmal, ganz im Innern, so ganz hinten in der Emotionspalette...

Auto des Tages (10) Aagländer


Vor dem Hotel Adlon stand über Pfingsten dieses Auto:


.
Das ist kein Oldtimer, das ist ein Neuwagen. Kostet die Kleinigkeit von 80.000 - 100.000 Euro.

Es ist ein Aaglander 
Anlass war dies hier.



Onewaydeadend


Da ist er ja, der Klassiker.




Sonntag, 23. Mai 2010

TV Programmtipp


TV Programmtipp



Freitag, 21. Mai 2010

Filmmusikstöckchen (2)

Da mir das gestern soviel Spaß gemacht hat und ich noch zwei wichtige Filmmusiken vergessen habe, hier ein Nachtrag:

Pulp Ficction
John Travolta, damals in erster Linie bekannt durch Disco-Dance-Filme wie Saturday Night Fever und Grease. Ich hatte mich anfangs geweigert, einen Film mit diesem geleckten Typen anzusehen, habe mich aber irgendwann breitschlagen lassen (auch wieder Open-Air) und war begeistert. Dass er heute zu den bekennenden Scientologen gehört und ich ihn hier trotzdem aufzähle - einer der Widersprüche im Leben, mit denen ich leben muss. ;-).


Als bekennender Fan der James Bond Filme darf natürlich der Titel-Song nicht fehlen.

Hier das Intro von "007 jagt Dr. No":


Jeder neue Bond-Film hatte seinen eigenen Titelsong, die dann regelmäßig in den Charts zu finden waren.
Goldfinger - Song mit Shirley Bassey


Leben und sterben lassen - Paul McCartney & Wings
Hier bei einem Konzert auf dem Roten Platz in Moskau.


So, und nun weg von der Traummaschinerie und ab morgen wieder in den Alltag des Berliner Asphaltdschungels.

Wie jedes Jahr über Pfingsten:
Karneval der angenehmen Art.
Karneval der Kulturen.

Donnerstag, 20. Mai 2010

Filmmusikstöckchen

Da kam ein Stöckchen vorbeigeflogen. Braver Hund, der ich bin, habe ich es mir im Flug geschnappt.
Filmmusik - hmm.
Ein Film ist ein Film, ist ein Film, ist ein...Nicht das wahre Leben, sondern nur ein Film! Da gibt es großartige, grandiose. Und es gibt großartige Musik. Trifft ein großer Film auf großartige Musik, das ist dann schon ein Stöckchen wert.

Hier meine Top sieben:

New York, New York

Wenn dann SIE auf der Bühne SEIN Lied singt, Manno Mann.Da bleibt kein Auge trocken.



Oh Wunder, der nächste ist auch ein Musikfilm.

Blues Brothers mit Dan Aykroyd und John Belushi.
Den habe ich das erste Mal in Berlin in der Waldbühne gesehen. Eine Open-Air-Aufführung an einem warmen Sommertag, zusammen mit 20.000 anderen Verrückten. Unvergessen!

(Aus diesem Film ist auch der legendäre Satz: "It's 106 miles to Chicago. We got a full tank of gas, half a pack of cigarettes, it's dark, and we're wearing sunglasses."
Und ausserdem werden Neo-Nazis als das dargestellt, was sie sind: Ein Haufen verblödeter Idioten.

Leider nicht zum Einbetten frei gegeben.

Everybody needs somebody.. aus 20.000 Stimmen. Puhh.

Ein kleiner Nachschlag mit Aretha Franklin.


Und obwohl mich ja der Eine oder Andere jetzt für bescheuert halten kann, dieser Western hier ist ganz, ganz großes Kino.

Spiel mir das Lied vom Tod. Mit Charles Bronson und seiner Mundharmonika.
Schaut euch mal das You-Tube Video komplett an.


