Montag, 29. Juni 2009

Pi, Pa, Pause

Urlaub reinigt die Gedanken.
Und so habe ich mir während des Urlaubs auch Gedanken darüber gemacht, was ich hier mit diesem Blog eigentlich bezwecke.
Schon seit Beginn meiner Taxifahrerei hatte ich die Idee, die Geschichten, die man so erlebt, festzuhalten, bzw. festhalten zu lassen. Durch die Möglichkeit des Bloggens sah ich dann eine Chance.
Es hat anfangs ja auch ne Menge Spaß gemacht. Aber auch viel Arbeit. Aber vor allem hat sich bei mir nicht der gewünschte Effekt (was immer ich mir da gewünscht haben könnte) eingestellt. Also, ehrlich gesagt, hat sich gar nichts eingestellt, ausser dass ich mir bei erlebten Geschichten noch während der Schicht überlegt hatte, wie ich das jetzt aufbereite, um es blogtauglich zu kriegen. Das ist aber nicht der Zweck der Übung.
Und so muss ich sagen, es war ganz nett, das mal auszuprobieren, aber ich werde es jetzt erst mal unterbrechen.
Ganz sicher werde ich aber bei allen Blogs, die ich dadurch kennengelernt habe, weiterhin mitlesen und ggf auch meinen Senf abgeben.


Beim Lektorieren dieses Textes hat sich M. aber sehr traurig geäussert und man weiß ja nie...
Vielleicht?

Bilderrätsel (8)

Zu gewinnen gibt es ...nichts.

Was hat es mit diesem Teil auf sich?


Auflösung in den Kommentaren


Montag, 22. Juni 2009

Des einen Strafe...

Ich habe mir eine "Strafe" für den schussligen Fahrer, der mich am Donnerstagmorgen so böse versetzt hat, ausgedacht. Er muss uns am Dienstag Mittag für ganz wenig Geld zum Flughafen Tegel bringen. ;-)
Wir gönnen uns ein paar Weiße Nächte in St.Petersburg. Anlass ist ein runder :) Geburtstag von M., mit der ich zusammen lebe. Ich weiß, um diese Jahreszeit nach St.Petersburg zu reisen, heißt, sich die Stadt mit ein paar Millionen anderen Gästen zu teilen. Mir ist aber kein anderes Geburtstagsgeschenk eingefallen.
Und wie könnte man ein neues Jahrzehnt im Leben schöner beginnen, als mit einer Bootsfahrt auf der Newa.
"Jedes Jahr sind Einheimische und Touristen von einem besonderen Schauspiel fasziniert: das Hochziehen der Newa-Brücken. Die Brücken öffnen sich zwischen 1:30 und 5:00 Uhr nachts, um große Schiffe passieren zu lassen. [...] Die Brücke öffnet sich um 1:35 Uhr und um 3:10 Uhr (die Zeiten variieren von Jahr zu Jahr). Von insgesamt 300 Brücken der Stadt werden 13 nachts geöffnet."
mehr auf russlandjournal.de

So wird es hier diese Woche nichts Neues geben. Und natürlich werde ich ganz viele Fotos von russischen Taxis mitbringen.
Hier schon mal ein paar aus einem anderen Blog.
Und was das Taxifahren i.Allg. in St.Petersburg angeht, habe ich folgende Informationen gefunden.

Alp- und sonstige Träume

Ich öffne den Kofferraum meiner E-Klasse. Lauter Tüten und eine Reisetasche. Ah, da hat jemand was in meiner Taxe vergessen. Aber von welcher Fahrt war das?
- Schweißgebadet bin ich aufgewacht. Ja, war nur ein Alptraum.
Apropos Alptraum: Ich habe es schon lange aufgegeben, mich über alle Veranstaltungen und Demonstrationen auf Berliner Straßen, die am Wochenende zu teilweisen und temporären Sperrungen derselben führen, zu informieren. Nur noch die großen stehen auf dem Plan. Hier eine Auswahl derer, des vergangenen Wochenendes. Wobei ich hierzu eine andere Meinung habe. Aber darüber zu schreiben, habe ich leider keine Zeit mehr. Zur versuchten Tempelhof Besetzung noch dies.

Am Samstag näherte ich mich der Kreuzung Niederkirchner/Wilhelmstr. aus Richtung Niederkirchner. Die Ampel zeigte rot. Ein Verkehrspolizist stand aber auf der Kreuzung und hat mich mit hektischen Bewegungen noch rübergewinkt. Ich also bei Rot über die Kreuzung und habe aus den Augenwinkeln noch gesehen, wie sich eine Gruppe Demonstranten der Kreuzung näherte. Puh, nochmal Schwein gehabt. Ich weiß immer noch nicht, wofür oder wogegen die waren.
Na, schauste mal bei der Halte Checkpoint vorbei (für Würfelfahrer Koch/Friedrich). Ich fand da sogar einen Platz und schwupps, nach ein paar Minuten war ich Erster. Wiederum wenige Minuten später kam ein junger Mann, so Mitte, Ende Zwanzig zu mir an's Auto und fragte, ob ich ihm folgen könne, da ums Eck. Er müsse noch was aus seinem Auto in meines umladen. Also folgte ich ihm und er lud drei kleinere Pakete, die mit "Flyer" beschriftet waren, aus seinem Kofferraum in den meines Taxis. Zusätzlich noch ein paar mit Transparenten bespannte, zusammengerollte Holzstangen.
"Aha, ein Demotransport" meinte ich zu ihm. "Ja, wir müssen die Demo finden, die hat schon angefangen." Okay, wir also in Richtung des Demozuges unterwegs, fragte ich ihn, für oder gegen was es denn ginge. "Um Väter". "Äh, ja, und was genau?" Es folgte eine ausführliche Darstellung über Väter, die mit ihren Partnerinnen nicht verheiratet wären, und deshalb überhaupt keine Rechte auf die gemeinsamen Kinder hätten. Irgendwie nicht so mein Thema. Meinen Einwurf, dass ich ja finde, dass das Problem bei solchen Fällen viel früher beginnt, nämlich dass ich es unverantwortlich finde, aus einer romantischen Idee heraus: "Komm lass uns mal ein Kind haben", Kinder in die Welt zu setzen, ohne sich über die weitreichenden Konsequenzen im Klaren zu sein, hat er ignoriert. Na ja, wirklich nicht mein Thema. Wenn alle so wären wie ich, würde niemand meine Rente (sollte ich die mal in Anspruch nehmen) bezahlen.
Wir haben dann seine Demo gefunden. Sie kam uns auf der Gegenspur der Karl-Liebknecht-Str. entgegen. Ich also am Alex rechts rein, mitten auf den Straßenbahnschienen angehalten und unter Protest des Straßenbahnfahrers hinter mir seine Demo-Untensilien ausgeladen.
Und noch immer klingt es in meinen Ohren:
Wir sind hier, wir sind laut, weil man uns die Kinder klaut!

Donnerstag, 18. Juni 2009

Presseschau

Es hat sich aufgeklärt, warum ich heute Morgen so blöd in der Gegend rumstand. Der Kollege, der gestern tagsüber die Taxe fuhr, hatte eine Nachricht der Nachtfahrerin (Mittwoch auf Donnerstag) erhalten, die ihm mitteilte, dass sie nachts nicht fahren werde. Daraufhin hat er das Auto einfach mit nach Hause genommen, ohne vorher auf den Plan zu schauen, auf dem eindeutig ich als Fahrer für Donnerstag eingetragen war. Na ja, dafür muss er jetzt ein Jahr lang das Auto alleine putzen. ;-)

Dafür hatte ich heute mal die Zeit, ausführlich in meinen Feeds zu lesen.

Mein Abgeordneter hat sich in der taz zum BND-Untersuchungsausschuss geäussert.

Auch in der taz: Sascha Lobo verlässt den Online-Beirat der SPD?