Ja, und jetzt wird es klassisch und dramatisch.
Philadelphia mit Denzel Washington und Tom Hanks. Und keine Angst, jetzt kommt nicht Bruce Springsteen sondern Maria Callas. Aber bitte den Text nicht hinterfragen.

 Puh, macht immer noch Gänsehaut, dieser Ausschnitt.

Und wenn wir schon beim Dramatischen sind:


Zwei noch:

Blue Velvet - Dennis Hopper, Isabella Rosselini.


Diva von Jean-Jacques Beineix


Hat Spaß gemacht, mal wieder in alten Filmen zu stöbern.

Dienstag, 18. Mai 2010

Wie im Puff


"Bei mir steigen sie ein und wieder aus."


Mittwoch, 12. Mai 2010

Alles was fließt

Aller, Elbe, Donau, Emser, Eder, Ilse, Finow, Fulda, Isar, Neckar, Oder, Oker, Nogat, Neiße, Leine, Lahn, Weichsel, Warthe, Werra, Weser, Wipper, Inn, Elster (die gibt es in schwarz und weiß), Ossa, Truse, Ulster, Unstrut, Saale.

Das sind alles Flüße. Und es gibt diese Flüße auch alle als Namensgeber für Berliner Straßen. Die oben aufgeführten befinden sich aber nicht über ganz Berlin verstreut (da gibt ja noch weit mehr), nein, das sind alles Straßen in Neukölln. Nicht im Bezirk Neukölln. Nur im Stadtteil Neukölln. Verteilt auf nur 11,7 km2.
Wie, um alles auf der Welt, soll man die auseinander halten können?
Na ja, eigentlich ist es ja egal wie die Straßen heißen, man muss nur wissen, wo sie sind. :-)

Dienstag, 11. Mai 2010

Zulässiges Gesamtgewicht überschritten?


Zulässiges Gesamtgewicht überschritten?


Und im Hintergrund ist ein ehemaliges Café Achteck zu sehen. Heute gibt es da den besten Chili-Cheese-Burger der Stadt. 
Bei genauerem Betrachten des Fotos kann man auch noch oben rechts erkennen, wo es für Männer lang zu gehen hat - nämlich nach Kreuzberg.

Montag, 10. Mai 2010

Oldies Little Helper

Angedockt an der Schlange an der Ritz-Carlton-Halte, bin ich erstmal ausgestiegen um eine zu paffen. Ich wollte die Zigarette gerade anstecken, da trat ein Pärchen, Alter so zwischen 50 und 60 Jahre, zu mir. In einer englischähnlichen Sprache fragte er mich, ob ich sie dahin bringen könne und zeigte er mir den Zimmerschlüssel eines Hotels am Ku'damm. "Na, klar." Sie stiegen ein und er, so Ende fünfzig schoss ein Stakkato australisch-englischer Wortsalven auf mich ab, so dass ich ihn bitten musste, etwas langsamer und deutlicher zu sprechen. Nachdem das geklärt war, konnten wir uns unterhalten. Ich übersetze das jetzt gleich mal.
Sie seien Australier auf Hochzeitreise (kicher) und würden sich eine Europareise gönnen. Sie seien zuerst in Amsterdam gewesen und ob (kicher) es in Berlin auch so ein Viertel gäbe, in dem man Damen in Schaufenstern begutachten könne. Nein, das gäbe es nicht, aber hey, sie seien doch in den Flitterwochen, wieso er denn Damen in Schaufenstern sehe wolle? Nein nein, nicht er, sie wolle das. Und deutete auf seine nur ein paar Jährchen jüngere, atttraktive Ehegattin. (kicher) (kesses Gekicher der Braut).
Ich fand die Beiden herrlich und so machte ich einen Vorschlag: Ich könne sie ja zum Beate-Uhse-Museum bringen, das wäre ein erotisches Museum und ausserdem ein Sex-Shop, in dem man so manches "toy" kaufen könne. Und zudem nicht weit weg von ihrem Hotel. Er strahlte über beide Backen und antwortete und das schreibe ich jetzt in Englisch:

"Oh toys, that's fine. I'm old. I need a little help."