Habe ich was verpasst? Ulrich Wickert ist gestorben?

So ein Mist

Eigentlich ist der Donnerstag einer meiner Stammarbeitstage. Ja, eigentlich...
Aber von Anfang an: Wie jeden Donnerstag habe ich mich heute Morgen um eine absolut indiskutable Zeit aus den Federn gequält. Und das, obwohl ich, durch späte Telefonanrufe gestört, nicht besonders viel geschlafen hatte.
Bei uns in der Firma haben wir ein Schichtsystem. Jeder Fahrer hat seine Taxe von 6 - 6 Uhr zu Verfügung. Ich versuche immer so eine halbe Stunde früher am Ablöseort zu sein, da ich es um diese Uhrzeit gerne noch etwas ruhiger angehen lasse. Und bis jetzt war auch immer meine Taxe schon vor Ort. Nicht so heute. Kein Auto, kein Schlüssel. Okay, hat der Nachtfahrer noch eine etwas längere Tour gekriegt? Ich bin dann wie ein Trottel eine Stunde lang an der Tanke auf und ab gegangen, hin und hergerissen zwischen der Vorfreude auf mein kuschliges Bett, in das ich mich ja vielleicht wieder zurückziehen könnte und dem Ärger über die Qualen des frühen Aufstehens, die ich mir hätte sparen können.
Nach einer Stunde Warten habe ich aufgegeben, meinem Chef 'ne sms geschrieben und bin wieder nach Hause gefahren.
So, und nun sitze ich hier, weiß immer noch nicht was mit dem Auto passiert ist und in den Taxiblogs ist auch nichts los.
Was macht man denn Donnerstags eigentlich so?

Mittwoch, 17. Juni 2009

Kürzer-schneller-teurer

Ein Problem, das ich beim Taxifahren bis heute noch nicht endgültig geklärt habe, ist das mit der schnelleren oder kürzeren Strecke. Es gibt ja sehr oft mehrere Wege zum Ziel zu kommen. Den einen Fahrgästen ist es wichtig, möglichst preiswert von A nach B zu kommen. Andere wollen so schnell wie möglich am Ziel sein. Meine Pflicht als Taxifahrer ist es erst mal, die preiswerteste Strecke zu wählen. In meiner Anfangszeit als Taxifahrer habe ich das auch ziemlich konsequent umgesetzt.
Nachdem ich dann aber immer öfter Beschwerden erhielt, wie umständlich und kompliziert ich fahren würde und dass diese Strecke ja viel zu langsam wäre, bin ich dazu übergegangen, bei mehreren Alternativen erst mal zu fragen: "Kürzer oder schneller?". Daraufhin erhielt ich öfter mal die Antwort, dass die kürzeste Strecke ja wohl die schnellste sein müsse. Dass dem nicht so ist, weiß jeder Taxifahrer. Ich fühlte mich missverstanden.
So wechselte ich zu der Frage: "Was haben Sie mehr, Zeit oder Geld?". Inzwischen weiß ich, dass man damit auch nicht unbedingt das Herz seiner Fahrgäste erobern kann.
Durch die Einführung von Navigationssystemen in vielen Autos ist das Verständis für solche Fragen zwar besser geworden (viele Autofahrer sind mit "kürzeste Strecke" schon mal durch irgendwelche Vorgärten gefahren), aber viele Taxikunden sind nunmal keine Autofahrer. Und vor kurzem hatte ich einen Geschäftsmann aus der Schweiz als Kunden, der zum Flughafen Schönefeld wollte. Als ich ihm zwei Vorschläge der Streckenführung machte, wobei die eine um ca. 1,50 - 2 Euro billiger wäre, die andere dafür 5 Minuten schneller, meinte er, ob ich ihn verarschen wolle.

Ich glaube, das wird immer ein Problem für alle Taxifahrer bleiben.

Fromme Wünsche

Es muss so Mitte - Ende der Neunziger Jahre gewesen sein. Ob beim Einkaufen im Supermarkt, im Cafe, am Kiosk und sogar in der Bank, überall wurde einem bei der Verabschiedung ein: "Schönen Tag noch" hinterher geworfen.
Ich fand das am Anfang ziemlich affig und reagierte manchmal sogar genervt, da ich ja genau zu wissen meinte, dass es dem Wünscher eigentlich scheissegal war, wie der Rest meines Tages verlaufen würde.
Inzwischen kommt mir aber kaum niemand aus der Taxe raus, ohne dass ich ihm nicht eine gute Reise, einen guten Flug, einen erfolgreichen Arbeitstag, ein schönes Wochenende, einen schönen Sonntag oder sonst was Gutes wünsche. Und wenn doch, so fehlt mir richtig was.

Und ehrlich, in den meisten Fällen meine ich das auch so.

Wie geht das eigentlich in einem Dialekt? "A schees Tägle no"?

Dienstag, 16. Juni 2009

Club mit Gummistiefeln?

Der Tagesspiegel befasst sich nun auch mit gelben Gummistiefeln. Und hat auch eine Annäherung.

ZAK

Die Älteren werden sich noch erinnern. Es gab in den Neunzigern im ARD einmal ein Magazin namens ZAK. Moderiert wurde es von Friedrich Küppersbusch. Wie ich da jetzt draufkomme?
Ganz einfach, ich habe heute in der taz in der Kolumne "Wie geht es uns, Herr Küppersbusch?" gelesen.
"Ich werde zur Wahl gehen, wenn ich eine habe."
Einer seiner genialen Sprüche, die man einrahmen müsste.
Hier eine Sammlung aus der taz.

Auch auf Radioeins spricht er den Montagskommentar. Diese Woche.

Da ich die Sendung ZAK geliebt hatte, habe ich dann mal nach Videos der Sendung gesucht. Ergebnis: Nichts. Sollte es im ganzen Netz kein einziges Videodokument zur Sendung geben? Kann jemand helfen?

Montag, 15. Juni 2009

Erwartungen

Der Samstag war ein schöner Arbeitstag. Morgens wartete hinter jeder dritten Ecke ein Winker, teilweise sogar mit guten Touren, tagsüber habe ich erfolgreich Touristen gejagt und meine Feierabend-Tour mit 33,00 Euro hat den Tag erfolgreich abgerundet.
Gleichzeitig hatte ich eine Vorfreude für Sonntag entwickelt. In der Nacht sollten mehrere Großveranstaltungen in Berlin stattfinden, die sich bis in die späten Morgenstunden erstrecken könnten. Peter Fox spielte in der Wuhlheide. Auf der After-Show-Partie waren rund tausend Gäste geladen. Das hatte mir mein letzter Fahrgast, der zum Management gehörte, mitgeteilt. Im Rechenzentrum rüstete man sich zu einer großen Party-Nacht und im Watergate sollte das Berliner Label get physikal seinen 7. Geburtstag feiern. Wuhlheide und Rechenzentrum liegen etwas ausserhalb, so dass ich erwarten konnte, dass im Zentrum weniger Taxen unterwegs sind als sonst. Ich hatte das Gefühl, die Stadt glüht vor zur Nacht der Nächte.

Ich hatte es sogar geschafft, eine halbe Stunde früher als sonst aus den Federn zu kriechen, um möglichst viel von diesem "Ausnahmetag" abzukriegen. Wie groß mein Entsetzen dann war, als gefühlte zwei-millionen Taxen in meinem Revier unterwegs waren um die 3- 4 Fahrgäste, die es gab, abzugreifen, kann ich hier gar nicht schildern. Die große Entäuschung machte sich sogar durch lautes Fluchen im Taxi Luft.

Der Umsatz am Sonntag war insgesamt unterirdisch und es hat sich mal wieder bewahrheitet, dass man mit seinen Erwartungshaltungen bescheidener sein sollte.
Mit der Ist-mir-doch-egal-Einstellung fährt man immer noch am besten. Man kann nicht so tief fallen.