Ich habe sie an der Ecke Joachimtaler/Kantstr rausgelassen und noch kurz gewartet. Ja, sie gingen tatsächlich rein.
Ich glaube, so gut habe ich mich selten amüsiert bei einer Fahrt, wie mit den Zweien. Das Gekicher, das ich oben immer wieder erwähne war durchaus kein albernes Alt-Oma-Gekicher, sondern ernst gemeint.
Ich wünsche euch alles Gute für die Zukunft. Ich glaube, Europa tut euch gut.

Ja, wo laufen sie denn?

Sie laufen und laufen und laufen. Am Sonntag war mal wieder eine größere Laufveranstaltung in Berlin. Nein nicht der Halbmarathon auch nicht der richtige Marathon, nein diesmal der 25 Kilometer-Lauf. (Strecke, ansehen!) Start um 10:00 Uhr am Olympischen Platz,. Der Verlauf der Strecke ging über Kaiserdamm, Straße des 17. Juni über den Pariser Platz zur Friedrichstr und über die Leipziger und Ku'damm wieder zurück zum Olympiastadion. Rest siehe vorigen Link. Das war mir bekannt und den genauen Verlauf der Strecke hatte ich mir wie immer ausgedruckt und lag neben mir auf dem Beifahrersitz.
(Kleine Nebenbemerkung: Taxi-Funkzentrale morgens um 9 Uhr: "Weiß einer der Kollegen was von einer Laufveranstaltung heute in Berlin?")
Um 9:15 Uhr schaute ich nochmal am Pariser Platz vorbei, wohlwissend, dass der ja die nächsten Stunden für den gesamten Verkehr gesperrt werden würde. Es sah gut aus. Nur vier Taxen standen da und einer war gerade am Adlon beim Laden. Das müsste eigentlich reichen.
Es ging aber nur schleppend vorwärts und als ich um 9:45 Uhr endlich Zweiter wurde, trat ein Ordner in grell-gelber Jacke an's Auto und informierte mich und die Kollegen über die Sperrung, die ab 10:00 Uhr sein wird. Es wurde fünf vor Zehn und ich hatte endlich die Pole-Position. Ein Stoßgebet nach dem anderen schickte ich gen oben, denn ein Weg-gejagt-werden jetzt und hier, das hätte mich sehr, sehr verärgert. Meine Erlösung kam direkt aus dem Adlon in Gestalt eines jungen Mannes, sportlich, schlank, gut gekleidet (obwohl die Kleidung wohl etwas gelitten hatte). Sein Fahrziel: "Hans-Braun-Str. bitte."
Äh, ich hatte noch nie von dieser Straße gehört und habe im Navi gescrollt. Kein Ergebnis. "Diese Straße habe ich nicht im Navi, wo soll das denn sein?" (Okay, wäre ich ein richtiger Hertha-Fan hätte ich es natürlich gewusst.)
"Das ist die Hertha BSC Geschäftsstelle am Olympiastadion."
"Oh, da gibt es ein größeres Problem. Da findet gerade eine Laufveranstaltung statt. Ich weiß nicht genau, wieweit wir da kommen."
"Ich muss da aber unbedingt um 10:30 Uhr sein. Ich bin ein Hertha Spieler."
Das hat mich veranlasst, mal den Kopf zu drehen und genauer hinzuschauen. Ja, den hast'e schon mal gesehen. Es war [ein Stammspieler in der Defensive, seinen Namen möchte ich aber trotz Autorisierung nicht nennen].
Ich habe ihm erstmal mein Beileid zum Abstieg ausgesprochen, was er mit einem müden Nicken zur Kenntnis nahm. Überhaupt war er in keiner guten körperlichen und geistigen Verfassung. Wir haben uns also auf den Weg gemacht, mal sehen wie weit wir kommen.
Die Strecke verläuft ja ganz genau auf der Route der Läufer und und ich hatte keine große Hoffnung, ohne Behinderungen dorthin zu gelangen. Aber wir hatten Glück, die Läufer liefen immer auf der gegenüber liegenden Fahrspur. Mein Fahrgast schlief immer wieder ein - der musste sich am Vorabend richtig die Kante gegeben haben. Wir kamen fast bis zur Olympischen Straße, in die wir hätten einbiegen müssen, aber die war nun total gesperrt. Ich fand eine Lücke in den Polizeiabsperrungen (Oldenburgallee) und den Rest des Weges hat er mich dann gelotst. Fünf vor halb hatten wir es geschafft.