Freitag, 12. Juni 2009

Bilderrätsel (7)

Zu gewinnen gibt es ...nichts.

An welchem Gebäude wurde dieses Foto gemacht?



Auflösung in den Kommentaren.


Dienstag, 9. Juni 2009

Für 30 Mark nach Leverkusen

Ich habe lange überlegt, ob ich ihn bringen soll. Aber irgendwie ist er ja gut.
Stefan Raab nicht ganz jugendfrei

Montag, 8. Juni 2009

Handys

Am Samstag Nachmittag. Eigentlich wollte ich Feierabend machen. Ich hatte für den Heimweg eine Strecke gewählt, die mich an der Bar25 vorbeiführte (vielleicht noch eine kurze Feierabendtour?). Tatsächlich standen zwei junge Frauen vor der Tür, die mich ranwinkten. "Zuerst in die Warschauer Str. und dann weiter nach Friedrichshain rein, bitte." Aber bitte, aber gerne. Genau richtig, nicht zu weit, nicht zu kurz. Ich fuhr dann ungefähr 200 Meter, als es auf der Nebenspur fürchterlich zu hupen begann. Ein anderes Taxi hielt neben mir und der Fahrer meinte zu mir: "Die zwei haben bestellt." Ich fragte die zwei Frauen und es stellte sich heraus, ja sie hätten bestellt. "Warum habt ihr mich dann rangewunken?" "Wir dachten, Sie wären das bestellte Taxi." Natürlich mussten die Damen dann umsteigen, wobei sie von ganz alleine auf die Idee kamen, mir den inzwischen auf 3,30 Euro angestiegenen Fahrpreis zu bezahlen. Meinen herzlichen Dank dafür!
Das war jetzt natürlich nicht dramatisch, aber ich verstehe die Kunden einfach nicht. Ich bestelle mir über Handy ein Taxi, und fange direkt anschließend an wie wild mit den Armen zu rudern, sobald sich irgendwas, das wie ein Taxi aussieht, nähert?
Inzwischen ignoriere ich von einer Halte aus alle Funkaufträge mit Handy. Und auch sonst, wenn ich unterwegs bin, muss ich schon so gut wie um die Ecke sein, um ich mich dafür zu bewerben. Schätzungsweise 50% aller Handy-Aufträge sind schon weg, bevor man ankommt.
Liebe Handy-Auftraggeber, ich glaube, ihr wisst gar nicht, was es unter Umständen für einen Taxifahrer bedeutet, schon wieder mal erfolglos ein paar Kilometer Anfahrtsweg gehabt zu haben. Und vielleicht kommt irgendwann, wenn ihr mitten in der Pampa steht, gar keiner mehr! Aber dann ist das Geschrei ja wieder groß. So wie bei ihm hier im letzten Absatz.

Personalausweis da - Geld vergessen

In der Berliner Zeitung gibt es eine Rubrik namens null drei null. In dieser erscheinen Glossen und Artikel zu skurrilen und sonderbaren Ereignissen in Berlin und Umgebung. Normalerweise lese ich dort auch sehr gerne.
Heute aber geht es zwar ganz nett los:
Der gemeine Berliner Taxifahrer ist in der Regel ein freundlicher Mensch, er spricht höflich mit den Fahrgästen, hilft beim Einladen des Gepäcks und nimmt die kürzeste Strecke. Doch bisweilen ist der gemeine Berliner Taxifahrer auch das, was sein Name besagt: gemein.
doch wenn man weiterliest:
weiter
ist der Taxifahrer mal wieder der Bösewicht.
Ob Frau Fuchs schon mal etwas von den Hunderten, wenn nicht tausenden von Personalausweisen, Handys und anderen Pfandgegenständen gehört hat, die in Schubladen von Taxiunternehmern vor sich hin gammeln? Vielleicht war der Taxifahrer ein Angestellter, der die Differenz aus eigener Tasche zahlen müsste? Unter Umständen zehn Prozent seines Tagesverdienstes.
Und muss nicht soviel Dummheit des Fahrgastes bestraft werden?
Oder vielleicht war auch einfach die betroffene Person nicht besonders vertrauenserweckend.
Mal schauen, wie lange ich die Berliner Zeitung noch im Briefkasten hätte, wenn ich die Zahlung einstellen würde.
Die Geschichte des Berliner Geschäftsmannes, der mit zwei Angestellten 5 (fünf) Minuten zu spät am Flughafen erschien und 600 (sechshundert) Euro für die Umbuchung bezahlen musste, lese ich hier nicht.
Ich verstehe ehrlich gesagt nicht so ganz, wie die Menschen sich das mit dem Taxifahren eigentlich vorstellen. Ich konnte noch nie in einem Lebensmitteladen meinen Personalausweis hinterlegen und meine Waren mitnehmen.
Passend hierzu heute bei taxi-blog.de.
Blöd nur, daß alle Taxiunternehmen sehr schlechte Erfahrungen mit “Zahl ich morgen, ich lass Dir den Ausweis, Führerschein, Videothekenkarte, … da!” gemacht haben. Meinem Fahrgast hätte ich ja prinzipiell nichts Böses zugetraut, aber die Schubladen voller nie ausgelöster Dokumente sprechen Bände.

Lohnt sich


Kein Fake.

Kameraspielerei

Ja, manchmal ist mir langweilig beim Taxifahren.


Sonntag, 7. Juni 2009

Schuhe werfen (3)

So langsam wird's langweilig.

Schönhauser Allee/Choriner Str.

Torstr/Gormannstr.
Ein Fahrgast, den ich darauf hingewiesen hatte, meinte: "Vielleicht eine Kunstaktion?"
Weiß irgendjemand irgendwas?

Samstag, 6. Juni 2009

Schuhe werfen (2)

Hat irgendjemand in Berlin ein paar gelbe Gummistiefel zuviel?

Straße der Pariser Kommune

Stralauer Platz

Schlesische Straße

Ist das ein neuer Sport, von dem ich nichts weiß?

Freitag, 5. Juni 2009

Spießer

Ich bezeichne mich als politisch links stehend. Darf man als solcher eigentlich andere Linke als Spießer bezeichnen? Und gar öffentlich? Klar, politische Abgrenzung hat in der Linken ja Tradition. Der Aro hat vor kurzem ja was nettes drüber geschrieben. Aber darum geht es mir gerade nicht. In der Öffentlichkeit bin ich mit Kritk am eigenen Lager sehr zurückhaltend. Zu schnell wird man da in eine falsche Ecke gesteckt.
Gestern hatte ich einen Fahrgast, mit dem ich mich sehr gut über dieses Thema unterhalten konnte. Ein ehemaliger Hausbesetzer, der mir die Geschichte seines Hauses erzählte. Seine Mitbesetzer hätten zu viert einen gerade noch 40 kg schweren Junkie und Heroindealer, der seine Waren immer bei ihnen vor dem Haus angeboten hatte, zusammengeschlagen. Sozusagen Bürgerwehr. Ich erzählte die Geschichte des autonomen Spießers, der mich vor meinem Haus auf dem Gehweg mit seinem selbstgeschweißten Fahrrad beinahe über den Haufen fuhr und meiner Beschwerde, was er denn mit dem Fahrrad auf dem Gehweg verloren hätte, entgegnete, er führe hier seit 50 Jahren auf dem Gehweg. Als er die schwäbische Klangfärbung meiner Stimme entdeckte, schickte er mich verbal dahin, wo ich hergekommen sei.
Oder der Blockwart der Bevernstraße, der sich nicht zu blöde ist, morgens um Neun Uhr, die neben ihrem Taxi sich unterhaltenden Fahrer lautstark anzubrüllen, er könne nicht schlafen und würde dafür sorgen, dass diese Taxihalte verschwindet. Mit Frauchen, Kind und Hund. Bionade-Biedermeier eben.
Er dann wieder (normalerweise nur Radfahrer), wie bescheuert er die rechthaberischen anderen Radfahrer finde und dass ja jeder Fehler mache, aber manche Radfahrer wohl nie.
Und so ging's weiter, ohne dass einer von uns den anderen in eine konserative oder gar rechte Ecke steckte. Von mir aus hätte die Fahrt noch weiter gehen können.
Uff, das musste mal gesagt werden.