Ich hatte noch ein kurzes Gespräch mit dem  kontrollierenden Ordner am Eingang und der meinte: "Ja, dem hat man es schon vor ein paar Wochen angemerkt, das geht ihm richtig nahe." Den Eindruck hatte ich auch und glaube inzwischen, dass hinter diesen Millionen-Spielern nicht nur irgendwelche Geldzählmaschinen stecken, sondern auch Menschen, die mit so einem Abstieg nur schwer umgehen können.

Und bei dieser Gelegenheit möchte ich auch mal mein großes Bedauern darüber zum Ausdruck bringen, nun in der einzigen Hauptstadt Europas zu leben, die keinen Erstligafußballclub hat. Und das soll nicht heißen, dass ich nach München umzuziehen gedenke.
Auf ein baldiges Wiedersehen in der 1. Bundesliga. Und wenn ihr das ganz schnell wieder schafft, verspreche ich euch, dass ihr einen neuen Fan habt. Weil eine Bundesliga ohne Hertha, das ist schon hart. Das merke ich jetzt.

[Und ja, ich weiß, dass man über den Spandauer Damm und die Rominter Allee da auch hätte hinkommen können. Aber es hat ja auch so geklappt.]

Weiß denn jemand, warum die Hans-Braun-Straße in keinem Straßen-Verzeichnis zu finden ist? Ist das eine Privatstraße von Hertha?

Nachtrag: 11:30 Uhr
Ist mir ja jetzt richtig peinlich, aber B-like-Berlin hat mich in Kommentaren darauf hingewiesen, dass das Hanns-Braun-Str. heißt.
Anfangs hat er mir allerdings nur den Straßennamen genannt, welcher mir unbekannt war und das Navi hat logischerweise nichts ausgespuckt. Nach der Erklärung mit Hertha BSC und so, war dann schon klar, wo er hinwollte.
Trotzdem peinlich.

Sonntag, 9. Mai 2010

Ein Benehmen haben manche

Viel ist zur Zeit nicht los mit den Nachtschwärmern. So musste ich etwas tun, das gar nicht so gerne mache. Ich reihte mich ein in die Schlange vor dem "Watergate".
Es trat ein ziemlich schwankender, nicht mehr gutaussehender Typ an die Beifahrertür des Taxis vor mir und diskutierte mit dem Fahrer. Er schloss die Tür wieder und kam zu mir. Was das jetzt wieder wird, dachte ich mir. Er hatte das Anliegen, nur einmal kurz zum Schlesischen Tor zu fahren, um bei der Berliner Bank Geld abzuheben und anschliessend wieder zurück zum Watergate.
Okay, der Spatz und so. Habe ich also gemacht. Ich wartete vor der Bank auf ihn und als er nach fünf Minuten immer noch nicht zurück war, stieg ich aus, um mal nach dem Rechten zu sehen. Es kamen zwei, auch nicht mehr nüchterne N-Schwärmer aus der Bank und fragten mich:

"Wartest Du auf den Kumpel da drin?"
"Ja"
"Der pisst da gerade in den Schalterraum."
"Der macht was?" fragte ich ungläubig.
"Der pisst gerade den EC-Automaten an"
"Nee, ne?"

Er kam, nach vollbrachter Tat, wieder raus und wir fuhren zurück zum Club.

"Machen die mich blöde an, bloß weil ich da reingepisst habe. Und jetzt muss ich wieder in dieses scheiss Watergate."

Die Tour hat genau sieben Euro gebracht, aber ich hatte erst mal die Nase voll von Nachtschwärmern.

Eklig.

Samstag, 8. Mai 2010

Umsatz und Trinkgeld

Heute habe ich auf den Cent genausoviel  Umsatz gemacht wie am letzten Sonntag. Okay, das wäre jetzt noch  keinen Beitrag wert, aber dass das Trinkgeld auch auf Heller und Pfennig identisch ist, finde ich schon kurios.

Donnerstag, 6. Mai 2010

Auto des Tages (9) Bier-Bike


Also, die strampeln und saufen trinken Bier. Man kann sich das Leben auch schwer machen.






Alltag (5) Kurze Strecken

Ich gehe in eine Bäckerei und sehe in den Brötchenkörben Dutzende von Brötchen liegen. Ich bestelle ein Baguette-Brötchen. Die Verkäuferin antwortet mir, das sei nicht möglich. Sie würde hier nun schon seit einer halben Stunde auf Kundschaft warten und ich wolle jetzt nur ein einziges Brötchen? Nee.
Aber ich bräuchte nur dieses eine für mein Frühstück.
Sie habe aber hier eine ganze Menge und ich solle ihr doch mal mindestens drei Stück abkaufen.


Unvorstellbar dieser Dialog? Ja, natürlich.

Natürlich wird die Bäckerei-Fachverkäuferin nicht wie wir Taxifahrer nach Provision bezahlt. Aber auch ein Taxifahrer ist ein Dienstleister. Und er muss auch die kleineren, nicht rentablen Aufträge ausführen. Und vor allem, er sollte das tun, ohne dem Kunden das Gefühl zu geben, er habe gerade ein unverschämtes Anliegen.

Liebe Kollegen, das ist einfach Berufsrisiko!

Natürlich kann es ärgerlich sein, nach einer einstündigen Wartezeit nur eine 5-€-Tour abzubekommen. Aber bitte lasst das nicht am Kunden aus. Der Kunde möchte nun halt mal nicht zum Flughafen oder gar von Mitte nach Spandau. Was soll er denn da?

Und das Schöne am Taxifahren ist ja auch, man weiß nie, zu was es gut sein kann. Vielleicht steigt am Zielort gleich wieder ein neuer Kunde ein, vielleicht erwischt man auf dem Weg zur nächsten Halte einen Winker. Oder von der nächsten Halte einen dicken, fetten Auftrag. Alles schonmal da gewesen.

Natürlich wird diese, meine Einstellung auch mal auf die Probe gestellt. Vor kurzem habe ich doch tatsächlich sechs Touren hintereinander bekommen, von denen keine einzige mehr als sechs Euro gebracht hat. Da ist man dann schon am Hadern, aber nie, nie, nie würde ich mir das anmerken lassen. (Hoffe ich zumindest.)

Und noch ein kleiner Tipp für Fahrgäste:
Niemand nimmt es euch übel, wenn ihr für eine Mini-Tour mal einen der hinteren Wagen in der Schlange nehmt. Denn der Fahrgast hat das Recht, sich das Taxi seiner Wahl auszusuchen. (Ausnahme in Berlin: der Flughafen Tegel.)

Auch gibt es in Berlin den kundenfreundlichen Kurzstrecken-Tarif. Das heißt: Eine aus dem fließenden Verkehr fahrende Taxe herbeiwinken und "Kurzstrecke" sagen. Und schon kommt man für vier Euro genau 2 Kilometer weit. Allerdings darf die Fahrt keine Unterbrechung haben.

Und nochmal an die Kollegen:
Ich habe es satt, mir immer die Beschwerden der Kunden anhören zu müssen, weil ihr sie vollgejammert habt!