Die erste (West) Fahrt

Das muss ja eine spannende Zeit gewesen sein für die Berliner Taxifahrer. Kurz nach der Wende. Wartburg meets Mercedes. Man kann es sich durchaus vorstellen; keiner kannte sich ja im jeweils anderen Stadtteil aus. Ich weiß es nicht so genau, aber ich glaube, in den ersten Monaten muss man wohl sehr neugierig gewesen sein, um freiwillig im anderen Stadtteil auf Kundenjagd zu gehen. Ich glaube weiterhin, dass die Fahrer aus dem Osten wesentlich mutiger waren.
So auch mein Lieblingskollege K.
Der verdingte sich schon, wie er selber sagt, "gleich nach der Wende" an ein Westberliner Taxiunternehmen. Vorher war er schon acht Jahre lang als Taxifahrer in Ostberlin tätig. Seine 1. Fahrt im Westen schildert er folgendermaßen:
"Ich stand mit schweißnassen Händen am Bahnhof-Zoo, in Erwartung meines ersten westdeutschen Fahrgastes. Ich kannte mich da auch überhaupt nicht aus. Und wer stieg ein? Dieter Maschine Birr von den Puhdys. Dieser, in Erwartung seines ersten coolen Westberliner Taxifahrers, war schon sehr überrascht, einen Ossi am Steuer anzutreffen. Er wollte zu einem Musikhaus am Zoo oder so ähnlich. Weder er noch ich wussten wo das sein soll. Wir haben es irgenwann Nürnberger/Augsburger (oder irgendwo da) gefunden."
K. ist übrigens heute einer der Taxifahrer mit der besten Ortskenntnis, den ich kenne.

Eigentlich wollte ich noch ein schönes Video von YouTube hier einbetten, aber nach Lektüre dieses Artikels (Stand 2007) lass ich das. Gibt es dazu neuere Informationen?
Hier das Video als Link.

Mittwoch, 3. Juni 2009

Bing

But it's not Google.
Die Ly hat mich gestern draufgebracht. Beim Sash in den Kommentaren hat sie einen Link gepostet. Dieser zeigt ein Luftbild in guter Auflösung einer Landstraße bei Koblenz. Adresse dieses Links ist irgendwas mit Bing vorne. Das Luftbild nennt sich Vogelperspektive und lässt sich um 360° Grad drehen. Fand ich cool. Aber was ist Bing?
Heute habe ich zuerst bei der Zeit, dann beim Spiegel Artikel darüber gelesen. Bing ist eine neue Suchmaschine von Microsoft. Ich habe mir dann mal den Spaß gemacht, mich selber zu suchen. Zuerst bei Google, dann bei Bing. Na ja, Google wertet wohl die eigenen Blogger ein bißchen höher.
Cool ist aber auf alle Fälle die Bing-Maps Suche. Wieviele Regionen allerdings mit den Luftbildern "Vogelperspektive" ausgestattet ist weiß ich nicht. Hiermit ist für mich aber das umstrittene Google-Street-View erledigt.
Nachtrag 13:00
Auch die Taz schreibt was.

Dienstag, 2. Juni 2009

Statistik Mai

Die Zahlen im Monat Mai
Klicken macht groß


Hmm...

Verlinkt (2)

Ich glaube es einfach nicht.
Der Polizei ist der Karneval zu politisch.

Taxi-Weblog.de

Der Aro von Berlin-Streets ist stolzer Inhaber der Domain Taxi-Weblog.de. Er sammelt und verlinkt dort Taxiblogger aus ganz Deutschland, einschließlich der rss-feeds der letzten 20 Beiträge dieser Blogs. Unbedingt mal reinschaun.

Montag, 1. Juni 2009

Mitgehört (2)

Zu einer der Handybestellungen, die in letzter Zeit geklappt haben, gehört auch diese kleine Geschichte. Ich war nahe genug dran, um mich für die Bestellung "Handy, Puschkin Ecke Eichen" zu melden. Sie waren noch da. Sie haben zwar wie wild schon von weitem mit den Armen gerudert und es war ihnen auch egal, ob ich jetzt nun die bestellte Taxe war, aber sei's drum, ich hab sie ja gekriegt. Fahrziel: Zuerst eine Sparkasse, dann ins Berghain. Eine Standardfahrt am Sonntagmorgen. Die drei Herren waren allerdings sowas von strull, von normaler Artikulation soweit entfernt, wie der Papst vom Heiraten. Es hat sich herausgestellt, dass nur zwei der drei sich vorher schon kannten. So haben sie sich bei mir im Auto erst mal bekanntgemacht.
"Ich bin Schauspieler. Noch jemand vom Fach"
Keine Resonanz.
"Ich habe einen 1-Jahresvertrag beim XX-Theater in Berlin."
Immer noch keine Resonanz.
"Soll ich euch einen Rilke vortragen?"
Wie gesagt, die waren alle sturzbetrunken. Und dann Rilke?
"Ja, kannst Du das Gedicht Abend?"
"Klar, das krieg ich noch hin."
Und was soll ich sagen, der hat in seinem Suff doch tatsächlich dieses Gedicht fehlerfrei aufgesagt. Verabschiedet haben sie sich von mir mit den Worten:
"Wir wünschen Ihnen noch bessere Fahrgäste als uns"
Daraufhin habe ich mich zum erstenmal geäussert:
"Wer in diesem Zustand noch Rilke fehlerfrei aufsagen kann, kann kein schlechter Mensch sein."
Und wen's interessiert:

Der Abend wechselt langsam die Gewänder,
die ihm ein Rand von alten Bäumen hält;
du schaust: und von dir scheiden sich die Länder,
ein himmelfahrendes und eins, das fällt;

und lassen dich, zu keinem ganz gehörend,
nicht ganz so dunkel wie das Haus, das schweigt,
nicht ganz so sicher Ewiges beschwörend
wie das, was Stern wird jede Nacht und steigt -

und lassen dir (unsäglich zu entwirrn)
dein Leben bang und riesenhaft und reifend,
so daß es, bald begrenzt und bald begreifend,
abwechselnd Stein in dir wird und Gestirn.

Quelle:
http://www.rilke.de

Taxenberuhigung

Das hier ist die Kreuzung Oberbaumstr./Falckensteinstr.

Hinten rechts das Watergate. Davor noch ein weiterer Club. In der Falckensteinstr. bildet sich jedes Wochenende eine lange Taxischlange, die dort auf Fahrgäste warten. Seit gestern gibt es dieses Durchfahrt-verboten-Schild. Ich kann ja die Anwohner verstehen, die sich von dieser illegalen "Taxihalte" gestört fühlen. Aber ob diese Regelung zu mehr Ruhe führt, halte ich für mehr als fraglich. Dadurch dürfte sich der normale Alltagsverkehr, der nun die Schlesische Str. bis zum Ende fahren und dann nur als Rechtsabbieger am Schlesischen Tor auf die Oberbaumbrücke kommt, mächtig stauen. Und das Chaos in der Falckensteinstr. wird trotzdem weitergehen.

Auto des Tages (6)

Eigentlich müsste ich ja die Kategorie in "Fahrzeug des Tages" umbenennen

Mehr dazu bei YouTube und bei Wikipedia.
und auch hier.

Schuhe werfen

Shoe tossing in Kreuzberg.


Gesehen am Schlesischen Tor