Montag, 3. Mai 2010

hamsiesnichtkleinerjunger Mann?

Ham sie es nicht kleiner, Jörg Reichle von der SZ?
(...)"Ein Soldat an der Beförderungsfront, wahrhaft klassenlos, gefangen im Labyrinth der Straße, bedroht von Linksfahrern, Trödlern, Politessen und Kleinkriminellen. Sein Lohn ist karg, seine Aufgabe schwer, denn seine Heimat ist das schwarze Kunstlederpolster, dem er mit Hingabe und unter Zuhilfenahme raffinierter Substanzen tiefgründigen Glanz entlockt - nur um die Spuren Tausender Fahrgäste zu beseitigen, deren Gesichter in schlaflosen Nächten wie ein endloser quälender Film an ihm vorüberziehen. Er führt ein Leben der Entsagung. Das Klicken des Taxameters liefert den ruhelosen Takt und wehrlos, ohne den Schutz von verschließbaren Cockpittüren, ist er all den lächerlichen Beichtgeheimnissen seiner Fahrgäste ausgeliefert, der raunenden Entladung von Erlebnissen, die man vermeintlich nur dem Fremden erzählt." (...)
Welchen Lyrik-Prosakurs an der VHS haben Sie denn besucht?
Und das mit den "raffinierten Substanzen" sollten Sie nochmal näher erläutern. Vielleicht kann ich da was lernen.

Gallery Weekend Berlin 2010

Ein älterer Herr steigt ein und setzt sich neben mich. Seine um einiges jüngere Begleiterin muss auf den Rücksitz.
"Wir haben eine kleine Rundfahrt mit Ihnen vor. Ist das recht?"
"Aber gerne."
"Wir wollen bei ein paar Galerien vorbeischauen und mal Guten Tag sagen."
"Wenn die Uhr laufen kann, kein Problem."

Er hat sich dann, wie sich das gehört, auch gleich vorgestellt:
"Harald Falckenberg, einer der größten Kunstsammler der Welt. Bitte zuerst in die Auguststr. 68."

Dort angekommen war ich ziemlich fasziniert, ob der Menschenmenge, die in so eine schmale Straße passt.  Ich fand nur einen halb legalen "Stand-by" Parkplatz und die Herrschaften verschwanden in der/dem Galerie/Museum, um zehn Minuten (und das Taxameter machte tickticktick) später mit gehetzten Gesichtsausdrücken wieder bei mir ins Taxi zu steigen.
"Na, hier ist ja ganz schön was los" sagte ich.
"Ja, der Inhaber ist auch völlig entsetzt ob des Andrangs." entgegnete mein Fahrgast.

Nächstes Ziel nur zwei Querstraßen weiter.
(tickticktick)
So ging es noch etwa eine halbe Stunde lang (tickticktick) von einer Galerie zur nächsten. In den Wartezeiten konnte ich eine meiner Lieblingsbevölkerunggruppe, den gemeinen Bildungsbürger, beobachten. Sehr gut gekleidete Menschen schwebten völlig abgehoben und losgelöst von allem Irdischen zwischen Linienstraße und Auguststraße von Galerie zu Galerie. Innigst ins Gespräch um die letzte Ausstellung in New York oder auf Ibiza vertieft.

"Ist heute was besonderes mit den Galerien?" fragte ich und outete mich endgültig als Kunstbanause.
"Ja, heute ist doch das Gallery Weekend. Da muss man halt überall mal vorbeischauen."

Zum Schluss hatte ich eine 30 € Tour beisammen und  war mit dem sehr guten Trinkgeld und mit dem Hamburger Kunstsammler hochzufrieden.

 "Berlin ist die Welthaupstadt der Galerien für neue, moderne Kunst."
Autorisiertes Zitat von Harald Falckenberg, 1.5.2010 in meinem Taxi.

Ausführliches Interview mit Harald Falckenberg in der SZ von 2007